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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Escadre, frz., Geschwader.


Escadron, Schwadron, ursprünglich Geschwader, Abtheilung der Reiterei von 120-200 Mann.


Escalade, frz., Leitersturm auf eine Festung; gelingt in der Regel nur als Ueberfall. - E.-Fest in Genf, s. Genf.


Escalin, der brabant. Schilling = 5 Sgr. 1/2 Pf. = 15 kr. C.-M.; Münze der Antillen = 3 Sgr. 81/2 Pf. = 10 kr. C.-M., auf Domingo = 2 Sgr. 13/4 Pf. = 61/2 kr. C.-M.


Escamote, frz., Taschenspielerkugel; Escamoteur (-öhr), Taschenspieler; Gauner; Escamotage (-ahsch), Taschenspielerei; escamotiren, Taschenspielerkünste treiben; etwas durch List entfernen.


Escandeau (frz. eskangdoh), Oelmaß in Marseille = 7521/2, par. Kubikzoll.


Escapade, frz., das unfolgsame Benehmen eines Pferdes; dummer Streich.


Escarpe, die innere Grabenböschung, in der Regel gemauert.


Escarpins (frz. eskarpäng), Kleidung in kurzen Hosen, Strümpfen und Schuhen.


Eschara, griech., Rauchfang; in der Medicin die Kruste, die nach der Anwendung kaustischer Mittel entsteht.


Eschatologie, griech., die Lehre von den letzten Dingen, namentlich vom Tod, Auferstehung, Weltgericht, Fegfeuer, Hölle und Himmel.


Esch, Oesch (altdeutsch Atisk, Ort, wo zum Essen gepflanzt wird), die ganze Feldflur eines Dorfes, oder aber auch mehrere aneinanderliegende, nur durch Furchen und Raine abgesonderte Ackerstücke verschiedener Besitzer.


Esche, gemeine hohe (Fraxinus excelsior), Baum, ausgezeichnet durch einen schlanken Wuchs, die graue Rinde und die großen schwarzen spitzigen Knospen. Feuchter, aber nicht sumpfiger, dabei basalt- oder kalkhaltiger Boden ist sein Element, in welchem er oft zu einer außerordentlichen Dicke u. Höhe heranwächst. Als Brennholz kommt die E. der Rothbuche gleich, der Kubikfuß wiegt getrocknet 43 Pfd.; die meisten landwirthschaftlichen Geräthe werden aus E.holz verfertigt, die Möbelschreinerei kennt es als sog. Grünebenholz; das Laub der E. ist als Futter für das Melkvieh werthvoll. - Die Anzucht der E. geschieht aus Samen; Stecklinge und Ableger bewurzeln sich schwer. - Die Samen bleiben, wenn sie nicht bald nach der Reise gesäet werden, oft bis ins 2. Jahr im Boden liegen. - Mit andern Holzarten gemischt kommt die E. im Hochwaldbetrieb vor, am wichtigsten aber ist sie für den Mittel- und Niederwald, indem sie innerhalb der ersten 20-25 Jahre noch reichlich Stammausschläge macht; auch als Kopfholzbaum kann man die E. sehen. - In Gartenanlagen zieht man die Blumen-E. (Fr. Ornus) mit weißen Blumenrispen; sie wird 20-30' hoch. - Aus den Spalten des Stammes fließt ein zuckeriger Saft aus, der getrocknet das sog. Eschenmanna gibt.


Eschenbach, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 2100 E., Tuchmanufaktur.


Eschenbach , Wolfram v., der größte Dichter des deutschen Mittelalters; von seinem Leben ist wenig bekannt; seine Blüte fällt zwischen 1203-15. Das bei Ansbach gelegene Städtchen und Schloß E. scheint der Stammsitz seiner Ahnen zu sein. Er war ein armer Ritter, verweilte lange auf der Wartburg, dann am Hofe des gesangliebenden Fürsten Hermann von Thüringen, hochgeschätzt und bewundert von seinen Zeitgenossen ob seiner Weisheit und Kunst. Die Krone seiner epischen Dichtungen ist der "Parcival" (übersetzt von San-Marte, Magdeburg 1836, 2 Bde.); zu kühnerem Fluge hat die Phantasie ihre Schwingen nie entfaltet, nicht im Alterthum, nicht in der Neuzeit, als in der Sage vom hl. Graal (s. d. Art.), die so ganz dem tiefen Sinnen und dem heiteren Spiel, dem ernsten Glauben wie der fröhlichen Weltfreude des christlichen Mittelalters entsprach. Seine beiden anderen Epen, der "Titurel" und "das Leben des hl. Wilhelm von Orange", sind nur in Bruchstücken und von andern Dichtern vollendet auf uns gekommen. Von seinen lieblichen Minneliedern sind nur 8 erhalten.


Eschenburg, Johann Joachim, geb. 1743 zu Hamburg, hauptsächlich als


Escadre, frz., Geschwader.


Escadron, Schwadron, ursprünglich Geschwader, Abtheilung der Reiterei von 120–200 Mann.


Escalade, frz., Leitersturm auf eine Festung; gelingt in der Regel nur als Ueberfall. – E.-Fest in Genf, s. Genf.


Escalin, der brabant. Schilling = 5 Sgr. 1/2 Pf. = 15 kr. C.-M.; Münze der Antillen = 3 Sgr. 81/2 Pf. = 10 kr. C.-M., auf Domingo = 2 Sgr. 13/4 Pf. = 61/2 kr. C.-M.


Escamote, frz., Taschenspielerkugel; Escamoteur (–öhr), Taschenspieler; Gauner; Escamotage (–ahsch), Taschenspielerei; escamotiren, Taschenspielerkünste treiben; etwas durch List entfernen.


Escandeau (frz. eskangdoh), Oelmaß in Marseille = 7521/2, par. Kubikzoll.


Escapade, frz., das unfolgsame Benehmen eines Pferdes; dummer Streich.


Escarpe, die innere Grabenböschung, in der Regel gemauert.


Escarpins (frz. eskarpäng), Kleidung in kurzen Hosen, Strümpfen und Schuhen.


Eschara, griech., Rauchfang; in der Medicin die Kruste, die nach der Anwendung kaustischer Mittel entsteht.


Eschatologie, griech., die Lehre von den letzten Dingen, namentlich vom Tod, Auferstehung, Weltgericht, Fegfeuer, Hölle und Himmel.


Esch, Oesch (altdeutsch Atisk, Ort, wo zum Essen gepflanzt wird), die ganze Feldflur eines Dorfes, oder aber auch mehrere aneinanderliegende, nur durch Furchen und Raine abgesonderte Ackerstücke verschiedener Besitzer.


Esche, gemeine hohe (Fraxinus excelsior), Baum, ausgezeichnet durch einen schlanken Wuchs, die graue Rinde und die großen schwarzen spitzigen Knospen. Feuchter, aber nicht sumpfiger, dabei basalt- oder kalkhaltiger Boden ist sein Element, in welchem er oft zu einer außerordentlichen Dicke u. Höhe heranwächst. Als Brennholz kommt die E. der Rothbuche gleich, der Kubikfuß wiegt getrocknet 43 Pfd.; die meisten landwirthschaftlichen Geräthe werden aus E.holz verfertigt, die Möbelschreinerei kennt es als sog. Grünebenholz; das Laub der E. ist als Futter für das Melkvieh werthvoll. – Die Anzucht der E. geschieht aus Samen; Stecklinge und Ableger bewurzeln sich schwer. – Die Samen bleiben, wenn sie nicht bald nach der Reise gesäet werden, oft bis ins 2. Jahr im Boden liegen. – Mit andern Holzarten gemischt kommt die E. im Hochwaldbetrieb vor, am wichtigsten aber ist sie für den Mittel- und Niederwald, indem sie innerhalb der ersten 20–25 Jahre noch reichlich Stammausschläge macht; auch als Kopfholzbaum kann man die E. sehen. – In Gartenanlagen zieht man die Blumen-E. (Fr. Ornus) mit weißen Blumenrispen; sie wird 20–30' hoch. – Aus den Spalten des Stammes fließt ein zuckeriger Saft aus, der getrocknet das sog. Eschenmanna gibt.


Eschenbach, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 2100 E., Tuchmanufaktur.


Eschenbach , Wolfram v., der größte Dichter des deutschen Mittelalters; von seinem Leben ist wenig bekannt; seine Blüte fällt zwischen 1203–15. Das bei Ansbach gelegene Städtchen und Schloß E. scheint der Stammsitz seiner Ahnen zu sein. Er war ein armer Ritter, verweilte lange auf der Wartburg, dann am Hofe des gesangliebenden Fürsten Hermann von Thüringen, hochgeschätzt und bewundert von seinen Zeitgenossen ob seiner Weisheit und Kunst. Die Krone seiner epischen Dichtungen ist der „Parcival“ (übersetzt von San-Marte, Magdeburg 1836, 2 Bde.); zu kühnerem Fluge hat die Phantasie ihre Schwingen nie entfaltet, nicht im Alterthum, nicht in der Neuzeit, als in der Sage vom hl. Graal (s. d. Art.), die so ganz dem tiefen Sinnen und dem heiteren Spiel, dem ernsten Glauben wie der fröhlichen Weltfreude des christlichen Mittelalters entsprach. Seine beiden anderen Epen, der „Titurel“ und „das Leben des hl. Wilhelm von Orange“, sind nur in Bruchstücken und von andern Dichtern vollendet auf uns gekommen. Von seinen lieblichen Minneliedern sind nur 8 erhalten.


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[607/0608] Escadre, frz., Geschwader. Escadron, Schwadron, ursprünglich Geschwader, Abtheilung der Reiterei von 120–200 Mann. Escalade, frz., Leitersturm auf eine Festung; gelingt in der Regel nur als Ueberfall. – E.-Fest in Genf, s. Genf. Escalin, der brabant. Schilling = 5 Sgr. 1/2 Pf. = 15 kr. C.-M.; Münze der Antillen = 3 Sgr. 81/2 Pf. = 10 kr. C.-M., auf Domingo = 2 Sgr. 13/4 Pf. = 61/2 kr. C.-M. Escamote, frz., Taschenspielerkugel; Escamoteur (–öhr), Taschenspieler; Gauner; Escamotage (–ahsch), Taschenspielerei; escamotiren, Taschenspielerkünste treiben; etwas durch List entfernen. Escandeau (frz. eskangdoh), Oelmaß in Marseille = 7521/2, par. Kubikzoll. Escapade, frz., das unfolgsame Benehmen eines Pferdes; dummer Streich. Escarpe, die innere Grabenböschung, in der Regel gemauert. Escarpins (frz. eskarpäng), Kleidung in kurzen Hosen, Strümpfen und Schuhen. Eschara, griech., Rauchfang; in der Medicin die Kruste, die nach der Anwendung kaustischer Mittel entsteht. Eschatologie, griech., die Lehre von den letzten Dingen, namentlich vom Tod, Auferstehung, Weltgericht, Fegfeuer, Hölle und Himmel. Esch, Oesch (altdeutsch Atisk, Ort, wo zum Essen gepflanzt wird), die ganze Feldflur eines Dorfes, oder aber auch mehrere aneinanderliegende, nur durch Furchen und Raine abgesonderte Ackerstücke verschiedener Besitzer. Esche, gemeine hohe (Fraxinus excelsior), Baum, ausgezeichnet durch einen schlanken Wuchs, die graue Rinde und die großen schwarzen spitzigen Knospen. Feuchter, aber nicht sumpfiger, dabei basalt- oder kalkhaltiger Boden ist sein Element, in welchem er oft zu einer außerordentlichen Dicke u. Höhe heranwächst. Als Brennholz kommt die E. der Rothbuche gleich, der Kubikfuß wiegt getrocknet 43 Pfd.; die meisten landwirthschaftlichen Geräthe werden aus E.holz verfertigt, die Möbelschreinerei kennt es als sog. Grünebenholz; das Laub der E. ist als Futter für das Melkvieh werthvoll. – Die Anzucht der E. geschieht aus Samen; Stecklinge und Ableger bewurzeln sich schwer. – Die Samen bleiben, wenn sie nicht bald nach der Reise gesäet werden, oft bis ins 2. Jahr im Boden liegen. – Mit andern Holzarten gemischt kommt die E. im Hochwaldbetrieb vor, am wichtigsten aber ist sie für den Mittel- und Niederwald, indem sie innerhalb der ersten 20–25 Jahre noch reichlich Stammausschläge macht; auch als Kopfholzbaum kann man die E. sehen. – In Gartenanlagen zieht man die Blumen-E. (Fr. Ornus) mit weißen Blumenrispen; sie wird 20–30' hoch. – Aus den Spalten des Stammes fließt ein zuckeriger Saft aus, der getrocknet das sog. Eschenmanna gibt. Eschenbach, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 2100 E., Tuchmanufaktur. Eschenbach , Wolfram v., der größte Dichter des deutschen Mittelalters; von seinem Leben ist wenig bekannt; seine Blüte fällt zwischen 1203–15. Das bei Ansbach gelegene Städtchen und Schloß E. scheint der Stammsitz seiner Ahnen zu sein. Er war ein armer Ritter, verweilte lange auf der Wartburg, dann am Hofe des gesangliebenden Fürsten Hermann von Thüringen, hochgeschätzt und bewundert von seinen Zeitgenossen ob seiner Weisheit und Kunst. Die Krone seiner epischen Dichtungen ist der „Parcival“ (übersetzt von San-Marte, Magdeburg 1836, 2 Bde.); zu kühnerem Fluge hat die Phantasie ihre Schwingen nie entfaltet, nicht im Alterthum, nicht in der Neuzeit, als in der Sage vom hl. Graal (s. d. Art.), die so ganz dem tiefen Sinnen und dem heiteren Spiel, dem ernsten Glauben wie der fröhlichen Weltfreude des christlichen Mittelalters entsprach. Seine beiden anderen Epen, der „Titurel“ und „das Leben des hl. Wilhelm von Orange“, sind nur in Bruchstücken und von andern Dichtern vollendet auf uns gekommen. Von seinen lieblichen Minneliedern sind nur 8 erhalten. Eschenburg, Johann Joachim, geb. 1743 zu Hamburg, hauptsächlich als

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/608>, abgerufen am 28.11.2024.