Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.dem 6, 7. und 8. Jahrh., in ihren Urbestandtheilen aus unbestimmbarer Vorzeit, in der ältesten nord. Sprache und alliterirend. Die älteste Handschrift wurde 1643 aufgefunden, seitdem ist sie öfters herausgegeben und commentirt worden (von der Aerna-Magnäanischen Commission, Kopenhagen 1787-1828; von Munch, Christiania 1847), übersetzt von Simrock, Stuttg. 1851. Die jüngere E., von Snorre Sturleson, gest. 1241, gesammelt, besteht aus prosaischen Stücken. mytholog. Erzählungen, Erklärungen, Metrik etc.; herausgegeben von Rask, Stockholm 1818; Sveinbjörn Egilssohn, Reykjavik 1848 und 1849; den mytholog. Theil hat Simrock übersetzt und seiner poet. E.übersetzung beigegeben. Edder, (Eder), Quellnachbarin der Lahn und Sieg, entspringt am Rothargebirge u. mündet oberhalb Kassel nach 15 M. in die Fulda; führt etwas Goldsand (die Goldwäscherei 1834 wieder aufgegeben). Eddystone, Klippe, südwestl. von dem engl. Hafen Plymouth, mit heftiger Brandung, nur bei der Ebbe trocken, für die Schiffahrt sehr gefährlich; Leuchtthurm 1758 von Smeaton aufgeführt, 70' hoch (der erste steinerne Leuchtthurm wurde von den Wellen zerstört, 2 hölzerne verbrannten). Edelfalken (Falcones nobiles), Familie der Gattung Falke (Falco), die edelsten Raubvögel mit schöner Haltung und feurigem Auge; Schnabel kurz aber stark, schon von der Wurzel an gebogen, mit 1 oder 2 Zähnen an jeder Seite; Füße mäßig hoch, an der Fußwurzel mit herabhängenden Federn (Hosen), Zehen meistens sehr lang mit scharfen Krallen, Flügel lang und spitzig, die 2. Schwungfeder am längsten; wegen dieser Länge der Flügel müssen sie, um gerade aufzusteigen, gegen den Wind fliegen. Sie sind eben so muthig als gewandt im Angriffe, erfassen nur lebende Beute, besonders Vögel, auf die sie mit Kraft von oben herabstoßen, die eigentlichen E. nur im Fluge, während die minder edeln, auch Röthelfalken (Rittelfalken) genannt, nur auf sitzende Beute stoßen und neben Vögeln auch Mäuse und Insekten ergreifen. Nisten auf Felsen, alten Burgen u. Bäumen. - Bekannt ist das Abrichten und Benützen der edleren Arten zur Jagd. Im Mittelalter wurde demselben mit ungeheurem Aufwand u. größter Leidenschaft gehuldigt, wie noch jetzt in Asien und Nordafrika. - Der Jagdfalke, isländ. Falke (F. islandicus), über 2' lang, sehr wechselnd in Farbe, gehört dem hohen Norden an, ist der gelehrigste und geschätzteste zur Falknerei und wurde am häufigsten gebraucht. Früher lief jährlich ein eigenes Schiff von Dänemark nach Island, die daselbst gefangenen Falken abzuholen, gewöhnlich über 100; ein gut dressirter wurde mit 600-800 holländ. Gulden bezahlt. - Der Wanderfalke, Taubenfalke (F. peregrinus), gegen 18'' lang, mit schwarzem Backenstreif u. Querbinden, kommt nicht selten auf dem Zuge zu uns. Zur Jagd sehr brauchbar. - Der Lerchenfalke (F. subbuteo), 14'' lang, oben braun mit gelben Füßen; er ist überaus schnell im Flug und besonderer Feind der Lerchen, denen er nachzieht. - Der Zwergfalke (F. aesalon), der kleinste europ., nur 12'' lang, im hohen Norden sehr häufig, auch in Deutschland, der kühnste von allen. - Der rothfüßige Falke (F. rufipes), gegen 13'' lang, frißt mehr Insekten; häufig in Rußland, selten in Deutschland. - Der Thurmfalke (F. tinnunculus), ziemlich gemein bei uns, nistet gern auf Thürmen und nährt sich von Mäusen und kleinen Vögeln; er hat die Gewohnheit, sich in der Luft durch schnellen Flügelschlag einige Zeit auf derselben Stelle zu halten (zu ritteln), daher auch Rittelfalke genannt. Er wandert im Herbst. Edelfinken (Fringillae nobiles), eine Familie der Gattung Fink (Fringilla), mit kegelförmigem Schnabel, schlankem Körper und ausgeschnittenem Schwanz; leben im Sommer von Insekten, die sie öfters im Flug erhaschen, sonst von Sämereien; nisten frei auf Bäumen, Nest sehr künstlich. - Der Buchfink, Edelfink (F. caelebs), oben braun mit grünlichem Unterrücken, ausgezeichnet durch seinen helltönenden fröhlichen Schlag, der indeß bei den einzelnen sehr variirt. dem 6, 7. und 8. Jahrh., in ihren Urbestandtheilen aus unbestimmbarer Vorzeit, in der ältesten nord. Sprache und alliterirend. Die älteste Handschrift wurde 1643 aufgefunden, seitdem ist sie öfters herausgegeben und commentirt worden (von der Aerna-Magnäanischen Commission, Kopenhagen 1787–1828; von Munch, Christiania 1847), übersetzt von Simrock, Stuttg. 1851. Die jüngere E., von Snorre Sturleson, gest. 1241, gesammelt, besteht aus prosaischen Stücken. mytholog. Erzählungen, Erklärungen, Metrik etc.; herausgegeben von Rask, Stockholm 1818; Sveinbjörn Egilssohn, Reykjavik 1848 und 1849; den mytholog. Theil hat Simrock übersetzt und seiner poet. E.übersetzung beigegeben. Edder, (Eder), Quellnachbarin der Lahn und Sieg, entspringt am Rothargebirge u. mündet oberhalb Kassel nach 15 M. in die Fulda; führt etwas Goldsand (die Goldwäscherei 1834 wieder aufgegeben). Eddystone, Klippe, südwestl. von dem engl. Hafen Plymouth, mit heftiger Brandung, nur bei der Ebbe trocken, für die Schiffahrt sehr gefährlich; Leuchtthurm 1758 von Smeaton aufgeführt, 70' hoch (der erste steinerne Leuchtthurm wurde von den Wellen zerstört, 2 hölzerne verbrannten). Edelfalken (Falcones nobiles), Familie der Gattung Falke (Falco), die edelsten Raubvögel mit schöner Haltung und feurigem Auge; Schnabel kurz aber stark, schon von der Wurzel an gebogen, mit 1 oder 2 Zähnen an jeder Seite; Füße mäßig hoch, an der Fußwurzel mit herabhängenden Federn (Hosen), Zehen meistens sehr lang mit scharfen Krallen, Flügel lang und spitzig, die 2. Schwungfeder am längsten; wegen dieser Länge der Flügel müssen sie, um gerade aufzusteigen, gegen den Wind fliegen. Sie sind eben so muthig als gewandt im Angriffe, erfassen nur lebende Beute, besonders Vögel, auf die sie mit Kraft von oben herabstoßen, die eigentlichen E. nur im Fluge, während die minder edeln, auch Röthelfalken (Rittelfalken) genannt, nur auf sitzende Beute stoßen und neben Vögeln auch Mäuse und Insekten ergreifen. Nisten auf Felsen, alten Burgen u. Bäumen. – Bekannt ist das Abrichten und Benützen der edleren Arten zur Jagd. Im Mittelalter wurde demselben mit ungeheurem Aufwand u. größter Leidenschaft gehuldigt, wie noch jetzt in Asien und Nordafrika. – Der Jagdfalke, isländ. Falke (F. islandicus), über 2' lang, sehr wechselnd in Farbe, gehört dem hohen Norden an, ist der gelehrigste und geschätzteste zur Falknerei und wurde am häufigsten gebraucht. Früher lief jährlich ein eigenes Schiff von Dänemark nach Island, die daselbst gefangenen Falken abzuholen, gewöhnlich über 100; ein gut dressirter wurde mit 600–800 holländ. Gulden bezahlt. – Der Wanderfalke, Taubenfalke (F. peregrinus), gegen 18'' lang, mit schwarzem Backenstreif u. Querbinden, kommt nicht selten auf dem Zuge zu uns. Zur Jagd sehr brauchbar. – Der Lerchenfalke (F. subbuteo), 14'' lang, oben braun mit gelben Füßen; er ist überaus schnell im Flug und besonderer Feind der Lerchen, denen er nachzieht. – Der Zwergfalke (F. aesalon), der kleinste europ., nur 12'' lang, im hohen Norden sehr häufig, auch in Deutschland, der kühnste von allen. – Der rothfüßige Falke (F. rufipes), gegen 13'' lang, frißt mehr Insekten; häufig in Rußland, selten in Deutschland. – Der Thurmfalke (F. tinnunculus), ziemlich gemein bei uns, nistet gern auf Thürmen und nährt sich von Mäusen und kleinen Vögeln; er hat die Gewohnheit, sich in der Luft durch schnellen Flügelschlag einige Zeit auf derselben Stelle zu halten (zu ritteln), daher auch Rittelfalke genannt. Er wandert im Herbst. Edelfinken (Fringillae nobiles), eine Familie der Gattung Fink (Fringilla), mit kegelförmigem Schnabel, schlankem Körper und ausgeschnittenem Schwanz; leben im Sommer von Insekten, die sie öfters im Flug erhaschen, sonst von Sämereien; nisten frei auf Bäumen, Nest sehr künstlich. – Der Buchfink, Edelfink (F. caelebs), oben braun mit grünlichem Unterrücken, ausgezeichnet durch seinen helltönenden fröhlichen Schlag, der indeß bei den einzelnen sehr variirt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0496" n="495"/> dem 6, 7. und 8. Jahrh., in ihren Urbestandtheilen aus unbestimmbarer Vorzeit, in der ältesten nord. Sprache und alliterirend. Die älteste Handschrift wurde 1643 aufgefunden, seitdem ist sie öfters herausgegeben und commentirt worden (von der Aerna-Magnäanischen Commission, Kopenhagen 1787–1828; von Munch, Christiania 1847), übersetzt von Simrock, Stuttg. 1851. 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Sie sind eben so muthig als gewandt im Angriffe, erfassen nur lebende Beute, besonders Vögel, auf die sie mit Kraft von oben herabstoßen, die eigentlichen E. nur im Fluge, während die minder edeln, auch Röthelfalken (Rittelfalken) genannt, nur auf sitzende Beute stoßen und neben Vögeln auch Mäuse und Insekten ergreifen. Nisten auf Felsen, alten Burgen u. Bäumen. – Bekannt ist das Abrichten und Benützen der edleren Arten zur Jagd. Im Mittelalter wurde demselben mit ungeheurem Aufwand u. größter Leidenschaft gehuldigt, wie noch jetzt in Asien und Nordafrika. – Der <hi rendition="#g">Jagdfalke</hi>, isländ. Falke <hi rendition="#i">(F. islandicus)</hi>, über 2' lang, sehr wechselnd in Farbe, gehört dem hohen Norden an, ist der gelehrigste und geschätzteste zur Falknerei und wurde am häufigsten gebraucht. Früher lief jährlich ein eigenes Schiff von Dänemark nach Island, die daselbst gefangenen Falken abzuholen, gewöhnlich über 100; ein gut dressirter wurde mit 600–800 holländ. 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dem 6, 7. und 8. Jahrh., in ihren Urbestandtheilen aus unbestimmbarer Vorzeit, in der ältesten nord. Sprache und alliterirend. Die älteste Handschrift wurde 1643 aufgefunden, seitdem ist sie öfters herausgegeben und commentirt worden (von der Aerna-Magnäanischen Commission, Kopenhagen 1787–1828; von Munch, Christiania 1847), übersetzt von Simrock, Stuttg. 1851. Die jüngere E., von Snorre Sturleson, gest. 1241, gesammelt, besteht aus prosaischen Stücken. mytholog. Erzählungen, Erklärungen, Metrik etc.; herausgegeben von Rask, Stockholm 1818; Sveinbjörn Egilssohn, Reykjavik 1848 und 1849; den mytholog. Theil hat Simrock übersetzt und seiner poet. E.übersetzung beigegeben.
Edder, (Eder), Quellnachbarin der Lahn und Sieg, entspringt am Rothargebirge u. mündet oberhalb Kassel nach 15 M. in die Fulda; führt etwas Goldsand (die Goldwäscherei 1834 wieder aufgegeben).
Eddystone, Klippe, südwestl. von dem engl. Hafen Plymouth, mit heftiger Brandung, nur bei der Ebbe trocken, für die Schiffahrt sehr gefährlich; Leuchtthurm 1758 von Smeaton aufgeführt, 70' hoch (der erste steinerne Leuchtthurm wurde von den Wellen zerstört, 2 hölzerne verbrannten).
Edelfalken (Falcones nobiles), Familie der Gattung Falke (Falco), die edelsten Raubvögel mit schöner Haltung und feurigem Auge; Schnabel kurz aber stark, schon von der Wurzel an gebogen, mit 1 oder 2 Zähnen an jeder Seite; Füße mäßig hoch, an der Fußwurzel mit herabhängenden Federn (Hosen), Zehen meistens sehr lang mit scharfen Krallen, Flügel lang und spitzig, die 2. Schwungfeder am längsten; wegen dieser Länge der Flügel müssen sie, um gerade aufzusteigen, gegen den Wind fliegen. Sie sind eben so muthig als gewandt im Angriffe, erfassen nur lebende Beute, besonders Vögel, auf die sie mit Kraft von oben herabstoßen, die eigentlichen E. nur im Fluge, während die minder edeln, auch Röthelfalken (Rittelfalken) genannt, nur auf sitzende Beute stoßen und neben Vögeln auch Mäuse und Insekten ergreifen. Nisten auf Felsen, alten Burgen u. Bäumen. – Bekannt ist das Abrichten und Benützen der edleren Arten zur Jagd. Im Mittelalter wurde demselben mit ungeheurem Aufwand u. größter Leidenschaft gehuldigt, wie noch jetzt in Asien und Nordafrika. – Der Jagdfalke, isländ. Falke (F. islandicus), über 2' lang, sehr wechselnd in Farbe, gehört dem hohen Norden an, ist der gelehrigste und geschätzteste zur Falknerei und wurde am häufigsten gebraucht. Früher lief jährlich ein eigenes Schiff von Dänemark nach Island, die daselbst gefangenen Falken abzuholen, gewöhnlich über 100; ein gut dressirter wurde mit 600–800 holländ. Gulden bezahlt. – Der Wanderfalke, Taubenfalke (F. peregrinus), gegen 18'' lang, mit schwarzem Backenstreif u. Querbinden, kommt nicht selten auf dem Zuge zu uns. Zur Jagd sehr brauchbar. – Der Lerchenfalke (F. subbuteo), 14'' lang, oben braun mit gelben Füßen; er ist überaus schnell im Flug und besonderer Feind der Lerchen, denen er nachzieht. – Der Zwergfalke (F. aesalon), der kleinste europ., nur 12'' lang, im hohen Norden sehr häufig, auch in Deutschland, der kühnste von allen. – Der rothfüßige Falke (F. rufipes), gegen 13'' lang, frißt mehr Insekten; häufig in Rußland, selten in Deutschland. – Der Thurmfalke (F. tinnunculus), ziemlich gemein bei uns, nistet gern auf Thürmen und nährt sich von Mäusen und kleinen Vögeln; er hat die Gewohnheit, sich in der Luft durch schnellen Flügelschlag einige Zeit auf derselben Stelle zu halten (zu ritteln), daher auch Rittelfalke genannt. Er wandert im Herbst.
Edelfinken (Fringillae nobiles), eine Familie der Gattung Fink (Fringilla), mit kegelförmigem Schnabel, schlankem Körper und ausgeschnittenem Schwanz; leben im Sommer von Insekten, die sie öfters im Flug erhaschen, sonst von Sämereien; nisten frei auf Bäumen, Nest sehr künstlich. – Der Buchfink, Edelfink (F. caelebs), oben braun mit grünlichem Unterrücken, ausgezeichnet durch seinen helltönenden fröhlichen Schlag, der indeß bei den einzelnen sehr variirt.
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