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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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" (theilweise herausgegeben von Gaisford, neu: Oxford 1843, 4 voll.) u. viele exegetische Schriften. Eine genügende Gesammtausgabe des E. fehlt.


Eusebius von Emisa, E. Emesenus oder Emissaeus, gebürtig aus Edessa, Schüler des Kirchenhistorikers, 341 Bischof von Emisa, doch meistens in der Umgebung des Kaisers Constantius lebend; st. wahrscheinlich 359. E. war Arianer, in seinem Sprengel auch als Sterndeuter und Magier verschrieen und verhaßt, dabei aber ein fruchtbarer Exeget, welcher der seit Origenes Zeit aufgekommenen allegorisirenden Erklärungsweise die wörtliche entgegensetzte. Die zu Paris 1547 zum erstenmal gedruckten Homilien sollen nicht ihm, sondern einer spätern Zeit u. verschiedenen Verfassern angehören. Aecht dagegen 3 Reden, 2 Bruchstücke über die Person Christi und einige exegetische, erläutert von J. H. Augusti: "Eusebii Emeseni quae supersunt, opusc. graeca", Elberfeldi 1829.


Eusebius von Nicomedien, ein Verwandter Julians des Abtrünnigen, wurde Bischof von Beryt, dann von Nicomedien, zog mit dem Hofe 339 von da nach Constantinopel und st. 341 oder 342. Ebenso geschäftsgewandt als ehrsüchtig war ihm die Bischofswürde eine Staffel zu staatsmännischem Einflusse u. wirkte er für den Arianismus sowie gegen die Rechtgläubigen u. Athanasius. Sein Tod gab das Signal zu blutigen Auftritten, weil die nach ihm sich nennende Partei der Eusebianer ihren Bischofscandidaten Makedonius nur mit Gewalt durchzusetzen vermochte. - Unter den Bekämpfern des Arianismus zeichnete sich aus der opferbereite E. von Samosata (Martyrer im Jahr 379 od. 380, Gedächtnißtag 21. Juni) und vor diesem E. von Vercelli, zugleich der erste Bischof, der seit 340 das Klosterleben mit dem Priesterthum im Abendlande verband und mit Augustinus als Stifter des Ordens der regulirten Chorherren verehrt wurde. Er war der standhafteste Vertheidiger des Athanasius und st. 371. Von ihm sind noch Schriften übrig, namentlich ein Evangelien-Codex im Domschatz zu Vercelli; Gedächtnißtag 16. Dezbr.


Euskirchen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, mit 3500 E., Tuchfabriken, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Blei.


Eustachio, Bartolomeo, geb. zu San Severino, st. 1575 als Arzt in Rom; ist mit Vesalius Gründer der Anatomie. Seine "tabulae anatomicae" erschienen 1712 zu Rom, mehre seiner anatom. Schriften gab Boerhave heraus.


Eustathius, St., geb. zu Side in Pamphilien, Bischof von Beröa, 323 von Antiochia, erwarb sich 325 zu Nicäa den vollen Haß der Arianer, welche nach ihrer dogmatischen Niederlage ihre Gegner durch Vertreibung der rechtgläubigen Bischöfe zu schwächen strebten. Es gelang den Arianern den E. durch eine schmähliche Intrigue vom 2. Bischofssitze des Reiches zu verdrängen, er mußte zu Trajanopolis in Tracien um 337 als Verbannter sterben - aber viele Antiochener anerkannten den aufgedrungenen arianischen Bischof nicht und bildeten eine Partei der Eustathianer. Gedächtnißtag 26. Juli.


Eustathius, der Stifter der Eustathianer, wahrscheinlich ein Cappadocier, Schüler des Arius, wurde 350 Bischof von Sebaste. Seine Geschichte ist, wenn nicht durch Parteileidenschaft entstellt, doch vielfach widersprechend überliefert worden. Man schildert ihn als vollendeten Heuchler und wirft ihm namentlich vor, daß er seinen Glauben je nach den Umständen wechselte, gegen seinen standhaften Freund, Basilius d. Gr., sich heimtückisch benahm u. durch Stiftung der Eustathianer in Armenien, Paphlagonien und im Pontus ein verkehrtes Mönchthum förderte. Der letzte Vorwurf scheint am besten zu treffen, denn die Eustathianer trugen ihre Ascese selbst in der Kleidung zur Schau, verachteten die Ehe und alles häusliche Leben, vor allem Priester, welche jemals verheirathet gewesen, behaupteten, daß kein Verheiratheter selig werden könne, setzten dem Gottesdienst und den Fasten der Kirche besondere Zusammenkünfte und Fasten an Sonntagen entgegen; ihr Unwesen wurde durch das Concil von Gangra zwischen 362-70 beendiget. E. selbst st. 380 als extremer Arianer oder Eunomianer.

“ (theilweise herausgegeben von Gaisford, neu: Oxford 1843, 4 voll.) u. viele exegetische Schriften. Eine genügende Gesammtausgabe des E. fehlt.


Eusebius von Emisa, E. Emesenus oder Emissaeus, gebürtig aus Edessa, Schüler des Kirchenhistorikers, 341 Bischof von Emisa, doch meistens in der Umgebung des Kaisers Constantius lebend; st. wahrscheinlich 359. E. war Arianer, in seinem Sprengel auch als Sterndeuter und Magier verschrieen und verhaßt, dabei aber ein fruchtbarer Exeget, welcher der seit Origenes Zeit aufgekommenen allegorisirenden Erklärungsweise die wörtliche entgegensetzte. Die zu Paris 1547 zum erstenmal gedruckten Homilien sollen nicht ihm, sondern einer spätern Zeit u. verschiedenen Verfassern angehören. Aecht dagegen 3 Reden, 2 Bruchstücke über die Person Christi und einige exegetische, erläutert von J. H. Augusti: „Eusebii Emeseni quae supersunt, opusc. graeca“, Elberfeldi 1829.


Eusebius von Nicomedien, ein Verwandter Julians des Abtrünnigen, wurde Bischof von Beryt, dann von Nicomedien, zog mit dem Hofe 339 von da nach Constantinopel und st. 341 oder 342. Ebenso geschäftsgewandt als ehrsüchtig war ihm die Bischofswürde eine Staffel zu staatsmännischem Einflusse u. wirkte er für den Arianismus sowie gegen die Rechtgläubigen u. Athanasius. Sein Tod gab das Signal zu blutigen Auftritten, weil die nach ihm sich nennende Partei der Eusebianer ihren Bischofscandidaten Makedonius nur mit Gewalt durchzusetzen vermochte. – Unter den Bekämpfern des Arianismus zeichnete sich aus der opferbereite E. von Samosata (Martyrer im Jahr 379 od. 380, Gedächtnißtag 21. Juni) und vor diesem E. von Vercelli, zugleich der erste Bischof, der seit 340 das Klosterleben mit dem Priesterthum im Abendlande verband und mit Augustinus als Stifter des Ordens der regulirten Chorherren verehrt wurde. Er war der standhafteste Vertheidiger des Athanasius und st. 371. Von ihm sind noch Schriften übrig, namentlich ein Evangelien-Codex im Domschatz zu Vercelli; Gedächtnißtag 16. Dezbr.


Euskirchen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, mit 3500 E., Tuchfabriken, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Blei.


Eustachio, Bartolomeo, geb. zu San Severino, st. 1575 als Arzt in Rom; ist mit Vesalius Gründer der Anatomie. Seine „tabulae anatomicae“ erschienen 1712 zu Rom, mehre seiner anatom. Schriften gab Boerhave heraus.


Eustathius, St., geb. zu Side in Pamphilien, Bischof von Beröa, 323 von Antiochia, erwarb sich 325 zu Nicäa den vollen Haß der Arianer, welche nach ihrer dogmatischen Niederlage ihre Gegner durch Vertreibung der rechtgläubigen Bischöfe zu schwächen strebten. Es gelang den Arianern den E. durch eine schmähliche Intrigue vom 2. Bischofssitze des Reiches zu verdrängen, er mußte zu Trajanopolis in Tracien um 337 als Verbannter sterben – aber viele Antiochener anerkannten den aufgedrungenen arianischen Bischof nicht und bildeten eine Partei der Eustathianer. Gedächtnißtag 26. Juli.


Eustathius, der Stifter der Eustathianer, wahrscheinlich ein Cappadocier, Schüler des Arius, wurde 350 Bischof von Sebaste. Seine Geschichte ist, wenn nicht durch Parteileidenschaft entstellt, doch vielfach widersprechend überliefert worden. Man schildert ihn als vollendeten Heuchler und wirft ihm namentlich vor, daß er seinen Glauben je nach den Umständen wechselte, gegen seinen standhaften Freund, Basilius d. Gr., sich heimtückisch benahm u. durch Stiftung der Eustathianer in Armenien, Paphlagonien und im Pontus ein verkehrtes Mönchthum förderte. Der letzte Vorwurf scheint am besten zu treffen, denn die Eustathianer trugen ihre Ascese selbst in der Kleidung zur Schau, verachteten die Ehe und alles häusliche Leben, vor allem Priester, welche jemals verheirathet gewesen, behaupteten, daß kein Verheiratheter selig werden könne, setzten dem Gottesdienst und den Fasten der Kirche besondere Zusammenkünfte und Fasten an Sonntagen entgegen; ihr Unwesen wurde durch das Concil von Gangra zwischen 362–70 beendiget. E. selbst st. 380 als extremer Arianer oder Eunomianer.

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[633/0634] “ (theilweise herausgegeben von Gaisford, neu: Oxford 1843, 4 voll.) u. viele exegetische Schriften. Eine genügende Gesammtausgabe des E. fehlt. Eusebius von Emisa, E. Emesenus oder Emissaeus, gebürtig aus Edessa, Schüler des Kirchenhistorikers, 341 Bischof von Emisa, doch meistens in der Umgebung des Kaisers Constantius lebend; st. wahrscheinlich 359. E. war Arianer, in seinem Sprengel auch als Sterndeuter und Magier verschrieen und verhaßt, dabei aber ein fruchtbarer Exeget, welcher der seit Origenes Zeit aufgekommenen allegorisirenden Erklärungsweise die wörtliche entgegensetzte. Die zu Paris 1547 zum erstenmal gedruckten Homilien sollen nicht ihm, sondern einer spätern Zeit u. verschiedenen Verfassern angehören. Aecht dagegen 3 Reden, 2 Bruchstücke über die Person Christi und einige exegetische, erläutert von J. H. Augusti: „Eusebii Emeseni quae supersunt, opusc. graeca“, Elberfeldi 1829. Eusebius von Nicomedien, ein Verwandter Julians des Abtrünnigen, wurde Bischof von Beryt, dann von Nicomedien, zog mit dem Hofe 339 von da nach Constantinopel und st. 341 oder 342. Ebenso geschäftsgewandt als ehrsüchtig war ihm die Bischofswürde eine Staffel zu staatsmännischem Einflusse u. wirkte er für den Arianismus sowie gegen die Rechtgläubigen u. Athanasius. Sein Tod gab das Signal zu blutigen Auftritten, weil die nach ihm sich nennende Partei der Eusebianer ihren Bischofscandidaten Makedonius nur mit Gewalt durchzusetzen vermochte. – Unter den Bekämpfern des Arianismus zeichnete sich aus der opferbereite E. von Samosata (Martyrer im Jahr 379 od. 380, Gedächtnißtag 21. Juni) und vor diesem E. von Vercelli, zugleich der erste Bischof, der seit 340 das Klosterleben mit dem Priesterthum im Abendlande verband und mit Augustinus als Stifter des Ordens der regulirten Chorherren verehrt wurde. Er war der standhafteste Vertheidiger des Athanasius und st. 371. Von ihm sind noch Schriften übrig, namentlich ein Evangelien-Codex im Domschatz zu Vercelli; Gedächtnißtag 16. Dezbr. Euskirchen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, mit 3500 E., Tuchfabriken, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Blei. Eustachio, Bartolomeo, geb. zu San Severino, st. 1575 als Arzt in Rom; ist mit Vesalius Gründer der Anatomie. Seine „tabulae anatomicae“ erschienen 1712 zu Rom, mehre seiner anatom. Schriften gab Boerhave heraus. Eustathius, St., geb. zu Side in Pamphilien, Bischof von Beröa, 323 von Antiochia, erwarb sich 325 zu Nicäa den vollen Haß der Arianer, welche nach ihrer dogmatischen Niederlage ihre Gegner durch Vertreibung der rechtgläubigen Bischöfe zu schwächen strebten. Es gelang den Arianern den E. durch eine schmähliche Intrigue vom 2. Bischofssitze des Reiches zu verdrängen, er mußte zu Trajanopolis in Tracien um 337 als Verbannter sterben – aber viele Antiochener anerkannten den aufgedrungenen arianischen Bischof nicht und bildeten eine Partei der Eustathianer. Gedächtnißtag 26. Juli. Eustathius, der Stifter der Eustathianer, wahrscheinlich ein Cappadocier, Schüler des Arius, wurde 350 Bischof von Sebaste. Seine Geschichte ist, wenn nicht durch Parteileidenschaft entstellt, doch vielfach widersprechend überliefert worden. Man schildert ihn als vollendeten Heuchler und wirft ihm namentlich vor, daß er seinen Glauben je nach den Umständen wechselte, gegen seinen standhaften Freund, Basilius d. Gr., sich heimtückisch benahm u. durch Stiftung der Eustathianer in Armenien, Paphlagonien und im Pontus ein verkehrtes Mönchthum förderte. Der letzte Vorwurf scheint am besten zu treffen, denn die Eustathianer trugen ihre Ascese selbst in der Kleidung zur Schau, verachteten die Ehe und alles häusliche Leben, vor allem Priester, welche jemals verheirathet gewesen, behaupteten, daß kein Verheiratheter selig werden könne, setzten dem Gottesdienst und den Fasten der Kirche besondere Zusammenkünfte und Fasten an Sonntagen entgegen; ihr Unwesen wurde durch das Concil von Gangra zwischen 362–70 beendiget. E. selbst st. 380 als extremer Arianer oder Eunomianer.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/634>, abgerufen am 24.11.2024.