Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.(A. Penelope), kleiner, an der Brust weinroth, im Norden, auf der Wanderung häufig bei uns. Die Löffel-E. (A. clypeata), schön gefärbt mit weißer Brust und grünem Kopf und Hals, der Schnabel vorn löffelartig erweitert; in Mitteleuropa u. Amerika. Die Krieck-E. (A. crecca), die kleinste Art, bei uns bloß durchziehend. Die chinesische E. (A. galericulata), die schönste, mit Federbusch am Kopfe, in China Hausvogel. Die Bisam-E., türkische E. (A. moschata), stammt aus Amerika, bei uns häufig gehalten. - Zur 2. Gruppe gehören: Die Sammet-E. (A. fusca), tief schwarz mit weißem Spiegel, im. Norden beider Welten. Die Trauer-E. (A. nigra), der vorigen ähnlich aber kleiner. Die Schellen-E. (A. clangula), Männchen schwarz, unten weiß, im Norden, kommt im Winter zu uns. Die Moor-E. (A. leucophthalmos), braun mit perlfarbigen weißen Augen, nistet auf unseren Teichen und Flüssen. Die Eis-E. (A. glacialis), im hohen Norden. Die Eider-E. (s. d.) - E., figürlich, aus der Luft gegriffene Nachricht von augenblicklichem Interesse, und deßhalb rasch verbreitet, namentlich durch Zeitungen, daher Zeitungs-E. Entelechie, griech.-deutsch, Thätigkeit, Wirklichkeit, bei Aristoteles ein Terminus zur Bezeichnung eines Objects in seiner vollendeten Wirklichkeit im Gegensatze zu der möglichen Existenz. Entengrün od. Wasserlinsen (Lemna minor u. a. m.), bekannte hellgrüne Wasserpflänzchen mit linsenförmigem Stempel und merkwürdig rascher Vermehrung, bald in zahlloser Menge Gräben und stehende Wasser erfüllend und die ganze Oberfläche überziehend. Entenmuscheln (Anatifa), eine Gattung Muscheln aus der Abtheilung Rankenfüßler, mit 6 Ranken auf jeder Seite und einem fleischigen Stiel, durch den sie an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe etc. angeheftet sind; in allen Meeren, besonders an den Küsten Afrikas. In den europäischen Meeren am gewöhnlichsten ist die gemeine E. (A. laevis), 2 Zoll lang, keilförmig, glatt, mit einem 2-5 Zoll langen Stiel. Entente (frz. angtangt), Verständniß, Sinn, Einverständniß; entente cordiale, das herzliche Einverständniß. Enteralgie, griech.-deutsch, Eingeweideschmerzen; Enteritis, Eingeweideentzündung; Enterographie, Eingeweidebeschreibung; Enterokele, Darmbruch; Enterospasmus, Darmkrampf; Enterotomie, Eingeweideoperation. Enterbung, s. Erbrecht u. Testament. Entern, in den früheren Seekriegen das entscheidende Manöver; man zog das feindliche Schiff mit Enterhaken heran, drang auf dasselbe vermittelst Enterbrücken und entschied so den Kampf auf dem Verdecke durch Handgemenge. Jetzt kommt es meist nur bei Kaperschiffen gegen Handelsfahrzeuge vor, indem Kriegsschiffe den Kampf durch Geschützfeuer entscheiden. Doch legen sich auch jetzt noch große Kriegsschiffe an den Bord der feindlichen und suchen sie durch E. zu nehmen. (Dies gelang Admiral Napier 1833 bei Cap St. Vincent gegen die Flotte Dom Miguels.) Entete (frz. angtäteh) starrköpfig; entetement (-mang), Starrköpfigkeit, Starrsinn. Entführung (crimen raptus), die von einer Mannsperson durch List oder Gewalt ausgeführte Bemächtigung einer Jungfrau, Ehefrau oder Wittwe, geschehe es mit oder ohne deren Einwilligung, sofern die Rechte eines Dritten (Eltern, Vormünder, Mann) verletzt werden, in der Absicht dieselbe zu heirathen oder zu mißbrauchen, oder sie einem Zweiten zuzuführen. Wurde früher mit dem Tode bestraft, gegenwärtig mit Freiheitsstrafenverschiedenen Grades. Entgegengesetzte Größen, in der Mathematik solche Größen, die sich bei der Addition theilweise oder ganz aufheben, durch + und - bezeichnet. Enthusiasmus, Begeisterung, Zustand des Menschen, wobei die ganze Thätigkeit des Geistes, alles Denken u. Wollen ungewöhnlich gehoben ist und zwar für eine Idee auf religiösem und sittlichem Gebiete; der ächte E. ist deßwegen mit dem klarsten Bewußtsein der angestrebten Idee gepaart, erkennt und wählt die Mittel zur Ausführung mit scharfem Blicke u. gibt Gedanken u. Willen (A. Penelope), kleiner, an der Brust weinroth, im Norden, auf der Wanderung häufig bei uns. Die Löffel-E. (A. clypeata), schön gefärbt mit weißer Brust und grünem Kopf und Hals, der Schnabel vorn löffelartig erweitert; in Mitteleuropa u. Amerika. Die Krieck-E. (A. crecca), die kleinste Art, bei uns bloß durchziehend. Die chinesische E. (A. galericulata), die schönste, mit Federbusch am Kopfe, in China Hausvogel. Die Bisam-E., türkische E. (A. moschata), stammt aus Amerika, bei uns häufig gehalten. – Zur 2. Gruppe gehören: Die Sammet-E. (A. fusca), tief schwarz mit weißem Spiegel, im. Norden beider Welten. Die Trauer-E. (A. nigra), der vorigen ähnlich aber kleiner. Die Schellen-E. (A. clangula), Männchen schwarz, unten weiß, im Norden, kommt im Winter zu uns. Die Moor-E. (A. leucophthalmos), braun mit perlfarbigen weißen Augen, nistet auf unseren Teichen und Flüssen. Die Eis-E. (A. glacialis), im hohen Norden. Die Eider-E. (s. d.) – E., figürlich, aus der Luft gegriffene Nachricht von augenblicklichem Interesse, und deßhalb rasch verbreitet, namentlich durch Zeitungen, daher Zeitungs-E. Entelechie, griech.-deutsch, Thätigkeit, Wirklichkeit, bei Aristoteles ein Terminus zur Bezeichnung eines Objects in seiner vollendeten Wirklichkeit im Gegensatze zu der möglichen Existenz. Entengrün od. Wasserlinsen (Lemna minor u. a. m.), bekannte hellgrüne Wasserpflänzchen mit linsenförmigem Stempel und merkwürdig rascher Vermehrung, bald in zahlloser Menge Gräben und stehende Wasser erfüllend und die ganze Oberfläche überziehend. Entenmuscheln (Anatifa), eine Gattung Muscheln aus der Abtheilung Rankenfüßler, mit 6 Ranken auf jeder Seite und einem fleischigen Stiel, durch den sie an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe etc. angeheftet sind; in allen Meeren, besonders an den Küsten Afrikas. In den europäischen Meeren am gewöhnlichsten ist die gemeine E. (A. laevis), 2 Zoll lang, keilförmig, glatt, mit einem 2–5 Zoll langen Stiel. Entente (frz. angtangt), Verständniß, Sinn, Einverständniß; entente cordiale, das herzliche Einverständniß. Enteralgie, griech.-deutsch, Eingeweideschmerzen; Enteritis, Eingeweideentzündung; Enterographie, Eingeweidebeschreibung; Enterokele, Darmbruch; Enterospasmus, Darmkrampf; Enterotomie, Eingeweideoperation. Enterbung, s. Erbrecht u. Testament. Entern, in den früheren Seekriegen das entscheidende Manöver; man zog das feindliche Schiff mit Enterhaken heran, drang auf dasselbe vermittelst Enterbrücken und entschied so den Kampf auf dem Verdecke durch Handgemenge. Jetzt kommt es meist nur bei Kaperschiffen gegen Handelsfahrzeuge vor, indem Kriegsschiffe den Kampf durch Geschützfeuer entscheiden. Doch legen sich auch jetzt noch große Kriegsschiffe an den Bord der feindlichen und suchen sie durch E. zu nehmen. (Dies gelang Admiral Napier 1833 bei Cap St. Vincent gegen die Flotte Dom Miguels.) Entêté (frz. angtäteh) starrköpfig; entêtement (–mang), Starrköpfigkeit, Starrsinn. Entführung (crimen raptus), die von einer Mannsperson durch List oder Gewalt ausgeführte Bemächtigung einer Jungfrau, Ehefrau oder Wittwe, geschehe es mit oder ohne deren Einwilligung, sofern die Rechte eines Dritten (Eltern, Vormünder, Mann) verletzt werden, in der Absicht dieselbe zu heirathen oder zu mißbrauchen, oder sie einem Zweiten zuzuführen. Wurde früher mit dem Tode bestraft, gegenwärtig mit Freiheitsstrafenverschiedenen Grades. Entgegengesetzte Größen, in der Mathematik solche Größen, die sich bei der Addition theilweise oder ganz aufheben, durch + und – bezeichnet. Enthusiasmus, Begeisterung, Zustand des Menschen, wobei die ganze Thätigkeit des Geistes, alles Denken u. Wollen ungewöhnlich gehoben ist und zwar für eine Idee auf religiösem und sittlichem Gebiete; der ächte E. ist deßwegen mit dem klarsten Bewußtsein der angestrebten Idee gepaart, erkennt und wählt die Mittel zur Ausführung mit scharfem Blicke u. gibt Gedanken u. Willen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0570" n="569"/><hi rendition="#i">(A. Penelope)</hi>, kleiner, an der Brust weinroth, im Norden, auf der Wanderung häufig bei uns. Die <hi rendition="#g">Löffel</hi>-E. <hi rendition="#i">(A. clypeata)</hi>, schön gefärbt mit weißer Brust und grünem Kopf und Hals, der Schnabel vorn löffelartig erweitert; in Mitteleuropa u. Amerika. Die <hi rendition="#g">Krieck</hi>-E. <hi rendition="#i">(A. crecca)</hi>, die kleinste Art, bei uns bloß durchziehend. Die <hi rendition="#g">chinesische</hi> E. <hi rendition="#i">(A. galericulata)</hi>, die schönste, mit Federbusch am Kopfe, in China Hausvogel. Die <hi rendition="#g">Bisam</hi>-E., türkische E. <hi rendition="#i">(A. moschata)</hi>, stammt aus Amerika, bei uns häufig gehalten. – Zur 2. Gruppe gehören: Die <hi rendition="#g">Sammet</hi>-E. (<hi rendition="#i">A. fusca),</hi> tief schwarz mit weißem Spiegel, im. Norden beider Welten. Die <hi rendition="#g">Trauer</hi>-E. <hi rendition="#i">(A. nigra)</hi>, der vorigen ähnlich aber kleiner. Die <hi rendition="#g">Schellen</hi>-E. (<hi rendition="#i">A. clangula),</hi> Männchen schwarz, unten weiß, im Norden, kommt im Winter zu uns. Die <hi rendition="#g">Moor</hi>-E. <hi rendition="#i">(A. leucophthalmos)</hi>, braun mit perlfarbigen weißen Augen, nistet auf unseren Teichen und Flüssen. Die <hi rendition="#g">Eis</hi>-E. (<hi rendition="#i">A. glacialis),</hi> im hohen Norden. Die <hi rendition="#g">Eider</hi>-E. (s. d.) – E., figürlich, aus der Luft gegriffene Nachricht von augenblicklichem Interesse, und deßhalb rasch verbreitet, namentlich durch Zeitungen, daher Zeitungs-E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entelechie</hi>, griech.-deutsch, Thätigkeit, Wirklichkeit, bei Aristoteles ein Terminus zur Bezeichnung eines Objects in seiner vollendeten Wirklichkeit im Gegensatze zu der möglichen Existenz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entengrün</hi> od. <hi rendition="#b">Wasserlinsen</hi> (<hi rendition="#i">Lemna minor</hi> u. a. m.), bekannte hellgrüne Wasserpflänzchen mit linsenförmigem Stempel und merkwürdig rascher Vermehrung, bald in zahlloser Menge Gräben und stehende Wasser erfüllend und die ganze Oberfläche überziehend.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entenmuscheln</hi><hi rendition="#i">(Anatifa)</hi>, eine Gattung Muscheln aus der Abtheilung Rankenfüßler, mit 6 Ranken auf jeder Seite und einem fleischigen Stiel, durch den sie an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe etc. angeheftet sind; in allen Meeren, besonders an den Küsten Afrikas. In den europäischen Meeren am gewöhnlichsten ist die <hi rendition="#g">gemeine</hi> E. (<hi rendition="#i">A. laevis),</hi> 2 Zoll lang, keilförmig, glatt, mit einem 2–5 Zoll langen Stiel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entente</hi> (frz. angtangt), Verständniß, Sinn, Einverständniß; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">entente cordiale</hi></hi>, das herzliche Einverständniß.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Enteralgie</hi>, griech.-deutsch, Eingeweideschmerzen; <hi rendition="#g">Enteritis</hi>, Eingeweideentzündung; <hi rendition="#g">Enterographie</hi>, Eingeweidebeschreibung; <hi rendition="#g">Enterokele</hi>, Darmbruch; <hi rendition="#g">Enterospasmus</hi>, Darmkrampf; <hi rendition="#g">Enterotomie</hi>, Eingeweideoperation.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Enterbung</hi>, s. Erbrecht u. Testament.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entern</hi>, in den früheren Seekriegen das entscheidende Manöver; man zog das feindliche Schiff mit Enterhaken heran, drang auf dasselbe vermittelst Enterbrücken und entschied so den Kampf auf dem Verdecke durch Handgemenge. Jetzt kommt es meist nur bei Kaperschiffen gegen Handelsfahrzeuge vor, indem Kriegsschiffe den Kampf durch Geschützfeuer entscheiden. Doch legen sich auch jetzt noch große Kriegsschiffe an den Bord der feindlichen und suchen sie durch E. zu nehmen. (Dies gelang Admiral Napier 1833 bei Cap St. Vincent gegen die Flotte Dom Miguels.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entêté</hi> (frz. angtäteh) starrköpfig; <hi rendition="#i">entêtement</hi> (–mang), Starrköpfigkeit, Starrsinn.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entführung</hi><hi rendition="#i">(crimen raptus)</hi>, die von einer Mannsperson durch List oder Gewalt ausgeführte Bemächtigung einer Jungfrau, Ehefrau oder Wittwe, geschehe es mit oder ohne deren Einwilligung, sofern die Rechte eines Dritten (Eltern, Vormünder, Mann) verletzt werden, in der Absicht dieselbe zu heirathen oder zu mißbrauchen, oder sie einem Zweiten zuzuführen. Wurde früher mit dem Tode bestraft, gegenwärtig mit Freiheitsstrafenverschiedenen Grades.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Entgegengesetzte Größen</hi>, in der Mathematik solche Größen, die sich bei der Addition theilweise oder ganz aufheben, durch + und – bezeichnet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Enthusiasmus</hi>, Begeisterung, Zustand des Menschen, wobei die ganze Thätigkeit des Geistes, alles Denken u. Wollen ungewöhnlich gehoben ist und zwar für eine Idee auf religiösem und sittlichem Gebiete; der ächte E. ist deßwegen mit dem klarsten Bewußtsein der angestrebten Idee gepaart, erkennt und wählt die Mittel zur Ausführung mit scharfem Blicke u. gibt Gedanken u. Willen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [569/0570]
(A. Penelope), kleiner, an der Brust weinroth, im Norden, auf der Wanderung häufig bei uns. Die Löffel-E. (A. clypeata), schön gefärbt mit weißer Brust und grünem Kopf und Hals, der Schnabel vorn löffelartig erweitert; in Mitteleuropa u. Amerika. Die Krieck-E. (A. crecca), die kleinste Art, bei uns bloß durchziehend. Die chinesische E. (A. galericulata), die schönste, mit Federbusch am Kopfe, in China Hausvogel. Die Bisam-E., türkische E. (A. moschata), stammt aus Amerika, bei uns häufig gehalten. – Zur 2. Gruppe gehören: Die Sammet-E. (A. fusca), tief schwarz mit weißem Spiegel, im. Norden beider Welten. Die Trauer-E. (A. nigra), der vorigen ähnlich aber kleiner. Die Schellen-E. (A. clangula), Männchen schwarz, unten weiß, im Norden, kommt im Winter zu uns. Die Moor-E. (A. leucophthalmos), braun mit perlfarbigen weißen Augen, nistet auf unseren Teichen und Flüssen. Die Eis-E. (A. glacialis), im hohen Norden. Die Eider-E. (s. d.) – E., figürlich, aus der Luft gegriffene Nachricht von augenblicklichem Interesse, und deßhalb rasch verbreitet, namentlich durch Zeitungen, daher Zeitungs-E.
Entelechie, griech.-deutsch, Thätigkeit, Wirklichkeit, bei Aristoteles ein Terminus zur Bezeichnung eines Objects in seiner vollendeten Wirklichkeit im Gegensatze zu der möglichen Existenz.
Entengrün od. Wasserlinsen (Lemna minor u. a. m.), bekannte hellgrüne Wasserpflänzchen mit linsenförmigem Stempel und merkwürdig rascher Vermehrung, bald in zahlloser Menge Gräben und stehende Wasser erfüllend und die ganze Oberfläche überziehend.
Entenmuscheln (Anatifa), eine Gattung Muscheln aus der Abtheilung Rankenfüßler, mit 6 Ranken auf jeder Seite und einem fleischigen Stiel, durch den sie an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe etc. angeheftet sind; in allen Meeren, besonders an den Küsten Afrikas. In den europäischen Meeren am gewöhnlichsten ist die gemeine E. (A. laevis), 2 Zoll lang, keilförmig, glatt, mit einem 2–5 Zoll langen Stiel.
Entente (frz. angtangt), Verständniß, Sinn, Einverständniß; entente cordiale, das herzliche Einverständniß.
Enteralgie, griech.-deutsch, Eingeweideschmerzen; Enteritis, Eingeweideentzündung; Enterographie, Eingeweidebeschreibung; Enterokele, Darmbruch; Enterospasmus, Darmkrampf; Enterotomie, Eingeweideoperation.
Enterbung, s. Erbrecht u. Testament.
Entern, in den früheren Seekriegen das entscheidende Manöver; man zog das feindliche Schiff mit Enterhaken heran, drang auf dasselbe vermittelst Enterbrücken und entschied so den Kampf auf dem Verdecke durch Handgemenge. Jetzt kommt es meist nur bei Kaperschiffen gegen Handelsfahrzeuge vor, indem Kriegsschiffe den Kampf durch Geschützfeuer entscheiden. Doch legen sich auch jetzt noch große Kriegsschiffe an den Bord der feindlichen und suchen sie durch E. zu nehmen. (Dies gelang Admiral Napier 1833 bei Cap St. Vincent gegen die Flotte Dom Miguels.)
Entêté (frz. angtäteh) starrköpfig; entêtement (–mang), Starrköpfigkeit, Starrsinn.
Entführung (crimen raptus), die von einer Mannsperson durch List oder Gewalt ausgeführte Bemächtigung einer Jungfrau, Ehefrau oder Wittwe, geschehe es mit oder ohne deren Einwilligung, sofern die Rechte eines Dritten (Eltern, Vormünder, Mann) verletzt werden, in der Absicht dieselbe zu heirathen oder zu mißbrauchen, oder sie einem Zweiten zuzuführen. Wurde früher mit dem Tode bestraft, gegenwärtig mit Freiheitsstrafenverschiedenen Grades.
Entgegengesetzte Größen, in der Mathematik solche Größen, die sich bei der Addition theilweise oder ganz aufheben, durch + und – bezeichnet.
Enthusiasmus, Begeisterung, Zustand des Menschen, wobei die ganze Thätigkeit des Geistes, alles Denken u. Wollen ungewöhnlich gehoben ist und zwar für eine Idee auf religiösem und sittlichem Gebiete; der ächte E. ist deßwegen mit dem klarsten Bewußtsein der angestrebten Idee gepaart, erkennt und wählt die Mittel zur Ausführung mit scharfem Blicke u. gibt Gedanken u. Willen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/570 |
Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/570>, abgerufen am 16.02.2025. |