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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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heutigen Bewohner Griechenlands nicht hellen. sondern slav. Abkunft ist; "Geschichte des Kaiserthums Trapezunt" München 1831; "Denkschrift über Golgatha u. das hl. Grab" München 1852. Dem deutschen Publikum ist er aber am bekanntesten durch seine "Fragmente aus dem Orient" Stuttg. 1845, und einzelne Berichte aus der letzten Reise in die Levante; F. zeigt sich darin als stylist. Meister, einzelne seiner landschaftl. Schilderungen, Reiseskizzen etc. suchen Ihresgleichen in der deutschen Literatur, indem F. ein reiches, vielseitiges Wissen und eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe neben einem kräftigen Humor zu Gebote stehen. Schade, daß dieser öfters einen galligen Beigeschmack erhält, sowie daß F.s Abneigung gegen die Kirche ihn zu manchem schiefen Urtheil u. selbst zur gehässigen persönlichen Anfeindung gegen verdiente Theologen und Historiker verleitet hat.


Falloux (-luh), Frederic Alfred Pierre de, geb. 1811, frz. Staatsmann, als Deputirter 1846 der legitimistischen Seite angehörig, in der Nationalversammlung 1848 entschiedener Gegner der socialistischen Bestrebungen, unter dem Präsidenten Minister des öffentl. Unterrichtes, für dessen Freiheit er seit 1846 gekämpft hatte; lebt seit dem 2. Dec. 1851 auf seinem Gute bei Angers. Schrieb: Louis XVI. (Paris 1840): Histoire de Pie V. (ebendas. 1841).


Fallrecht (Rückfall, jus recadentiae), Sonderung der Erbgüter nach ihrer Abstammung von der väterl. od. mütterl. Linie, so daß dieselben an die Verwandten jener Linien wieder zurückfallen.


Fallschirm, regenschirmähnliche Vorrichtung aus Taffet von etwa 20' Durchmesser, 1795 von dem Luftschiffer Blanchard zuerst angewandt, um sich langsam von dem Ballon auf die Erde herabzulassen.


Falmouth (-ösh), Seestadt in der engl. Grafschaft Cornwallis mit gutem, befest. Hafen, 9000 E., lebhaftem Verkehr mit Amerika, Portugal u. Spanien.


Falopia, Gabriel, der größte Anatom seiner Zeit, geb. 1522 zu Modena, Schüler von Vesalius, lehrte als Prof. zu Ferrara, Pisa, Padua; verdient durch zahlreiche Entdeckungen in der Anatomie sowie durch Leistungen in der Chirurgie, dabei ein eben so edler Mensch als ein ausgezeichneter Anatom; st. zu Padua 1562. Seine Werke erschienen 1584 zu Venedig, sein Hauptwerk "Observationes anatomicae" Venedig 1561.


Falsa, lat., Fälschungen, Betrügereien; Falsarius, Fälscher; Falsum, Fälschung, Lüge; Falsification, Fälschung, falsificiren, fälschen.


Falschmünzerei oder Münzfälschung (falsum monetarium), Verletzung des oberherrlichen Münzrechtes durch betrügliche Verfertigung neuer oder Verfälschung ächter Münzen; sie enthält zugleich einen Betrug am Publikum und eine Verletzung des Münzregals.


Falschi, Falczy, moldauische Stadt am Pruth mit 3000 E.; hier 1711 Frieden des eingeschlossenen Peters I. mit den Türken.


Falsen, Christian Magnus, geb. 1782 zu Opslo in Norwegen, Rechtsgelehrter, von 1814-22 Verfechter der liberalen Partei in den Storthings, von 1822 bis 30 Generalprocurator, Stiftsamtmann von Bergen, Justitiar des höchsten Gerichts zu Christiana und conservativ, st. 1830. Schrieb "Geschichte Norwegens unter Harald Haarfager u. dessen männlichen Descendenten".


Falset, Fistelstimme, Kopfstimme, ital. Falsetto, frz. Fausset, die über die Brusttöne hinausgehenden Töne der menschlichen Stimme, deren Erzeugung mehr od. weniger Zwang erfordert durch angestrengte Verengerung der Stimmritze des Kehlkopfs, daher an Kraft und Völle des Klangs den natürlichen Brusttönen weit nachstehend.


Falsirrechnung, regula falsi, veraltetes Rechnungsverfahren, um auf indirectem Wege ein Resultat zu erlangen; man nimmt eine willkürliche Zahl an und sucht nach den Fehlern, die aus dieser Annahme folgen, wenigstens annähernd die richtige Zahl zu bestimmen; jetzt durch die eins. Gleichung verdrängt.


Falso bordone, ital., falsche Grundstimme; insbesondere ein Tonstück, wo alle Stimmen einerlei Noten haben und der Baß nur um eine Octave tiefer geht.


Falstaff, Shakespearscher Charakter:

heutigen Bewohner Griechenlands nicht hellen. sondern slav. Abkunft ist; „Geschichte des Kaiserthums Trapezunt“ München 1831; „Denkschrift über Golgatha u. das hl. Grab“ München 1852. Dem deutschen Publikum ist er aber am bekanntesten durch seine „Fragmente aus dem Orient“ Stuttg. 1845, und einzelne Berichte aus der letzten Reise in die Levante; F. zeigt sich darin als stylist. Meister, einzelne seiner landschaftl. Schilderungen, Reiseskizzen etc. suchen Ihresgleichen in der deutschen Literatur, indem F. ein reiches, vielseitiges Wissen und eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe neben einem kräftigen Humor zu Gebote stehen. Schade, daß dieser öfters einen galligen Beigeschmack erhält, sowie daß F.s Abneigung gegen die Kirche ihn zu manchem schiefen Urtheil u. selbst zur gehässigen persönlichen Anfeindung gegen verdiente Theologen und Historiker verleitet hat.


Falloux (–luh), Frédéric Alfred Pierre de, geb. 1811, frz. Staatsmann, als Deputirter 1846 der legitimistischen Seite angehörig, in der Nationalversammlung 1848 entschiedener Gegner der socialistischen Bestrebungen, unter dem Präsidenten Minister des öffentl. Unterrichtes, für dessen Freiheit er seit 1846 gekämpft hatte; lebt seit dem 2. Dec. 1851 auf seinem Gute bei Angers. Schrieb: Louis XVI. (Paris 1840): Histoire de Pie V. (ebendas. 1841).


Fallrecht (Rückfall, jus recadentiae), Sonderung der Erbgüter nach ihrer Abstammung von der väterl. od. mütterl. Linie, so daß dieselben an die Verwandten jener Linien wieder zurückfallen.


Fallschirm, regenschirmähnliche Vorrichtung aus Taffet von etwa 20' Durchmesser, 1795 von dem Luftschiffer Blanchard zuerst angewandt, um sich langsam von dem Ballon auf die Erde herabzulassen.


Falmouth (–ösh), Seestadt in der engl. Grafschaft Cornwallis mit gutem, befest. Hafen, 9000 E., lebhaftem Verkehr mit Amerika, Portugal u. Spanien.


Falopia, Gabriel, der größte Anatom seiner Zeit, geb. 1522 zu Modena, Schüler von Vesalius, lehrte als Prof. zu Ferrara, Pisa, Padua; verdient durch zahlreiche Entdeckungen in der Anatomie sowie durch Leistungen in der Chirurgie, dabei ein eben so edler Mensch als ein ausgezeichneter Anatom; st. zu Padua 1562. Seine Werke erschienen 1584 zu Venedig, sein Hauptwerk „Observationes anatomicae“ Venedig 1561.


Falsa, lat., Fälschungen, Betrügereien; Falsarius, Fälscher; Falsum, Fälschung, Lüge; Falsification, Fälschung, falsificiren, fälschen.


Falschmünzerei oder Münzfälschung (falsum monetarium), Verletzung des oberherrlichen Münzrechtes durch betrügliche Verfertigung neuer oder Verfälschung ächter Münzen; sie enthält zugleich einen Betrug am Publikum und eine Verletzung des Münzregals.


Falschi, Falczy, moldauische Stadt am Pruth mit 3000 E.; hier 1711 Frieden des eingeschlossenen Peters I. mit den Türken.


Falsen, Christian Magnus, geb. 1782 zu Opslo in Norwegen, Rechtsgelehrter, von 1814–22 Verfechter der liberalen Partei in den Storthings, von 1822 bis 30 Generalprocurator, Stiftsamtmann von Bergen, Justitiar des höchsten Gerichts zu Christiana und conservativ, st. 1830. Schrieb „Geschichte Norwegens unter Harald Haarfager u. dessen männlichen Descendenten“.


Falset, Fistelstimme, Kopfstimme, ital. Falsetto, frz. Fausset, die über die Brusttöne hinausgehenden Töne der menschlichen Stimme, deren Erzeugung mehr od. weniger Zwang erfordert durch angestrengte Verengerung der Stimmritze des Kehlkopfs, daher an Kraft und Völle des Klangs den natürlichen Brusttönen weit nachstehend.


Falsirrechnung, regula falsi, veraltetes Rechnungsverfahren, um auf indirectem Wege ein Resultat zu erlangen; man nimmt eine willkürliche Zahl an und sucht nach den Fehlern, die aus dieser Annahme folgen, wenigstens annähernd die richtige Zahl zu bestimmen; jetzt durch die eins. Gleichung verdrängt.


Falso bordone, ital., falsche Grundstimme; insbesondere ein Tonstück, wo alle Stimmen einerlei Noten haben und der Baß nur um eine Octave tiefer geht.


Falstaff, Shakespearscher Charakter:

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[661/0662] heutigen Bewohner Griechenlands nicht hellen. sondern slav. Abkunft ist; „Geschichte des Kaiserthums Trapezunt“ München 1831; „Denkschrift über Golgatha u. das hl. Grab“ München 1852. Dem deutschen Publikum ist er aber am bekanntesten durch seine „Fragmente aus dem Orient“ Stuttg. 1845, und einzelne Berichte aus der letzten Reise in die Levante; F. zeigt sich darin als stylist. Meister, einzelne seiner landschaftl. Schilderungen, Reiseskizzen etc. suchen Ihresgleichen in der deutschen Literatur, indem F. ein reiches, vielseitiges Wissen und eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe neben einem kräftigen Humor zu Gebote stehen. Schade, daß dieser öfters einen galligen Beigeschmack erhält, sowie daß F.s Abneigung gegen die Kirche ihn zu manchem schiefen Urtheil u. selbst zur gehässigen persönlichen Anfeindung gegen verdiente Theologen und Historiker verleitet hat. Falloux (–luh), Frédéric Alfred Pierre de, geb. 1811, frz. Staatsmann, als Deputirter 1846 der legitimistischen Seite angehörig, in der Nationalversammlung 1848 entschiedener Gegner der socialistischen Bestrebungen, unter dem Präsidenten Minister des öffentl. Unterrichtes, für dessen Freiheit er seit 1846 gekämpft hatte; lebt seit dem 2. Dec. 1851 auf seinem Gute bei Angers. Schrieb: Louis XVI. (Paris 1840): Histoire de Pie V. (ebendas. 1841). Fallrecht (Rückfall, jus recadentiae), Sonderung der Erbgüter nach ihrer Abstammung von der väterl. od. mütterl. Linie, so daß dieselben an die Verwandten jener Linien wieder zurückfallen. Fallschirm, regenschirmähnliche Vorrichtung aus Taffet von etwa 20' Durchmesser, 1795 von dem Luftschiffer Blanchard zuerst angewandt, um sich langsam von dem Ballon auf die Erde herabzulassen. Falmouth (–ösh), Seestadt in der engl. Grafschaft Cornwallis mit gutem, befest. Hafen, 9000 E., lebhaftem Verkehr mit Amerika, Portugal u. Spanien. Falopia, Gabriel, der größte Anatom seiner Zeit, geb. 1522 zu Modena, Schüler von Vesalius, lehrte als Prof. zu Ferrara, Pisa, Padua; verdient durch zahlreiche Entdeckungen in der Anatomie sowie durch Leistungen in der Chirurgie, dabei ein eben so edler Mensch als ein ausgezeichneter Anatom; st. zu Padua 1562. Seine Werke erschienen 1584 zu Venedig, sein Hauptwerk „Observationes anatomicae“ Venedig 1561. Falsa, lat., Fälschungen, Betrügereien; Falsarius, Fälscher; Falsum, Fälschung, Lüge; Falsification, Fälschung, falsificiren, fälschen. Falschmünzerei oder Münzfälschung (falsum monetarium), Verletzung des oberherrlichen Münzrechtes durch betrügliche Verfertigung neuer oder Verfälschung ächter Münzen; sie enthält zugleich einen Betrug am Publikum und eine Verletzung des Münzregals. Falschi, Falczy, moldauische Stadt am Pruth mit 3000 E.; hier 1711 Frieden des eingeschlossenen Peters I. mit den Türken. Falsen, Christian Magnus, geb. 1782 zu Opslo in Norwegen, Rechtsgelehrter, von 1814–22 Verfechter der liberalen Partei in den Storthings, von 1822 bis 30 Generalprocurator, Stiftsamtmann von Bergen, Justitiar des höchsten Gerichts zu Christiana und conservativ, st. 1830. Schrieb „Geschichte Norwegens unter Harald Haarfager u. dessen männlichen Descendenten“. Falset, Fistelstimme, Kopfstimme, ital. Falsetto, frz. Fausset, die über die Brusttöne hinausgehenden Töne der menschlichen Stimme, deren Erzeugung mehr od. weniger Zwang erfordert durch angestrengte Verengerung der Stimmritze des Kehlkopfs, daher an Kraft und Völle des Klangs den natürlichen Brusttönen weit nachstehend. Falsirrechnung, regula falsi, veraltetes Rechnungsverfahren, um auf indirectem Wege ein Resultat zu erlangen; man nimmt eine willkürliche Zahl an und sucht nach den Fehlern, die aus dieser Annahme folgen, wenigstens annähernd die richtige Zahl zu bestimmen; jetzt durch die eins. Gleichung verdrängt. Falso bordone, ital., falsche Grundstimme; insbesondere ein Tonstück, wo alle Stimmen einerlei Noten haben und der Baß nur um eine Octave tiefer geht. Falstaff, Shakespearscher Charakter:

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/662>, abgerufen am 25.07.2024.