Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

"Lorenz Stark" (1801); gelobt werden die "Ideen zu einer Mimik" (1785), am meisten getadelt die Lustspiele, welche E. dem Diderot nachmachte und von denen nur der "Edelknabe" (1772) sich über das Gewöhnliche erhebt. Sämmtliche Werke, Berlin 1851.


Engel, Moriz Erdmann, geb. 1764 in Plauen, gest. daselbst 1836, protest. Geistlicher, pädagogischer und theologischer Schriftsteller, z. B. "Geist der Bibel für Schule und Haus", 15. Auflage, Leipzig 1846; "die Augsburgische Confession, des Evangeliums Kern u. Zeugniß", Plauen 1830.


Engelamt hieß man in der kath. Kirche was feierliche Amt, welches ehemals an jedem Donnerstag dem heiligen Altarsakrament zu Ehren gefeiert wurde, die erste der drei Weihnachtsmessen, welche an sehr vielen Orten noch um Mitternacht gefeiert wird, ebenso die Frühmesse im Advent, deren Evangelium die Botschaft des Engels Gabriel an Maria enthält.


Engelberg, zerstreutes Hirtendorf u. Benediktinerabtei (1120 von Konrad v. Seldenbüren gestiftet) im Kanton Unterwalden (Ob dem Walde), am Fuße des Titlis; interessante Bibliothek, Institut.


Engelbert, St., ein Graf von Berg, geb. 1185, wurde 1215 Erzbischof von Köln, nachdem er 1207 das Bisthum Meißen ausgeschlagen, weil er noch zu jung sei. Er verdiente den Namen eines "Vaters seiner Diöcese" vollkommen, verschaffte in Köln den Deutschordensbrüdern, Dominikanern und Minoriten Häuser und war unermüdlich im Wohlthun. Er schloß sich dem Papste und Kaiser Friedrich II. gegen Otto IV. an und wurde durch eiserne Gerechtigkeit ein Schrecken des arg verwilderten Adels, zumal E. das weltliche Schwert so meisterhaft führte wie das geistliche und höchst wahrscheinlich an der Spitze des Fehmgerichtes stand. Während Friedrich II. 1220 nach Sicilien zog, blieb E. als Reichsverweser und Oberaufseher des jungen Königs Heinrich zurück. Seine Gerechtigkeitsliebe brachte ihm 1225 den Tod durch einen Neffen, den Grafen Friedrich von Isenburg, der seine Schirmvogtei über die Abtei Essen zu Bedrückungen mißbrauchte und endlich vom Fehmgerichte bestraft wurde; er überfiel dafür in der Nähe von Schwelm den heil. E. und tödtete mit seinen Helfershelfern denselben mit 38 Stichen. E. ward sehr feierlich bestattet, als "Martyrer der Gerechtigkeit" von Walther von der Vogelweide besungen, später canonisirt; Gedächtnißtag 7. November. Der Mörder wurde gefangen und gerädert.


Engelbert, ein fruchtbarer Schriftsteller des Klosters Admont in Steyermark, welcher um 1250 geboren, 1267 Mönch und 1297 Abt wurde. Das vollständige Verzeichniß und viele der meist theologischen Werke des E. lieferte Pez, Benediktiner in Melk, im "Thesaurus Anecdotorum novissimus", Augsb. u. Gräz, 1721, sowie in der "Bibliotheca ascetica antiquo-nova", Rgsb. 1723-25.


Engelbrecht, Name des Weihbischofs von Speier, der in der Reformationszeit von der Kirche abfiel, in Straßburg Pfarrer zu St. Stephan, mit den Häuptern der Reformation daselbst arg verfeindet und von Bucer als ein Mensch voll undurchdringlicher Bosheit u. Heuchelei hingestellt wurde. - E., Johann, geb. 1599, ein Tuchmacher in Braunschweig, der seit 1622 himmlische Offenbarungen zu haben glaubte, den lutherischen Predigern Besserung u. thätige Liebe predigte und dafür den gewöhnlichen Dank erhielt. Er ließ 1625 ein "Gesicht von Himmel und Hölle" drucken, das oft aufgelegt und der Sammlung seiner Schriften einverleibt wurde, die 1697 zu Amsterdam auch holländisch erschien. E. starb 1642.


Engelbrechtsen, Cornelis, geb. in Leyden 1468, gest. 1533, ein der niederländischen Schule angehöriger Maler, von dessen Bildern sich nur ein Flügelaltar mit dem Mittelbilde der Kreuzigung erhielt, das glücklich aus den Bilderstürmen gerettet, im Stadthause zu Leyden aufbewahrt wird. Berühmter wurde sein Schüler Lucas Huygens von Leyden 1494-1533.


Engelhardt, Karl Aug., geb. 1768 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Kriegsministerialsekretär, schrieb mit Merkel den "Neuen Kinderfreund", Leipzig 1797-1814, bearbeitete die sächsische Geschichte und Geographie in populärer

„Lorenz Stark“ (1801); gelobt werden die „Ideen zu einer Mimik“ (1785), am meisten getadelt die Lustspiele, welche E. dem Diderot nachmachte und von denen nur der „Edelknabe“ (1772) sich über das Gewöhnliche erhebt. Sämmtliche Werke, Berlin 1851.


Engel, Moriz Erdmann, geb. 1764 in Plauen, gest. daselbst 1836, protest. Geistlicher, pädagogischer und theologischer Schriftsteller, z. B. „Geist der Bibel für Schule und Haus“, 15. Auflage, Leipzig 1846; „die Augsburgische Confession, des Evangeliums Kern u. Zeugniß“, Plauen 1830.


Engelamt hieß man in der kath. Kirche was feierliche Amt, welches ehemals an jedem Donnerstag dem heiligen Altarsakrament zu Ehren gefeiert wurde, die erste der drei Weihnachtsmessen, welche an sehr vielen Orten noch um Mitternacht gefeiert wird, ebenso die Frühmesse im Advent, deren Evangelium die Botschaft des Engels Gabriel an Maria enthält.


Engelberg, zerstreutes Hirtendorf u. Benediktinerabtei (1120 von Konrad v. Seldenbüren gestiftet) im Kanton Unterwalden (Ob dem Walde), am Fuße des Titlis; interessante Bibliothek, Institut.


Engelbert, St., ein Graf von Berg, geb. 1185, wurde 1215 Erzbischof von Köln, nachdem er 1207 das Bisthum Meißen ausgeschlagen, weil er noch zu jung sei. Er verdiente den Namen eines „Vaters seiner Diöcese“ vollkommen, verschaffte in Köln den Deutschordensbrüdern, Dominikanern und Minoriten Häuser und war unermüdlich im Wohlthun. Er schloß sich dem Papste und Kaiser Friedrich II. gegen Otto IV. an und wurde durch eiserne Gerechtigkeit ein Schrecken des arg verwilderten Adels, zumal E. das weltliche Schwert so meisterhaft führte wie das geistliche und höchst wahrscheinlich an der Spitze des Fehmgerichtes stand. Während Friedrich II. 1220 nach Sicilien zog, blieb E. als Reichsverweser und Oberaufseher des jungen Königs Heinrich zurück. Seine Gerechtigkeitsliebe brachte ihm 1225 den Tod durch einen Neffen, den Grafen Friedrich von Isenburg, der seine Schirmvogtei über die Abtei Essen zu Bedrückungen mißbrauchte und endlich vom Fehmgerichte bestraft wurde; er überfiel dafür in der Nähe von Schwelm den heil. E. und tödtete mit seinen Helfershelfern denselben mit 38 Stichen. E. ward sehr feierlich bestattet, als „Martyrer der Gerechtigkeit“ von Walther von der Vogelweide besungen, später canonisirt; Gedächtnißtag 7. November. Der Mörder wurde gefangen und gerädert.


Engelbert, ein fruchtbarer Schriftsteller des Klosters Admont in Steyermark, welcher um 1250 geboren, 1267 Mönch und 1297 Abt wurde. Das vollständige Verzeichniß und viele der meist theologischen Werke des E. lieferte Pez, Benediktiner in Melk, im „Thesaurus Anecdotorum novissimus“, Augsb. u. Gräz, 1721, sowie in der „Bibliotheca ascetica antiquo-nova“, Rgsb. 1723–25.


Engelbrecht, Name des Weihbischofs von Speier, der in der Reformationszeit von der Kirche abfiel, in Straßburg Pfarrer zu St. Stephan, mit den Häuptern der Reformation daselbst arg verfeindet und von Bucer als ein Mensch voll undurchdringlicher Bosheit u. Heuchelei hingestellt wurde. – E., Johann, geb. 1599, ein Tuchmacher in Braunschweig, der seit 1622 himmlische Offenbarungen zu haben glaubte, den lutherischen Predigern Besserung u. thätige Liebe predigte und dafür den gewöhnlichen Dank erhielt. Er ließ 1625 ein „Gesicht von Himmel und Hölle“ drucken, das oft aufgelegt und der Sammlung seiner Schriften einverleibt wurde, die 1697 zu Amsterdam auch holländisch erschien. E. starb 1642.


Engelbrechtsen, Cornelis, geb. in Leyden 1468, gest. 1533, ein der niederländischen Schule angehöriger Maler, von dessen Bildern sich nur ein Flügelaltar mit dem Mittelbilde der Kreuzigung erhielt, das glücklich aus den Bilderstürmen gerettet, im Stadthause zu Leyden aufbewahrt wird. Berühmter wurde sein Schüler Lucas Huygens von Leyden 1494–1533.


Engelhardt, Karl Aug., geb. 1768 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Kriegsministerialsekretär, schrieb mit Merkel den „Neuen Kinderfreund“, Leipzig 1797–1814, bearbeitete die sächsische Geschichte und Geographie in populärer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0562" n="561"/>
&#x201E;Lorenz Stark&#x201C; (1801); gelobt werden die &#x201E;Ideen zu einer Mimik&#x201C; (1785), am meisten getadelt die Lustspiele, welche E. dem Diderot nachmachte und von denen nur der &#x201E;Edelknabe&#x201C; (1772) sich über das Gewöhnliche erhebt. Sämmtliche Werke, Berlin 1851.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engel</hi>, Moriz Erdmann, geb. 1764 in Plauen, gest. daselbst 1836, protest. Geistlicher, pädagogischer und theologischer Schriftsteller, z. B. &#x201E;Geist der Bibel für Schule und Haus&#x201C;, 15. Auflage, Leipzig 1846; &#x201E;die Augsburgische Confession, des Evangeliums Kern u. Zeugniß&#x201C;, Plauen 1830.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelamt</hi> hieß man in der kath. Kirche was feierliche Amt, welches ehemals an jedem Donnerstag dem heiligen Altarsakrament zu Ehren gefeiert wurde, die erste der drei Weihnachtsmessen, welche an sehr vielen Orten noch um Mitternacht gefeiert wird, ebenso die Frühmesse im Advent, deren Evangelium die Botschaft des Engels Gabriel an Maria enthält.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelberg</hi>, zerstreutes Hirtendorf u. Benediktinerabtei (1120 von Konrad v. Seldenbüren gestiftet) im Kanton Unterwalden (Ob dem Walde), am Fuße des Titlis; interessante Bibliothek, Institut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelbert, St.</hi>, ein Graf von Berg, geb. 1185, wurde 1215 Erzbischof von Köln, nachdem er 1207 das Bisthum Meißen ausgeschlagen, weil er noch zu jung sei. Er verdiente den Namen eines &#x201E;Vaters seiner Diöcese&#x201C; vollkommen, verschaffte in Köln den Deutschordensbrüdern, Dominikanern und Minoriten Häuser und war unermüdlich im Wohlthun. Er schloß sich dem Papste und Kaiser Friedrich II. gegen Otto IV. an und wurde durch eiserne Gerechtigkeit ein Schrecken des arg verwilderten Adels, zumal E. das weltliche Schwert so meisterhaft führte wie das geistliche und höchst wahrscheinlich an der Spitze des Fehmgerichtes stand. Während Friedrich II. 1220 nach Sicilien zog, blieb E. als Reichsverweser und Oberaufseher des jungen Königs Heinrich zurück. Seine Gerechtigkeitsliebe brachte ihm 1225 den Tod durch einen Neffen, den Grafen Friedrich von Isenburg, der seine Schirmvogtei über die Abtei Essen zu Bedrückungen mißbrauchte und endlich vom Fehmgerichte bestraft wurde; er überfiel dafür in der Nähe von Schwelm den heil. E. und tödtete mit seinen Helfershelfern denselben mit 38 Stichen. E. ward sehr feierlich bestattet, als &#x201E;Martyrer der Gerechtigkeit&#x201C; von Walther von der Vogelweide besungen, später canonisirt; Gedächtnißtag 7. November. Der Mörder wurde gefangen und gerädert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelbert</hi>, ein fruchtbarer Schriftsteller des Klosters Admont in Steyermark, welcher um 1250 geboren, 1267 Mönch und 1297 Abt wurde. Das vollständige Verzeichniß und viele der meist theologischen Werke des E. lieferte Pez, Benediktiner in Melk, im &#x201E;<hi rendition="#i">Thesaurus Anecdotorum novissimus</hi>&#x201C;, Augsb. u. Gräz, 1721, sowie in der &#x201E;<hi rendition="#i">Bibliotheca ascetica antiquo-nova</hi>&#x201C;, Rgsb. 1723&#x2013;25.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelbrecht</hi>, Name des Weihbischofs von Speier, der in der Reformationszeit von der Kirche abfiel, in Straßburg Pfarrer zu St. Stephan, mit den Häuptern der Reformation daselbst arg verfeindet und von Bucer als ein Mensch voll undurchdringlicher Bosheit u. Heuchelei hingestellt wurde. &#x2013; E., Johann, geb. 1599, ein Tuchmacher in Braunschweig, der seit 1622 himmlische Offenbarungen zu haben glaubte, den lutherischen Predigern Besserung u. thätige Liebe predigte und dafür den gewöhnlichen Dank erhielt. Er ließ 1625 ein &#x201E;Gesicht von Himmel und Hölle&#x201C; drucken, das oft aufgelegt und der Sammlung seiner Schriften einverleibt wurde, die 1697 zu Amsterdam auch holländisch erschien. E. starb 1642.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelbrechtsen</hi>, Cornelis, geb. in Leyden 1468, gest. 1533, ein der niederländischen Schule angehöriger Maler, von dessen Bildern sich nur ein Flügelaltar mit dem Mittelbilde der Kreuzigung erhielt, das glücklich aus den Bilderstürmen gerettet, im Stadthause zu Leyden aufbewahrt wird. Berühmter wurde sein Schüler <hi rendition="#g">Lucas Huygens</hi> von Leyden 1494&#x2013;1533.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Engelhardt</hi>, Karl Aug., geb. 1768 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Kriegsministerialsekretär, schrieb mit Merkel den &#x201E;Neuen Kinderfreund&#x201C;, Leipzig 1797&#x2013;1814, bearbeitete die sächsische Geschichte und Geographie in populärer
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[561/0562] „Lorenz Stark“ (1801); gelobt werden die „Ideen zu einer Mimik“ (1785), am meisten getadelt die Lustspiele, welche E. dem Diderot nachmachte und von denen nur der „Edelknabe“ (1772) sich über das Gewöhnliche erhebt. Sämmtliche Werke, Berlin 1851. Engel, Moriz Erdmann, geb. 1764 in Plauen, gest. daselbst 1836, protest. Geistlicher, pädagogischer und theologischer Schriftsteller, z. B. „Geist der Bibel für Schule und Haus“, 15. Auflage, Leipzig 1846; „die Augsburgische Confession, des Evangeliums Kern u. Zeugniß“, Plauen 1830. Engelamt hieß man in der kath. Kirche was feierliche Amt, welches ehemals an jedem Donnerstag dem heiligen Altarsakrament zu Ehren gefeiert wurde, die erste der drei Weihnachtsmessen, welche an sehr vielen Orten noch um Mitternacht gefeiert wird, ebenso die Frühmesse im Advent, deren Evangelium die Botschaft des Engels Gabriel an Maria enthält. Engelberg, zerstreutes Hirtendorf u. Benediktinerabtei (1120 von Konrad v. Seldenbüren gestiftet) im Kanton Unterwalden (Ob dem Walde), am Fuße des Titlis; interessante Bibliothek, Institut. Engelbert, St., ein Graf von Berg, geb. 1185, wurde 1215 Erzbischof von Köln, nachdem er 1207 das Bisthum Meißen ausgeschlagen, weil er noch zu jung sei. Er verdiente den Namen eines „Vaters seiner Diöcese“ vollkommen, verschaffte in Köln den Deutschordensbrüdern, Dominikanern und Minoriten Häuser und war unermüdlich im Wohlthun. Er schloß sich dem Papste und Kaiser Friedrich II. gegen Otto IV. an und wurde durch eiserne Gerechtigkeit ein Schrecken des arg verwilderten Adels, zumal E. das weltliche Schwert so meisterhaft führte wie das geistliche und höchst wahrscheinlich an der Spitze des Fehmgerichtes stand. Während Friedrich II. 1220 nach Sicilien zog, blieb E. als Reichsverweser und Oberaufseher des jungen Königs Heinrich zurück. Seine Gerechtigkeitsliebe brachte ihm 1225 den Tod durch einen Neffen, den Grafen Friedrich von Isenburg, der seine Schirmvogtei über die Abtei Essen zu Bedrückungen mißbrauchte und endlich vom Fehmgerichte bestraft wurde; er überfiel dafür in der Nähe von Schwelm den heil. E. und tödtete mit seinen Helfershelfern denselben mit 38 Stichen. E. ward sehr feierlich bestattet, als „Martyrer der Gerechtigkeit“ von Walther von der Vogelweide besungen, später canonisirt; Gedächtnißtag 7. November. Der Mörder wurde gefangen und gerädert. Engelbert, ein fruchtbarer Schriftsteller des Klosters Admont in Steyermark, welcher um 1250 geboren, 1267 Mönch und 1297 Abt wurde. Das vollständige Verzeichniß und viele der meist theologischen Werke des E. lieferte Pez, Benediktiner in Melk, im „Thesaurus Anecdotorum novissimus“, Augsb. u. Gräz, 1721, sowie in der „Bibliotheca ascetica antiquo-nova“, Rgsb. 1723–25. Engelbrecht, Name des Weihbischofs von Speier, der in der Reformationszeit von der Kirche abfiel, in Straßburg Pfarrer zu St. Stephan, mit den Häuptern der Reformation daselbst arg verfeindet und von Bucer als ein Mensch voll undurchdringlicher Bosheit u. Heuchelei hingestellt wurde. – E., Johann, geb. 1599, ein Tuchmacher in Braunschweig, der seit 1622 himmlische Offenbarungen zu haben glaubte, den lutherischen Predigern Besserung u. thätige Liebe predigte und dafür den gewöhnlichen Dank erhielt. Er ließ 1625 ein „Gesicht von Himmel und Hölle“ drucken, das oft aufgelegt und der Sammlung seiner Schriften einverleibt wurde, die 1697 zu Amsterdam auch holländisch erschien. E. starb 1642. Engelbrechtsen, Cornelis, geb. in Leyden 1468, gest. 1533, ein der niederländischen Schule angehöriger Maler, von dessen Bildern sich nur ein Flügelaltar mit dem Mittelbilde der Kreuzigung erhielt, das glücklich aus den Bilderstürmen gerettet, im Stadthause zu Leyden aufbewahrt wird. Berühmter wurde sein Schüler Lucas Huygens von Leyden 1494–1533. Engelhardt, Karl Aug., geb. 1768 zu Dresden, gest. daselbst 1834 als Kriegsministerialsekretär, schrieb mit Merkel den „Neuen Kinderfreund“, Leipzig 1797–1814, bearbeitete die sächsische Geschichte und Geographie in populärer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/562
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/562>, abgerufen am 22.11.2024.