Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, so genannt von ihrer kurzen Lebensdauer im vollkommenen Zustande, nachdem sie als Larven mehrere Jahre im Wasser gelebt. Sie erscheinen im Sommer meist bei Sonnenuntergang oft in ungeheuren Schwärmen an den Ufern der Seen u. Flüsse, paaren sich in der Luft und sterben dann nach wenigen Stunden ihres Daseins, die Männchen meist sogleich, die Weibchen nachdem sie ihre Eier ins Wasser gelegt, ohne Nahrung zu sich genommen zu haben. - Die gemeine E. (E. vulgata), gegen 9 Linien lang, mit 4 glasartigen Flügeln u. 3 Schwanzborsten. - Die weißflüglige E., ganz weiß, erscheint besonders in großen Schwärmen.


Eintheilung, s. Division.


Eintrachtsland, holländ. Eendrachtsland, s. Australien.


Einwerfung, s. Collatio.


Eirometer, Wollmesser, ein Instrument zum Messen der Stärke der Wollfaser; erfunden von dem berühmten Optiker Dolland.


Eis, nennt man das fest gewordene Wasser. Das Wasser gefriert, wenn ihm das zum flüssigen Zustand nöthige Maß latenter Wärme entzogen wird, im Allgemeinen bei 0° R. Bei völliger Ruhe kann es jedoch bedeutend stärker abgekühlt werden ohne zu gefrieren; die leiseste Erschütterung reicht aber dann hin, die E. bildung zu bewirken. Auch bei starker Bewegung gefriert es schwieriger. Die E. bildung beginnt auf der Oberfläche, weil Wasser von 0° leichter ist, als das um einige Grade wärmere, das gefrierende Wasser somit in die Höhe steigt. Wasser mit fremden Bestandtheilen, z. B. Salzen, Säuren etc., gemengt, erfordert höhere Kältegrade zum Gefrieren, und der fremde Stoff scheidet sich dabei aus; so wird Meerwasser durch Gefrieren süß. E. ist specifisch leichter als Wasser, um ungefähr ein Zehntheil, in dem nämlichen Verhältnisse dagegen gewinnt es an Ausdehnung; die Kraft, mit der diese Ausdehnung geschieht, ist außerordentlich groß, so daß eiserne Röhren, Bomben dadurch zersprengt werden. Mit dem Steigen der Kälte nimmt auch die Festigkeit des E.s zu; Polareis läßt sich kaum mit dem Hammer zerschlagen. Beständiges E., das nie aufthaut, findet sich im höchsten Norden und auf hohen Gebirgen, so die Gletscher und E. felder. In Sibirien finden sich Gegenden, die im Sommer angebaut werden und dennoch in der Tiefe des Bodens beständiges E. haben. - Da Schnee und E. sich besonders eignen zum Abkühlen von Speisen und Getränken und zum längeren Aufbewahren derselben, so werden Vorräthe davon gehalten in E. kellern und E. gruben; besonders in heißen Ländern wird das E. oft weither beschickt. Auch künstlich wird E. erzeugt zu technischen Zwecken, hauptsächlich durch Beförderung der Verdunstung.


Eisack, Nebenfluß der Etsch im Tyrol, entspringt am Brenner u. mündet nach 10 M. unterhalb Botzen.


Eisapfel, russ., astrachanischer Apfel, Cickadapfel, Sommerapfel, der durch starke Sommerhitze gehörig ausgekocht zu lauter Saft u. Syrup wird, so daß er glasartig u. durchsichtig erscheint, was man das Cickadiren des Apfels nennt (von Cickad, eine Confiture aus unreifen mit Zucker eingemachten Melonen). In Deutschland cickadirt derselbe übrigens selten, dagegen in den kurzen heißen Sommern Rußlands sehr gut. Bei uns reist der E. schon Ende Juli, ist vom Baume weg genießbar, dem Frauenapfel sehr ähnlich, weißgelb mit rothen Streifen auf der Sonnenseite, das Fleisch weiß, etwas säuerlich. Er hält sich 3 Wochen. Ein fruchtbarer, gegen den Frost nicht empfindlicher Baum von auffallend lebhaftem Wuchse, der nicht tief und auf Kernstamm veredelt sein will.


Eisbär, s. Bär.


Eisberge, schwimmende, bergartige Eismassen in den Polarmeeren, die eine Höhe bis zu 300' über den Wasserspiegel erreichen; dieser über dem Wasser sichtbare Theil ist indeß kaum der 9. Theil der ganzen Eismasse, so daß mithin noch 8mal so viel unter Wasser liegt. Diese E. sind von den Ufern losgetrennte Massen, daher gewöhnlich mit einer steilen Seite, von Farbe blendend weiß, an frischen Brüchen meergrün od.

eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, so genannt von ihrer kurzen Lebensdauer im vollkommenen Zustande, nachdem sie als Larven mehrere Jahre im Wasser gelebt. Sie erscheinen im Sommer meist bei Sonnenuntergang oft in ungeheuren Schwärmen an den Ufern der Seen u. Flüsse, paaren sich in der Luft und sterben dann nach wenigen Stunden ihres Daseins, die Männchen meist sogleich, die Weibchen nachdem sie ihre Eier ins Wasser gelegt, ohne Nahrung zu sich genommen zu haben. – Die gemeine E. (E. vulgata), gegen 9 Linien lang, mit 4 glasartigen Flügeln u. 3 Schwanzborsten. – Die weißflüglige E., ganz weiß, erscheint besonders in großen Schwärmen.


Eintheilung, s. Division.


Eintrachtsland, holländ. Eendrachtsland, s. Australien.


Einwerfung, s. Collatio.


Eirometer, Wollmesser, ein Instrument zum Messen der Stärke der Wollfaser; erfunden von dem berühmten Optiker Dolland.


Eis, nennt man das fest gewordene Wasser. Das Wasser gefriert, wenn ihm das zum flüssigen Zustand nöthige Maß latenter Wärme entzogen wird, im Allgemeinen bei 0° R. Bei völliger Ruhe kann es jedoch bedeutend stärker abgekühlt werden ohne zu gefrieren; die leiseste Erschütterung reicht aber dann hin, die E. bildung zu bewirken. Auch bei starker Bewegung gefriert es schwieriger. Die E. bildung beginnt auf der Oberfläche, weil Wasser von 0° leichter ist, als das um einige Grade wärmere, das gefrierende Wasser somit in die Höhe steigt. Wasser mit fremden Bestandtheilen, z. B. Salzen, Säuren etc., gemengt, erfordert höhere Kältegrade zum Gefrieren, und der fremde Stoff scheidet sich dabei aus; so wird Meerwasser durch Gefrieren süß. E. ist specifisch leichter als Wasser, um ungefähr ein Zehntheil, in dem nämlichen Verhältnisse dagegen gewinnt es an Ausdehnung; die Kraft, mit der diese Ausdehnung geschieht, ist außerordentlich groß, so daß eiserne Röhren, Bomben dadurch zersprengt werden. Mit dem Steigen der Kälte nimmt auch die Festigkeit des E.s zu; Polareis läßt sich kaum mit dem Hammer zerschlagen. Beständiges E., das nie aufthaut, findet sich im höchsten Norden und auf hohen Gebirgen, so die Gletscher und E. felder. In Sibirien finden sich Gegenden, die im Sommer angebaut werden und dennoch in der Tiefe des Bodens beständiges E. haben. – Da Schnee und E. sich besonders eignen zum Abkühlen von Speisen und Getränken und zum längeren Aufbewahren derselben, so werden Vorräthe davon gehalten in E. kellern und E. gruben; besonders in heißen Ländern wird das E. oft weither beschickt. Auch künstlich wird E. erzeugt zu technischen Zwecken, hauptsächlich durch Beförderung der Verdunstung.


Eisack, Nebenfluß der Etsch im Tyrol, entspringt am Brenner u. mündet nach 10 M. unterhalb Botzen.


Eisapfel, russ., astrachanischer Apfel, Cickadapfel, Sommerapfel, der durch starke Sommerhitze gehörig ausgekocht zu lauter Saft u. Syrup wird, so daß er glasartig u. durchsichtig erscheint, was man das Cickadiren des Apfels nennt (von Cickad, eine Confiture aus unreifen mit Zucker eingemachten Melonen). In Deutschland cickadirt derselbe übrigens selten, dagegen in den kurzen heißen Sommern Rußlands sehr gut. Bei uns reist der E. schon Ende Juli, ist vom Baume weg genießbar, dem Frauenapfel sehr ähnlich, weißgelb mit rothen Streifen auf der Sonnenseite, das Fleisch weiß, etwas säuerlich. Er hält sich 3 Wochen. Ein fruchtbarer, gegen den Frost nicht empfindlicher Baum von auffallend lebhaftem Wuchse, der nicht tief und auf Kernstamm veredelt sein will.


Eisbär, s. Bär.


Eisberge, schwimmende, bergartige Eismassen in den Polarmeeren, die eine Höhe bis zu 300' über den Wasserspiegel erreichen; dieser über dem Wasser sichtbare Theil ist indeß kaum der 9. Theil der ganzen Eismasse, so daß mithin noch 8mal so viel unter Wasser liegt. Diese E. sind von den Ufern losgetrennte Massen, daher gewöhnlich mit einer steilen Seite, von Farbe blendend weiß, an frischen Brüchen meergrün od.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0523" n="522"/>
eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, so genannt von ihrer kurzen Lebensdauer im vollkommenen Zustande, nachdem sie als Larven mehrere Jahre im Wasser gelebt. Sie erscheinen im Sommer meist bei Sonnenuntergang oft in ungeheuren Schwärmen an den Ufern der Seen u. Flüsse, paaren sich in der Luft und sterben dann nach wenigen Stunden ihres Daseins, die Männchen meist sogleich, die Weibchen nachdem sie ihre Eier ins Wasser gelegt, ohne Nahrung zu sich genommen zu haben. &#x2013; Die <hi rendition="#g">gemeine</hi> E. <hi rendition="#i">(E. vulgata)</hi>, gegen 9 Linien lang, mit 4 glasartigen Flügeln u. 3 Schwanzborsten. &#x2013; Die <hi rendition="#g">weißflüglige</hi> E., ganz weiß, erscheint besonders in großen Schwärmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eintheilung</hi>, s. Division.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eintrachtsland</hi>, holländ. Eendrachtsland, s. Australien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Einwerfung</hi>, s. <hi rendition="#i">Collatio</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eirometer</hi>, <hi rendition="#g">Wollmesser</hi>, ein Instrument zum Messen der Stärke der Wollfaser; erfunden von dem berühmten Optiker Dolland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eis</hi>, nennt man das fest gewordene Wasser. Das Wasser gefriert, wenn ihm das zum flüssigen Zustand nöthige Maß latenter Wärme entzogen wird, im Allgemeinen bei 0° <hi rendition="#i">R</hi>. Bei völliger Ruhe kann es jedoch bedeutend stärker abgekühlt werden ohne zu gefrieren; die leiseste Erschütterung reicht aber dann hin, die E. bildung zu bewirken. Auch bei starker Bewegung gefriert es schwieriger. Die E. bildung beginnt auf der Oberfläche, weil Wasser von 0° leichter ist, als das um einige Grade wärmere, das gefrierende Wasser somit in die Höhe steigt. Wasser mit fremden Bestandtheilen, z. B. Salzen, Säuren etc., gemengt, erfordert höhere Kältegrade zum Gefrieren, und der fremde Stoff scheidet sich dabei aus; so wird Meerwasser durch Gefrieren süß. E. ist specifisch leichter als Wasser, um ungefähr ein Zehntheil, in dem nämlichen Verhältnisse dagegen gewinnt es an Ausdehnung; die Kraft, mit der diese Ausdehnung geschieht, ist außerordentlich groß, so daß eiserne Röhren, Bomben dadurch zersprengt werden. Mit dem Steigen der Kälte nimmt auch die Festigkeit des E.s zu; Polareis läßt sich kaum mit dem Hammer zerschlagen. Beständiges E., das nie aufthaut, findet sich im höchsten Norden und auf hohen Gebirgen, so die Gletscher und E. felder. In Sibirien finden sich Gegenden, die im Sommer angebaut werden und dennoch in der Tiefe des Bodens beständiges E. haben. &#x2013; Da Schnee und E. sich besonders eignen zum Abkühlen von Speisen und Getränken und zum längeren Aufbewahren derselben, so werden Vorräthe davon gehalten in E. kellern und E. gruben; besonders in heißen Ländern wird das E. oft weither beschickt. Auch künstlich wird E. erzeugt zu technischen Zwecken, hauptsächlich durch Beförderung der Verdunstung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eisack</hi>, Nebenfluß der Etsch im Tyrol, entspringt am Brenner u. mündet nach 10 M. unterhalb Botzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eisapfel</hi>, russ., <hi rendition="#g">astrachanischer</hi> Apfel, <hi rendition="#g">Cickadapfel</hi>, Sommerapfel, der durch starke Sommerhitze gehörig ausgekocht zu lauter Saft u. Syrup wird, so daß er glasartig u. durchsichtig erscheint, was man das <hi rendition="#g">Cickadiren</hi> des Apfels nennt (von Cickad, eine Confiture aus unreifen mit Zucker eingemachten Melonen). In Deutschland cickadirt derselbe übrigens selten, dagegen in den kurzen heißen Sommern Rußlands sehr gut. Bei uns reist der E. schon Ende Juli, ist vom Baume weg genießbar, dem Frauenapfel sehr ähnlich, weißgelb mit rothen Streifen auf der Sonnenseite, das Fleisch weiß, etwas säuerlich. Er hält sich 3 Wochen. Ein fruchtbarer, gegen den Frost nicht empfindlicher Baum von auffallend lebhaftem Wuchse, der nicht tief und auf Kernstamm veredelt sein will.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eisbär</hi>, s. Bär.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eisberge</hi>, schwimmende, bergartige Eismassen in den Polarmeeren, die eine Höhe bis zu 300' über den Wasserspiegel erreichen; dieser über dem Wasser sichtbare Theil ist indeß kaum der 9. Theil der ganzen Eismasse, so daß mithin noch 8mal so viel unter Wasser liegt. Diese E. sind von den Ufern losgetrennte Massen, daher gewöhnlich mit einer steilen Seite, von Farbe blendend weiß, an frischen Brüchen meergrün od.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[522/0523] eine Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, so genannt von ihrer kurzen Lebensdauer im vollkommenen Zustande, nachdem sie als Larven mehrere Jahre im Wasser gelebt. Sie erscheinen im Sommer meist bei Sonnenuntergang oft in ungeheuren Schwärmen an den Ufern der Seen u. Flüsse, paaren sich in der Luft und sterben dann nach wenigen Stunden ihres Daseins, die Männchen meist sogleich, die Weibchen nachdem sie ihre Eier ins Wasser gelegt, ohne Nahrung zu sich genommen zu haben. – Die gemeine E. (E. vulgata), gegen 9 Linien lang, mit 4 glasartigen Flügeln u. 3 Schwanzborsten. – Die weißflüglige E., ganz weiß, erscheint besonders in großen Schwärmen. Eintheilung, s. Division. Eintrachtsland, holländ. Eendrachtsland, s. Australien. Einwerfung, s. Collatio. Eirometer, Wollmesser, ein Instrument zum Messen der Stärke der Wollfaser; erfunden von dem berühmten Optiker Dolland. Eis, nennt man das fest gewordene Wasser. Das Wasser gefriert, wenn ihm das zum flüssigen Zustand nöthige Maß latenter Wärme entzogen wird, im Allgemeinen bei 0° R. Bei völliger Ruhe kann es jedoch bedeutend stärker abgekühlt werden ohne zu gefrieren; die leiseste Erschütterung reicht aber dann hin, die E. bildung zu bewirken. Auch bei starker Bewegung gefriert es schwieriger. Die E. bildung beginnt auf der Oberfläche, weil Wasser von 0° leichter ist, als das um einige Grade wärmere, das gefrierende Wasser somit in die Höhe steigt. Wasser mit fremden Bestandtheilen, z. B. Salzen, Säuren etc., gemengt, erfordert höhere Kältegrade zum Gefrieren, und der fremde Stoff scheidet sich dabei aus; so wird Meerwasser durch Gefrieren süß. E. ist specifisch leichter als Wasser, um ungefähr ein Zehntheil, in dem nämlichen Verhältnisse dagegen gewinnt es an Ausdehnung; die Kraft, mit der diese Ausdehnung geschieht, ist außerordentlich groß, so daß eiserne Röhren, Bomben dadurch zersprengt werden. Mit dem Steigen der Kälte nimmt auch die Festigkeit des E.s zu; Polareis läßt sich kaum mit dem Hammer zerschlagen. Beständiges E., das nie aufthaut, findet sich im höchsten Norden und auf hohen Gebirgen, so die Gletscher und E. felder. In Sibirien finden sich Gegenden, die im Sommer angebaut werden und dennoch in der Tiefe des Bodens beständiges E. haben. – Da Schnee und E. sich besonders eignen zum Abkühlen von Speisen und Getränken und zum längeren Aufbewahren derselben, so werden Vorräthe davon gehalten in E. kellern und E. gruben; besonders in heißen Ländern wird das E. oft weither beschickt. Auch künstlich wird E. erzeugt zu technischen Zwecken, hauptsächlich durch Beförderung der Verdunstung. Eisack, Nebenfluß der Etsch im Tyrol, entspringt am Brenner u. mündet nach 10 M. unterhalb Botzen. Eisapfel, russ., astrachanischer Apfel, Cickadapfel, Sommerapfel, der durch starke Sommerhitze gehörig ausgekocht zu lauter Saft u. Syrup wird, so daß er glasartig u. durchsichtig erscheint, was man das Cickadiren des Apfels nennt (von Cickad, eine Confiture aus unreifen mit Zucker eingemachten Melonen). In Deutschland cickadirt derselbe übrigens selten, dagegen in den kurzen heißen Sommern Rußlands sehr gut. Bei uns reist der E. schon Ende Juli, ist vom Baume weg genießbar, dem Frauenapfel sehr ähnlich, weißgelb mit rothen Streifen auf der Sonnenseite, das Fleisch weiß, etwas säuerlich. Er hält sich 3 Wochen. Ein fruchtbarer, gegen den Frost nicht empfindlicher Baum von auffallend lebhaftem Wuchse, der nicht tief und auf Kernstamm veredelt sein will. Eisbär, s. Bär. Eisberge, schwimmende, bergartige Eismassen in den Polarmeeren, die eine Höhe bis zu 300' über den Wasserspiegel erreichen; dieser über dem Wasser sichtbare Theil ist indeß kaum der 9. Theil der ganzen Eismasse, so daß mithin noch 8mal so viel unter Wasser liegt. Diese E. sind von den Ufern losgetrennte Massen, daher gewöhnlich mit einer steilen Seite, von Farbe blendend weiß, an frischen Brüchen meergrün od.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/523
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/523>, abgerufen am 25.11.2024.