Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.über die himmlische und kirchliche Hierarchie u. die Namen Gottes sowie über mystische Theologie sammt 10 Briefen dem D. A. zugeschrieben, obwohl Plotins Einfluß darin unverkennbar erscheint. Sie enthalten vieles Unverwerfliche, gaben der mystischen Theologie die Grundlage u. gewannen im Abendlande Einfluß, nachdem Kaiser Michael Balbus eine Abschrift an Ludwig d. Frommen gesandt u. Skotus Erigena die erste latein. unbeholfene Uebersetzung durch eine neue verbessert hatte. Erasmus von Rotterdam wies auf die Unächtheit derselben hin, der Prediger Dalläus bewies sie und jetzt ist ausgemacht, daß die angeblichen Schriften des D. dem 4. od. 5. Jahrh. angehören. Erste griech. Ausgabe bei Junte 1516, erste latein. zu Straßburg 1468 und 1502, beste griech.-latein. von Lasselius, Paris 1615, Uebersetzung von Engelhard, Sulzbach 1823. D. A. soll mit Rusticus und Eleutherius nach Gallien gekommen u. der erste Bischof von Paris geworden sein, doch wurde schon frühe bewiesen, daß ein ganz anderer D. die Abtei St. Denis gründete, erster Bischof von Paris, im 3. Jahrh. Martyrer (der Martyrerberg, Montmartre) und der Schutzheilige Frankreichs wurde. Dionysius exiguus, d. h. der Winzige, war ein Skythe, der in einem Kloster Roms als Mönch lebte und zwischen 550-560 st. Er berechnete das Geburtsjahr Christi und begründete so unsere christliche Zeitrechnung, die Aera Dionysiana, welche im 11. Jahrh. allgemein üblich wurde (vergl. Christus). D. vervollständigte auch die Canonensammlung und sammelte die Decretalen von Papst Siricius bis Anastasius; unter seinem Namen sind endlich Uebersetzungen vorhanden. Dionysius Carthusianus, auch D. von Lewis, von seinem im Limburgischen gelegenen Geburtsorte D. Rickel genannt, wurde geb. 1403, studierte zu Köln, trat 21 jähr. in das Karthäuserkloster zu Roermonde und lebte darin 48 Jahre der strengsten Ascese und der Wissenschaft. Seine Verzückungen erwarben ihm den Beinamen des "doctor ecstaticus", seine Gelehrsamkeit die Freundschaft des Nikolaus von Cusa, für den D. über den Koran schrieb. Er st. zu Roermonde 1471; unter mehr als 100 Werken ist das beste: "Enarrationes" od. "Commentarii" zur ganzen Bibel, Köln 1530-36, 7 Fol. Dionysos, ein Beiname des Bachus, s. Bachus. Diophantus, griech. Mathematiker aus dem 4. Jahrh. nach Chr., der einzige, der über Algebra schrieb, welche den Griechen älterer Zeit so gut wie unbekannt war. Die Araber übersetzten und benützten sein Werk; uns sind von seinen 13 Büchern über Arithmetik nur 6 erhalten (deutsch von Schulz, Berlin 1821), sowie sein Werk über die Polygonalzahlen (deutsch von Poselger, Leipzig 1810). Diopterlineal, Instrument zum sichern Visiren in der Meßkunst u. Astronomie. Es stellt dasselbe ein messingnes Lineal vor, mit 2 senkrecht darauf stehenden Metallplatten an beiden Enden, in welchen eine seine Ritze zum Durchsehen u. Visiren des Gegenstandes angebracht ist. Diese Ritzen, wie auch die Metallplatten selber, heißen Dioptern (Abseher), wovon die eine Platte Ocular-, die andere Objectiv-Diopter ist. Dioptrik, heißt in der Optik die Lehre vom Sehen durch gebrochene Lichtstrahlen, od. von der Brechung der Lichtstrahlen, theils überhaupt bei ihrem Uebergange aus einem durchsichtigen Körper in einen anderen, theils insbesondere beim Durchgang durch Linsengläser. Die wichtigste Anwendung dieser Lehre ist die auf das Fernrohr und Mikroskop, soweit dieselben keine Spiegel enthalten. - Den Alten war die Brechung der Lichtstrahlen, mit Ausnahme der auffallendsten Erscheinungen unbekannt und erst das Mittelalter stellte Forschungen hierüber an (Alhazen, Roger Baco, Porta, Bacon von Verulam etc.), jedoch ohne erhebliche Resultate. Dazu kam die Erfindung der Brillen um 1300, des Fernrohrs 1590 und des Mikroskops. Doch eigentlich beginnt die D. erst mit der Entdeckung des Holländers Snellius über die Refraction der Lichtstrahlen, welche sodann Descartes zuerst in seiner "D." bekannt machte und wissenschaftlich begründete, über die himmlische und kirchliche Hierarchie u. die Namen Gottes sowie über mystische Theologie sammt 10 Briefen dem D. A. zugeschrieben, obwohl Plotins Einfluß darin unverkennbar erscheint. Sie enthalten vieles Unverwerfliche, gaben der mystischen Theologie die Grundlage u. gewannen im Abendlande Einfluß, nachdem Kaiser Michael Balbus eine Abschrift an Ludwig d. Frommen gesandt u. Skotus Erigena die erste latein. unbeholfene Uebersetzung durch eine neue verbessert hatte. Erasmus von Rotterdam wies auf die Unächtheit derselben hin, der Prediger Dalläus bewies sie und jetzt ist ausgemacht, daß die angeblichen Schriften des D. dem 4. od. 5. Jahrh. angehören. Erste griech. Ausgabe bei Junte 1516, erste latein. zu Straßburg 1468 und 1502, beste griech.-latein. von Lasselius, Paris 1615, Uebersetzung von Engelhard, Sulzbach 1823. D. A. soll mit Rusticus und Eleutherius nach Gallien gekommen u. der erste Bischof von Paris geworden sein, doch wurde schon frühe bewiesen, daß ein ganz anderer D. die Abtei St. Denis gründete, erster Bischof von Paris, im 3. Jahrh. Martyrer (der Martyrerberg, Montmartre) und der Schutzheilige Frankreichs wurde. Dionysius exiguus, d. h. der Winzige, war ein Skythe, der in einem Kloster Roms als Mönch lebte und zwischen 550–560 st. Er berechnete das Geburtsjahr Christi und begründete so unsere christliche Zeitrechnung, die Aera Dionysiana, welche im 11. Jahrh. allgemein üblich wurde (vergl. Christus). D. vervollständigte auch die Canonensammlung und sammelte die Decretalen von Papst Siricius bis Anastasius; unter seinem Namen sind endlich Uebersetzungen vorhanden. Dionysius Carthusianus, auch D. von Lewis, von seinem im Limburgischen gelegenen Geburtsorte D. Rickel genannt, wurde geb. 1403, studierte zu Köln, trat 21 jähr. in das Karthäuserkloster zu Roermonde und lebte darin 48 Jahre der strengsten Ascese und der Wissenschaft. Seine Verzückungen erwarben ihm den Beinamen des „doctor ecstaticus“, seine Gelehrsamkeit die Freundschaft des Nikolaus von Cusa, für den D. über den Koran schrieb. Er st. zu Roermonde 1471; unter mehr als 100 Werken ist das beste: „Enarrationes“ od. „Commentarii“ zur ganzen Bibel, Köln 1530–36, 7 Fol. Dionysos, ein Beiname des Bachus, s. Bachus. Diophantus, griech. Mathematiker aus dem 4. Jahrh. nach Chr., der einzige, der über Algebra schrieb, welche den Griechen älterer Zeit so gut wie unbekannt war. Die Araber übersetzten und benützten sein Werk; uns sind von seinen 13 Büchern über Arithmetik nur 6 erhalten (deutsch von Schulz, Berlin 1821), sowie sein Werk über die Polygonalzahlen (deutsch von Poselger, Leipzig 1810). Diopterlineal, Instrument zum sichern Visiren in der Meßkunst u. Astronomie. Es stellt dasselbe ein messingnes Lineal vor, mit 2 senkrecht darauf stehenden Metallplatten an beiden Enden, in welchen eine seine Ritze zum Durchsehen u. Visiren des Gegenstandes angebracht ist. Diese Ritzen, wie auch die Metallplatten selber, heißen Dioptern (Abseher), wovon die eine Platte Ocular-, die andere Objectiv-Diopter ist. Dioptrik, heißt in der Optik die Lehre vom Sehen durch gebrochene Lichtstrahlen, od. von der Brechung der Lichtstrahlen, theils überhaupt bei ihrem Uebergange aus einem durchsichtigen Körper in einen anderen, theils insbesondere beim Durchgang durch Linsengläser. Die wichtigste Anwendung dieser Lehre ist die auf das Fernrohr und Mikroskop, soweit dieselben keine Spiegel enthalten. – Den Alten war die Brechung der Lichtstrahlen, mit Ausnahme der auffallendsten Erscheinungen unbekannt und erst das Mittelalter stellte Forschungen hierüber an (Alhazen, Roger Baco, Porta, Bacon von Verulam etc.), jedoch ohne erhebliche Resultate. Dazu kam die Erfindung der Brillen um 1300, des Fernrohrs 1590 und des Mikroskops. Doch eigentlich beginnt die D. erst mit der Entdeckung des Holländers Snellius über die Refraction der Lichtstrahlen, welche sodann Descartes zuerst in seiner „D.“ bekannt machte und wissenschaftlich begründete, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0400" n="399"/> über die himmlische und kirchliche Hierarchie u. die Namen Gottes sowie über mystische Theologie sammt 10 Briefen dem D. A. zugeschrieben, obwohl Plotins Einfluß darin unverkennbar erscheint. 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Dionysius exiguus, d. h. der Winzige, war ein Skythe, der in einem Kloster Roms als Mönch lebte und zwischen 550–560 st. Er berechnete das Geburtsjahr Christi und begründete so unsere christliche Zeitrechnung, die Aera Dionysiana, welche im 11. Jahrh. allgemein üblich wurde (vergl. Christus). D. vervollständigte auch die Canonensammlung und sammelte die Decretalen von Papst Siricius bis Anastasius; unter seinem Namen sind endlich Uebersetzungen vorhanden.
Dionysius Carthusianus, auch D. von Lewis, von seinem im Limburgischen gelegenen Geburtsorte D. Rickel genannt, wurde geb. 1403, studierte zu Köln, trat 21 jähr. in das Karthäuserkloster zu Roermonde und lebte darin 48 Jahre der strengsten Ascese und der Wissenschaft. Seine Verzückungen erwarben ihm den Beinamen des „doctor ecstaticus“, seine Gelehrsamkeit die Freundschaft des Nikolaus von Cusa, für den D. über den Koran schrieb. Er st. zu Roermonde 1471; unter mehr als 100 Werken ist das beste: „Enarrationes“ od. „Commentarii“ zur ganzen Bibel, Köln 1530–36, 7 Fol.
Dionysos, ein Beiname des Bachus, s. Bachus.
Diophantus, griech. Mathematiker aus dem 4. Jahrh. nach Chr., der einzige, der über Algebra schrieb, welche den Griechen älterer Zeit so gut wie unbekannt war. Die Araber übersetzten und benützten sein Werk; uns sind von seinen 13 Büchern über Arithmetik nur 6 erhalten (deutsch von Schulz, Berlin 1821), sowie sein Werk über die Polygonalzahlen (deutsch von Poselger, Leipzig 1810).
Diopterlineal, Instrument zum sichern Visiren in der Meßkunst u. Astronomie. Es stellt dasselbe ein messingnes Lineal vor, mit 2 senkrecht darauf stehenden Metallplatten an beiden Enden, in welchen eine seine Ritze zum Durchsehen u. Visiren des Gegenstandes angebracht ist. Diese Ritzen, wie auch die Metallplatten selber, heißen Dioptern (Abseher), wovon die eine Platte Ocular-, die andere Objectiv-Diopter ist.
Dioptrik, heißt in der Optik die Lehre vom Sehen durch gebrochene Lichtstrahlen, od. von der Brechung der Lichtstrahlen, theils überhaupt bei ihrem Uebergange aus einem durchsichtigen Körper in einen anderen, theils insbesondere beim Durchgang durch Linsengläser. Die wichtigste Anwendung dieser Lehre ist die auf das Fernrohr und Mikroskop, soweit dieselben keine Spiegel enthalten. – Den Alten war die Brechung der Lichtstrahlen, mit Ausnahme der auffallendsten Erscheinungen unbekannt und erst das Mittelalter stellte Forschungen hierüber an (Alhazen, Roger Baco, Porta, Bacon von Verulam etc.), jedoch ohne erhebliche Resultate. Dazu kam die Erfindung der Brillen um 1300, des Fernrohrs 1590 und des Mikroskops. Doch eigentlich beginnt die D. erst mit der Entdeckung des Holländers Snellius über die Refraction der Lichtstrahlen, welche sodann Descartes zuerst in seiner „D.“ bekannt machte und wissenschaftlich begründete,
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