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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Stein-D. (T. saxatilis), Männchen mit blauem Kopf und orangerother Brust und Bauch, Schwanz gelbroth; Gesang sehr schön; im südl. Deutschland. - Die Spott-D. (T. polyglottus), in Nordamerika, ihres vortrefflichen Gesanges wegen ein beliebter und theuer bezahlter Stubenvogel, besonders berühmt durch ihre außerordentliche Fähigkeit, alle möglichen Stimmen und Töne täuschend nachzumachen.


Drosseladern (Venae jugulares), 2 große Venenstämme an beiden Seiten des Halses, die in der Brusthöhle in die Hohlvenen einmünden. Jeder Stamm entsteht aus der Verbindung der innern (Vena jugularis interna) und äußern (V. j. externa) Drosselader, deren erstere u. tiefer liegende das Blut theils aus dem Gesichte, theils und hauptsächlich aus den Blutleitern des inneren Kopfes herab führt, die zweite oder äußere D. aber aus den äußeren Theilen des Hinterkopfes und Halses. Ihre Verletzung ist leicht tödtlich wegen des dabei leicht erfolgenden Eintrittes von Luft in die Vene und sofort zum Herzen.


Drosseldohle (Pyrrhocorax), Vogelgattung aus der Ordnung der Singvögel (Cuv.), gleicht in Allem den Raben, nur ist der Schnabel schmächtiger und mehr gebogen. Die rothschnabelige D. (P. graculus). Alpenrabe, Schnabel und Füße korallenroth, Gefieder schwarz mit violettem Glanz; 16'' lang; ein unruhiger Vogel, im südl. Europa, der Schweiz, nistet in Felsenritze und Kirchthürme der hohen Bergdörfer. - Die gelbschnabelige D., Schneekrähe, Alpendohle (P. alpinus), glänzend schwarz, in den Alpen u. Pyrenäen.


Drossen, preuß. Stadt in der Prov. Brandenburg, an der Lenze, mit 4800 E.; Fabrikation von Wollenwaaren.


Drost, vor Zeiten in Niedersachsen der adelige Voigt eines Bezirks; in Hannover Titel für Edelleute, seit 1822 ist Land-D. der Titel für den Präsidenten einer der 6 hannovr. Landdrosteien (Provinzen, Regierungsbezirke).


Droste, altadeliges Geschlecht in Westfalen, in die Hauptlinien der D.-Hülshoff u. D. zu Vischering getheilt. Ausgezeichnete Namen sind: Kaspar Maximilian von D. zu Vischering, geb. 1770, wurde 1793 zum Priester, 1795 zum Weihbischofe von Münster consecrirt und zeichnete sich durch seine unermüdlichen Anstrengungen in seinem Amte aus, so daß Napoleon auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1811 nach Paris zu der Versammlung der Bischöfe seines Reichs berief. In der 6. Sitzung aber erklärte D., das Concil müsse allererst die Freilassung des Papstes verlangen und alle Verhandlungen desselben müßten nach den canonischen Vorschriften der Kirche geschehen; er fand bei einigen franz. Bischöfen Unterstützung und der sich kundgebende Geist veranlaßte Napoleon, die Versammlung aufzulösen. 1825 wurde er zum Bischof von Münster erwählt; 1834 wurde er in Betreff der Angelegenheiten wegen der gemischten Ehen getäuscht und unterschrieb seinen Beitritt zu der bekannten Convention, sagte sich aber augenblicklich los, als er 1838 durch seinen Bruder Clemens August über den Sachverhalt unterrichtet wurde. 1843 feierte er sein Priester- und 1845 sein Bischofsjubiläum und st. 3. August 1846. - Clemens August von D.-Vischering, geb. 22. Januar 1773 zu Vorhelm bei Münster, Bruder des Vorigen, erhielt wie derselbe eine Erziehung wie sie dem ererbten ehrenfesten u. kirchlichstrengen Charakter eines edlen Geschlechtes gemäß war; außerdem wirkten Persönlichkeiten auf ihn wie die Fürstin Galitzin, Graf Leop. von Stolberg, Overberg, Katerkamp, Kellermann etc. Er studierte zu Münster Philosophie u. Theologie u. bereiste hierauf die Schweiz und Italien und empfing zurückgekehrt die Priesterweihe den 14. Mai 1798. Nachdem das Münsterland zuerst preuß., dann französisch geworden war, wählte das Domcapitel 1807 den 34jähr. D. zum bischöflichen Coadjutor, dieser mußte 1813 den Gewaltmaßregeln Napoleons weichen und zog sich in das Privatleben zurück; 1815 jedoch nach Napoleons Sturze publicirte er ein päpstliches Breve, welches alle Anordnungen Napoleons in Kirchensachen aufhob und ihm die Verwaltung der Diöcese

Stein-D. (T. saxatilis), Männchen mit blauem Kopf und orangerother Brust und Bauch, Schwanz gelbroth; Gesang sehr schön; im südl. Deutschland. – Die Spott-D. (T. polyglottus), in Nordamerika, ihres vortrefflichen Gesanges wegen ein beliebter und theuer bezahlter Stubenvogel, besonders berühmt durch ihre außerordentliche Fähigkeit, alle möglichen Stimmen und Töne täuschend nachzumachen.


Drosseladern (Venae jugulares), 2 große Venenstämme an beiden Seiten des Halses, die in der Brusthöhle in die Hohlvenen einmünden. Jeder Stamm entsteht aus der Verbindung der innern (Vena jugularis interna) und äußern (V. j. externa) Drosselader, deren erstere u. tiefer liegende das Blut theils aus dem Gesichte, theils und hauptsächlich aus den Blutleitern des inneren Kopfes herab führt, die zweite oder äußere D. aber aus den äußeren Theilen des Hinterkopfes und Halses. Ihre Verletzung ist leicht tödtlich wegen des dabei leicht erfolgenden Eintrittes von Luft in die Vene und sofort zum Herzen.


Drosseldohle (Pyrrhocorax), Vogelgattung aus der Ordnung der Singvögel (Cuv.), gleicht in Allem den Raben, nur ist der Schnabel schmächtiger und mehr gebogen. Die rothschnabelige D. (P. graculus). Alpenrabe, Schnabel und Füße korallenroth, Gefieder schwarz mit violettem Glanz; 16'' lang; ein unruhiger Vogel, im südl. Europa, der Schweiz, nistet in Felsenritze und Kirchthürme der hohen Bergdörfer. – Die gelbschnabelige D., Schneekrähe, Alpendohle (P. alpinus), glänzend schwarz, in den Alpen u. Pyrenäen.


Drossen, preuß. Stadt in der Prov. Brandenburg, an der Lenze, mit 4800 E.; Fabrikation von Wollenwaaren.


Drost, vor Zeiten in Niedersachsen der adelige Voigt eines Bezirks; in Hannover Titel für Edelleute, seit 1822 ist Land-D. der Titel für den Präsidenten einer der 6 hannovr. Landdrosteien (Provinzen, Regierungsbezirke).


Droste, altadeliges Geschlecht in Westfalen, in die Hauptlinien der D.-Hülshoff u. D. zu Vischering getheilt. Ausgezeichnete Namen sind: Kaspar Maximilian von D. zu Vischering, geb. 1770, wurde 1793 zum Priester, 1795 zum Weihbischofe von Münster consecrirt und zeichnete sich durch seine unermüdlichen Anstrengungen in seinem Amte aus, so daß Napoleon auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1811 nach Paris zu der Versammlung der Bischöfe seines Reichs berief. In der 6. Sitzung aber erklärte D., das Concil müsse allererst die Freilassung des Papstes verlangen und alle Verhandlungen desselben müßten nach den canonischen Vorschriften der Kirche geschehen; er fand bei einigen franz. Bischöfen Unterstützung und der sich kundgebende Geist veranlaßte Napoleon, die Versammlung aufzulösen. 1825 wurde er zum Bischof von Münster erwählt; 1834 wurde er in Betreff der Angelegenheiten wegen der gemischten Ehen getäuscht und unterschrieb seinen Beitritt zu der bekannten Convention, sagte sich aber augenblicklich los, als er 1838 durch seinen Bruder Clemens August über den Sachverhalt unterrichtet wurde. 1843 feierte er sein Priester- und 1845 sein Bischofsjubiläum und st. 3. August 1846. – Clemens August von D.-Vischering, geb. 22. Januar 1773 zu Vorhelm bei Münster, Bruder des Vorigen, erhielt wie derselbe eine Erziehung wie sie dem ererbten ehrenfesten u. kirchlichstrengen Charakter eines edlen Geschlechtes gemäß war; außerdem wirkten Persönlichkeiten auf ihn wie die Fürstin Galitzin, Graf Leop. von Stolberg, Overberg, Katerkamp, Kellermann etc. Er studierte zu Münster Philosophie u. Theologie u. bereiste hierauf die Schweiz und Italien und empfing zurückgekehrt die Priesterweihe den 14. Mai 1798. Nachdem das Münsterland zuerst preuß., dann französisch geworden war, wählte das Domcapitel 1807 den 34jähr. D. zum bischöflichen Coadjutor, dieser mußte 1813 den Gewaltmaßregeln Napoleons weichen und zog sich in das Privatleben zurück; 1815 jedoch nach Napoleons Sturze publicirte er ein päpstliches Breve, welches alle Anordnungen Napoleons in Kirchensachen aufhob und ihm die Verwaltung der Diöcese

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[452/0453] Stein-D. (T. saxatilis), Männchen mit blauem Kopf und orangerother Brust und Bauch, Schwanz gelbroth; Gesang sehr schön; im südl. Deutschland. – Die Spott-D. (T. polyglottus), in Nordamerika, ihres vortrefflichen Gesanges wegen ein beliebter und theuer bezahlter Stubenvogel, besonders berühmt durch ihre außerordentliche Fähigkeit, alle möglichen Stimmen und Töne täuschend nachzumachen. Drosseladern (Venae jugulares), 2 große Venenstämme an beiden Seiten des Halses, die in der Brusthöhle in die Hohlvenen einmünden. Jeder Stamm entsteht aus der Verbindung der innern (Vena jugularis interna) und äußern (V. j. externa) Drosselader, deren erstere u. tiefer liegende das Blut theils aus dem Gesichte, theils und hauptsächlich aus den Blutleitern des inneren Kopfes herab führt, die zweite oder äußere D. aber aus den äußeren Theilen des Hinterkopfes und Halses. Ihre Verletzung ist leicht tödtlich wegen des dabei leicht erfolgenden Eintrittes von Luft in die Vene und sofort zum Herzen. Drosseldohle (Pyrrhocorax), Vogelgattung aus der Ordnung der Singvögel (Cuv.), gleicht in Allem den Raben, nur ist der Schnabel schmächtiger und mehr gebogen. Die rothschnabelige D. (P. graculus). Alpenrabe, Schnabel und Füße korallenroth, Gefieder schwarz mit violettem Glanz; 16'' lang; ein unruhiger Vogel, im südl. Europa, der Schweiz, nistet in Felsenritze und Kirchthürme der hohen Bergdörfer. – Die gelbschnabelige D., Schneekrähe, Alpendohle (P. alpinus), glänzend schwarz, in den Alpen u. Pyrenäen. Drossen, preuß. Stadt in der Prov. Brandenburg, an der Lenze, mit 4800 E.; Fabrikation von Wollenwaaren. Drost, vor Zeiten in Niedersachsen der adelige Voigt eines Bezirks; in Hannover Titel für Edelleute, seit 1822 ist Land-D. der Titel für den Präsidenten einer der 6 hannovr. Landdrosteien (Provinzen, Regierungsbezirke). Droste, altadeliges Geschlecht in Westfalen, in die Hauptlinien der D.-Hülshoff u. D. zu Vischering getheilt. Ausgezeichnete Namen sind: Kaspar Maximilian von D. zu Vischering, geb. 1770, wurde 1793 zum Priester, 1795 zum Weihbischofe von Münster consecrirt und zeichnete sich durch seine unermüdlichen Anstrengungen in seinem Amte aus, so daß Napoleon auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1811 nach Paris zu der Versammlung der Bischöfe seines Reichs berief. In der 6. Sitzung aber erklärte D., das Concil müsse allererst die Freilassung des Papstes verlangen und alle Verhandlungen desselben müßten nach den canonischen Vorschriften der Kirche geschehen; er fand bei einigen franz. Bischöfen Unterstützung und der sich kundgebende Geist veranlaßte Napoleon, die Versammlung aufzulösen. 1825 wurde er zum Bischof von Münster erwählt; 1834 wurde er in Betreff der Angelegenheiten wegen der gemischten Ehen getäuscht und unterschrieb seinen Beitritt zu der bekannten Convention, sagte sich aber augenblicklich los, als er 1838 durch seinen Bruder Clemens August über den Sachverhalt unterrichtet wurde. 1843 feierte er sein Priester- und 1845 sein Bischofsjubiläum und st. 3. August 1846. – Clemens August von D.-Vischering, geb. 22. Januar 1773 zu Vorhelm bei Münster, Bruder des Vorigen, erhielt wie derselbe eine Erziehung wie sie dem ererbten ehrenfesten u. kirchlichstrengen Charakter eines edlen Geschlechtes gemäß war; außerdem wirkten Persönlichkeiten auf ihn wie die Fürstin Galitzin, Graf Leop. von Stolberg, Overberg, Katerkamp, Kellermann etc. Er studierte zu Münster Philosophie u. Theologie u. bereiste hierauf die Schweiz und Italien und empfing zurückgekehrt die Priesterweihe den 14. Mai 1798. Nachdem das Münsterland zuerst preuß., dann französisch geworden war, wählte das Domcapitel 1807 den 34jähr. D. zum bischöflichen Coadjutor, dieser mußte 1813 den Gewaltmaßregeln Napoleons weichen und zog sich in das Privatleben zurück; 1815 jedoch nach Napoleons Sturze publicirte er ein päpstliches Breve, welches alle Anordnungen Napoleons in Kirchensachen aufhob und ihm die Verwaltung der Diöcese

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/453>, abgerufen am 24.07.2024.