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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Falerner, nach dem Urtheile der alten Römer der beste d. Weine, erzeugt auf dem ager Falernus in Campanien, am südöstl. Abhange des Mons Massicus.


Falgen, Felgen oder Fälgen, in manchen Gegenden der Ausdruck für das Umackern des Brachfeldes; in anderen für das Stürzen der Winterstoppel; auch für das Lockern des Erdreiches mit Jäthauen den Sommer über bei der Spatencultur.


Falieri, venet. Familie, welche der Republik 3 Dogen gab; der berühmteste derselben ist Marino, geb. 1278, der Sieger über die Ungarn bei Zara 1346, wurde 1354 Doge; der leidenschaftliche Greis war gegen die Aristokratie, welche ihn hemmte u. argwöhnisch beobachtete, sehr erbittert, u. als ein Patricier Steno, der F.s Frau beleidigt hatte, nicht gebührend bestraft wurde, stiftete er eine Verschwörung, die man aber entdeckte; F. wurde enthauptet und in der Reihe der Dogenbildnisse ist sein Platz mit der Inschrift bezeichnet: "dies ist der Platz des Marino F., der wegen seiner Verbrechen enthauptet wurde."


Falk, Joh. Daniel, geb. 1768 zu Danzig, Privatgelehrter, seit 1798 in Weimar, gest. 1826, erregte durch seine Satire "die Gräber von Rom" Leipzig 1799, Erwartungen, die er durch seine spätern Schriften nicht erfüllte; achtungswerth durch die Stiftung einer Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder (seit 1829 als "F.sches Institut" in eine öffentl. Anstalt verwandelt).


Falke, früher Geschütz, das 6 Pfd., Falkonet, das 1/2-1 Pfd. schoß (bei dem deutschen Militär).


Falken, s. Edelfalken.


Falkenau, böhm. Stadt an der Eger mit 2100 E., großem Schlosse (Königsberg), Baumwolleweberei, Alaunwerk, Hopfenbau, Steinkohlengruben.


Falkenberg, schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln mit 2100 E., Ziegeleien und Brennereien.


Falkenburg, pomm. Stadt im Reg.-Bez. Köslin, mit 3200 E.


Falkenorden, weimar. Ritterorden, 1732 gestiftet, 1815 erneuert, für Militär u. Civil. Ordenszeichen: 8spitziger Stern, vornen grün, hinten weiß emailirt; in den Ecken 4 kürzere Spitzen. Auf der Vorderseite ein goldener, weiß email. Falke mit der Devise: Vigilando ascendimus (durch Wachen steigen wir).


Falkenstein, sächs. Stadt 2 M. von Plauen, mit 4000 E., Baumwolleindustrie.


Falkenstein, Name einiger Burgruinen z. B. Burg 1 Stunde von Ballenstedt, am Harze, Stammort eines 1332 erloschenen Geschlechts, jetzt den Grafen von Asseburg gehörig (Bürgers Ballade "des Pfarrers Tochter von Taubenhain"); ferner einer nass. bei Frankfurt a. M., einer bad. im Höllenpaß bei Freiburg i. B.


Falkenstein, Joh. von, geb. 1682 in Schlesien, seit 1715 Prodirector der Ritterakademie zu Erlangen, ward 1718 kath. und Geschichtschreiber des Fürstbisthums Eichstädt, seit 1730 in ansbachischen Diensten, st. 1760 zu Schwabach. Schrieb viele und fleißige, aber unkritische histor. Werke: "Thüringische Chronika", "Nordgauische Alterthümer", u. a. m. Von hinterlassenen Handschriften wurde gedruckt die citatenreiche: "Vollständige Geschichte des Herzogthums Bayern" München, Ingolst. und Augsb. 1763, 3 Bde. Sein "Chronicon suabacense" Ulm 1740, gab J. G. Maurer 1756 wieder heraus.


Falkiren, s. Falcade.


Falkirk, schott. Stadt am Fort Clydekanal, mit 16000 E., großen Viehmärkten, lebhaftem Verkehr; in der Nähe die Carronworks (s. Carron).


Falklandsinseln, Maluinen, Archipel der Ostküste Patagoniens gegenüber, aus 2 großen und gegen 200 kleinen Inseln, Bänken etc. bestehend, reich an Graswuchs, aber wegen der Stürme ohne Baum, besitzen einen sehr guten Hafen, Port Egmont. Die Engländer haben die F. 1832 in Besitz genommen u. colonisirt; Pferde- u. Rindviehzucht von großer Bedeutung. So lange Spanien mächtig war, duldete es keine engl. Niederlassung; nach den Protestationen der Republik Buenosayres, welcher die F. rechtlich gehörten, fragten die Engländer wenig u. fanden sie endlich mit einer unbedeutenden Summe ab.


Falköping, kleine schwed. Stadt im


Falerner, nach dem Urtheile der alten Römer der beste d. Weine, erzeugt auf dem ager Falernus in Campanien, am südöstl. Abhange des Mons Massicus.


Falgen, Felgen oder Fälgen, in manchen Gegenden der Ausdruck für das Umackern des Brachfeldes; in anderen für das Stürzen der Winterstoppel; auch für das Lockern des Erdreiches mit Jäthauen den Sommer über bei der Spatencultur.


Falieri, venet. Familie, welche der Republik 3 Dogen gab; der berühmteste derselben ist Marino, geb. 1278, der Sieger über die Ungarn bei Zara 1346, wurde 1354 Doge; der leidenschaftliche Greis war gegen die Aristokratie, welche ihn hemmte u. argwöhnisch beobachtete, sehr erbittert, u. als ein Patricier Steno, der F.s Frau beleidigt hatte, nicht gebührend bestraft wurde, stiftete er eine Verschwörung, die man aber entdeckte; F. wurde enthauptet und in der Reihe der Dogenbildnisse ist sein Platz mit der Inschrift bezeichnet: „dies ist der Platz des Marino F., der wegen seiner Verbrechen enthauptet wurde.“


Falk, Joh. Daniel, geb. 1768 zu Danzig, Privatgelehrter, seit 1798 in Weimar, gest. 1826, erregte durch seine Satire „die Gräber von Rom“ Leipzig 1799, Erwartungen, die er durch seine spätern Schriften nicht erfüllte; achtungswerth durch die Stiftung einer Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder (seit 1829 als „F.sches Institut“ in eine öffentl. Anstalt verwandelt).


Falke, früher Geschütz, das 6 Pfd., Falkonet, das 1/2–1 Pfd. schoß (bei dem deutschen Militär).


Falken, s. Edelfalken.


Falkenau, böhm. Stadt an der Eger mit 2100 E., großem Schlosse (Königsberg), Baumwolleweberei, Alaunwerk, Hopfenbau, Steinkohlengruben.


Falkenberg, schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln mit 2100 E., Ziegeleien und Brennereien.


Falkenburg, pomm. Stadt im Reg.-Bez. Köslin, mit 3200 E.


Falkenorden, weimar. Ritterorden, 1732 gestiftet, 1815 erneuert, für Militär u. Civil. Ordenszeichen: 8spitziger Stern, vornen grün, hinten weiß emailirt; in den Ecken 4 kürzere Spitzen. Auf der Vorderseite ein goldener, weiß email. Falke mit der Devise: Vigilando ascendimus (durch Wachen steigen wir).


Falkenstein, sächs. Stadt 2 M. von Plauen, mit 4000 E., Baumwolleindustrie.


Falkenstein, Name einiger Burgruinen z. B. Burg 1 Stunde von Ballenstedt, am Harze, Stammort eines 1332 erloschenen Geschlechts, jetzt den Grafen von Asseburg gehörig (Bürgers Ballade „des Pfarrers Tochter von Taubenhain“); ferner einer nass. bei Frankfurt a. M., einer bad. im Höllenpaß bei Freiburg i. B.


Falkenstein, Joh. von, geb. 1682 in Schlesien, seit 1715 Prodirector der Ritterakademie zu Erlangen, ward 1718 kath. und Geschichtschreiber des Fürstbisthums Eichstädt, seit 1730 in ansbachischen Diensten, st. 1760 zu Schwabach. Schrieb viele und fleißige, aber unkritische histor. Werke: „Thüringische Chronika“, „Nordgauische Alterthümer“, u. a. m. Von hinterlassenen Handschriften wurde gedruckt die citatenreiche: „Vollständige Geschichte des Herzogthums Bayern“ München, Ingolst. und Augsb. 1763, 3 Bde. Sein „Chronicon suabacense“ Ulm 1740, gab J. G. Maurer 1756 wieder heraus.


Falkiren, s. Falcade.


Falkirk, schott. Stadt am Fort Clydekanal, mit 16000 E., großen Viehmärkten, lebhaftem Verkehr; in der Nähe die Carronworks (s. Carron).


Falklandsinseln, Maluinen, Archipel der Ostküste Patagoniens gegenüber, aus 2 großen und gegen 200 kleinen Inseln, Bänken etc. bestehend, reich an Graswuchs, aber wegen der Stürme ohne Baum, besitzen einen sehr guten Hafen, Port Egmont. Die Engländer haben die F. 1832 in Besitz genommen u. colonisirt; Pferde- u. Rindviehzucht von großer Bedeutung. So lange Spanien mächtig war, duldete es keine engl. Niederlassung; nach den Protestationen der Republik Buenosayres, welcher die F. rechtlich gehörten, fragten die Engländer wenig u. fanden sie endlich mit einer unbedeutenden Summe ab.


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[659/0660] Falerner, nach dem Urtheile der alten Römer der beste d. Weine, erzeugt auf dem ager Falernus in Campanien, am südöstl. Abhange des Mons Massicus. Falgen, Felgen oder Fälgen, in manchen Gegenden der Ausdruck für das Umackern des Brachfeldes; in anderen für das Stürzen der Winterstoppel; auch für das Lockern des Erdreiches mit Jäthauen den Sommer über bei der Spatencultur. Falieri, venet. Familie, welche der Republik 3 Dogen gab; der berühmteste derselben ist Marino, geb. 1278, der Sieger über die Ungarn bei Zara 1346, wurde 1354 Doge; der leidenschaftliche Greis war gegen die Aristokratie, welche ihn hemmte u. argwöhnisch beobachtete, sehr erbittert, u. als ein Patricier Steno, der F.s Frau beleidigt hatte, nicht gebührend bestraft wurde, stiftete er eine Verschwörung, die man aber entdeckte; F. wurde enthauptet und in der Reihe der Dogenbildnisse ist sein Platz mit der Inschrift bezeichnet: „dies ist der Platz des Marino F., der wegen seiner Verbrechen enthauptet wurde.“ Falk, Joh. Daniel, geb. 1768 zu Danzig, Privatgelehrter, seit 1798 in Weimar, gest. 1826, erregte durch seine Satire „die Gräber von Rom“ Leipzig 1799, Erwartungen, die er durch seine spätern Schriften nicht erfüllte; achtungswerth durch die Stiftung einer Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder (seit 1829 als „F.sches Institut“ in eine öffentl. Anstalt verwandelt). Falke, früher Geschütz, das 6 Pfd., Falkonet, das 1/2–1 Pfd. schoß (bei dem deutschen Militär). Falken, s. Edelfalken. Falkenau, böhm. Stadt an der Eger mit 2100 E., großem Schlosse (Königsberg), Baumwolleweberei, Alaunwerk, Hopfenbau, Steinkohlengruben. Falkenberg, schles. Stadt im Reg.-Bez. Oppeln mit 2100 E., Ziegeleien und Brennereien. Falkenburg, pomm. Stadt im Reg.-Bez. Köslin, mit 3200 E. Falkenorden, weimar. Ritterorden, 1732 gestiftet, 1815 erneuert, für Militär u. Civil. Ordenszeichen: 8spitziger Stern, vornen grün, hinten weiß emailirt; in den Ecken 4 kürzere Spitzen. Auf der Vorderseite ein goldener, weiß email. Falke mit der Devise: Vigilando ascendimus (durch Wachen steigen wir). Falkenstein, sächs. Stadt 2 M. von Plauen, mit 4000 E., Baumwolleindustrie. Falkenstein, Name einiger Burgruinen z. B. Burg 1 Stunde von Ballenstedt, am Harze, Stammort eines 1332 erloschenen Geschlechts, jetzt den Grafen von Asseburg gehörig (Bürgers Ballade „des Pfarrers Tochter von Taubenhain“); ferner einer nass. bei Frankfurt a. M., einer bad. im Höllenpaß bei Freiburg i. B. Falkenstein, Joh. von, geb. 1682 in Schlesien, seit 1715 Prodirector der Ritterakademie zu Erlangen, ward 1718 kath. und Geschichtschreiber des Fürstbisthums Eichstädt, seit 1730 in ansbachischen Diensten, st. 1760 zu Schwabach. Schrieb viele und fleißige, aber unkritische histor. Werke: „Thüringische Chronika“, „Nordgauische Alterthümer“, u. a. m. Von hinterlassenen Handschriften wurde gedruckt die citatenreiche: „Vollständige Geschichte des Herzogthums Bayern“ München, Ingolst. und Augsb. 1763, 3 Bde. Sein „Chronicon suabacense“ Ulm 1740, gab J. G. Maurer 1756 wieder heraus. Falkiren, s. Falcade. Falkirk, schott. Stadt am Fort Clydekanal, mit 16000 E., großen Viehmärkten, lebhaftem Verkehr; in der Nähe die Carronworks (s. Carron). Falklandsinseln, Maluinen, Archipel der Ostküste Patagoniens gegenüber, aus 2 großen und gegen 200 kleinen Inseln, Bänken etc. bestehend, reich an Graswuchs, aber wegen der Stürme ohne Baum, besitzen einen sehr guten Hafen, Port Egmont. Die Engländer haben die F. 1832 in Besitz genommen u. colonisirt; Pferde- u. Rindviehzucht von großer Bedeutung. So lange Spanien mächtig war, duldete es keine engl. Niederlassung; nach den Protestationen der Republik Buenosayres, welcher die F. rechtlich gehörten, fragten die Engländer wenig u. fanden sie endlich mit einer unbedeutenden Summe ab. Falköping, kleine schwed. Stadt im

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/660>, abgerufen am 28.11.2024.