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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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sein. Domicilirte Wechsel lauten auf einen andern Zahlungsort als den Wohnort des Bezogenen.


Dominante, herrschender Ton, in der Musik die Quinte des Grundtons, der 5. Ton einer Tonart, so genannt, weil er der vorherrschende Ton ist. Beim Ausweichen in eine andere Tonart heißt die D. der ersten Tonart auch die tonische, zum Unterschiede von der D. der Tonart, in welche ausgewichen wird; auch Oberdominante, im Gegensatz zu der Unterdominante (der Quarte des Grundtons). Dominantenaccord heißt jeder auf der D. ruhende Accord, der Dreiklang, noch mehr der kleine Septimenaccord auf dieser Klangstufe.


Domingo, San D., Hauptst. der Republik Dominica auf Haiti mit 24000 E.; Erzbischof, Universität, starker Handel; in der Kathedrale ruhten bis 1796 die Gebeine des Columbus. Vergl. Haiti.


Domine, non sum dignus, o Herr, ich bin nicht würdig! (Matth. 8, 8.) spricht der katholische Priester dreimal nacheinander vor dem Genusse oder der Ausspendung des hl. Abendmahls; auch Anfangsworte eines schönen Kirchenlieds.


Dominica, Dominique, Insel zu den kleinen Antillen gehörig, zwischen Guadeloupe u. Martinique, 14 #M. groß, vulkanisch, erzeugt die gewöhnlichen Colonialprodukte. Die Zahl der E. beträgt gegen 23000, größtentheils freigelassene Sklaven. Seit 1814 ist D. englisch u. gehört zum Gouvernement Antigua; Hauptst. ist Charlotteville.


Dominica, lat., eigentlich dies dominica, Tag des Herrn, der Sonntag; als feststehender Festtag war er bereits dem jüngern Plinius bekannt. - D. in albis, weißer Sonntag. - Dominicum, bei den latein. Vätern Name der Kirchen, auch der hl. Messe.


Dominicales lectiones, lat., die sonntäglichen Evangelien.


Dominikaner, Orden der, gestiftet 1208-1216 von Dominikus; dieser war laut Hurter kein Guzmann, sondern ein 1170 zu Calarhoga in Altkastilien geb. Spanier minder edler, doch ehrbarer Abkunft. Nachdem er 9 Jahre Canonicus zu Osma gewesen, wurde sein geistlicher Vater Diego de Azevedo Bischof von Osma und vom König Alphons VI. von Castilien zu einer Gesandtschaft verwendet. Er wählte den D.us zum Begleiter. Beide lernten in Südfrankreich die manichäistische Sekte der Albigenser kennen, riethen den Bekehrern, mit ihren Predigten die Erneuerung des armen Lebens Jesu zu verbinden, gingen sammt den päpstlichen Legaten hierin im Beispiel voran, gründeten am Fuße der Pyrenäen das Kloster Prouille für den Unterricht armer Mädchen und als Mittelpunkt ihrer Bekehrungsbestrebungen und brachten durch ein Religionsgespräch zu Montreal viele Albigenser zur Kirche zurück. Diego zog 1207 predigend heim nach Osma und D.us stand mit Wenigen als letzte Stütze des Glaubens da. Nachdem in Folge von P. Castelnaus (s. d.) Ermordung der schreckliche Albigenserkrieg ausgebrochen, fand er immer mehr das einzige Heilmittel in einem Orden, der den Mönch mit dem Weltpriester verbinde und der Ketzerei mit den Waffen christlicher Liebe u. Wissenschaft entgegentrete. Er wanderte nach Rom, Innocenz III. gab dem Orden die Regel der Augustiner Canoniker mit den Zusätzen der Prämonstratenser, Honorius III. den Namen der Predigerbrüder, praedicatores, und das Recht allgemeiner Seelsorge. In Toulouse, nahe dem Schlosse des Grafen Raimund, erstand das erste D.erkloster, der Orden blühte rasch auf und gleichzeitig der weibliche Zweig, die sorores de militia Christi. Das Noviziat dauerte nur 1 Jahr, doch 9 Jahre die Vorbereitungszeit zum Predigt- u. Lehramt; 1217 u. 1218 ward der Orden bestätiget. In Rom war D.us mit Franz von Assissi bekannt geworden und bereit, seinen Orden mit hem der Franciskaner zu verschmelzen, doch hielt Franz dies nicht für zweckmäßig, die 2 Orden sollten auf verschiedene Weise das gemeinsame große Ziel der religiössittlichen Erneuerung des Volkes anstreben. Beide Orden traten einander noch näher, nachdem auf dem ersten Generalkapitel der D.er ihr Stifter sich und alle Mitglieder als Bettler erklärt hatte. Noch heute erneuern am Tage des heil. Dominik D.er u. Franciskaner das brüderliche Verhältniß ihrer Stifter. Nachdem

sein. Domicilirte Wechsel lauten auf einen andern Zahlungsort als den Wohnort des Bezogenen.


Dominante, herrschender Ton, in der Musik die Quinte des Grundtons, der 5. Ton einer Tonart, so genannt, weil er der vorherrschende Ton ist. Beim Ausweichen in eine andere Tonart heißt die D. der ersten Tonart auch die tonische, zum Unterschiede von der D. der Tonart, in welche ausgewichen wird; auch Oberdominante, im Gegensatz zu der Unterdominante (der Quarte des Grundtons). Dominantenaccord heißt jeder auf der D. ruhende Accord, der Dreiklang, noch mehr der kleine Septimenaccord auf dieser Klangstufe.


Domingo, San D., Hauptst. der Republik Dominica auf Haiti mit 24000 E.; Erzbischof, Universität, starker Handel; in der Kathedrale ruhten bis 1796 die Gebeine des Columbus. Vergl. Haiti.


Domine, non sum dignus, o Herr, ich bin nicht würdig! (Matth. 8, 8.) spricht der katholische Priester dreimal nacheinander vor dem Genusse oder der Ausspendung des hl. Abendmahls; auch Anfangsworte eines schönen Kirchenlieds.


Dominica, Dominique, Insel zu den kleinen Antillen gehörig, zwischen Guadeloupe u. Martinique, 14 □M. groß, vulkanisch, erzeugt die gewöhnlichen Colonialprodukte. Die Zahl der E. beträgt gegen 23000, größtentheils freigelassene Sklaven. Seit 1814 ist D. englisch u. gehört zum Gouvernement Antigua; Hauptst. ist Charlotteville.


Dominica, lat., eigentlich dies dominica, Tag des Herrn, der Sonntag; als feststehender Festtag war er bereits dem jüngern Plinius bekannt. – D. in albis, weißer Sonntag. – Dominicum, bei den latein. Vätern Name der Kirchen, auch der hl. Messe.


Dominicales lectiones, lat., die sonntäglichen Evangelien.


Dominikaner, Orden der, gestiftet 1208–1216 von Dominikus; dieser war laut Hurter kein Guzmann, sondern ein 1170 zu Calarhoga in Altkastilien geb. Spanier minder edler, doch ehrbarer Abkunft. Nachdem er 9 Jahre Canonicus zu Osma gewesen, wurde sein geistlicher Vater Diego de Azevedo Bischof von Osma und vom König Alphons VI. von Castilien zu einer Gesandtschaft verwendet. Er wählte den D.us zum Begleiter. Beide lernten in Südfrankreich die manichäistische Sekte der Albigenser kennen, riethen den Bekehrern, mit ihren Predigten die Erneuerung des armen Lebens Jesu zu verbinden, gingen sammt den päpstlichen Legaten hierin im Beispiel voran, gründeten am Fuße der Pyrenäen das Kloster Prouille für den Unterricht armer Mädchen und als Mittelpunkt ihrer Bekehrungsbestrebungen und brachten durch ein Religionsgespräch zu Montreal viele Albigenser zur Kirche zurück. Diego zog 1207 predigend heim nach Osma und D.us stand mit Wenigen als letzte Stütze des Glaubens da. Nachdem in Folge von P. Castelnaus (s. d.) Ermordung der schreckliche Albigenserkrieg ausgebrochen, fand er immer mehr das einzige Heilmittel in einem Orden, der den Mönch mit dem Weltpriester verbinde und der Ketzerei mit den Waffen christlicher Liebe u. Wissenschaft entgegentrete. Er wanderte nach Rom, Innocenz III. gab dem Orden die Regel der Augustiner Canoniker mit den Zusätzen der Prämonstratenser, Honorius III. den Namen der Predigerbrüder, praedicatores, und das Recht allgemeiner Seelsorge. In Toulouse, nahe dem Schlosse des Grafen Raimund, erstand das erste D.erkloster, der Orden blühte rasch auf und gleichzeitig der weibliche Zweig, die sorores de militia Christi. Das Noviziat dauerte nur 1 Jahr, doch 9 Jahre die Vorbereitungszeit zum Predigt- u. Lehramt; 1217 u. 1218 ward der Orden bestätiget. In Rom war D.us mit Franz von Assissi bekannt geworden und bereit, seinen Orden mit hem der Franciskaner zu verschmelzen, doch hielt Franz dies nicht für zweckmäßig, die 2 Orden sollten auf verschiedene Weise das gemeinsame große Ziel der religiössittlichen Erneuerung des Volkes anstreben. Beide Orden traten einander noch näher, nachdem auf dem ersten Generalkapitel der D.er ihr Stifter sich und alle Mitglieder als Bettler erklärt hatte. Noch heute erneuern am Tage des heil. Dominik D.er u. Franciskaner das brüderliche Verhältniß ihrer Stifter. Nachdem

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[425/0426] sein. Domicilirte Wechsel lauten auf einen andern Zahlungsort als den Wohnort des Bezogenen. Dominante, herrschender Ton, in der Musik die Quinte des Grundtons, der 5. Ton einer Tonart, so genannt, weil er der vorherrschende Ton ist. Beim Ausweichen in eine andere Tonart heißt die D. der ersten Tonart auch die tonische, zum Unterschiede von der D. der Tonart, in welche ausgewichen wird; auch Oberdominante, im Gegensatz zu der Unterdominante (der Quarte des Grundtons). Dominantenaccord heißt jeder auf der D. ruhende Accord, der Dreiklang, noch mehr der kleine Septimenaccord auf dieser Klangstufe. Domingo, San D., Hauptst. der Republik Dominica auf Haiti mit 24000 E.; Erzbischof, Universität, starker Handel; in der Kathedrale ruhten bis 1796 die Gebeine des Columbus. Vergl. Haiti. Domine, non sum dignus, o Herr, ich bin nicht würdig! (Matth. 8, 8.) spricht der katholische Priester dreimal nacheinander vor dem Genusse oder der Ausspendung des hl. Abendmahls; auch Anfangsworte eines schönen Kirchenlieds. Dominica, Dominique, Insel zu den kleinen Antillen gehörig, zwischen Guadeloupe u. Martinique, 14 □M. groß, vulkanisch, erzeugt die gewöhnlichen Colonialprodukte. Die Zahl der E. beträgt gegen 23000, größtentheils freigelassene Sklaven. Seit 1814 ist D. englisch u. gehört zum Gouvernement Antigua; Hauptst. ist Charlotteville. Dominica, lat., eigentlich dies dominica, Tag des Herrn, der Sonntag; als feststehender Festtag war er bereits dem jüngern Plinius bekannt. – D. in albis, weißer Sonntag. – Dominicum, bei den latein. Vätern Name der Kirchen, auch der hl. Messe. Dominicales lectiones, lat., die sonntäglichen Evangelien. Dominikaner, Orden der, gestiftet 1208–1216 von Dominikus; dieser war laut Hurter kein Guzmann, sondern ein 1170 zu Calarhoga in Altkastilien geb. Spanier minder edler, doch ehrbarer Abkunft. Nachdem er 9 Jahre Canonicus zu Osma gewesen, wurde sein geistlicher Vater Diego de Azevedo Bischof von Osma und vom König Alphons VI. von Castilien zu einer Gesandtschaft verwendet. Er wählte den D.us zum Begleiter. Beide lernten in Südfrankreich die manichäistische Sekte der Albigenser kennen, riethen den Bekehrern, mit ihren Predigten die Erneuerung des armen Lebens Jesu zu verbinden, gingen sammt den päpstlichen Legaten hierin im Beispiel voran, gründeten am Fuße der Pyrenäen das Kloster Prouille für den Unterricht armer Mädchen und als Mittelpunkt ihrer Bekehrungsbestrebungen und brachten durch ein Religionsgespräch zu Montreal viele Albigenser zur Kirche zurück. Diego zog 1207 predigend heim nach Osma und D.us stand mit Wenigen als letzte Stütze des Glaubens da. Nachdem in Folge von P. Castelnaus (s. d.) Ermordung der schreckliche Albigenserkrieg ausgebrochen, fand er immer mehr das einzige Heilmittel in einem Orden, der den Mönch mit dem Weltpriester verbinde und der Ketzerei mit den Waffen christlicher Liebe u. Wissenschaft entgegentrete. Er wanderte nach Rom, Innocenz III. gab dem Orden die Regel der Augustiner Canoniker mit den Zusätzen der Prämonstratenser, Honorius III. den Namen der Predigerbrüder, praedicatores, und das Recht allgemeiner Seelsorge. In Toulouse, nahe dem Schlosse des Grafen Raimund, erstand das erste D.erkloster, der Orden blühte rasch auf und gleichzeitig der weibliche Zweig, die sorores de militia Christi. Das Noviziat dauerte nur 1 Jahr, doch 9 Jahre die Vorbereitungszeit zum Predigt- u. Lehramt; 1217 u. 1218 ward der Orden bestätiget. In Rom war D.us mit Franz von Assissi bekannt geworden und bereit, seinen Orden mit hem der Franciskaner zu verschmelzen, doch hielt Franz dies nicht für zweckmäßig, die 2 Orden sollten auf verschiedene Weise das gemeinsame große Ziel der religiössittlichen Erneuerung des Volkes anstreben. Beide Orden traten einander noch näher, nachdem auf dem ersten Generalkapitel der D.er ihr Stifter sich und alle Mitglieder als Bettler erklärt hatte. Noch heute erneuern am Tage des heil. Dominik D.er u. Franciskaner das brüderliche Verhältniß ihrer Stifter. Nachdem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/426>, abgerufen am 24.07.2024.