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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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so wacker züchtigte. E.s polit. Schriften wurden 1812 zu Tübingen von Sartori herausgegeben; seinen Plutarch hat E. noch nicht gefunden.


Eugen, Vicekönig von Italien, Herzog von Leuchtenberg, geb. 3. Sept. 1781 zu Paris, Sohn des Generals Beauharnais (s. d. A.), wurde 1795 Stiefsohn Bonapartes und begleitete diesen auf allen Feldzügen; 1805 ernannte er ihn zum Vicekönig von Italien, 1806 zu seinem Adoptivsohn und 1806 vermählte er ihn mit der bayer. Prinzessin Auguste. Im Jahr 1809 commandirte E. die ital. Armee, verlor am 16. April gegen Erzherzog Johann die Schlacht von Sacile, rückte aber seinem Gegner nach, als dieser in Folge der napoleon. Siege in Bayern zurückweichen mußte, siegte bei Tarvis, St. Michel etc. und am 14. Juni in der Schlacht von Raab. Als Napoleon die Erzherzogin Marie Louise geheirathet hatte, sicherte er E. am 3. Mai 1810 die Erbfolge im Großherzogthum Frankfurt; im Jahr 1812 zog er nach Rußland mit und focht mit hoher Auszeichnung an der Düna, bei Smolensk, Borodino und auf dem unheilvollen Rückzuge, sowie später bei Lützen. Nach Italien beordert kämpfte er mit abwechselndem Glücke bei Rosseck, Villach, Festritz, Roveredo, Bassano, Roverbello, Salo, Parma etc., bis Napoleons Abdankung ihn abrief. Die Monarchen gewährten ihm für seine verlorenen Besitzungen in Italien reiche Entschädigung, 1817 ernannte ihn sein Schwiegervater zum Herzoge von Leuchtenberg u. Fürsten von Eichstädt, E. st. jedoch schon 21. Jan. 1824 zu München allgemein bedauert; seine 2 Söhne traf ebenfalls ein früher Tod; s. Leuchtenberg.


Eugen, Herzog von Württemberg, Sohn des 1822 gest. Herzogs E. von Württemberg, der preuß. General gewesen, wurde 8. Jan. 1788 geb., trat in russ. Dienste, focht mit Auszeichnung im russ. Feldzuge, 1813 bei Lützen und Bautzen, besonders bei Leipzig, 1814 in Frankreich, zuletzt 1828 gegen die Türken; er hat als militär. Schriftsteller für die Geschichte des Feldzugs und 1813 wichtige Beiträge geliefert.


Eugendus, St., auch Augendus, geb. im 5. Jahrh. zu Ysarnodor in Gallien, Schüler des hl. Roman und Abt des Klosters Condat im Jura, ein musterhafter Ascet, der aus Demuth nicht Priester wurde. E. st. zwischen 510-517, sein Kloster wurde ihm zu Ehren viele Jahrh. hindurch St. Eugendi genannt; Gedächtnißtag 1. Januar.


Eugubinische Tafeln, 7 eherne Tafeln, 1444 durch einen Bauern zu Gubbio, dem alten Iguvium oder Eugubium in den Trümmern eines Tempels gefunden, sind durch K. O. Müller, Lassen, Lepsius, Grotefend, Aufrecht und Kirchhoff erläutert worden; sie enthalten Gebete und rituale Vorschriften.


Euhemeros, Philosoph aus der cyrenäischen Schule, im 4. Jahrh. v. Chr.; versuchte die griech. Mythen historisch zu erklären, indem er (durch angeblich von ihm in Arabien, Indien etc. aufgefundene Denkmäler und Inschriften) zu beweisen suchte, die griech. Götter seien Menschen gewesen, welche für ihre Verdienste göttliche Verehrung erhielten; diese rationalistische Plattheit fand vielen Anklang, weil der Glauben an die alten Götter bereits verloren war und nur noch als polit. Institution galt.


Enklas, ein blaugrüner Edelstein aus dem Thongeschlecht; er besteht aus 43 Theilen Kieselerde, 31 Thonerde, 22 Glycinerde, 2 Eisenoxyd u. 1 Zinnoxyd, und kommt mit Topas im Chloritschiefer von Villarica in Brasilien vor.


Euklides , aus Megara, Schüler des Sokrates, Gründer der megarischen Schule, die den Einfluß der Eleaten nicht leugnen kann, stellte als Hauptsatz auf: das All und Eine, das einzig Seiende, ist das Gute; was ihm entgegensteht ist nicht wahrhaft existirend. Nachfolger als Dialektiker od. Eristiker, disputirende Klopffechter, berüchtigt.


Euklides, im 3. Jahrh. nach Chr. alexandrinischer Gelehrter, großer Mathematiker, dessen Hauptverdienst darin besteht, daß er alles, was die Griechen bis auf ihn in der Mathematik geleistet hatten, sammelte u. ordnete. Sein Werk (13 Bücher) handelt von der Geometrie, von den Verhältnissen im Allgemeinen und den hauptsächlichsten Eigenschaften

so wacker züchtigte. E.s polit. Schriften wurden 1812 zu Tübingen von Sartori herausgegeben; seinen Plutarch hat E. noch nicht gefunden.


Eugen, Vicekönig von Italien, Herzog von Leuchtenberg, geb. 3. Sept. 1781 zu Paris, Sohn des Generals Beauharnais (s. d. A.), wurde 1795 Stiefsohn Bonapartes und begleitete diesen auf allen Feldzügen; 1805 ernannte er ihn zum Vicekönig von Italien, 1806 zu seinem Adoptivsohn und 1806 vermählte er ihn mit der bayer. Prinzessin Auguste. Im Jahr 1809 commandirte E. die ital. Armee, verlor am 16. April gegen Erzherzog Johann die Schlacht von Sacile, rückte aber seinem Gegner nach, als dieser in Folge der napoleon. Siege in Bayern zurückweichen mußte, siegte bei Tarvis, St. Michel etc. und am 14. Juni in der Schlacht von Raab. Als Napoleon die Erzherzogin Marie Louise geheirathet hatte, sicherte er E. am 3. Mai 1810 die Erbfolge im Großherzogthum Frankfurt; im Jahr 1812 zog er nach Rußland mit und focht mit hoher Auszeichnung an der Düna, bei Smolensk, Borodino und auf dem unheilvollen Rückzuge, sowie später bei Lützen. Nach Italien beordert kämpfte er mit abwechselndem Glücke bei Rosseck, Villach, Festritz, Roveredo, Bassano, Roverbello, Salo, Parma etc., bis Napoleons Abdankung ihn abrief. Die Monarchen gewährten ihm für seine verlorenen Besitzungen in Italien reiche Entschädigung, 1817 ernannte ihn sein Schwiegervater zum Herzoge von Leuchtenberg u. Fürsten von Eichstädt, E. st. jedoch schon 21. Jan. 1824 zu München allgemein bedauert; seine 2 Söhne traf ebenfalls ein früher Tod; s. Leuchtenberg.


Eugen, Herzog von Württemberg, Sohn des 1822 gest. Herzogs E. von Württemberg, der preuß. General gewesen, wurde 8. Jan. 1788 geb., trat in russ. Dienste, focht mit Auszeichnung im russ. Feldzuge, 1813 bei Lützen und Bautzen, besonders bei Leipzig, 1814 in Frankreich, zuletzt 1828 gegen die Türken; er hat als militär. Schriftsteller für die Geschichte des Feldzugs und 1813 wichtige Beiträge geliefert.


Eugendus, St., auch Augendus, geb. im 5. Jahrh. zu Ysarnodor in Gallien, Schüler des hl. Roman und Abt des Klosters Condat im Jura, ein musterhafter Ascet, der aus Demuth nicht Priester wurde. E. st. zwischen 510–517, sein Kloster wurde ihm zu Ehren viele Jahrh. hindurch St. Eugendi genannt; Gedächtnißtag 1. Januar.


Eugubinische Tafeln, 7 eherne Tafeln, 1444 durch einen Bauern zu Gubbio, dem alten Iguvium oder Eugubium in den Trümmern eines Tempels gefunden, sind durch K. O. Müller, Lassen, Lepsius, Grotefend, Aufrecht und Kirchhoff erläutert worden; sie enthalten Gebete und rituale Vorschriften.


Euhemeros, Philosoph aus der cyrenäischen Schule, im 4. Jahrh. v. Chr.; versuchte die griech. Mythen historisch zu erklären, indem er (durch angeblich von ihm in Arabien, Indien etc. aufgefundene Denkmäler und Inschriften) zu beweisen suchte, die griech. Götter seien Menschen gewesen, welche für ihre Verdienste göttliche Verehrung erhielten; diese rationalistische Plattheit fand vielen Anklang, weil der Glauben an die alten Götter bereits verloren war und nur noch als polit. Institution galt.


Enklas, ein blaugrüner Edelstein aus dem Thongeschlecht; er besteht aus 43 Theilen Kieselerde, 31 Thonerde, 22 Glycinerde, 2 Eisenoxyd u. 1 Zinnoxyd, und kommt mit Topas im Chloritschiefer von Villarica in Brasilien vor.


Euklides , aus Megara, Schüler des Sokrates, Gründer der megarischen Schule, die den Einfluß der Eleaten nicht leugnen kann, stellte als Hauptsatz auf: das All und Eine, das einzig Seiende, ist das Gute; was ihm entgegensteht ist nicht wahrhaft existirend. Nachfolger als Dialektiker od. Eristiker, disputirende Klopffechter, berüchtigt.


Euklides, im 3. Jahrh. nach Chr. alexandrinischer Gelehrter, großer Mathematiker, dessen Hauptverdienst darin besteht, daß er alles, was die Griechen bis auf ihn in der Mathematik geleistet hatten, sammelte u. ordnete. Sein Werk (13 Bücher) handelt von der Geometrie, von den Verhältnissen im Allgemeinen und den hauptsächlichsten Eigenschaften

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[624/0625] so wacker züchtigte. E.s polit. Schriften wurden 1812 zu Tübingen von Sartori herausgegeben; seinen Plutarch hat E. noch nicht gefunden. Eugen, Vicekönig von Italien, Herzog von Leuchtenberg, geb. 3. Sept. 1781 zu Paris, Sohn des Generals Beauharnais (s. d. A.), wurde 1795 Stiefsohn Bonapartes und begleitete diesen auf allen Feldzügen; 1805 ernannte er ihn zum Vicekönig von Italien, 1806 zu seinem Adoptivsohn und 1806 vermählte er ihn mit der bayer. Prinzessin Auguste. Im Jahr 1809 commandirte E. die ital. Armee, verlor am 16. April gegen Erzherzog Johann die Schlacht von Sacile, rückte aber seinem Gegner nach, als dieser in Folge der napoleon. Siege in Bayern zurückweichen mußte, siegte bei Tarvis, St. Michel etc. und am 14. Juni in der Schlacht von Raab. Als Napoleon die Erzherzogin Marie Louise geheirathet hatte, sicherte er E. am 3. Mai 1810 die Erbfolge im Großherzogthum Frankfurt; im Jahr 1812 zog er nach Rußland mit und focht mit hoher Auszeichnung an der Düna, bei Smolensk, Borodino und auf dem unheilvollen Rückzuge, sowie später bei Lützen. Nach Italien beordert kämpfte er mit abwechselndem Glücke bei Rosseck, Villach, Festritz, Roveredo, Bassano, Roverbello, Salo, Parma etc., bis Napoleons Abdankung ihn abrief. Die Monarchen gewährten ihm für seine verlorenen Besitzungen in Italien reiche Entschädigung, 1817 ernannte ihn sein Schwiegervater zum Herzoge von Leuchtenberg u. Fürsten von Eichstädt, E. st. jedoch schon 21. Jan. 1824 zu München allgemein bedauert; seine 2 Söhne traf ebenfalls ein früher Tod; s. Leuchtenberg. Eugen, Herzog von Württemberg, Sohn des 1822 gest. Herzogs E. von Württemberg, der preuß. General gewesen, wurde 8. Jan. 1788 geb., trat in russ. Dienste, focht mit Auszeichnung im russ. Feldzuge, 1813 bei Lützen und Bautzen, besonders bei Leipzig, 1814 in Frankreich, zuletzt 1828 gegen die Türken; er hat als militär. Schriftsteller für die Geschichte des Feldzugs und 1813 wichtige Beiträge geliefert. Eugendus, St., auch Augendus, geb. im 5. Jahrh. zu Ysarnodor in Gallien, Schüler des hl. Roman und Abt des Klosters Condat im Jura, ein musterhafter Ascet, der aus Demuth nicht Priester wurde. E. st. zwischen 510–517, sein Kloster wurde ihm zu Ehren viele Jahrh. hindurch St. Eugendi genannt; Gedächtnißtag 1. Januar. Eugubinische Tafeln, 7 eherne Tafeln, 1444 durch einen Bauern zu Gubbio, dem alten Iguvium oder Eugubium in den Trümmern eines Tempels gefunden, sind durch K. O. Müller, Lassen, Lepsius, Grotefend, Aufrecht und Kirchhoff erläutert worden; sie enthalten Gebete und rituale Vorschriften. Euhemeros, Philosoph aus der cyrenäischen Schule, im 4. Jahrh. v. Chr.; versuchte die griech. Mythen historisch zu erklären, indem er (durch angeblich von ihm in Arabien, Indien etc. aufgefundene Denkmäler und Inschriften) zu beweisen suchte, die griech. Götter seien Menschen gewesen, welche für ihre Verdienste göttliche Verehrung erhielten; diese rationalistische Plattheit fand vielen Anklang, weil der Glauben an die alten Götter bereits verloren war und nur noch als polit. Institution galt. Enklas, ein blaugrüner Edelstein aus dem Thongeschlecht; er besteht aus 43 Theilen Kieselerde, 31 Thonerde, 22 Glycinerde, 2 Eisenoxyd u. 1 Zinnoxyd, und kommt mit Topas im Chloritschiefer von Villarica in Brasilien vor. Euklides , aus Megara, Schüler des Sokrates, Gründer der megarischen Schule, die den Einfluß der Eleaten nicht leugnen kann, stellte als Hauptsatz auf: das All und Eine, das einzig Seiende, ist das Gute; was ihm entgegensteht ist nicht wahrhaft existirend. Nachfolger als Dialektiker od. Eristiker, disputirende Klopffechter, berüchtigt. Euklides, im 3. Jahrh. nach Chr. alexandrinischer Gelehrter, großer Mathematiker, dessen Hauptverdienst darin besteht, daß er alles, was die Griechen bis auf ihn in der Mathematik geleistet hatten, sammelte u. ordnete. Sein Werk (13 Bücher) handelt von der Geometrie, von den Verhältnissen im Allgemeinen und den hauptsächlichsten Eigenschaften

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/625>, abgerufen am 24.07.2024.