Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Divertiren, frz.-deutsch, unterhalten; Divertissement (-mang), Divertimento, Unterhaltung, gewöhnlich ein einactiges Ballet, in den Zwischenräumen größerer Stücke gegeben; eine Reihe von Tänzen im Ballet, die zu einem Ganzen verbunden sind. Dives (Dihw), franz. Küstenfluß, mündet schiffbar bei Calvados in den Kanal. Divico, der Anführer der Tiguriner, die sich mit den Cimbern und Teutonen verbanden, schlug 107 ein röm. Heer; vielleicht derselbe D. wurde 58 v. Chr. von Cäsar in Gallien geschlagen, als die Helvetier dahin auswandern wollten. Divide et impera, lat., theile (veruneinige) u. herrsche! - ein besonders von den Römern mit welthistorischem Erfolge ausgeübter politischer Grundsatz. Dividende, lat.-deutsch (das zu Theilende), bei Gesellschaftsunternehmungen der Antheil an dem Gewinne, welchen jedes einzelne Mitglied zugetheilt erhält. Dividiren (lat. dividere), theilen, eintheilen; Dividualität, Theilbarkeit; Dividuum, etwas Theilbares, Gegensatz zu Individuum. Divination, lat., mit deus, Gott, zusammenhängend, heißt die Deutung von Zeichen, durch welche nach dem Glauben der Alten die Götter den Menschen Warnungen und Winke über die Zukunft zukommen ließen. Cicero behandelte die verschiedenen Arten der Zeichendeuterei und die verschiedenen Ansichten der Philosophen darüber in seiner Schrift "De divinatione"; jetzt D. gleichbedeutend mit Vorgefühl, Ahnung des Kommenden u. Richtigen (vergl. Ahnden), welche sich wohl aus dem Zusammenhange des Menschen mit dem Jenseits und dem ganzen Menschengeschlechte erklären läßt, durch wachsende Erkenntniß Gottes, der Welt und Menschen gesteigert wird und mit Wahrsagerei gewöhnlicher Art nichts zu schaffen hat. D.svermögen ist das Geheimniß des Genies u. jedem großen Manne noch mehr od. minder zu eigen gewesen; divinatorisch, in die Zukunft schauend. Divinisiren, lat.-deutsch, vergöttern; Divinität, Göttlichkeit. Divino, abyss. Rechnungsmünze = 41/3 Pfg. Divis, lat.-deutsch, Theilungszeichen bei einem Worte. Divisi, lat., getheilt, bedeutet in Stimmen für Streichinstrumente, daß bei gewissen doppelgriffigen Stellen von 2 aus einer Stimme Spielenden der eine die höhere, der andere die tiefere vorzutragen hat. Divisibel, lat.-deutsch, theilbar; Divisibilität, Theilbarkeit. Division, Theilung, in der Arithmetik diejenige Rechnung, welche untersucht, wie oft eine Zahl in einer anderen enthalten sei, oder wie viel mal eine Zahl größer sei als eine andere. Die Zahl, welche zu theilen ist, heißt Dividend, diejenige, mit der getheilt wird, Divisor, diejenige endlich, welche durch die D. gefunden wird u. angibt, wie oft der Divisor im Dividenden enthalten sei, Quotient. Der Dividend ist somit immer gleich dem Product aus dem Quotienten und dem Divisor. Die Bezeichnung der D. ist entweder ein Doppelpunkt zwischen Dividend und Divisor, 24 : 6 (24 dividirt durch 6), oder ein Querstrich zwischen beiden, der Dividend oben, 24/6. - Im Kriegswesen eine größere Heeresabtheilung, bestehend aus 2 bis 3 Brigaden, 5-10000 Mann, u. geführt von einem Generallieutenant (D.sgeneral, D.är). In einigen Heeren auch eine Abtheilung des Regiments (Regiments-D.), 2 Compagnien od. Escadrons. - D.sschule, Schule, in welcher junge Leute, die Offiziere werden wollen, Unterricht erhalten. Divortium, lat., Ehescheidung, im alten röm. Recht keinen gesetzlichen Beschränkungen unterworfen; im canonischen Recht, das bloß eine factische Trennung durch Richterspruch kennt, ausgeschlossen; im protestant. Kirchenrecht auf Grundlage der gesetzlichen Scheidungsgründe zulässig. Die actiones divortii kommen vor besondere, bald mehr kirchliche, bald mehr staatliche Matrimonial-, auch vor die ordentlichen Civilgerichte. Divotamente, ital., in der Musik, ernst, andächtig. Divulgation, lat.-deutsch, Kundmachung; Divertiren, frz.-deutsch, unterhalten; Divertissement (–mang), Divertimento, Unterhaltung, gewöhnlich ein einactiges Ballet, in den Zwischenräumen größerer Stücke gegeben; eine Reihe von Tänzen im Ballet, die zu einem Ganzen verbunden sind. Dives (Dihw), franz. Küstenfluß, mündet schiffbar bei Calvados in den Kanal. Divico, der Anführer der Tiguriner, die sich mit den Cimbern und Teutonen verbanden, schlug 107 ein röm. Heer; vielleicht derselbe D. wurde 58 v. Chr. von Cäsar in Gallien geschlagen, als die Helvetier dahin auswandern wollten. Divide et impera, lat., theile (veruneinige) u. herrsche! – ein besonders von den Römern mit welthistorischem Erfolge ausgeübter politischer Grundsatz. Dividende, lat.-deutsch (das zu Theilende), bei Gesellschaftsunternehmungen der Antheil an dem Gewinne, welchen jedes einzelne Mitglied zugetheilt erhält. Dividiren (lat. dividere), theilen, eintheilen; Dividualität, Theilbarkeit; Dividuum, etwas Theilbares, Gegensatz zu Individuum. Divination, lat., mit deus, Gott, zusammenhängend, heißt die Deutung von Zeichen, durch welche nach dem Glauben der Alten die Götter den Menschen Warnungen und Winke über die Zukunft zukommen ließen. Cicero behandelte die verschiedenen Arten der Zeichendeuterei und die verschiedenen Ansichten der Philosophen darüber in seiner Schrift „De divinatione“; jetzt D. gleichbedeutend mit Vorgefühl, Ahnung des Kommenden u. Richtigen (vergl. Ahnden), welche sich wohl aus dem Zusammenhange des Menschen mit dem Jenseits und dem ganzen Menschengeschlechte erklären läßt, durch wachsende Erkenntniß Gottes, der Welt und Menschen gesteigert wird und mit Wahrsagerei gewöhnlicher Art nichts zu schaffen hat. D.svermögen ist das Geheimniß des Genies u. jedem großen Manne noch mehr od. minder zu eigen gewesen; divinatorisch, in die Zukunft schauend. Divinisiren, lat.-deutsch, vergöttern; Divinität, Göttlichkeit. Divino, abyss. Rechnungsmünze = 41/3 Pfg. Divis, lat.-deutsch, Theilungszeichen bei einem Worte. Divisi, lat., getheilt, bedeutet in Stimmen für Streichinstrumente, daß bei gewissen doppelgriffigen Stellen von 2 aus einer Stimme Spielenden der eine die höhere, der andere die tiefere vorzutragen hat. Divisibel, lat.-deutsch, theilbar; Divisibilität, Theilbarkeit. Division, Theilung, in der Arithmetik diejenige Rechnung, welche untersucht, wie oft eine Zahl in einer anderen enthalten sei, oder wie viel mal eine Zahl größer sei als eine andere. Die Zahl, welche zu theilen ist, heißt Dividend, diejenige, mit der getheilt wird, Divisor, diejenige endlich, welche durch die D. gefunden wird u. angibt, wie oft der Divisor im Dividenden enthalten sei, Quotient. Der Dividend ist somit immer gleich dem Product aus dem Quotienten und dem Divisor. Die Bezeichnung der D. ist entweder ein Doppelpunkt zwischen Dividend und Divisor, 24 : 6 (24 dividirt durch 6), oder ein Querstrich zwischen beiden, der Dividend oben, 24/6. – Im Kriegswesen eine größere Heeresabtheilung, bestehend aus 2 bis 3 Brigaden, 5–10000 Mann, u. geführt von einem Generallieutenant (D.sgeneral, D.är). In einigen Heeren auch eine Abtheilung des Regiments (Regiments-D.), 2 Compagnien od. Escadrons. – D.sschule, Schule, in welcher junge Leute, die Offiziere werden wollen, Unterricht erhalten. Divortium, lat., Ehescheidung, im alten röm. Recht keinen gesetzlichen Beschränkungen unterworfen; im canonischen Recht, das bloß eine factische Trennung durch Richterspruch kennt, ausgeschlossen; im protestant. Kirchenrecht auf Grundlage der gesetzlichen Scheidungsgründe zulässig. Die actiones divortii kommen vor besondere, bald mehr kirchliche, bald mehr staatliche Matrimonial-, auch vor die ordentlichen Civilgerichte. Divotamente, ital., in der Musik, ernst, andächtig. 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Dives (Dihw), franz. Küstenfluß, mündet schiffbar bei Calvados in den Kanal.
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Divide et impera, lat., theile (veruneinige) u. herrsche! – ein besonders von den Römern mit welthistorischem Erfolge ausgeübter politischer Grundsatz.
Dividende, lat.-deutsch (das zu Theilende), bei Gesellschaftsunternehmungen der Antheil an dem Gewinne, welchen jedes einzelne Mitglied zugetheilt erhält.
Dividiren (lat. dividere), theilen, eintheilen; Dividualität, Theilbarkeit; Dividuum, etwas Theilbares, Gegensatz zu Individuum.
Divination, lat., mit deus, Gott, zusammenhängend, heißt die Deutung von Zeichen, durch welche nach dem Glauben der Alten die Götter den Menschen Warnungen und Winke über die Zukunft zukommen ließen. Cicero behandelte die verschiedenen Arten der Zeichendeuterei und die verschiedenen Ansichten der Philosophen darüber in seiner Schrift „De divinatione“; jetzt D. gleichbedeutend mit Vorgefühl, Ahnung des Kommenden u. Richtigen (vergl. Ahnden), welche sich wohl aus dem Zusammenhange des Menschen mit dem Jenseits und dem ganzen Menschengeschlechte erklären läßt, durch wachsende Erkenntniß Gottes, der Welt und Menschen gesteigert wird und mit Wahrsagerei gewöhnlicher Art nichts zu schaffen hat. D.svermögen ist das Geheimniß des Genies u. jedem großen Manne noch mehr od. minder zu eigen gewesen; divinatorisch, in die Zukunft schauend.
Divinisiren, lat.-deutsch, vergöttern; Divinität, Göttlichkeit.
Divino, abyss. Rechnungsmünze = 41/3 Pfg.
Divis, lat.-deutsch, Theilungszeichen bei einem Worte.
Divisi, lat., getheilt, bedeutet in Stimmen für Streichinstrumente, daß bei gewissen doppelgriffigen Stellen von 2 aus einer Stimme Spielenden der eine die höhere, der andere die tiefere vorzutragen hat.
Divisibel, lat.-deutsch, theilbar; Divisibilität, Theilbarkeit.
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Divortium, lat., Ehescheidung, im alten röm. Recht keinen gesetzlichen Beschränkungen unterworfen; im canonischen Recht, das bloß eine factische Trennung durch Richterspruch kennt, ausgeschlossen; im protestant. Kirchenrecht auf Grundlage der gesetzlichen Scheidungsgründe zulässig. Die actiones divortii kommen vor besondere, bald mehr kirchliche, bald mehr staatliche Matrimonial-, auch vor die ordentlichen Civilgerichte.
Divotamente, ital., in der Musik, ernst, andächtig.
Divulgation, lat.-deutsch, Kundmachung;
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/412>, abgerufen am 24.07.2024. |