Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Abschied Christi von der hl. Mutter, das Porträt des Hieron. Holzschuher 1526. Sehr zahlreich und geschätzt sind seine Kupferstiche und Holzschnitte, sowie seine zahlreichen Handzeichnungen (letztere besonders in Wien, in der Gallerie des Erzherzogs Karl). Er wandte zuerst das Aetzen beim Kupferstich an und erfand die Kunst, Holzschnitte mit zweierlei Farben zu drucken und die Copirscheibe. D. war auch tüchtiger Mathematiker und Schriftsteller: "Unterweisung der Messung mit Zirkel und Richtscheit in Linien, Ebenen und ganzen Körpern" 1525, über Perspective, Schattenwerfung etc. handelnd; "Vier Bücher von der menschlichen Proportion" 1528, ferner ein Werk über Befestigungskunst. Düringsfeld, Ida von, geb. 1815 zu Militsch in Niederschlesien, seit 1845 mit einem Freiherrn von Reinsberg verheirathet, deutsche Dichterin, sehr fruchtbar in der lyr. Gattung u. im Romane. Dürkheim an der Hardt, bayer. Stadt in der Pfalz, 3 M. von Speyer, Residenz des Fürsten Leiningen, hat 5000 E., Weinbau, in der Nähe eine nicht sehr bedeutende Saline. Duero, portug. Douro, entspringt unweit Soria aus einem See in der Sierra von Cameros, nimmt als die bedeutendsten Zuflüsse: Pisuerga, Tamega, Cea, Adaja, Tormes auf und mündet nach einem Laufe von 106 M. unterhalb Oporto in den atlant. Ocean; er ist wie die anderen Flüsse der pyren. Halbinsel nur wenige Meilen über seine Mündung hinauf schiffbar. Dürrenberg, österr. Salzberg, 1 St. von Hallein, mit großen Sinkwerken, seit 1123 bebaut, liefert jährlich 400000 Ctr. Salz. - D., preuß. Salzwerk im Reg.-Bez. Merseburg, seit 1763 im Gange, liefert jährlich gegen 250000 Scheffel Salz. Dürrenstein, niederösterr. Städtchen an der Donau, oberhalb Krems, mit 500 E., in romantischer Gegend, mit einem Mühl- u. Wetzsteinbruch; Ruinen der Felsenburg, auf der Richard Löwenherz gefangen saß. Düsseldorf, Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. gleiches Namens in der Rheinprovinz, am rechten Rheinufer, aus der Alten-, der Karl- und Neustadt bestehend, Sitz der Behörden des Reg.-Bez., hat 25713 E., in den Außengemeinden 17020, der Mehrzahl nach Katholiken. D. ist wohlgebaut, sehr industriell (Fabriken für Wolle- und Baumwollewaaren, Tapeten, Wagen, Bleiweiß, Leder, Eisengießereien, Brennereien), an der Köln-Mindener, D.-Elberfelder, Aachen-D.-Ruhrorter Bahn gelegen, ist Freihafenstation der Rheinschiffahrt, deßwegen einer der wichtigsten Handels- und Speditionsplätze in Deutschland. Bekannt ist D. durch seine Malerakademie, die mehrere der besten deutschen Künstler geliefert hat. D. gelangte mit dem jülichclev'schen Erbe zuerst an Pfalz-Neuburg, dann an Kurpfalz, verdankt seine erste Blüthe dem Kurfürsten Johann Wilhelm, der hier längere Zeit (bis 1690) residirte und die Gemäldesammlung anlegte. 1795 wurde die damals feste Stadt an die Franzosen von dem pfälzischen Minister Hompesch (wahrscheinlich in Folge geheimer Instructionen) ohne Schuß übergeben; 1806 Hauptstadt von Berg kam D. 1815 an Preußen, unter welchem es sich ungemein gehoben hat. Der Reg.-Bez. D. hat auf 98 #M. 907000 E., die blühendste deutsche Industrie, Handel, Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen. Düte, in Gestalt eines spitzigen Kegels zusammengedrehtes od. geklebtes Papier. Duett, nennt man ein Tonstück für 2 verschiedene Hauptstimmen, entweder für 2 Singstimmen mit Instrumentalbegleitung od. für 2 Instrumente ohne Begleitung, letzteres wird auch Duo genannt. Düttchen, norddeutsche und poln. alte Silbermünze, verschiedenen Werths von 2 Sgr. bis 4 Pf. herab. Dufaure (Düfohr), Jules Armand Stanislas, geb. 1799, Advocat, 1834 Abgeordneter, 1836 Staatsrath, 1839 kurze Zeit Minister der öffentlichen Bauten, im Ganzen der gemäßigteren Opposition gegen Louis Philipps Politik angehörig. Nach der Februarrevolution war er das letzte Vierteljahr 1848 Minister des Innern, ebenso vom 2. Juni bis 21. Oct. 1849; seit dem Staatsstreich lebt er zurückgezogen. Duffel, Düffel, belg. Stadt, 2 St. Abschied Christi von der hl. Mutter, das Porträt des Hieron. Holzschuher 1526. Sehr zahlreich und geschätzt sind seine Kupferstiche und Holzschnitte, sowie seine zahlreichen Handzeichnungen (letztere besonders in Wien, in der Gallerie des Erzherzogs Karl). Er wandte zuerst das Aetzen beim Kupferstich an und erfand die Kunst, Holzschnitte mit zweierlei Farben zu drucken und die Copirscheibe. D. war auch tüchtiger Mathematiker und Schriftsteller: „Unterweisung der Messung mit Zirkel und Richtscheit in Linien, Ebenen und ganzen Körpern“ 1525, über Perspective, Schattenwerfung etc. handelnd; „Vier Bücher von der menschlichen Proportion“ 1528, ferner ein Werk über Befestigungskunst. Düringsfeld, Ida von, geb. 1815 zu Militsch in Niederschlesien, seit 1845 mit einem Freiherrn von Reinsberg verheirathet, deutsche Dichterin, sehr fruchtbar in der lyr. Gattung u. im Romane. Dürkheim an der Hardt, bayer. Stadt in der Pfalz, 3 M. von Speyer, Residenz des Fürsten Leiningen, hat 5000 E., Weinbau, in der Nähe eine nicht sehr bedeutende Saline. Duero, portug. Douro, entspringt unweit Soria aus einem See in der Sierra von Cameros, nimmt als die bedeutendsten Zuflüsse: Pisuerga, Tamega, Cea, Adaja, Tormes auf und mündet nach einem Laufe von 106 M. unterhalb Oporto in den atlant. Ocean; er ist wie die anderen Flüsse der pyren. Halbinsel nur wenige Meilen über seine Mündung hinauf schiffbar. Dürrenberg, österr. Salzberg, 1 St. von Hallein, mit großen Sinkwerken, seit 1123 bebaut, liefert jährlich 400000 Ctr. Salz. – D., preuß. Salzwerk im Reg.-Bez. Merseburg, seit 1763 im Gange, liefert jährlich gegen 250000 Scheffel Salz. Dürrenstein, niederösterr. Städtchen an der Donau, oberhalb Krems, mit 500 E., in romantischer Gegend, mit einem Mühl- u. Wetzsteinbruch; Ruinen der Felsenburg, auf der Richard Löwenherz gefangen saß. Düsseldorf, Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. gleiches Namens in der Rheinprovinz, am rechten Rheinufer, aus der Alten-, der Karl- und Neustadt bestehend, Sitz der Behörden des Reg.-Bez., hat 25713 E., in den Außengemeinden 17020, der Mehrzahl nach Katholiken. D. ist wohlgebaut, sehr industriell (Fabriken für Wolle- und Baumwollewaaren, Tapeten, Wagen, Bleiweiß, Leder, Eisengießereien, Brennereien), an der Köln-Mindener, D.-Elberfelder, Aachen-D.-Ruhrorter Bahn gelegen, ist Freihafenstation der Rheinschiffahrt, deßwegen einer der wichtigsten Handels- und Speditionsplätze in Deutschland. Bekannt ist D. durch seine Malerakademie, die mehrere der besten deutschen Künstler geliefert hat. D. gelangte mit dem jülichclevʼschen Erbe zuerst an Pfalz-Neuburg, dann an Kurpfalz, verdankt seine erste Blüthe dem Kurfürsten Johann Wilhelm, der hier längere Zeit (bis 1690) residirte und die Gemäldesammlung anlegte. 1795 wurde die damals feste Stadt an die Franzosen von dem pfälzischen Minister Hompesch (wahrscheinlich in Folge geheimer Instructionen) ohne Schuß übergeben; 1806 Hauptstadt von Berg kam D. 1815 an Preußen, unter welchem es sich ungemein gehoben hat. Der Reg.-Bez. D. hat auf 98 □M. 907000 E., die blühendste deutsche Industrie, Handel, Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen. Düte, in Gestalt eines spitzigen Kegels zusammengedrehtes od. geklebtes Papier. Duett, nennt man ein Tonstück für 2 verschiedene Hauptstimmen, entweder für 2 Singstimmen mit Instrumentalbegleitung od. für 2 Instrumente ohne Begleitung, letzteres wird auch Duo genannt. Düttchen, norddeutsche und poln. alte Silbermünze, verschiedenen Werths von 2 Sgr. bis 4 Pf. herab. Dufaure (Düfohr), Jules Armand Stanislas, geb. 1799, Advocat, 1834 Abgeordneter, 1836 Staatsrath, 1839 kurze Zeit Minister der öffentlichen Bauten, im Ganzen der gemäßigteren Opposition gegen Louis Philipps Politik angehörig. Nach der Februarrevolution war er das letzte Vierteljahr 1848 Minister des Innern, ebenso vom 2. Juni bis 21. Oct. 1849; seit dem Staatsstreich lebt er zurückgezogen. Duffel, Düffel, belg. 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D. war auch tüchtiger Mathematiker und Schriftsteller: „Unterweisung der Messung mit Zirkel und Richtscheit in Linien, Ebenen und ganzen Körpern“ 1525, über Perspective, Schattenwerfung etc. handelnd; „Vier Bücher von der menschlichen Proportion“ 1528, ferner ein Werk über Befestigungskunst.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Düringsfeld</hi>, Ida von, geb. 1815 zu Militsch in Niederschlesien, seit 1845 mit einem Freiherrn von Reinsberg verheirathet, deutsche Dichterin, sehr fruchtbar in der lyr. Gattung u. im Romane.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dürkheim an der Hardt</hi>, bayer. Stadt in der Pfalz, 3 M. von Speyer, Residenz des Fürsten Leiningen, hat 5000 E., Weinbau, in der Nähe eine nicht sehr bedeutende Saline.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Duero</hi>, portug. 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D. gelangte mit dem jülichclevʼschen Erbe zuerst an Pfalz-Neuburg, dann an Kurpfalz, verdankt seine erste Blüthe dem Kurfürsten Johann Wilhelm, der hier längere Zeit (bis 1690) residirte und die Gemäldesammlung anlegte. 1795 wurde die damals feste Stadt an die Franzosen von dem pfälzischen Minister Hompesch (wahrscheinlich in Folge geheimer Instructionen) ohne Schuß übergeben; 1806 Hauptstadt von Berg kam D. 1815 an Preußen, unter welchem es sich ungemein gehoben hat. Der Reg.-Bez. D. hat auf 98 □M. 907000 E., die blühendste deutsche Industrie, Handel, Bergbau auf Eisen u. 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Abschied Christi von der hl. Mutter, das Porträt des Hieron. Holzschuher 1526. Sehr zahlreich und geschätzt sind seine Kupferstiche und Holzschnitte, sowie seine zahlreichen Handzeichnungen (letztere besonders in Wien, in der Gallerie des Erzherzogs Karl). Er wandte zuerst das Aetzen beim Kupferstich an und erfand die Kunst, Holzschnitte mit zweierlei Farben zu drucken und die Copirscheibe. D. war auch tüchtiger Mathematiker und Schriftsteller: „Unterweisung der Messung mit Zirkel und Richtscheit in Linien, Ebenen und ganzen Körpern“ 1525, über Perspective, Schattenwerfung etc. handelnd; „Vier Bücher von der menschlichen Proportion“ 1528, ferner ein Werk über Befestigungskunst.
Düringsfeld, Ida von, geb. 1815 zu Militsch in Niederschlesien, seit 1845 mit einem Freiherrn von Reinsberg verheirathet, deutsche Dichterin, sehr fruchtbar in der lyr. Gattung u. im Romane.
Dürkheim an der Hardt, bayer. Stadt in der Pfalz, 3 M. von Speyer, Residenz des Fürsten Leiningen, hat 5000 E., Weinbau, in der Nähe eine nicht sehr bedeutende Saline.
Duero, portug. Douro, entspringt unweit Soria aus einem See in der Sierra von Cameros, nimmt als die bedeutendsten Zuflüsse: Pisuerga, Tamega, Cea, Adaja, Tormes auf und mündet nach einem Laufe von 106 M. unterhalb Oporto in den atlant. Ocean; er ist wie die anderen Flüsse der pyren. Halbinsel nur wenige Meilen über seine Mündung hinauf schiffbar.
Dürrenberg, österr. Salzberg, 1 St. von Hallein, mit großen Sinkwerken, seit 1123 bebaut, liefert jährlich 400000 Ctr. Salz. – D., preuß. Salzwerk im Reg.-Bez. Merseburg, seit 1763 im Gange, liefert jährlich gegen 250000 Scheffel Salz.
Dürrenstein, niederösterr. Städtchen an der Donau, oberhalb Krems, mit 500 E., in romantischer Gegend, mit einem Mühl- u. Wetzsteinbruch; Ruinen der Felsenburg, auf der Richard Löwenherz gefangen saß.
Düsseldorf, Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. gleiches Namens in der Rheinprovinz, am rechten Rheinufer, aus der Alten-, der Karl- und Neustadt bestehend, Sitz der Behörden des Reg.-Bez., hat 25713 E., in den Außengemeinden 17020, der Mehrzahl nach Katholiken. D. ist wohlgebaut, sehr industriell (Fabriken für Wolle- und Baumwollewaaren, Tapeten, Wagen, Bleiweiß, Leder, Eisengießereien, Brennereien), an der Köln-Mindener, D.-Elberfelder, Aachen-D.-Ruhrorter Bahn gelegen, ist Freihafenstation der Rheinschiffahrt, deßwegen einer der wichtigsten Handels- und Speditionsplätze in Deutschland. Bekannt ist D. durch seine Malerakademie, die mehrere der besten deutschen Künstler geliefert hat. D. gelangte mit dem jülichclevʼschen Erbe zuerst an Pfalz-Neuburg, dann an Kurpfalz, verdankt seine erste Blüthe dem Kurfürsten Johann Wilhelm, der hier längere Zeit (bis 1690) residirte und die Gemäldesammlung anlegte. 1795 wurde die damals feste Stadt an die Franzosen von dem pfälzischen Minister Hompesch (wahrscheinlich in Folge geheimer Instructionen) ohne Schuß übergeben; 1806 Hauptstadt von Berg kam D. 1815 an Preußen, unter welchem es sich ungemein gehoben hat. Der Reg.-Bez. D. hat auf 98 □M. 907000 E., die blühendste deutsche Industrie, Handel, Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen.
Düte, in Gestalt eines spitzigen Kegels zusammengedrehtes od. geklebtes Papier.
Duett, nennt man ein Tonstück für 2 verschiedene Hauptstimmen, entweder für 2 Singstimmen mit Instrumentalbegleitung od. für 2 Instrumente ohne Begleitung, letzteres wird auch Duo genannt.
Düttchen, norddeutsche und poln. alte Silbermünze, verschiedenen Werths von 2 Sgr. bis 4 Pf. herab.
Dufaure (Düfohr), Jules Armand Stanislas, geb. 1799, Advocat, 1834 Abgeordneter, 1836 Staatsrath, 1839 kurze Zeit Minister der öffentlichen Bauten, im Ganzen der gemäßigteren Opposition gegen Louis Philipps Politik angehörig. Nach der Februarrevolution war er das letzte Vierteljahr 1848 Minister des Innern, ebenso vom 2. Juni bis 21. Oct. 1849; seit dem Staatsstreich lebt er zurückgezogen.
Duffel, Düffel, belg. Stadt, 2 St.
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