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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Weise, schrieb "Erzählungen" u. "Gedichte" und als "Richard Roos" in Zeitschriften und Taschenbücher.


Engelhardt, Joh. Georg Veit, geb. 1791 zu Neustadt an der Aisch, seit 1822 Professor der protest. Theologie in Erlangen, schrieb: Ueber Dionys den Areopagiten; Handbuch der Kirchengeschichte, Erlangen 1836, 4 Bände; Dogmengeschichte, Neustadt a. d. Aisch 1839; viele kirchengeschichtliche Abhandlungen; übersetzte und commentirte den Plotin, Erlangen 1823.


Engelhartszell, Flecken in Oesterreich ob der Enns, mit 900 E. Schloß des Fürsten von Wrede; Donauzoll.


Engels, altes holländ. Troygewicht = 32 As.


Engelsberg, Stadt in Oesterreichisch-Schlesien mit 2400 E., Leinwandweberei.


Engelsbrüder, s. Gichtel.


Engelsburg, ehemals moles Hadriani, von Kaiser Hadrian zu seinem Grabmale errichtetes gewaltiges Gebäude, jetzt die Citadelle von Rom, E. genannt von einem bronzenen Bilde des Erzengels Michael. Bei der gothischen Belagerung Roms bildete die E. einen Stützpunkt der von Belisar geleiteten Vertheidigung (6. Jahrhundert) und seit dieser Zeit blieb die E. Roms Festung, um so wichtiger als sie die Engelsbrücke über den Tiber beherrscht. Nikolaus V. vermehrte ihre Festungswerke, Alexander VI. verband sie mit dem Vatican durch einen bedeckten Gang, Paul III., Pius IV., Urban VIII. sicherten sie durch Außenwerke und legten Zeughaus und Magazine an. Jetzt ist sie bekanntlich von den Franzosen besetzt, welche die Festungswerke fortwährend verstärken.


Engelsgroschen, sächs. sehr dünne Silbermünze aus dem 15. u. 16. Jahrhundert = 43/4 bis 51/3 Sgr.


Engelsüß, die süßlich schmeckende Wurzel des Polypodium vulgare, einer Tüpfelfarrenart mit großen goldgelben Fruchthäuschen und fiederspaltigen Blättern. Ehemals officinell und gegen Brustkrankheiten, Verstopfung der Eingeweide, Gelbsucht u. a. m. angewendet.


Engelwurz, s. Angelica.


Engen, bad. Stadt im Seekreise am Fuße des Phonolithkegels Hohenhöwen mit 1550 E., schöner Kirche, mit Grabmälern ihrer ehemaligen Herren: der Höwen, Lupfen, Pappenheim, Fürstenberg. E. ist uralt und war unter den Merovingern rhätischer Gränzplatz. Moreaus Sieg 3. Mai 1800.


Engenthal, böhm. Dorf im Kreise Bunzlau, mit Eisenwerk, das Gußstahl, Cämentstahl und die besten böhmischen Feilen liefert.


Engerlinge, Egerlinge, die Larven des Maikäfers, welche sich bekanntlich mehre Jahre in der Erde aufhalten und nicht nur die Wurzeln krautartiger Pflanzen, sondern selbst junger Bäume zerstören. In den Gärten lassen sich manche Pflanzungen vor der Zerstörung durch die E. dadurch retten, daß man Salat- oder Erdbeerpflanzen, denen die E. vorzugsweise nachziehen, dazwischen setzt und geradezu opfert. - E., die Larven der Viehbremse und die von denselben gefressenen Löcher in den Häuten der Thiere.


Engern, Enger, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Minden mit 1700 E., Flachsbau und Leinwandweberei; in der Kirche seit 1822 Wittukins Gebeine u. Denkmal. - E., Theil des alten Sachsenlandes, durch die Weser in Ost- und Westengern getheilt (bei den Römern Angrivaria), verlor mit der Unterwerfung des Sachsenlandes durch Karl d. Gr. seine Herzoge und theilte die Schicksale Westfalens.


Enghien, (Anghiäng), belg. Stadt im Hennegau, 4 Meilen von Mons, mit 4200 E., College, liefert Spitzen und seine Schleier. E. hatte früher eigene Grafen und Herzoge; deren Herrschaften fielen 1475 an Bourbon-Conde. - E. les Bains (A. le bäng), Badeort 2 Stunden von Paris mit alkalisch mineralischen Schwefelquellen.


Enghien, Ludwig Anton Heinrich von Bourbon, geb. 2. August 1772, einziger Sohn des letzten Prinzen von Conde, befehligte das Emigrantencorps, so lange es existirte, lebte 1804 zurückgezogen zu Ettenheim in Baden mit der Prinzessin Rohan-Rochefort, mit der er heimlich vermählt war,

Weise, schrieb „Erzählungen“ u. „Gedichte“ und als „Richard Roos“ in Zeitschriften und Taschenbücher.


Engelhardt, Joh. Georg Veit, geb. 1791 zu Neustadt an der Aisch, seit 1822 Professor der protest. Theologie in Erlangen, schrieb: Ueber Dionys den Areopagiten; Handbuch der Kirchengeschichte, Erlangen 1836, 4 Bände; Dogmengeschichte, Neustadt a. d. Aisch 1839; viele kirchengeschichtliche Abhandlungen; übersetzte und commentirte den Plotin, Erlangen 1823.


Engelhartszell, Flecken in Oesterreich ob der Enns, mit 900 E. Schloß des Fürsten von Wrede; Donauzoll.


Engels, altes holländ. Troygewicht = 32 As.


Engelsberg, Stadt in Oesterreichisch-Schlesien mit 2400 E., Leinwandweberei.


Engelsbrüder, s. Gichtel.


Engelsburg, ehemals moles Hadriani, von Kaiser Hadrian zu seinem Grabmale errichtetes gewaltiges Gebäude, jetzt die Citadelle von Rom, E. genannt von einem bronzenen Bilde des Erzengels Michael. Bei der gothischen Belagerung Roms bildete die E. einen Stützpunkt der von Belisar geleiteten Vertheidigung (6. Jahrhundert) und seit dieser Zeit blieb die E. Roms Festung, um so wichtiger als sie die Engelsbrücke über den Tiber beherrscht. Nikolaus V. vermehrte ihre Festungswerke, Alexander VI. verband sie mit dem Vatican durch einen bedeckten Gang, Paul III., Pius IV., Urban VIII. sicherten sie durch Außenwerke und legten Zeughaus und Magazine an. Jetzt ist sie bekanntlich von den Franzosen besetzt, welche die Festungswerke fortwährend verstärken.


Engelsgroschen, sächs. sehr dünne Silbermünze aus dem 15. u. 16. Jahrhundert = 43/4 bis 51/3 Sgr.


Engelsüß, die süßlich schmeckende Wurzel des Polypodium vulgare, einer Tüpfelfarrenart mit großen goldgelben Fruchthäuschen und fiederspaltigen Blättern. Ehemals officinell und gegen Brustkrankheiten, Verstopfung der Eingeweide, Gelbsucht u. a. m. angewendet.


Engelwurz, s. Angelica.


Engen, bad. Stadt im Seekreise am Fuße des Phonolithkegels Hohenhöwen mit 1550 E., schöner Kirche, mit Grabmälern ihrer ehemaligen Herren: der Höwen, Lupfen, Pappenheim, Fürstenberg. E. ist uralt und war unter den Merovingern rhätischer Gränzplatz. Moreaus Sieg 3. Mai 1800.


Engenthal, böhm. Dorf im Kreise Bunzlau, mit Eisenwerk, das Gußstahl, Cämentstahl und die besten böhmischen Feilen liefert.


Engerlinge, Egerlinge, die Larven des Maikäfers, welche sich bekanntlich mehre Jahre in der Erde aufhalten und nicht nur die Wurzeln krautartiger Pflanzen, sondern selbst junger Bäume zerstören. In den Gärten lassen sich manche Pflanzungen vor der Zerstörung durch die E. dadurch retten, daß man Salat- oder Erdbeerpflanzen, denen die E. vorzugsweise nachziehen, dazwischen setzt und geradezu opfert. – E., die Larven der Viehbremse und die von denselben gefressenen Löcher in den Häuten der Thiere.


Engern, Enger, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Minden mit 1700 E., Flachsbau und Leinwandweberei; in der Kirche seit 1822 Wittukins Gebeine u. Denkmal. – E., Theil des alten Sachsenlandes, durch die Weser in Ost- und Westengern getheilt (bei den Römern Angrivaria), verlor mit der Unterwerfung des Sachsenlandes durch Karl d. Gr. seine Herzoge und theilte die Schicksale Westfalens.


Enghien, (Anghiäng), belg. Stadt im Hennegau, 4 Meilen von Mons, mit 4200 E., Collége, liefert Spitzen und seine Schleier. E. hatte früher eigene Grafen und Herzoge; deren Herrschaften fielen 1475 an Bourbon-Condé. – E. les Bains (A. le bäng), Badeort 2 Stunden von Paris mit alkalisch mineralischen Schwefelquellen.


Enghien, Ludwig Anton Heinrich von Bourbon, geb. 2. August 1772, einziger Sohn des letzten Prinzen von Condé, befehligte das Emigrantencorps, so lange es existirte, lebte 1804 zurückgezogen zu Ettenheim in Baden mit der Prinzessin Rohan-Rochefort, mit der er heimlich vermählt war,

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[562/0563] Weise, schrieb „Erzählungen“ u. „Gedichte“ und als „Richard Roos“ in Zeitschriften und Taschenbücher. Engelhardt, Joh. Georg Veit, geb. 1791 zu Neustadt an der Aisch, seit 1822 Professor der protest. Theologie in Erlangen, schrieb: Ueber Dionys den Areopagiten; Handbuch der Kirchengeschichte, Erlangen 1836, 4 Bände; Dogmengeschichte, Neustadt a. d. Aisch 1839; viele kirchengeschichtliche Abhandlungen; übersetzte und commentirte den Plotin, Erlangen 1823. Engelhartszell, Flecken in Oesterreich ob der Enns, mit 900 E. Schloß des Fürsten von Wrede; Donauzoll. Engels, altes holländ. Troygewicht = 32 As. Engelsberg, Stadt in Oesterreichisch-Schlesien mit 2400 E., Leinwandweberei. Engelsbrüder, s. Gichtel. Engelsburg, ehemals moles Hadriani, von Kaiser Hadrian zu seinem Grabmale errichtetes gewaltiges Gebäude, jetzt die Citadelle von Rom, E. genannt von einem bronzenen Bilde des Erzengels Michael. Bei der gothischen Belagerung Roms bildete die E. einen Stützpunkt der von Belisar geleiteten Vertheidigung (6. Jahrhundert) und seit dieser Zeit blieb die E. Roms Festung, um so wichtiger als sie die Engelsbrücke über den Tiber beherrscht. Nikolaus V. vermehrte ihre Festungswerke, Alexander VI. verband sie mit dem Vatican durch einen bedeckten Gang, Paul III., Pius IV., Urban VIII. sicherten sie durch Außenwerke und legten Zeughaus und Magazine an. Jetzt ist sie bekanntlich von den Franzosen besetzt, welche die Festungswerke fortwährend verstärken. Engelsgroschen, sächs. sehr dünne Silbermünze aus dem 15. u. 16. Jahrhundert = 43/4 bis 51/3 Sgr. Engelsüß, die süßlich schmeckende Wurzel des Polypodium vulgare, einer Tüpfelfarrenart mit großen goldgelben Fruchthäuschen und fiederspaltigen Blättern. Ehemals officinell und gegen Brustkrankheiten, Verstopfung der Eingeweide, Gelbsucht u. a. m. angewendet. Engelwurz, s. Angelica. Engen, bad. Stadt im Seekreise am Fuße des Phonolithkegels Hohenhöwen mit 1550 E., schöner Kirche, mit Grabmälern ihrer ehemaligen Herren: der Höwen, Lupfen, Pappenheim, Fürstenberg. E. ist uralt und war unter den Merovingern rhätischer Gränzplatz. Moreaus Sieg 3. Mai 1800. Engenthal, böhm. Dorf im Kreise Bunzlau, mit Eisenwerk, das Gußstahl, Cämentstahl und die besten böhmischen Feilen liefert. Engerlinge, Egerlinge, die Larven des Maikäfers, welche sich bekanntlich mehre Jahre in der Erde aufhalten und nicht nur die Wurzeln krautartiger Pflanzen, sondern selbst junger Bäume zerstören. In den Gärten lassen sich manche Pflanzungen vor der Zerstörung durch die E. dadurch retten, daß man Salat- oder Erdbeerpflanzen, denen die E. vorzugsweise nachziehen, dazwischen setzt und geradezu opfert. – E., die Larven der Viehbremse und die von denselben gefressenen Löcher in den Häuten der Thiere. Engern, Enger, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Minden mit 1700 E., Flachsbau und Leinwandweberei; in der Kirche seit 1822 Wittukins Gebeine u. Denkmal. – E., Theil des alten Sachsenlandes, durch die Weser in Ost- und Westengern getheilt (bei den Römern Angrivaria), verlor mit der Unterwerfung des Sachsenlandes durch Karl d. Gr. seine Herzoge und theilte die Schicksale Westfalens. Enghien, (Anghiäng), belg. Stadt im Hennegau, 4 Meilen von Mons, mit 4200 E., Collége, liefert Spitzen und seine Schleier. E. hatte früher eigene Grafen und Herzoge; deren Herrschaften fielen 1475 an Bourbon-Condé. – E. les Bains (A. le bäng), Badeort 2 Stunden von Paris mit alkalisch mineralischen Schwefelquellen. Enghien, Ludwig Anton Heinrich von Bourbon, geb. 2. August 1772, einziger Sohn des letzten Prinzen von Condé, befehligte das Emigrantencorps, so lange es existirte, lebte 1804 zurückgezogen zu Ettenheim in Baden mit der Prinzessin Rohan-Rochefort, mit der er heimlich vermählt war,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/563>, abgerufen am 25.11.2024.