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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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heißt auch ein kleiner Fluß in Schottland, in England und in Frankreich.


Donaghadee (Donägädi), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3000 E., einem Hafen mit Paquetbootfahrt nach Port Patrik in Schottland.


Donald, Namen von 8 schott. Königen; D. VII. von Macbeth 1044 ermordet.


Donar, s. deutsche Mythologie.


Donarium, unreines Tantal, wurde anfänglich für ein neues Metall gehalten.


Donatello, eigentlich Donato di Betto Bardi, florent. Bildhauer und einer der thätigsten Wiederhersteller der Kunst in Italien, geb. 1383 zu Florenz, bildete sich daselbst, später in Rom, wo er besonders die Schätze der alten Kunst studierte. Hauptwerke sind: der heil. Petrus und Markus, die büßende Magdalena, der hl. Georg, ein Denkmal aus Marmor für die Medici. Seine Darstellungen sind ernst und erhaben, mit sorgfältiger Beachtung der anatom. Verhältnisse. Starb zu Florenz 1466.


Donati, lat., dasselbe was fratres conversi, s. Convertiten.


Donatio, Schenkung; inter vivos, unter Lebenden, mortis causa, auf den Todesfall. Donator, lat., der eine Schenkung macht. Donatio Constantini, s. Kirchenstaat.


Donatisten, Name einer Sekte, welche besonders Afrika über 100 Jahre mit Gräueln und Blut erfüllte. An die Ungiltigkeit der Ketzertaufe anknüpfend, regte gelegentlich der Wahl des Diakonen Cäcilian zum Bischof von Karthago dessen Gegenpartei 311 die Frage an, ob unsittliche Priester die Sakramente giltig spenden könnten und ob schwere Sünder in der Kirche geduldet werden dürften. Cäcilian erhielt unter dem Vorgeben, er habe seine Ordination von einem Traditoren (d. h. Auslieferer heiliger Gefäße u. Bücher während der Christenverfolgung) empfangen, an Majorin einen Gegenbischof. In Rom und Karthago u. 314 auf einer großen Synode zu Arles wurde Cäcilian für rechtmäßig eingesetzt erklärt, allein seine Gegner lieferten das erste Beispiel einer bischöflichen Appellation an die weltliche Behörde u. erhielten durch Majorins Nachfolger, Donatus, ein talentvolles Haupt und ihren Namen D. Der Kaiser ließ 316 die Sache nochmals in Mailand untersuchen, die D. erhielten abermals Unrecht und strenge Gesetze erzeugten solche Gährung, daß Konstantin dieselben zurücknahm. Constans verfuhr 337 sehr streng, rief aber dadurch die Circumcellionen ins Leben, mauritanische und numidische Pöbelschaaren, die sich Agonisten u. Soldaten Christi nannten, auf dem Lande herumzogen, Gewaltthätigkeiten verübten und als die Militärmacht gegen sie einschritt mit Wuth nach dem Martyrertod strebten. Julian schützte die D., von seinen Nachfolgern wurden sie wieder durch strenge Gesetze eingeschränkt und zugleich zerfielen sie selbst in viele Parteien, die einander bitter anfeindeten. Augustin besiegte die D. wissenschaftlich, indem er den Begriff der wahren Kirche aufstellte u. zwischen der sichtbaren und unsichtbaren richtig unterschied, Kaiser Honorius aber erließ 404 und 411 gegen sie harte Gesetze; doch erlosch die Sekte erst allmälig durch die Vandalen und gänzlich durch die Saracenen.


Donativ, lat. Donativum, das Geschenk, das die röm. Kaiser nach ihrer Erhebung an die Soldaten austheilten. Freiwillige Gabe oder Steuer.


Donatus, Name einiger Heiligen u. kirchlichen Personen, z. B. eines Freundes des hl. Augustin, der Christ u. unter Honorius Proconsul in Afrika war; dann eines röm. Martyrers; ferner eines Bischofes von Arezzo in Toskana, welcher 361 den Göttern nicht opferte und dafür enthauptet wurde; endlich eines novatianischen Bischofes in Afrika, der zu Leo d. Gr. Zeit zur Kirche zurückkehrte und Bischof blieb u. a. m.


Donatus, Aelius, Lehrer des Hieronymus, schrieb Scholien zum Terenz u. grammatische Abhandlungen, welche gesammelt viele Jahrh. als lat. Grammatik dienten, weßhalb noch heute ein grober Verstoß gegen grammatikalische Regeln Donatschnitzer heißt. Beste Ausgabe im 1. Band von Lindemanns "Corpus grammaticorum latinor."; L. Schopen, "De Terentio et Donato Diss.", Bonn 1821. - D., Claudius Ti-

heißt auch ein kleiner Fluß in Schottland, in England und in Frankreich.


Donaghadee (Donägädi), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3000 E., einem Hafen mit Paquetbootfahrt nach Port Patrik in Schottland.


Donald, Namen von 8 schott. Königen; D. VII. von Macbeth 1044 ermordet.


Donar, s. deutsche Mythologie.


Donarium, unreines Tantal, wurde anfänglich für ein neues Metall gehalten.


Donatello, eigentlich Donato di Betto Bardi, florent. Bildhauer und einer der thätigsten Wiederhersteller der Kunst in Italien, geb. 1383 zu Florenz, bildete sich daselbst, später in Rom, wo er besonders die Schätze der alten Kunst studierte. Hauptwerke sind: der heil. Petrus und Markus, die büßende Magdalena, der hl. Georg, ein Denkmal aus Marmor für die Medici. Seine Darstellungen sind ernst und erhaben, mit sorgfältiger Beachtung der anatom. Verhältnisse. Starb zu Florenz 1466.


Donati, lat., dasselbe was fratres conversi, s. Convertiten.


Donatio, Schenkung; inter vivos, unter Lebenden, mortis causa, auf den Todesfall. Donator, lat., der eine Schenkung macht. Donatio Constantini, s. Kirchenstaat.


Donatisten, Name einer Sekte, welche besonders Afrika über 100 Jahre mit Gräueln und Blut erfüllte. An die Ungiltigkeit der Ketzertaufe anknüpfend, regte gelegentlich der Wahl des Diakonen Cäcilian zum Bischof von Karthago dessen Gegenpartei 311 die Frage an, ob unsittliche Priester die Sakramente giltig spenden könnten und ob schwere Sünder in der Kirche geduldet werden dürften. Cäcilian erhielt unter dem Vorgeben, er habe seine Ordination von einem Traditoren (d. h. Auslieferer heiliger Gefäße u. Bücher während der Christenverfolgung) empfangen, an Majorin einen Gegenbischof. In Rom und Karthago u. 314 auf einer großen Synode zu Arles wurde Cäcilian für rechtmäßig eingesetzt erklärt, allein seine Gegner lieferten das erste Beispiel einer bischöflichen Appellation an die weltliche Behörde u. erhielten durch Majorins Nachfolger, Donatus, ein talentvolles Haupt und ihren Namen D. Der Kaiser ließ 316 die Sache nochmals in Mailand untersuchen, die D. erhielten abermals Unrecht und strenge Gesetze erzeugten solche Gährung, daß Konstantin dieselben zurücknahm. Constans verfuhr 337 sehr streng, rief aber dadurch die Circumcellionen ins Leben, mauritanische und numidische Pöbelschaaren, die sich Agonisten u. Soldaten Christi nannten, auf dem Lande herumzogen, Gewaltthätigkeiten verübten und als die Militärmacht gegen sie einschritt mit Wuth nach dem Martyrertod strebten. Julian schützte die D., von seinen Nachfolgern wurden sie wieder durch strenge Gesetze eingeschränkt und zugleich zerfielen sie selbst in viele Parteien, die einander bitter anfeindeten. Augustin besiegte die D. wissenschaftlich, indem er den Begriff der wahren Kirche aufstellte u. zwischen der sichtbaren und unsichtbaren richtig unterschied, Kaiser Honorius aber erließ 404 und 411 gegen sie harte Gesetze; doch erlosch die Sekte erst allmälig durch die Vandalen und gänzlich durch die Saracenen.


Donativ, lat. Donativum, das Geschenk, das die röm. Kaiser nach ihrer Erhebung an die Soldaten austheilten. Freiwillige Gabe oder Steuer.


Donatus, Name einiger Heiligen u. kirchlichen Personen, z. B. eines Freundes des hl. Augustin, der Christ u. unter Honorius Proconsul in Afrika war; dann eines röm. Martyrers; ferner eines Bischofes von Arezzo in Toskana, welcher 361 den Göttern nicht opferte und dafür enthauptet wurde; endlich eines novatianischen Bischofes in Afrika, der zu Leo d. Gr. Zeit zur Kirche zurückkehrte und Bischof blieb u. a. m.


Donatus, Aelius, Lehrer des Hieronymus, schrieb Scholien zum Terenz u. grammatische Abhandlungen, welche gesammelt viele Jahrh. als lat. Grammatik dienten, weßhalb noch heute ein grober Verstoß gegen grammatikalische Regeln Donatschnitzer heißt. Beste Ausgabe im 1. Band von Lindemanns „Corpus grammaticorum latinor.“; L. Schopen, „De Terentio et Donato Diss.“, Bonn 1821. – D., Claudius Ti-

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[428/0429] heißt auch ein kleiner Fluß in Schottland, in England und in Frankreich. Donaghadee (Donägädi), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3000 E., einem Hafen mit Paquetbootfahrt nach Port Patrik in Schottland. Donald, Namen von 8 schott. Königen; D. VII. von Macbeth 1044 ermordet. Donar, s. deutsche Mythologie. Donarium, unreines Tantal, wurde anfänglich für ein neues Metall gehalten. Donatello, eigentlich Donato di Betto Bardi, florent. Bildhauer und einer der thätigsten Wiederhersteller der Kunst in Italien, geb. 1383 zu Florenz, bildete sich daselbst, später in Rom, wo er besonders die Schätze der alten Kunst studierte. Hauptwerke sind: der heil. Petrus und Markus, die büßende Magdalena, der hl. Georg, ein Denkmal aus Marmor für die Medici. Seine Darstellungen sind ernst und erhaben, mit sorgfältiger Beachtung der anatom. Verhältnisse. Starb zu Florenz 1466. Donati, lat., dasselbe was fratres conversi, s. Convertiten. Donatio, Schenkung; inter vivos, unter Lebenden, mortis causa, auf den Todesfall. Donator, lat., der eine Schenkung macht. Donatio Constantini, s. Kirchenstaat. Donatisten, Name einer Sekte, welche besonders Afrika über 100 Jahre mit Gräueln und Blut erfüllte. An die Ungiltigkeit der Ketzertaufe anknüpfend, regte gelegentlich der Wahl des Diakonen Cäcilian zum Bischof von Karthago dessen Gegenpartei 311 die Frage an, ob unsittliche Priester die Sakramente giltig spenden könnten und ob schwere Sünder in der Kirche geduldet werden dürften. Cäcilian erhielt unter dem Vorgeben, er habe seine Ordination von einem Traditoren (d. h. Auslieferer heiliger Gefäße u. Bücher während der Christenverfolgung) empfangen, an Majorin einen Gegenbischof. In Rom und Karthago u. 314 auf einer großen Synode zu Arles wurde Cäcilian für rechtmäßig eingesetzt erklärt, allein seine Gegner lieferten das erste Beispiel einer bischöflichen Appellation an die weltliche Behörde u. erhielten durch Majorins Nachfolger, Donatus, ein talentvolles Haupt und ihren Namen D. Der Kaiser ließ 316 die Sache nochmals in Mailand untersuchen, die D. erhielten abermals Unrecht und strenge Gesetze erzeugten solche Gährung, daß Konstantin dieselben zurücknahm. Constans verfuhr 337 sehr streng, rief aber dadurch die Circumcellionen ins Leben, mauritanische und numidische Pöbelschaaren, die sich Agonisten u. Soldaten Christi nannten, auf dem Lande herumzogen, Gewaltthätigkeiten verübten und als die Militärmacht gegen sie einschritt mit Wuth nach dem Martyrertod strebten. Julian schützte die D., von seinen Nachfolgern wurden sie wieder durch strenge Gesetze eingeschränkt und zugleich zerfielen sie selbst in viele Parteien, die einander bitter anfeindeten. Augustin besiegte die D. wissenschaftlich, indem er den Begriff der wahren Kirche aufstellte u. zwischen der sichtbaren und unsichtbaren richtig unterschied, Kaiser Honorius aber erließ 404 und 411 gegen sie harte Gesetze; doch erlosch die Sekte erst allmälig durch die Vandalen und gänzlich durch die Saracenen. Donativ, lat. Donativum, das Geschenk, das die röm. Kaiser nach ihrer Erhebung an die Soldaten austheilten. Freiwillige Gabe oder Steuer. Donatus, Name einiger Heiligen u. kirchlichen Personen, z. B. eines Freundes des hl. Augustin, der Christ u. unter Honorius Proconsul in Afrika war; dann eines röm. Martyrers; ferner eines Bischofes von Arezzo in Toskana, welcher 361 den Göttern nicht opferte und dafür enthauptet wurde; endlich eines novatianischen Bischofes in Afrika, der zu Leo d. Gr. Zeit zur Kirche zurückkehrte und Bischof blieb u. a. m. Donatus, Aelius, Lehrer des Hieronymus, schrieb Scholien zum Terenz u. grammatische Abhandlungen, welche gesammelt viele Jahrh. als lat. Grammatik dienten, weßhalb noch heute ein grober Verstoß gegen grammatikalische Regeln Donatschnitzer heißt. Beste Ausgabe im 1. Band von Lindemanns „Corpus grammaticorum latinor.“; L. Schopen, „De Terentio et Donato Diss.“, Bonn 1821. – D., Claudius Ti-

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/429>, abgerufen am 22.11.2024.