Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.ganze Armee, erfocht 1645 mit Cromwell den entscheidenden Sieg bei Naseby, wurde aber durch diesen u. die andern republikan. Generale mit Leichtigkeit aus seiner Stellung und von dem polit. Schauplatze verdrängt. Später wirkte er für die Rückberufung Karls II. u. st. 1671. Faisance (frz. fäsangß), Obliegenheit. Faiseur (frz. fäsöhr), Unternehmer, besonders bei Spekulationen; derjenige, d. ein Geschäft leitet, während ein anderer den Namen hergibt; ein Planmacher. Fait (frz. fä), That, Thatsache; f. accompli (fäht akonplih) vollendete Thatsache. Fakeir, arab., der Arme, dann der mohammedan. Mönch in Arabien und Indien. Der Ursprung der Derwische (s. d. Art.) oder F.s wird bis auf die ersten Khalifen zurückgeführt, der jüngste der 9 Hauptorden ist der der Dschemalis, gestiftet 1750. Falaise (Falähs), frz. Stadt im Depart. Calvados mit 9000 E., College, Leinwand- und Spitzenfabrikation; bedeutende Messe. Geburtsort Wilhelms des Eroberers, Reiterstatue desselben. Falak, Bastonade in der Türkei, wobei jedoch der Delinquent sitzen darf. Falaschahs, schwarze Juden in Habesch, am Tzanasee, eingeboren, wahrscheinlich von Arabien aus bekehrt. Falcade, Courbette, wobei das Hintertheil des Pferdes fast die Erde berührt; davon falkiren. Falcadine, eine der Formen von Pseudosyphilis, ein Syphiloid, d. h. ein der Syphilis ähnliches Uebel, mit Knochenschmerzen, Schleimhautgeschwüren des Halses, der Augenlieder etc., später mit Knochenauftreibungen, Zerstörung der Nasenbeine etc.; wurde als endemisch im lombard.-venet. Königreich beobachtet. Falcandus, Hugo, nach den Maurinern ein Franzose Foucault, gest. als Abt von St. Denys, gab 1189-90 eine "Historia Sicula", welche zwar nur die Jahre 1151-69 umfaßt, ihm aber den Namen des "Tacitus von Sicilien" und von Muratori u. Gibbon gleichmäßiges Lob eintrug. - Ein Zeitgenosse des F., der rechtskundige Falco, lieferte ein genaues Chronikon seiner Zeit, welches Muratori in den 5 B. der "Rer. Ital. script." Mediol. 1724, tom. V. p. 79 ss. aufnahm. Falcidische Quart, nach dem Volkstribunen Falcidius als Urheber benanntes röm. Gesetz, demgemäß der Erbe jedenfalls 1/4 des Erbes erhalten mußte u. deßwegen die 3/4 überschreitende Legate verhältnißmäßig vermindern durfte. Falck, Anton, geb. 1776 zu Utrecht, niederländ. Staatsmann, nach 1818 Minister, nach 1830 für die Trennung Belgiens von Holland, starb 1843 als Gesandter in Brüssel. Falck, Niels Nik., geb. 1784 zu Emmerlef bei Tondern, seit 1815 Prof. des Rechtes in Kiel, jur. Schriftsteller und in der Frage des schlesw.-holsteinischen Erbrechts durch Schrift u. Wort (in der Ständeversammlung) thätig, keineswegs aber einer revolutionären Richtung zugethan; st. 1850 d. 5. Mai. Falcone, Ancillo, ital. Maler, geb. 1600 zu Neapel; seine Bilder, jetzt eben so selten als theuer, sind meist Schlachtengemälde und so meisterhaft, daß er sich den Namen "Orakel der Schlachten" erwarb; st. 1665 zu Neapel. Falconer (Fahkner), William, geb. um 1730 zu Edinburgh, Matrose und Naturdichter; sein bekanntestes Gedicht ist "der Schiffbruch", dessen Beschreibung er aus eigener Anschauung gab; er verlor auch 1769 sein Leben in einem Schiffbruche bei Macao. Falconet, Etienne Maurice, franz. Bildhauer, geb. 1716 zu Vevay, bildete sich unter Lemoine und erwarb rasch den Ruf eines ausgezeichneten Künstlers, besonders durch seine Statue des Milo von Kroton. 1766 von Katharina II. nach Petersburg berufen, verfertigte er die berühmte große Reiterstatue Peters d. G., wurde nach seiner Rückkehr nach Paris 1788 Director der Malerakademie und schrieb über Bildhauerkunst: "Oeuvres litteraires" 3 Bde., Paris 1787; st. 1791. Falconets, neap. Staatspapiere nach dem 1837 gest. Bankier Falconet genannt. Falerii, alte etrur. Stadt, mit dem aufstrebenden Rom lange im Kampfe, 241 v. Chr. erobert u. mit röm. Bürgern colonisirt. ganze Armee, erfocht 1645 mit Cromwell den entscheidenden Sieg bei Naseby, wurde aber durch diesen u. die andern republikan. Generale mit Leichtigkeit aus seiner Stellung und von dem polit. Schauplatze verdrängt. Später wirkte er für die Rückberufung Karls II. u. st. 1671. Faisance (frz. fäsangß), Obliegenheit. Faiseur (frz. fäsöhr), Unternehmer, besonders bei Spekulationen; derjenige, d. ein Geschäft leitet, während ein anderer den Namen hergibt; ein Planmacher. Fait (frz. fä), That, Thatsache; f. accompli (fäht akonplih) vollendete Thatsache. Fakîr, arab., der Arme, dann der mohammedan. Mönch in Arabien und Indien. Der Ursprung der Derwische (s. d. Art.) oder F.s wird bis auf die ersten Khalifen zurückgeführt, der jüngste der 9 Hauptorden ist der der Dschemalis, gestiftet 1750. Falaise (Falähs), frz. Stadt im Depart. Calvados mit 9000 E., Collége, Leinwand- und Spitzenfabrikation; bedeutende Messe. Geburtsort Wilhelms des Eroberers, Reiterstatue desselben. Falak, Bastonade in der Türkei, wobei jedoch der Delinquent sitzen darf. Falaschahs, schwarze Juden in Habesch, am Tzanasee, eingeboren, wahrscheinlich von Arabien aus bekehrt. Falcade, Courbette, wobei das Hintertheil des Pferdes fast die Erde berührt; davon falkiren. Falcadine, eine der Formen von Pseudosyphilis, ein Syphiloïd, d. h. ein der Syphilis ähnliches Uebel, mit Knochenschmerzen, Schleimhautgeschwüren des Halses, der Augenlieder etc., später mit Knochenauftreibungen, Zerstörung der Nasenbeine etc.; wurde als endemisch im lombard.-venet. Königreich beobachtet. Falcandus, Hugo, nach den Maurinern ein Franzose Foucault, gest. als Abt von St. Denys, gab 1189–90 eine „Historia Sicula“, welche zwar nur die Jahre 1151–69 umfaßt, ihm aber den Namen des „Tacitus von Sicilien“ und von Muratori u. Gibbon gleichmäßiges Lob eintrug. – Ein Zeitgenosse des F., der rechtskundige Falco, lieferte ein genaues Chronikon seiner Zeit, welches Muratori in den 5 B. der „Rer. Ital. script.“ Mediol. 1724, tom. V. p. 79 ss. aufnahm. Falcidische Quart, nach dem Volkstribunen Falcidius als Urheber benanntes röm. Gesetz, demgemäß der Erbe jedenfalls 1/4 des Erbes erhalten mußte u. deßwegen die 3/4 überschreitende Legate verhältnißmäßig vermindern durfte. Falck, Anton, geb. 1776 zu Utrecht, niederländ. Staatsmann, nach 1818 Minister, nach 1830 für die Trennung Belgiens von Holland, starb 1843 als Gesandter in Brüssel. Falck, Niels Nik., geb. 1784 zu Emmerlef bei Tondern, seit 1815 Prof. des Rechtes in Kiel, jur. Schriftsteller und in der Frage des schlesw.-holsteinischen Erbrechts durch Schrift u. Wort (in der Ständeversammlung) thätig, keineswegs aber einer revolutionären Richtung zugethan; st. 1850 d. 5. Mai. Falcone, Ancillo, ital. Maler, geb. 1600 zu Neapel; seine Bilder, jetzt eben so selten als theuer, sind meist Schlachtengemälde und so meisterhaft, daß er sich den Namen „Orakel der Schlachten“ erwarb; st. 1665 zu Neapel. Falconer (Fahkner), William, geb. um 1730 zu Edinburgh, Matrose und Naturdichter; sein bekanntestes Gedicht ist „der Schiffbruch“, dessen Beschreibung er aus eigener Anschauung gab; er verlor auch 1769 sein Leben in einem Schiffbruche bei Macao. Falconet, Etienne Maurice, franz. Bildhauer, geb. 1716 zu Vevay, bildete sich unter Lemoine und erwarb rasch den Ruf eines ausgezeichneten Künstlers, besonders durch seine Statue des Milo von Kroton. 1766 von Katharina II. nach Petersburg berufen, verfertigte er die berühmte große Reiterstatue Peters d. G., wurde nach seiner Rückkehr nach Paris 1788 Director der Malerakademie und schrieb über Bildhauerkunst: „Oeuvres littéraires“ 3 Bde., Paris 1787; st. 1791. Falconets, neap. Staatspapiere nach dem 1837 gest. Bankier Falconet genannt. 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Falaise (Falähs), frz. Stadt im Depart. Calvados mit 9000 E., Collége, Leinwand- und Spitzenfabrikation; bedeutende Messe. Geburtsort Wilhelms des Eroberers, Reiterstatue desselben.
Falak, Bastonade in der Türkei, wobei jedoch der Delinquent sitzen darf.
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Falcade, Courbette, wobei das Hintertheil des Pferdes fast die Erde berührt; davon falkiren.
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Falcandus, Hugo, nach den Maurinern ein Franzose Foucault, gest. als Abt von St. Denys, gab 1189–90 eine „Historia Sicula“, welche zwar nur die Jahre 1151–69 umfaßt, ihm aber den Namen des „Tacitus von Sicilien“ und von Muratori u. Gibbon gleichmäßiges Lob eintrug. – Ein Zeitgenosse des F., der rechtskundige Falco, lieferte ein genaues Chronikon seiner Zeit, welches Muratori in den 5 B. der „Rer. Ital. script.“ Mediol. 1724, tom. V. p. 79 ss. aufnahm.
Falcidische Quart, nach dem Volkstribunen Falcidius als Urheber benanntes röm. Gesetz, demgemäß der Erbe jedenfalls 1/4 des Erbes erhalten mußte u. deßwegen die 3/4 überschreitende Legate verhältnißmäßig vermindern durfte.
Falck, Anton, geb. 1776 zu Utrecht, niederländ. Staatsmann, nach 1818 Minister, nach 1830 für die Trennung Belgiens von Holland, starb 1843 als Gesandter in Brüssel.
Falck, Niels Nik., geb. 1784 zu Emmerlef bei Tondern, seit 1815 Prof. des Rechtes in Kiel, jur. Schriftsteller und in der Frage des schlesw.-holsteinischen Erbrechts durch Schrift u. Wort (in der Ständeversammlung) thätig, keineswegs aber einer revolutionären Richtung zugethan; st. 1850 d. 5. Mai.
Falcone, Ancillo, ital. Maler, geb. 1600 zu Neapel; seine Bilder, jetzt eben so selten als theuer, sind meist Schlachtengemälde und so meisterhaft, daß er sich den Namen „Orakel der Schlachten“ erwarb; st. 1665 zu Neapel.
Falconer (Fahkner), William, geb. um 1730 zu Edinburgh, Matrose und Naturdichter; sein bekanntestes Gedicht ist „der Schiffbruch“, dessen Beschreibung er aus eigener Anschauung gab; er verlor auch 1769 sein Leben in einem Schiffbruche bei Macao.
Falconet, Etienne Maurice, franz. Bildhauer, geb. 1716 zu Vevay, bildete sich unter Lemoine und erwarb rasch den Ruf eines ausgezeichneten Künstlers, besonders durch seine Statue des Milo von Kroton. 1766 von Katharina II. nach Petersburg berufen, verfertigte er die berühmte große Reiterstatue Peters d. G., wurde nach seiner Rückkehr nach Paris 1788 Director der Malerakademie und schrieb über Bildhauerkunst: „Oeuvres littéraires“ 3 Bde., Paris 1787; st. 1791.
Falconets, neap. Staatspapiere nach dem 1837 gest. Bankier Falconet genannt.
Falerii, alte etrur. Stadt, mit dem aufstrebenden Rom lange im Kampfe, 241 v. Chr. erobert u. mit röm. Bürgern colonisirt.
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