Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Eger, böhm. Kreisstadt an dem Flusse E., am Fichtelgebirge, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Landgerichts, einer Handels- u. Gewerbekammer, hat schöne Kirchen, Gymnasium, Hauptschule, Militärkindererziehungsanstalt, 2 Spitäler, mehrere Armenhäuser, 12000 E., Fabriken für Pergament, Tuch, Kattun, Zitz, Spritzenschläuche. Wallensteins Tod 25. Februar 1634. Die Festungswerke wurden 1808 geschleift. - Der Kreis E. ist 129 #M. groß, hat 595000 E. in den Bezirkshauptmannschaften: E., Falkenau, Plan, Tachau, Karlsbad, Luditz, Graslitz, Joachimsthal, Saaz, Kaaden, Brüx, Teplitz. Egerbrunnen, s. Franzensbad. Egeria, s. Numa. Egeriren, lat., egerere, ausführen, abführen; Egest, Abgeführtes; Egestion, Ausleerung. Egerminiren, lat.-deutsch, sprossen. Egge, Ackergeräthe zum Unterbringen der Saat und zur Lockerung und Reinigung des Bodens. - Daß nach dem Pflügen gut und sorgfältig geeggt werde, ist von größerer Wichtigkeit, als der Bauersmann im Allgemeinen zu vermuthen scheint, sonst würde er zweckmäßigere Geräthe dazu wählen. - Zum Unterbringen des Samens gebe man einen doppelten Strich mit der E. die Ackerbeete entlang und dann noch einen doppelten Strich in die Quere. Ist ein Feld sehr verunkrautet, namentlich mit Quecken, so kann ein 3- und 4maliges E.n nach jedem Pflügen vor der Saatfurche nöthig werden, um solches rein zu bekommen, zum Unterbringen der Saat aber kann leicht zu viel geeggt werden, so daß die Samen wieder heraufkommen; das Quereggen ist hierbei eine Hauptsache. Wesentlich ist auch, den rechten Zeitpunkt zum E.n zu treffen; das Feld darf weder zu naß noch zu trocken sein, zumal wenn der Boden bindig ist. - In England und Schottland sind E.n von Eisen längst im Gebrauche; schon mit eisernen Zähnen oder Zinken thun die E.n den Dienst weit besser. Eine vorzügliche, sehr wirksame E.form ist die Brabanter E. Egge, Theil des Teutoburger Waldes, zwischen Paderborn und Warburg. Egger, Karl, geb. 1772 zu Denklingen im bayer. Algäu, kathol. Priester 1797, von 1801-4 Professor der Philosophie in Dillingen, von 1804-20 Pfarrer in Kleinailingen und seit 1806 Schulinspector des Landgerichts Schwabmünchen, 1821 Domherr in Augsburg, 1841 Domdekan, erwarb sich um das Schulwesen viele Verdienste, verfocht 1818 und 19 auf dem bayer. Landtage die Rechte der Kirche mit großer Einsicht, nahm auch an dem kirchl. Kampfe unserer Zeit durch Aufsätze in die Feldersche Literaturzeitung und kleinere Schriften regen Antheil. Außerdem gab E. Werke homiletischen, dogmatischen, kirchenrechtlichen, philosophischen Inhalts heraus, bearbeitete auch eine neue Auflage des "Pastoralunterrichts über die Ehe von Franz Stapf". Egilsson, Sveinbjöre, gelehrter Isländer, geb. 1791, gest. 1852 als Rector in Reykjavik, verdient um die isländ. Geschichte und Sprache, verfaßte auch ein altnordisches Lexikon und gab die jüngere Edda heraus. Eginhard, oder Einhart, vielleicht ein Odenwälder, wurde mit den Kindern Karls d. Gr. erzogen, Aufseher der königl. Bauten, als welcher er den Bau des Domes zu Aachen leitete und der vertraute Geheimschreiber des Kaisers. Die bekannte Erzählung der Chronik von Lorsch von E., der Kaiserstochter Imma u. dem Schnee mag nicht völlig aus der Luft gegriffen sein; ob aber E.s gleichnamige Gattin eine Tochter Karls d. Gr. gewesen, bleibt bei E.s eigenem Schweigen hierüber zweifelhaft. Ludwig d. Fr. schenkte ihm Michlinstadt u. Mulinheim im Odenwalde; er wurde Priester u. st. als Abt des von ihm gegründeten Klosters Seligenstadt am Main. Sein Todesjahr ist ungewiß; zum letztenmal erscheint sein Name in den Unterschriften der Mainzersynode vom J. 848. Sein Sarg und der seiner Gattin stehen in der Schloßkapelle der Grafen von Erbach, welche von E. abstammen sollen. Berühmt ist E.s "Vita Caroli Magni", beste Ausgabe in den "monum. Germ. hist." Band 2 von Pertz, dann von Ideler, Hamburg 1839, 2 Bde., deutsch von Abel, Berlin 1850; E. setzte Eger, böhm. Kreisstadt an dem Flusse E., am Fichtelgebirge, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Landgerichts, einer Handels- u. Gewerbekammer, hat schöne Kirchen, Gymnasium, Hauptschule, Militärkindererziehungsanstalt, 2 Spitäler, mehrere Armenhäuser, 12000 E., Fabriken für Pergament, Tuch, Kattun, Zitz, Spritzenschläuche. Wallensteins Tod 25. Februar 1634. Die Festungswerke wurden 1808 geschleift. – Der Kreis E. ist 129 □M. groß, hat 595000 E. in den Bezirkshauptmannschaften: E., Falkenau, Plan, Tachau, Karlsbad, Luditz, Graslitz, Joachimsthal, Saaz, Kaaden, Brüx, Teplitz. Egerbrunnen, s. Franzensbad. Egeria, s. Numa. Egeriren, lat., egerere, ausführen, abführen; Egest, Abgeführtes; Egestion, Ausleerung. Egerminiren, lat.-deutsch, sprossen. Egge, Ackergeräthe zum Unterbringen der Saat und zur Lockerung und Reinigung des Bodens. – Daß nach dem Pflügen gut und sorgfältig geeggt werde, ist von größerer Wichtigkeit, als der Bauersmann im Allgemeinen zu vermuthen scheint, sonst würde er zweckmäßigere Geräthe dazu wählen. – Zum Unterbringen des Samens gebe man einen doppelten Strich mit der E. die Ackerbeete entlang und dann noch einen doppelten Strich in die Quere. Ist ein Feld sehr verunkrautet, namentlich mit Quecken, so kann ein 3- und 4maliges E.n nach jedem Pflügen vor der Saatfurche nöthig werden, um solches rein zu bekommen, zum Unterbringen der Saat aber kann leicht zu viel geeggt werden, so daß die Samen wieder heraufkommen; das Quereggen ist hierbei eine Hauptsache. Wesentlich ist auch, den rechten Zeitpunkt zum E.n zu treffen; das Feld darf weder zu naß noch zu trocken sein, zumal wenn der Boden bindig ist. – In England und Schottland sind E.n von Eisen längst im Gebrauche; schon mit eisernen Zähnen oder Zinken thun die E.n den Dienst weit besser. Eine vorzügliche, sehr wirksame E.form ist die Brabanter E. Egge, Theil des Teutoburger Waldes, zwischen Paderborn und Warburg. Egger, Karl, geb. 1772 zu Denklingen im bayer. Algäu, kathol. Priester 1797, von 1801–4 Professor der Philosophie in Dillingen, von 1804–20 Pfarrer in Kleinailingen und seit 1806 Schulinspector des Landgerichts Schwabmünchen, 1821 Domherr in Augsburg, 1841 Domdekan, erwarb sich um das Schulwesen viele Verdienste, verfocht 1818 und 19 auf dem bayer. Landtage die Rechte der Kirche mit großer Einsicht, nahm auch an dem kirchl. Kampfe unserer Zeit durch Aufsätze in die Feldersche Literaturzeitung und kleinere Schriften regen Antheil. Außerdem gab E. Werke homiletischen, dogmatischen, kirchenrechtlichen, philosophischen Inhalts heraus, bearbeitete auch eine neue Auflage des „Pastoralunterrichts über die Ehe von Franz Stapf“. Egilsson, Sveinbjöre, gelehrter Isländer, geb. 1791, gest. 1852 als Rector in Reykjavik, verdient um die isländ. Geschichte und Sprache, verfaßte auch ein altnordisches Lexikon und gab die jüngere Edda heraus. Eginhard, oder Einhart, vielleicht ein Odenwälder, wurde mit den Kindern Karls d. Gr. erzogen, Aufseher der königl. Bauten, als welcher er den Bau des Domes zu Aachen leitete und der vertraute Geheimschreiber des Kaisers. Die bekannte Erzählung der Chronik von Lorsch von E., der Kaiserstochter Imma u. dem Schnee mag nicht völlig aus der Luft gegriffen sein; ob aber E.s gleichnamige Gattin eine Tochter Karls d. Gr. gewesen, bleibt bei E.s eigenem Schweigen hierüber zweifelhaft. Ludwig d. Fr. schenkte ihm Michlinstadt u. Mulinheim im Odenwalde; er wurde Priester u. st. als Abt des von ihm gegründeten Klosters Seligenstadt am Main. Sein Todesjahr ist ungewiß; zum letztenmal erscheint sein Name in den Unterschriften der Mainzersynode vom J. 848. Sein Sarg und der seiner Gattin stehen in der Schloßkapelle der Grafen von Erbach, welche von E. abstammen sollen. Berühmt ist E.s „Vita Caroli Magni“, beste Ausgabe in den „monum. 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Ist ein Feld sehr verunkrautet, namentlich mit Quecken, so kann ein 3- und 4maliges E.n nach jedem Pflügen vor der Saatfurche nöthig werden, um solches rein zu bekommen, zum Unterbringen der Saat aber kann leicht zu viel geeggt werden, so daß die Samen wieder heraufkommen; das Quereggen ist hierbei eine Hauptsache. Wesentlich ist auch, den rechten Zeitpunkt zum E.n zu treffen; das Feld darf weder zu naß noch zu trocken sein, zumal wenn der Boden bindig ist. – In England und Schottland sind E.n von Eisen längst im Gebrauche; schon mit eisernen Zähnen oder Zinken thun die E.n den Dienst weit besser. Eine vorzügliche, sehr wirksame E.form ist die <hi rendition="#g">Brabanter</hi> E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Egge</hi>, Theil des Teutoburger Waldes, zwischen Paderborn und Warburg.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Egger</hi>, Karl, geb. 1772 zu Denklingen im bayer. Algäu, kathol. 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Eger, böhm. Kreisstadt an dem Flusse E., am Fichtelgebirge, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Landgerichts, einer Handels- u. Gewerbekammer, hat schöne Kirchen, Gymnasium, Hauptschule, Militärkindererziehungsanstalt, 2 Spitäler, mehrere Armenhäuser, 12000 E., Fabriken für Pergament, Tuch, Kattun, Zitz, Spritzenschläuche. Wallensteins Tod 25. Februar 1634. Die Festungswerke wurden 1808 geschleift. – Der Kreis E. ist 129 □M. groß, hat 595000 E. in den Bezirkshauptmannschaften: E., Falkenau, Plan, Tachau, Karlsbad, Luditz, Graslitz, Joachimsthal, Saaz, Kaaden, Brüx, Teplitz.
Egerbrunnen, s. Franzensbad.
Egeria, s. Numa.
Egeriren, lat., egerere, ausführen, abführen; Egest, Abgeführtes; Egestion, Ausleerung.
Egerminiren, lat.-deutsch, sprossen.
Egge, Ackergeräthe zum Unterbringen der Saat und zur Lockerung und Reinigung des Bodens. – Daß nach dem Pflügen gut und sorgfältig geeggt werde, ist von größerer Wichtigkeit, als der Bauersmann im Allgemeinen zu vermuthen scheint, sonst würde er zweckmäßigere Geräthe dazu wählen. – Zum Unterbringen des Samens gebe man einen doppelten Strich mit der E. die Ackerbeete entlang und dann noch einen doppelten Strich in die Quere. Ist ein Feld sehr verunkrautet, namentlich mit Quecken, so kann ein 3- und 4maliges E.n nach jedem Pflügen vor der Saatfurche nöthig werden, um solches rein zu bekommen, zum Unterbringen der Saat aber kann leicht zu viel geeggt werden, so daß die Samen wieder heraufkommen; das Quereggen ist hierbei eine Hauptsache. Wesentlich ist auch, den rechten Zeitpunkt zum E.n zu treffen; das Feld darf weder zu naß noch zu trocken sein, zumal wenn der Boden bindig ist. – In England und Schottland sind E.n von Eisen längst im Gebrauche; schon mit eisernen Zähnen oder Zinken thun die E.n den Dienst weit besser. Eine vorzügliche, sehr wirksame E.form ist die Brabanter E.
Egge, Theil des Teutoburger Waldes, zwischen Paderborn und Warburg.
Egger, Karl, geb. 1772 zu Denklingen im bayer. Algäu, kathol. Priester 1797, von 1801–4 Professor der Philosophie in Dillingen, von 1804–20 Pfarrer in Kleinailingen und seit 1806 Schulinspector des Landgerichts Schwabmünchen, 1821 Domherr in Augsburg, 1841 Domdekan, erwarb sich um das Schulwesen viele Verdienste, verfocht 1818 und 19 auf dem bayer. Landtage die Rechte der Kirche mit großer Einsicht, nahm auch an dem kirchl. Kampfe unserer Zeit durch Aufsätze in die Feldersche Literaturzeitung und kleinere Schriften regen Antheil. Außerdem gab E. Werke homiletischen, dogmatischen, kirchenrechtlichen, philosophischen Inhalts heraus, bearbeitete auch eine neue Auflage des „Pastoralunterrichts über die Ehe von Franz Stapf“.
Egilsson, Sveinbjöre, gelehrter Isländer, geb. 1791, gest. 1852 als Rector in Reykjavik, verdient um die isländ. Geschichte und Sprache, verfaßte auch ein altnordisches Lexikon und gab die jüngere Edda heraus.
Eginhard, oder Einhart, vielleicht ein Odenwälder, wurde mit den Kindern Karls d. Gr. erzogen, Aufseher der königl. Bauten, als welcher er den Bau des Domes zu Aachen leitete und der vertraute Geheimschreiber des Kaisers. Die bekannte Erzählung der Chronik von Lorsch von E., der Kaiserstochter Imma u. dem Schnee mag nicht völlig aus der Luft gegriffen sein; ob aber E.s gleichnamige Gattin eine Tochter Karls d. Gr. gewesen, bleibt bei E.s eigenem Schweigen hierüber zweifelhaft. Ludwig d. Fr. schenkte ihm Michlinstadt u. Mulinheim im Odenwalde; er wurde Priester u. st. als Abt des von ihm gegründeten Klosters Seligenstadt am Main. Sein Todesjahr ist ungewiß; zum letztenmal erscheint sein Name in den Unterschriften der Mainzersynode vom J. 848. Sein Sarg und der seiner Gattin stehen in der Schloßkapelle der Grafen von Erbach, welche von E. abstammen sollen. Berühmt ist E.s „Vita Caroli Magni“, beste Ausgabe in den „monum. Germ. hist.“ Band 2 von Pertz, dann von Ideler, Hamburg 1839, 2 Bde., deutsch von Abel, Berlin 1850; E. setzte
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