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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Eselsbrücke, in einer Wissenschaft der Punkt, über den wenig befähigte Köpfe nicht hinauskommen; wohl auch Hilfsmittel, welches das Denken erspart, z. B. im Rechnen, was in Süddeutschland gewöhnlich Faulenzer genannt wird.


Eselsfeste, wurden im Mittelalter zu Ehren der Esel, welche die hl. Familie nach Aegypten oder Christum nach Jerusalem hineintrugen, besonders vom franz. Volke gefeiert. Sie arteten bald in unpassende Schwänke aus und verschwanden trotz dem Widerstreben der Geistlichkeit erst im 15. Jahrh., wo ihnen das Baselerconcil und die Schrift des Nicol. von Clemangis: "de novis celebritatibus non instituendis" ein Ende machten.


Eselsgurke, Spring- od. Spritzgurke (Momordica elaterium), ein im südl. Europa einheimisches, in unseren Gärten sich durch Samenausfall selbst fortpflanzendes einjähriges gurkenartiges Gewächs, dessen Fruchtsaft das heftige Purgirmittel. Elaterium genannt, liefert.


Eselsrücken, s. Dos d'ane.


Esens, hannovr. Stadt unweit der ostfries. Küste in fruchtbarer Gegend, mit 2400 E.


Esito, ital., Ausgang, Ausfuhr, daher E.-Waaren, Ausfuhrwaaren; E.-zoll, Ausgangszoll.


Eski-Baba, türk. Stadt an der Straße von Adrianopel nach Konstantinopel mit Fort und 8000 E.


Eskilstuna, schwed. Stadt in Südermanland mit 2900 E., Metallwaarenfabriken, Kupferhämmern, Messingwerken etc.; Wasserfall des Torshalla.


Eskimo (d. h. rohe Fischfresser in der Algonkinsprache), die Bewohner der amerikan. Polarländer von Grönland bis an die Behringsstraße, klein, fett, sehr ausdauernd, nicht ohne Anlagen, der sog. amerikan. Race angehörig. Sie sind in Grönland größtentheils bekehrt (s. Egede), sonst Heiden mit sehr beschränkten, wenigen religiösen Vorstellungen, leben von Seehunden, Walfischen, Seevögeln, Rennthieren etc. Die benachbarten Indianer leben mit den E. in tödtlicher Feindschaft.


Eski-Sagra, türk. Stadt am Balkan im Paschalik Sophia, mit 20000 E., Teppichweberei, Rosenwasserfabrikation. - E.-Schehr, türk. Stadt in Anatolien, das alte Doryläum, mit berühmten warmen Bädern.


Esling, Eßling, Dorf bei Aspern; Massena bekam von der Schlacht bei E. 1809 (s. Aspern) den Fürstentitel.


Esmenard (Esmenahr), Jos. Alphonse, geb. 1770 zu Pelissane, franz. Dichter, in der Schreckenszeit flüchtig, später wohlbelohnter Schmeichler des ersten Consuls und Kaisers. Wegen eines das russ. Cabinet beleidigenden Artikels wurde er 1810 verbannt und st. 25. Juni 1811 zu Fondi in Italien an den Folgen eines Sturzes aus dem Wagen. Er schrieb mehrere Operntexte, unter anderm zu Spontinis Cortez; seine Gedichte sind bereits vergessen.


Esmeraldas, Stadt an der Mündung des gleichnamigen Flusses, in der südamerikan. Republik Ecuador, mit Hafen und Handelsverkehr.


Esnig od. Esnag, geb. im 5. Jahrh. n. Chr. zu Golp am Ararat, ein Schüler des hl. Mesrop, wurde später Bischof von Bagrewand, gewann als Uebersetzer syrischer und griech. Schriftsteller ins Armenische einen Platz unter den 6 Targmanitschk (Uebersetzern) seiner Landsleute, welche ihn wegen seinen selbstständigen Arbeiten zu ihren Classikern zählen. Von E.s eigenen Werken noch übrig eine Widerlegung der Häresien (Heiden, Parsen, griech. Philosophen, Marcioniten und Manichäer) nebst moralischen Anweisungen, beides zuerst gedruckt zu Smyrna 1762, besser zu Venedig 1826.


Esoche, griech., Vertiefung, innerer Auswuchs.


Esoterisch, griech.-deutsch, bei den Mysterien und Geheimlehren der Alten der nur für die Eingeweihten bestimmte Theil, im Gegensatz zu exoterisch, dem für das Publikum bestimmten.


Espagnol (frz. Espannjol), Spanier; dann auch der bekannte gelbbraune Schnupftabak.


Espagnolade (frz. espannjolad), Prahlerei.


Espagnolette (frz. espannjolett), wollener, glatter od. geköperter Droguet.


Espalion (-ong), franz. Stadt im


Eselsbrücke, in einer Wissenschaft der Punkt, über den wenig befähigte Köpfe nicht hinauskommen; wohl auch Hilfsmittel, welches das Denken erspart, z. B. im Rechnen, was in Süddeutschland gewöhnlich Faulenzer genannt wird.


Eselsfeste, wurden im Mittelalter zu Ehren der Esel, welche die hl. Familie nach Aegypten oder Christum nach Jerusalem hineintrugen, besonders vom franz. Volke gefeiert. Sie arteten bald in unpassende Schwänke aus und verschwanden trotz dem Widerstreben der Geistlichkeit erst im 15. Jahrh., wo ihnen das Baselerconcil und die Schrift des Nicol. von Clemangis: „de novis celebritatibus non instituendis“ ein Ende machten.


Eselsgurke, Spring- od. Spritzgurke (Momordica elaterium), ein im südl. Europa einheimisches, in unseren Gärten sich durch Samenausfall selbst fortpflanzendes einjähriges gurkenartiges Gewächs, dessen Fruchtsaft das heftige Purgirmittel. Elaterium genannt, liefert.


Eselsrücken, s. Dos dʼâne.


Esens, hannovr. Stadt unweit der ostfries. Küste in fruchtbarer Gegend, mit 2400 E.


Esito, ital., Ausgang, Ausfuhr, daher E.-Waaren, Ausfuhrwaaren; E.-zoll, Ausgangszoll.


Eski-Baba, türk. Stadt an der Straße von Adrianopel nach Konstantinopel mit Fort und 8000 E.


Eskilstuna, schwed. Stadt in Südermanland mit 2900 E., Metallwaarenfabriken, Kupferhämmern, Messingwerken etc.; Wasserfall des Torshalla.


Eskimo (d. h. rohe Fischfresser in der Algonkinsprache), die Bewohner der amerikan. Polarländer von Grönland bis an die Behringsstraße, klein, fett, sehr ausdauernd, nicht ohne Anlagen, der sog. amerikan. Race angehörig. Sie sind in Grönland größtentheils bekehrt (s. Egede), sonst Heiden mit sehr beschränkten, wenigen religiösen Vorstellungen, leben von Seehunden, Walfischen, Seevögeln, Rennthieren etc. Die benachbarten Indianer leben mit den E. in tödtlicher Feindschaft.


Eski-Sagra, türk. Stadt am Balkan im Paschalik Sophia, mit 20000 E., Teppichweberei, Rosenwasserfabrikation. – E.-Schehr, türk. Stadt in Anatolien, das alte Doryläum, mit berühmten warmen Bädern.


Esling, Eßling, Dorf bei Aspern; Massena bekam von der Schlacht bei E. 1809 (s. Aspern) den Fürstentitel.


Esménard (Esmenahr), Jos. Alphonse, geb. 1770 zu Pélissane, franz. Dichter, in der Schreckenszeit flüchtig, später wohlbelohnter Schmeichler des ersten Consuls und Kaisers. Wegen eines das russ. Cabinet beleidigenden Artikels wurde er 1810 verbannt und st. 25. Juni 1811 zu Fondi in Italien an den Folgen eines Sturzes aus dem Wagen. Er schrieb mehrere Operntexte, unter anderm zu Spontinis Cortez; seine Gedichte sind bereits vergessen.


Esmeraldas, Stadt an der Mündung des gleichnamigen Flusses, in der südamerikan. Republik Ecuador, mit Hafen und Handelsverkehr.


Esnig od. Esnag, geb. im 5. Jahrh. n. Chr. zu Golp am Ararat, ein Schüler des hl. Mesrop, wurde später Bischof von Bagrewand, gewann als Uebersetzer syrischer und griech. Schriftsteller ins Armenische einen Platz unter den 6 Targmanitschk (Uebersetzern) seiner Landsleute, welche ihn wegen seinen selbstständigen Arbeiten zu ihren Classikern zählen. Von E.s eigenen Werken noch übrig eine Widerlegung der Häresien (Heiden, Parsen, griech. Philosophen, Marcioniten und Manichäer) nebst moralischen Anweisungen, beides zuerst gedruckt zu Smyrna 1762, besser zu Venedig 1826.


Esoche, griech., Vertiefung, innerer Auswuchs.


Esoterisch, griech.-deutsch, bei den Mysterien und Geheimlehren der Alten der nur für die Eingeweihten bestimmte Theil, im Gegensatz zu exoterisch, dem für das Publikum bestimmten.


Espagnol (frz. Espannjol), Spanier; dann auch der bekannte gelbbraune Schnupftabak.


Espagnolade (frz. espannjolad), Prahlerei.


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[610/0611] Eselsbrücke, in einer Wissenschaft der Punkt, über den wenig befähigte Köpfe nicht hinauskommen; wohl auch Hilfsmittel, welches das Denken erspart, z. B. im Rechnen, was in Süddeutschland gewöhnlich Faulenzer genannt wird. Eselsfeste, wurden im Mittelalter zu Ehren der Esel, welche die hl. Familie nach Aegypten oder Christum nach Jerusalem hineintrugen, besonders vom franz. Volke gefeiert. Sie arteten bald in unpassende Schwänke aus und verschwanden trotz dem Widerstreben der Geistlichkeit erst im 15. Jahrh., wo ihnen das Baselerconcil und die Schrift des Nicol. von Clemangis: „de novis celebritatibus non instituendis“ ein Ende machten. Eselsgurke, Spring- od. Spritzgurke (Momordica elaterium), ein im südl. Europa einheimisches, in unseren Gärten sich durch Samenausfall selbst fortpflanzendes einjähriges gurkenartiges Gewächs, dessen Fruchtsaft das heftige Purgirmittel. Elaterium genannt, liefert. Eselsrücken, s. Dos dʼâne. Esens, hannovr. Stadt unweit der ostfries. Küste in fruchtbarer Gegend, mit 2400 E. Esito, ital., Ausgang, Ausfuhr, daher E.-Waaren, Ausfuhrwaaren; E.-zoll, Ausgangszoll. Eski-Baba, türk. Stadt an der Straße von Adrianopel nach Konstantinopel mit Fort und 8000 E. Eskilstuna, schwed. Stadt in Südermanland mit 2900 E., Metallwaarenfabriken, Kupferhämmern, Messingwerken etc.; Wasserfall des Torshalla. Eskimo (d. h. rohe Fischfresser in der Algonkinsprache), die Bewohner der amerikan. Polarländer von Grönland bis an die Behringsstraße, klein, fett, sehr ausdauernd, nicht ohne Anlagen, der sog. amerikan. Race angehörig. Sie sind in Grönland größtentheils bekehrt (s. Egede), sonst Heiden mit sehr beschränkten, wenigen religiösen Vorstellungen, leben von Seehunden, Walfischen, Seevögeln, Rennthieren etc. Die benachbarten Indianer leben mit den E. in tödtlicher Feindschaft. Eski-Sagra, türk. Stadt am Balkan im Paschalik Sophia, mit 20000 E., Teppichweberei, Rosenwasserfabrikation. – E.-Schehr, türk. Stadt in Anatolien, das alte Doryläum, mit berühmten warmen Bädern. Esling, Eßling, Dorf bei Aspern; Massena bekam von der Schlacht bei E. 1809 (s. Aspern) den Fürstentitel. Esménard (Esmenahr), Jos. Alphonse, geb. 1770 zu Pélissane, franz. Dichter, in der Schreckenszeit flüchtig, später wohlbelohnter Schmeichler des ersten Consuls und Kaisers. Wegen eines das russ. Cabinet beleidigenden Artikels wurde er 1810 verbannt und st. 25. Juni 1811 zu Fondi in Italien an den Folgen eines Sturzes aus dem Wagen. Er schrieb mehrere Operntexte, unter anderm zu Spontinis Cortez; seine Gedichte sind bereits vergessen. Esmeraldas, Stadt an der Mündung des gleichnamigen Flusses, in der südamerikan. Republik Ecuador, mit Hafen und Handelsverkehr. Esnig od. Esnag, geb. im 5. Jahrh. n. Chr. zu Golp am Ararat, ein Schüler des hl. Mesrop, wurde später Bischof von Bagrewand, gewann als Uebersetzer syrischer und griech. Schriftsteller ins Armenische einen Platz unter den 6 Targmanitschk (Uebersetzern) seiner Landsleute, welche ihn wegen seinen selbstständigen Arbeiten zu ihren Classikern zählen. Von E.s eigenen Werken noch übrig eine Widerlegung der Häresien (Heiden, Parsen, griech. Philosophen, Marcioniten und Manichäer) nebst moralischen Anweisungen, beides zuerst gedruckt zu Smyrna 1762, besser zu Venedig 1826. Esoche, griech., Vertiefung, innerer Auswuchs. Esoterisch, griech.-deutsch, bei den Mysterien und Geheimlehren der Alten der nur für die Eingeweihten bestimmte Theil, im Gegensatz zu exoterisch, dem für das Publikum bestimmten. Espagnol (frz. Espannjol), Spanier; dann auch der bekannte gelbbraune Schnupftabak. Espagnolade (frz. espannjolad), Prahlerei. Espagnolette (frz. espannjolett), wollener, glatter od. geköperter Droguet. Espalion (–ong), franz. Stadt im

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/611>, abgerufen am 24.11.2024.