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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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allbekannten Gattung Erica, Haidekraut, und den Gattungen Menziesia, Blaeria, Clethra, Andromeda, Enkianthus, Arbutus, Arctostaphylos u. a. m. Die Haiden sind der Stolz des Kaps der guten Hoffnung, die Erdbeerbäume die Zierde des südl. Europas, die Andromeden der Schmuck Nordamerikas, die Clethren die lieblichsten Sträucher der canarischen Inseln. - Von diesen Gattungen werden ganze Sammlungen gezogen; die Ericeencultur ist der Probirstein eines tüchtigen Gärtners, übrigens, wo die gehörige Erde für sie zu haben ist und eigens für Haiden eingerichtete Häuser vorhanden sind, keineswegs so schwierig, als man häufig vermeint; aber für den Zimmerflor taugen die E. nicht. Von der Gattung Erica allein sind über 400, meist schön blühender Arten bekannt, fast alle auf dem Kap der guten Hoffnung einheimisch. Wild in Deutschland wächst nur das bekannte Haide kraut (Erica vulgaris), die Sumpfhaide (E. Tetralix), Lüneburger Haide (E. arborea und carnea oder herbacea). - Zweite Unterabtheilung der E. die Sippe der Rhodoraceae mit den Gattungen Rhododendron, Azalea, Kalmia u. a. m., meist in Nordamerika heimisch, u. seit Jahren schon der Stolz der Gärten Europas, in denen sie bei gehörigem Schutz den Winter im Freien gut aushalten. Wesentlich für ihr Gedeihen ist ein Standort, wo sie nicht die volle Sonne haben, und Holzerde. - Die indischen Azaleen halten nicht im Freien aus. Prachtvoll sind die Sammlungen von Alpenrosen (Rhododendron ponticum u. a. m.), von denen übrigens Rh. arboreum ebenfalls im Gewächshause überwintert werden muß. - Das bekannte Alpenröschen ist Rh. hirsutum und ferrugineum. - Verschiedene Arten enthalten narkotische Stoffe, so Ledum palustre und Azalea pontica, die Pflanze, von der Xenophon schreibt, daß bei dem berühmten Rückzuge der Zehntausend viele Soldaten gestorben seien in Folge des Genusses von Honig, den die Bienen in den Blüten derselben gesammelt (Berghaiden s. Epacrideae).


Erich oder Erik, skandinav. Name, den einige Könige von Dänemark und 14 von Schweden führten. Von ihnen nennen wir: E. VIII., eroberte und christianisirte Südfinnland, wurde 1160 von dem dän. Prinzen Magnus ermordet, später als Schutzheiliger Schwedens verehrt. - E. XIV., Sohn Gustav Wasas, 1560 dessen Nachfolger in Regierung und Regierungsgrundsätzen, verfiel später in periodischen Wahnsinn, in welchem er gegen den Adel, der ihm mit Recht verdächtig war, wüthete; ward 1568 von sn. Brüdern Johann u. Karl gestürzt, 1577 im Gefängnisse ermordet.


Eridanus, ältester Name des Po; großes Sternbild an dem südl. Himmel, in Europa nur zum Theil sichtbar.


Erie (Ihri), einer der großen nordamerikan. Seen; ist durch den Niagarafluß mit dem Ontariosee, durch den kleinen See St. Clair und die Straße Detroit mit dem Huronensee verbunden, 597 #M. groß, bis 300' tief, stark befahren, aber stürmisch. An ihm liegen die 2 gleichnamigen Grafschaften mit den Hauptstädten Buffalo und E. Ein Kanalsystem verbindet den See mit dem Hudson, Delaware und Missisippi. Der eigentliche E.kanal vom E. zum Hudson, 1817-25 erbaut, ist 368 engl. M. lang und für die größten Dampfschiffe fahrbar, eine künstliche Wasserstraße, die an Länge und Verkehr nur von dem chines. Kaiserkanal übertroffen wird.


Erigena, Johannes Scotus, s. Scotus.


Erigone, myth., Tochter des Ikarius, durch Bacchus Mutter des Staphylos. - E., Tochter des Aegisthus und der Klytämnestra.


Eriksgasse, Eriksreise, der Umritt der alten schwed. Könige im Reiche, um die Huldigung entgegenzunehmen.


Erin, der ältere, celtischer Name für Irland.


Erinna, mit Korinna und Sappho die berühmteste griech. Dichterin, von Telos auf Rhodos gebürtig, Zeitgenossin Alexanders d. Gr., st. 19jährig; die wenigen Fragmente in Schneidewins "Delectus poesis graecae elegiacae", Göttingen 1838, und in Bergks "Poetae graeci lyrici", 2. Aufl. Leipzig 1854.


Erinnyen, s. Eumeniden.

allbekannten Gattung Erica, Haidekraut, und den Gattungen Menziesia, Blaeria, Clethra, Andromeda, Enkianthus, Arbutus, Arctostaphylos u. a. m. Die Haiden sind der Stolz des Kaps der guten Hoffnung, die Erdbeerbäume die Zierde des südl. Europas, die Andromeden der Schmuck Nordamerikas, die Clethren die lieblichsten Sträucher der canarischen Inseln. – Von diesen Gattungen werden ganze Sammlungen gezogen; die Ericeencultur ist der Probirstein eines tüchtigen Gärtners, übrigens, wo die gehörige Erde für sie zu haben ist und eigens für Haiden eingerichtete Häuser vorhanden sind, keineswegs so schwierig, als man häufig vermeint; aber für den Zimmerflor taugen die E. nicht. Von der Gattung Erica allein sind über 400, meist schön blühender Arten bekannt, fast alle auf dem Kap der guten Hoffnung einheimisch. Wild in Deutschland wächst nur das bekannte Haide kraut (Erica vulgaris), die Sumpfhaide (E. Tetralix), Lüneburger Haide (E. arborea und carnea oder herbacea). – Zweite Unterabtheilung der E. die Sippe der Rhodoraceae mit den Gattungen Rhododendron, Azalea, Kalmia u. a. m., meist in Nordamerika heimisch, u. seit Jahren schon der Stolz der Gärten Europas, in denen sie bei gehörigem Schutz den Winter im Freien gut aushalten. Wesentlich für ihr Gedeihen ist ein Standort, wo sie nicht die volle Sonne haben, und Holzerde. – Die indischen Azaleen halten nicht im Freien aus. Prachtvoll sind die Sammlungen von Alpenrosen (Rhododendron ponticum u. a. m.), von denen übrigens Rh. arboreum ebenfalls im Gewächshause überwintert werden muß. – Das bekannte Alpenröschen ist Rh. hirsutum und ferrugineum. – Verschiedene Arten enthalten narkotische Stoffe, so Ledum palustre und Azalea pontica, die Pflanze, von der Xenophon schreibt, daß bei dem berühmten Rückzuge der Zehntausend viele Soldaten gestorben seien in Folge des Genusses von Honig, den die Bienen in den Blüten derselben gesammelt (Berghaiden s. Epacrideae).


Erich oder Erik, skandinav. Name, den einige Könige von Dänemark und 14 von Schweden führten. Von ihnen nennen wir: E. VIII., eroberte und christianisirte Südfinnland, wurde 1160 von dem dän. Prinzen Magnus ermordet, später als Schutzheiliger Schwedens verehrt. – E. XIV., Sohn Gustav Wasas, 1560 dessen Nachfolger in Regierung und Regierungsgrundsätzen, verfiel später in periodischen Wahnsinn, in welchem er gegen den Adel, der ihm mit Recht verdächtig war, wüthete; ward 1568 von sn. Brüdern Johann u. Karl gestürzt, 1577 im Gefängnisse ermordet.


Eridanus, ältester Name des Po; großes Sternbild an dem südl. Himmel, in Europa nur zum Theil sichtbar.


Erie (Ihri), einer der großen nordamerikan. Seen; ist durch den Niagarafluß mit dem Ontariosee, durch den kleinen See St. Clair und die Straße Detroit mit dem Huronensee verbunden, 597 □M. groß, bis 300' tief, stark befahren, aber stürmisch. An ihm liegen die 2 gleichnamigen Grafschaften mit den Hauptstädten Buffalo und E. Ein Kanalsystem verbindet den See mit dem Hudson, Delaware und Missisippi. Der eigentliche E.kanal vom E. zum Hudson, 1817–25 erbaut, ist 368 engl. M. lang und für die größten Dampfschiffe fahrbar, eine künstliche Wasserstraße, die an Länge und Verkehr nur von dem chines. Kaiserkanal übertroffen wird.


Erigena, Johannes Scotus, s. Scotus.


Erigone, myth., Tochter des Ikarius, durch Bacchus Mutter des Staphylos. – E., Tochter des Aegisthus und der Klytämnestra.


Eriksgasse, Eriksreise, der Umritt der alten schwed. Könige im Reiche, um die Huldigung entgegenzunehmen.


Erin, der ältere, celtischer Name für Irland.


Erinna, mit Korinna und Sappho die berühmteste griech. Dichterin, von Telos auf Rhodos gebürtig, Zeitgenossin Alexanders d. Gr., st. 19jährig; die wenigen Fragmente in Schneidewins „Delectus poesis graecae elegiacae“, Göttingen 1838, und in Bergks „Poetae graeci lyrici“, 2. Aufl. Leipzig 1854.


Erinnyen, s. Eumeniden.

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[597/0598] allbekannten Gattung Erica, Haidekraut, und den Gattungen Menziesia, Blaeria, Clethra, Andromeda, Enkianthus, Arbutus, Arctostaphylos u. a. m. Die Haiden sind der Stolz des Kaps der guten Hoffnung, die Erdbeerbäume die Zierde des südl. Europas, die Andromeden der Schmuck Nordamerikas, die Clethren die lieblichsten Sträucher der canarischen Inseln. – Von diesen Gattungen werden ganze Sammlungen gezogen; die Ericeencultur ist der Probirstein eines tüchtigen Gärtners, übrigens, wo die gehörige Erde für sie zu haben ist und eigens für Haiden eingerichtete Häuser vorhanden sind, keineswegs so schwierig, als man häufig vermeint; aber für den Zimmerflor taugen die E. nicht. Von der Gattung Erica allein sind über 400, meist schön blühender Arten bekannt, fast alle auf dem Kap der guten Hoffnung einheimisch. Wild in Deutschland wächst nur das bekannte Haide kraut (Erica vulgaris), die Sumpfhaide (E. Tetralix), Lüneburger Haide (E. arborea und carnea oder herbacea). – Zweite Unterabtheilung der E. die Sippe der Rhodoraceae mit den Gattungen Rhododendron, Azalea, Kalmia u. a. m., meist in Nordamerika heimisch, u. seit Jahren schon der Stolz der Gärten Europas, in denen sie bei gehörigem Schutz den Winter im Freien gut aushalten. Wesentlich für ihr Gedeihen ist ein Standort, wo sie nicht die volle Sonne haben, und Holzerde. – Die indischen Azaleen halten nicht im Freien aus. Prachtvoll sind die Sammlungen von Alpenrosen (Rhododendron ponticum u. a. m.), von denen übrigens Rh. arboreum ebenfalls im Gewächshause überwintert werden muß. – Das bekannte Alpenröschen ist Rh. hirsutum und ferrugineum. – Verschiedene Arten enthalten narkotische Stoffe, so Ledum palustre und Azalea pontica, die Pflanze, von der Xenophon schreibt, daß bei dem berühmten Rückzuge der Zehntausend viele Soldaten gestorben seien in Folge des Genusses von Honig, den die Bienen in den Blüten derselben gesammelt (Berghaiden s. Epacrideae). Erich oder Erik, skandinav. Name, den einige Könige von Dänemark und 14 von Schweden führten. Von ihnen nennen wir: E. VIII., eroberte und christianisirte Südfinnland, wurde 1160 von dem dän. Prinzen Magnus ermordet, später als Schutzheiliger Schwedens verehrt. – E. XIV., Sohn Gustav Wasas, 1560 dessen Nachfolger in Regierung und Regierungsgrundsätzen, verfiel später in periodischen Wahnsinn, in welchem er gegen den Adel, der ihm mit Recht verdächtig war, wüthete; ward 1568 von sn. Brüdern Johann u. Karl gestürzt, 1577 im Gefängnisse ermordet. Eridanus, ältester Name des Po; großes Sternbild an dem südl. Himmel, in Europa nur zum Theil sichtbar. Erie (Ihri), einer der großen nordamerikan. Seen; ist durch den Niagarafluß mit dem Ontariosee, durch den kleinen See St. Clair und die Straße Detroit mit dem Huronensee verbunden, 597 □M. groß, bis 300' tief, stark befahren, aber stürmisch. An ihm liegen die 2 gleichnamigen Grafschaften mit den Hauptstädten Buffalo und E. Ein Kanalsystem verbindet den See mit dem Hudson, Delaware und Missisippi. Der eigentliche E.kanal vom E. zum Hudson, 1817–25 erbaut, ist 368 engl. M. lang und für die größten Dampfschiffe fahrbar, eine künstliche Wasserstraße, die an Länge und Verkehr nur von dem chines. Kaiserkanal übertroffen wird. Erigena, Johannes Scotus, s. Scotus. Erigone, myth., Tochter des Ikarius, durch Bacchus Mutter des Staphylos. – E., Tochter des Aegisthus und der Klytämnestra. Eriksgasse, Eriksreise, der Umritt der alten schwed. Könige im Reiche, um die Huldigung entgegenzunehmen. Erin, der ältere, celtischer Name für Irland. Erinna, mit Korinna und Sappho die berühmteste griech. Dichterin, von Telos auf Rhodos gebürtig, Zeitgenossin Alexanders d. Gr., st. 19jährig; die wenigen Fragmente in Schneidewins „Delectus poesis graecae elegiacae“, Göttingen 1838, und in Bergks „Poetae graeci lyrici“, 2. Aufl. Leipzig 1854. Erinnyen, s. Eumeniden.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/598>, abgerufen am 22.11.2024.