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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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nachgemacht mittelst Beizen namentlich des Birnbaum- und Pflaumenbaumholzes. - Falsches E. nennt man das Holz vom Bohnenbaum (s. d. A.); grünes E. kommt von der Ayripalme aus Aethiopien; rothes E. von Ebenus cretica in Westindien.


Ebenbild Gottes, wird der Mensch genannt (1 Mos. 1, 26, 27. Jak., 3, 9), insofern er ein intelligentes, freies und unsterbliches Wesen ist. Die Ebenbildlichkeit mit Gott unterscheidet sich von Gottähnlichkeit, insofern letztere in dem Zustande besteht, in den sich der Mensch durch sein sittlich-religiöses Handeln versetzt.


Ebenbürtigkeit, heißt die Gleichheit u. Genossenschaft des angebornen Standesrechtes und bildet unter dem hohen Adel ein wichtiges Prinzip für das Familien- und Erbrecht.


Ebene, heißt in der Geometrie eine in allen ihren Theilen gerade verlaufende Fläche, in der man von jedem Punkte zum andern eine gerade Linie ziehen kann, die ganz in der Fläche liegt. Eine E. entsteht durch seitliche Bewegung einer geraden Linie in unverändert gleicher Richtung. Die Durchschnittslinie zweier sich schneidender E.n ist immer eine gerade. - In der Geographie, eine größere Landstrecke von flacher Ausdehnung, mit keinen od. nur unmerklichen Erhebungen od. Senkungen. Die großen E.n sind gewöhnlich nur wenig über den Meeresspiegel erhaben (Tiefe.n), manche sogar unter demselben, so in Holland; doch gibt es auch solche von bedeutender Höhe über dem Meere (Hoche.n, Plateaus), darunter besonders die Hoche.n Centralasiens, die von Quito und Mexiko.


Ebenholz, s. Ebenaceae. Ebeniren, mit E. auslegen; dem Holze die Farbe des E.es geben. - Ebenist, Tischler, der gewöhnlich aus ausländ. und seinen Hölzern kunstreiche Arbeiten liefert.


Ebenmaß, s. Symmetrie.


Ebensöhlig, im Bergbau, in derselben horizontalen Ebene liegend.


Eber, Paul, geb. 1511 zu Kitzingen in Franken, wurde Prof. in Wittenberg und 1558 Generalsuperintendent des Kurkreises Sachsen, spielte eine Hauptrolle im Abendmahlsstreit und st. 1569. Mit Major gab er eine "Biblia germanico latina" heraus, besondern Anklang aber fand sein histor. Kalender, worin er bei jedem Tage die merkwürdigen Ereignisse desselben zusammenstellte.


Eberbach, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, an dem Neckar, im Odenwalde, mit 3850 E.; Holzhandel, Schiffahrt, große Steinbrüche von rothem Sandstein.


Eberesche (Sorbus), in 3 Arten: der Vogelbeerbaum (S. Aucuparia), 20 bis 30' hoch, mit gefiederten Blättern, ausgezeichnet durch die brennend rothen Früchtendolden im Spätherbst. Die Beeren sind ein Lieblingsfutter der Drosseln, Amseln u. s. w., im Norden fabricirt man eine Art Branntwein daraus; officinell war ehedem das Muß davon als Roob Sorborum. Das Holz ist ziemlich hart, weißlich, dicht, eignet sich zum Holzschneiden und nimmt sogar Politur an; als Brennholz von wenig Werth. Der Sperberbaum (S. domestica), Speierlingbaum, mit gefiederten Blättern, die Früchte größer, nicht rund, sondern in Form einer kleinen Birne, und wenn sie abgelegen und taig sind, gelblich oder röthlich und eßbar; sie geben einen guten Obstmost und Branntwein. Das Holz ist von Büchsenmachern, Mechanikern u. Drechslern sehr gesucht zu Geräthschaften, welche viel Reibung aushalten müssen, z. B. zu Schrauben, Kammrädern, Hobelgestellen u. dgl. m. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 64 Pfd., auch nimmt das Holz eine schöne Politur an. - Die Bastard-E. (S. hybrida) wird bisweilen in Lustgebüschen u. dgl. m. als Zierbaum verwendet.


Eberhard (altdeutscher Name = Eberkühn) hießen viele deutsche Fürsten und Herren. Die bekanntesten sind die Württemberger: E. III., Greiner, Graf von Württemberg, 1343-92, der von Uhland besungene tapfere Degen, der sich mit den Städten, dem Lehensadel und dem Kaiser herumschlug, daneben ein kluger Dynaste, der für sein Haus zu gewinnen verstand. E. VII., als Herzog E. I., geb. 1445, gest. 1496, setzte die Untheilbarkeit des Gebiets fest,

nachgemacht mittelst Beizen namentlich des Birnbaum- und Pflaumenbaumholzes. – Falsches E. nennt man das Holz vom Bohnenbaum (s. d. A.); grünes E. kommt von der Ayripalme aus Aethiopien; rothes E. von Ebenus cretica in Westindien.


Ebenbild Gottes, wird der Mensch genannt (1 Mos. 1, 26, 27. Jak., 3, 9), insofern er ein intelligentes, freies und unsterbliches Wesen ist. Die Ebenbildlichkeit mit Gott unterscheidet sich von Gottähnlichkeit, insofern letztere in dem Zustande besteht, in den sich der Mensch durch sein sittlich-religiöses Handeln versetzt.


Ebenbürtigkeit, heißt die Gleichheit u. Genossenschaft des angebornen Standesrechtes und bildet unter dem hohen Adel ein wichtiges Prinzip für das Familien- und Erbrecht.


Ebene, heißt in der Geometrie eine in allen ihren Theilen gerade verlaufende Fläche, in der man von jedem Punkte zum andern eine gerade Linie ziehen kann, die ganz in der Fläche liegt. Eine E. entsteht durch seitliche Bewegung einer geraden Linie in unverändert gleicher Richtung. Die Durchschnittslinie zweier sich schneidender E.n ist immer eine gerade. – In der Geographie, eine größere Landstrecke von flacher Ausdehnung, mit keinen od. nur unmerklichen Erhebungen od. Senkungen. Die großen E.n sind gewöhnlich nur wenig über den Meeresspiegel erhaben (Tiefe.n), manche sogar unter demselben, so in Holland; doch gibt es auch solche von bedeutender Höhe über dem Meere (Hoche.n, Plateaus), darunter besonders die Hoche.n Centralasiens, die von Quito und Mexiko.


Ebenholz, s. Ebenaceae. Ebeniren, mit E. auslegen; dem Holze die Farbe des E.es geben. – Ebenist, Tischler, der gewöhnlich aus ausländ. und seinen Hölzern kunstreiche Arbeiten liefert.


Ebenmaß, s. Symmetrie.


Ebensöhlig, im Bergbau, in derselben horizontalen Ebene liegend.


Eber, Paul, geb. 1511 zu Kitzingen in Franken, wurde Prof. in Wittenberg und 1558 Generalsuperintendent des Kurkreises Sachsen, spielte eine Hauptrolle im Abendmahlsstreit und st. 1569. Mit Major gab er eine „Biblia germanico latina“ heraus, besondern Anklang aber fand sein histor. Kalender, worin er bei jedem Tage die merkwürdigen Ereignisse desselben zusammenstellte.


Eberbach, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, an dem Neckar, im Odenwalde, mit 3850 E.; Holzhandel, Schiffahrt, große Steinbrüche von rothem Sandstein.


Eberesche (Sorbus), in 3 Arten: der Vogelbeerbaum (S. Aucuparia), 20 bis 30' hoch, mit gefiederten Blättern, ausgezeichnet durch die brennend rothen Früchtendolden im Spätherbst. Die Beeren sind ein Lieblingsfutter der Drosseln, Amseln u. s. w., im Norden fabricirt man eine Art Branntwein daraus; officinell war ehedem das Muß davon als Roob Sorborum. Das Holz ist ziemlich hart, weißlich, dicht, eignet sich zum Holzschneiden und nimmt sogar Politur an; als Brennholz von wenig Werth. Der Sperberbaum (S. domestica), Speierlingbaum, mit gefiederten Blättern, die Früchte größer, nicht rund, sondern in Form einer kleinen Birne, und wenn sie abgelegen und taig sind, gelblich oder röthlich und eßbar; sie geben einen guten Obstmost und Branntwein. Das Holz ist von Büchsenmachern, Mechanikern u. Drechslern sehr gesucht zu Geräthschaften, welche viel Reibung aushalten müssen, z. B. zu Schrauben, Kammrädern, Hobelgestellen u. dgl. m. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 64 Pfd., auch nimmt das Holz eine schöne Politur an. – Die Bastard-E. (S. hybrida) wird bisweilen in Lustgebüschen u. dgl. m. als Zierbaum verwendet.


Eberhard (altdeutscher Name = Eberkühn) hießen viele deutsche Fürsten und Herren. Die bekanntesten sind die Württemberger: E. III., Greiner, Graf von Württemberg, 1343–92, der von Uhland besungene tapfere Degen, der sich mit den Städten, dem Lehensadel und dem Kaiser herumschlug, daneben ein kluger Dynaste, der für sein Haus zu gewinnen verstand. E. VII., als Herzog E. I., geb. 1445, gest. 1496, setzte die Untheilbarkeit des Gebiets fest,

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[486/0487] nachgemacht mittelst Beizen namentlich des Birnbaum- und Pflaumenbaumholzes. – Falsches E. nennt man das Holz vom Bohnenbaum (s. d. A.); grünes E. kommt von der Ayripalme aus Aethiopien; rothes E. von Ebenus cretica in Westindien. Ebenbild Gottes, wird der Mensch genannt (1 Mos. 1, 26, 27. Jak., 3, 9), insofern er ein intelligentes, freies und unsterbliches Wesen ist. Die Ebenbildlichkeit mit Gott unterscheidet sich von Gottähnlichkeit, insofern letztere in dem Zustande besteht, in den sich der Mensch durch sein sittlich-religiöses Handeln versetzt. Ebenbürtigkeit, heißt die Gleichheit u. Genossenschaft des angebornen Standesrechtes und bildet unter dem hohen Adel ein wichtiges Prinzip für das Familien- und Erbrecht. Ebene, heißt in der Geometrie eine in allen ihren Theilen gerade verlaufende Fläche, in der man von jedem Punkte zum andern eine gerade Linie ziehen kann, die ganz in der Fläche liegt. Eine E. entsteht durch seitliche Bewegung einer geraden Linie in unverändert gleicher Richtung. Die Durchschnittslinie zweier sich schneidender E.n ist immer eine gerade. – In der Geographie, eine größere Landstrecke von flacher Ausdehnung, mit keinen od. nur unmerklichen Erhebungen od. Senkungen. Die großen E.n sind gewöhnlich nur wenig über den Meeresspiegel erhaben (Tiefe.n), manche sogar unter demselben, so in Holland; doch gibt es auch solche von bedeutender Höhe über dem Meere (Hoche.n, Plateaus), darunter besonders die Hoche.n Centralasiens, die von Quito und Mexiko. Ebenholz, s. Ebenaceae. Ebeniren, mit E. auslegen; dem Holze die Farbe des E.es geben. – Ebenist, Tischler, der gewöhnlich aus ausländ. und seinen Hölzern kunstreiche Arbeiten liefert. Ebenmaß, s. Symmetrie. Ebensöhlig, im Bergbau, in derselben horizontalen Ebene liegend. Eber, Paul, geb. 1511 zu Kitzingen in Franken, wurde Prof. in Wittenberg und 1558 Generalsuperintendent des Kurkreises Sachsen, spielte eine Hauptrolle im Abendmahlsstreit und st. 1569. Mit Major gab er eine „Biblia germanico latina“ heraus, besondern Anklang aber fand sein histor. Kalender, worin er bei jedem Tage die merkwürdigen Ereignisse desselben zusammenstellte. Eberbach, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise, an dem Neckar, im Odenwalde, mit 3850 E.; Holzhandel, Schiffahrt, große Steinbrüche von rothem Sandstein. Eberesche (Sorbus), in 3 Arten: der Vogelbeerbaum (S. Aucuparia), 20 bis 30' hoch, mit gefiederten Blättern, ausgezeichnet durch die brennend rothen Früchtendolden im Spätherbst. Die Beeren sind ein Lieblingsfutter der Drosseln, Amseln u. s. w., im Norden fabricirt man eine Art Branntwein daraus; officinell war ehedem das Muß davon als Roob Sorborum. Das Holz ist ziemlich hart, weißlich, dicht, eignet sich zum Holzschneiden und nimmt sogar Politur an; als Brennholz von wenig Werth. Der Sperberbaum (S. domestica), Speierlingbaum, mit gefiederten Blättern, die Früchte größer, nicht rund, sondern in Form einer kleinen Birne, und wenn sie abgelegen und taig sind, gelblich oder röthlich und eßbar; sie geben einen guten Obstmost und Branntwein. Das Holz ist von Büchsenmachern, Mechanikern u. Drechslern sehr gesucht zu Geräthschaften, welche viel Reibung aushalten müssen, z. B. zu Schrauben, Kammrädern, Hobelgestellen u. dgl. m. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 64 Pfd., auch nimmt das Holz eine schöne Politur an. – Die Bastard-E. (S. hybrida) wird bisweilen in Lustgebüschen u. dgl. m. als Zierbaum verwendet. Eberhard (altdeutscher Name = Eberkühn) hießen viele deutsche Fürsten und Herren. Die bekanntesten sind die Württemberger: E. III., Greiner, Graf von Württemberg, 1343–92, der von Uhland besungene tapfere Degen, der sich mit den Städten, dem Lehensadel und dem Kaiser herumschlug, daneben ein kluger Dynaste, der für sein Haus zu gewinnen verstand. E. VII., als Herzog E. I., geb. 1445, gest. 1496, setzte die Untheilbarkeit des Gebiets fest,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/487>, abgerufen am 22.11.2024.