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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dionysios, lat. -us, Dionys, von Dionysos (vergl. Bachus) gebildet, wie z. B. Palladius von Pallas, Demetrius von Demeter etc., einer der häufigsten Personennamen bei den Griechen.


Dionysios, Namen von 2 Herrschern von Syrakus, welche geschichtlich als Tyrannen im antiken u. modernen Sinne zugleich erscheinen. - D. der ältere, von dunkler Abkunft, schwang sich durch Tapferkeit u. kluge Benützung der Zeitverhältnisse zum Oberfeldherrn u. durch das Volk rasch zum Alleinherrscher empor. Eine starke und gut besoldete Leibwache, glückliche Kriege mit Karthago, Begünstigung von Handel, Kunst und Wissenschaft beweisen seine Talente als Krieger und Herrscher, Tempelberaubungen seine Gewissenlosigkeit, die Erzählungen von Damon und Phyntias, dem Ohr des D. u. a. den Haß des Volkes gegen ihn; sein Auftreten bei den olympischen Spielen als Dichter u. die unmäßige Freude ob dem Beifall, welchen die Athener einem seiner Trauerspiele gezollt, spricht jedenfalls für die Oberherrschaft griech. Bildung zu seiner Zeit; st. 368 nach 38jähr. Alleinherrschaft. - D. der jüngere, Sohn und vielleicht Mörder des Vorigen, regierte anfangs nach besseren Grundsätzen und rief Platon zurück, welchen jener als Sklaven verkauft haben soll, wandte sich bald zum Schlimmen, wurde aus Syrakus zuerst von Dion, dann von Timoleon verjagt, lebte lüderlich in Korinth, soll Schulmeister geworden und zuletzt als Priester der Cybele in Griechenland herumgezogen sein.


Dionysios Cato, s. Cato.


Dionysios von Halikarnaß, Rhetor und Kunstrichter, kam 30 vor Chr. nach Rom und blieb 22 Jahre daselbst, wo er die röm. Sprache studierte und Material für seine "Römische Archäologie" sammelte, von deren 20 Büchern die 9 ersten ganz, 10 und 11 fast ganz, die übrigen in Bruchstücken vorhanden sind, welche 1817 u. 1827 von Angelo Mai vermehrt wurden. Die Archäologie erzählt Roms äußere und Verfassungsgeschichte bis zum ersten punischen Krieg; D. zeigt sich als Vielwisser, dabei aber so unkritisch, daß schon Strabo ihm vorwarf, er habe die Geschichte unnöthigerweise zur Mythe gemacht. Erstere Ausgabe von R. Stephanus, Paris 1546, vollständigste von Reiske, Leipzig 1774 bis 76, 6 Bde., worin auch die Rhetorik, ein Buch über die Zusammensetzung der Worte und einige kritische Schriften des D. gefunden werden; deutsch von J. E. Benzler, Schaller u. Christian u. s. f.


Dionysios Periegetes, aus Charax am arab. Meerbusen, zur Zeit des Kaisers Augustus lebend, schrieb ein geographisches Lehrgedicht, das er "Periegesis" (das Herumführen, wobei der Führer zugleich der Erklärer des Angeschauten ist) nannte, am besten herausgegeben von Bernhardy, Leipzig 1828.


Dionysios, Dionys, Name des 24. Papstes, eines Griechen, geweiht am 22. Juli 259, gest. 27. Dezbr. 269; wenig bekannt. Das Bruchstück eines Schreibens gegen Sabellius über die hl. Dreifaltigkeit zeigt ihn als scharfen Denker.


Dionysios der Heilige, von Athanasius magister ecclesiae catholicae genannt, ein vornehmer Heide zu Alexandrien, dann Schüler des Origenes, 232 Haupt der Theologenschule, 247 Bischof seiner Vaterstadt, als welcher er der decischen und valerianischen Christenverfolgung wegen mühsam seine Kirche leitete, gegen Novatian, den Chiliasten Nepos, Sabellius und Paul von Samosata kämpfte. Während unter Kaiser Gallienus Bürgerkrieg und Pest in Alexandrien wütheten, bewies er als Krankenpfleger den Heroismus des ächten Christen u. st. 264 od. 65. Die Fragmente seiner Schriften in Gallandii bibl. patr. III p. 481-540, dann durch Simon de Magistris: D. Alex. cognomento Magni, quae supersunt, Romae 1797. - Gedächtnißtag 13. Novbr.


Dionysius, St., franz. Saint Denis (Säng Denih), Name zweier lange mit einander verwechselten Heiligen. - D. Areopagita, Vorstand od. doch Mitglied des Areopags in Athen, wurde laut Apg. 17,34 durch Paulus Christ, alsdann erster Bischof von Athen. Er soll Martyrer geworden sein, doch ist über seine Person nichts Sicheres bekannt. Erst 532 wurden die 4 Schriften


Dionysios, lat. –us, Dionys, von Dionysos (vergl. Bachus) gebildet, wie z. B. Palladius von Pallas, Demetrius von Demeter etc., einer der häufigsten Personennamen bei den Griechen.


Dionysios, Namen von 2 Herrschern von Syrakus, welche geschichtlich als Tyrannen im antiken u. modernen Sinne zugleich erscheinen. – D. der ältere, von dunkler Abkunft, schwang sich durch Tapferkeit u. kluge Benützung der Zeitverhältnisse zum Oberfeldherrn u. durch das Volk rasch zum Alleinherrscher empor. Eine starke und gut besoldete Leibwache, glückliche Kriege mit Karthago, Begünstigung von Handel, Kunst und Wissenschaft beweisen seine Talente als Krieger und Herrscher, Tempelberaubungen seine Gewissenlosigkeit, die Erzählungen von Damon und Phyntias, dem Ohr des D. u. a. den Haß des Volkes gegen ihn; sein Auftreten bei den olympischen Spielen als Dichter u. die unmäßige Freude ob dem Beifall, welchen die Athener einem seiner Trauerspiele gezollt, spricht jedenfalls für die Oberherrschaft griech. Bildung zu seiner Zeit; st. 368 nach 38jähr. Alleinherrschaft. – D. der jüngere, Sohn und vielleicht Mörder des Vorigen, regierte anfangs nach besseren Grundsätzen und rief Platon zurück, welchen jener als Sklaven verkauft haben soll, wandte sich bald zum Schlimmen, wurde aus Syrakus zuerst von Dion, dann von Timoleon verjagt, lebte lüderlich in Korinth, soll Schulmeister geworden und zuletzt als Priester der Cybele in Griechenland herumgezogen sein.


Dionysios Cato, s. Cato.


Dionysios von Halikarnaß, Rhetor und Kunstrichter, kam 30 vor Chr. nach Rom und blieb 22 Jahre daselbst, wo er die röm. Sprache studierte und Material für seine „Römische Archäologie“ sammelte, von deren 20 Büchern die 9 ersten ganz, 10 und 11 fast ganz, die übrigen in Bruchstücken vorhanden sind, welche 1817 u. 1827 von Angelo Mai vermehrt wurden. Die Archäologie erzählt Roms äußere und Verfassungsgeschichte bis zum ersten punischen Krieg; D. zeigt sich als Vielwisser, dabei aber so unkritisch, daß schon Strabo ihm vorwarf, er habe die Geschichte unnöthigerweise zur Mythe gemacht. Erstere Ausgabe von R. Stephanus, Paris 1546, vollständigste von Reiske, Leipzig 1774 bis 76, 6 Bde., worin auch die Rhetorik, ein Buch über die Zusammensetzung der Worte und einige kritische Schriften des D. gefunden werden; deutsch von J. E. Benzler, Schaller u. Christian u. s. f.


Dionysios Periegetes, aus Charax am arab. Meerbusen, zur Zeit des Kaisers Augustus lebend, schrieb ein geographisches Lehrgedicht, das er „Periegesis“ (das Herumführen, wobei der Führer zugleich der Erklärer des Angeschauten ist) nannte, am besten herausgegeben von Bernhardy, Leipzig 1828.


Dionysios, Dionys, Name des 24. Papstes, eines Griechen, geweiht am 22. Juli 259, gest. 27. Dezbr. 269; wenig bekannt. Das Bruchstück eines Schreibens gegen Sabellius über die hl. Dreifaltigkeit zeigt ihn als scharfen Denker.


Dionysios der Heilige, von Athanasius magister ecclesiae catholicae genannt, ein vornehmer Heide zu Alexandrien, dann Schüler des Origenes, 232 Haupt der Theologenschule, 247 Bischof seiner Vaterstadt, als welcher er der decischen und valerianischen Christenverfolgung wegen mühsam seine Kirche leitete, gegen Novatian, den Chiliasten Nepos, Sabellius und Paul von Samosata kämpfte. Während unter Kaiser Gallienus Bürgerkrieg und Pest in Alexandrien wütheten, bewies er als Krankenpfleger den Heroismus des ächten Christen u. st. 264 od. 65. Die Fragmente seiner Schriften in Gallandii bibl. patr. III p. 481–540, dann durch Simon de Magistris: D. Alex. cognomento Magni, quae supersunt, Romae 1797. – Gedächtnißtag 13. Novbr.


Dionysius, St., franz. Saint Denis (Säng Denih), Name zweier lange mit einander verwechselten Heiligen. – D. Areopagita, Vorstand od. doch Mitglied des Areopags in Athen, wurde laut Apg. 17,34 durch Paulus Christ, alsdann erster Bischof von Athen. Er soll Martyrer geworden sein, doch ist über seine Person nichts Sicheres bekannt. Erst 532 wurden die 4 Schriften

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[398/0399] Dionysios, lat. –us, Dionys, von Dionysos (vergl. Bachus) gebildet, wie z. B. Palladius von Pallas, Demetrius von Demeter etc., einer der häufigsten Personennamen bei den Griechen. Dionysios, Namen von 2 Herrschern von Syrakus, welche geschichtlich als Tyrannen im antiken u. modernen Sinne zugleich erscheinen. – D. der ältere, von dunkler Abkunft, schwang sich durch Tapferkeit u. kluge Benützung der Zeitverhältnisse zum Oberfeldherrn u. durch das Volk rasch zum Alleinherrscher empor. Eine starke und gut besoldete Leibwache, glückliche Kriege mit Karthago, Begünstigung von Handel, Kunst und Wissenschaft beweisen seine Talente als Krieger und Herrscher, Tempelberaubungen seine Gewissenlosigkeit, die Erzählungen von Damon und Phyntias, dem Ohr des D. u. a. den Haß des Volkes gegen ihn; sein Auftreten bei den olympischen Spielen als Dichter u. die unmäßige Freude ob dem Beifall, welchen die Athener einem seiner Trauerspiele gezollt, spricht jedenfalls für die Oberherrschaft griech. Bildung zu seiner Zeit; st. 368 nach 38jähr. Alleinherrschaft. – D. der jüngere, Sohn und vielleicht Mörder des Vorigen, regierte anfangs nach besseren Grundsätzen und rief Platon zurück, welchen jener als Sklaven verkauft haben soll, wandte sich bald zum Schlimmen, wurde aus Syrakus zuerst von Dion, dann von Timoleon verjagt, lebte lüderlich in Korinth, soll Schulmeister geworden und zuletzt als Priester der Cybele in Griechenland herumgezogen sein. Dionysios Cato, s. Cato. Dionysios von Halikarnaß, Rhetor und Kunstrichter, kam 30 vor Chr. nach Rom und blieb 22 Jahre daselbst, wo er die röm. Sprache studierte und Material für seine „Römische Archäologie“ sammelte, von deren 20 Büchern die 9 ersten ganz, 10 und 11 fast ganz, die übrigen in Bruchstücken vorhanden sind, welche 1817 u. 1827 von Angelo Mai vermehrt wurden. Die Archäologie erzählt Roms äußere und Verfassungsgeschichte bis zum ersten punischen Krieg; D. zeigt sich als Vielwisser, dabei aber so unkritisch, daß schon Strabo ihm vorwarf, er habe die Geschichte unnöthigerweise zur Mythe gemacht. Erstere Ausgabe von R. Stephanus, Paris 1546, vollständigste von Reiske, Leipzig 1774 bis 76, 6 Bde., worin auch die Rhetorik, ein Buch über die Zusammensetzung der Worte und einige kritische Schriften des D. gefunden werden; deutsch von J. E. Benzler, Schaller u. Christian u. s. f. Dionysios Periegetes, aus Charax am arab. Meerbusen, zur Zeit des Kaisers Augustus lebend, schrieb ein geographisches Lehrgedicht, das er „Periegesis“ (das Herumführen, wobei der Führer zugleich der Erklärer des Angeschauten ist) nannte, am besten herausgegeben von Bernhardy, Leipzig 1828. Dionysios, Dionys, Name des 24. Papstes, eines Griechen, geweiht am 22. Juli 259, gest. 27. Dezbr. 269; wenig bekannt. Das Bruchstück eines Schreibens gegen Sabellius über die hl. Dreifaltigkeit zeigt ihn als scharfen Denker. Dionysios der Heilige, von Athanasius magister ecclesiae catholicae genannt, ein vornehmer Heide zu Alexandrien, dann Schüler des Origenes, 232 Haupt der Theologenschule, 247 Bischof seiner Vaterstadt, als welcher er der decischen und valerianischen Christenverfolgung wegen mühsam seine Kirche leitete, gegen Novatian, den Chiliasten Nepos, Sabellius und Paul von Samosata kämpfte. Während unter Kaiser Gallienus Bürgerkrieg und Pest in Alexandrien wütheten, bewies er als Krankenpfleger den Heroismus des ächten Christen u. st. 264 od. 65. Die Fragmente seiner Schriften in Gallandii bibl. patr. III p. 481–540, dann durch Simon de Magistris: D. Alex. cognomento Magni, quae supersunt, Romae 1797. – Gedächtnißtag 13. Novbr. Dionysius, St., franz. Saint Denis (Säng Denih), Name zweier lange mit einander verwechselten Heiligen. – D. Areopagita, Vorstand od. doch Mitglied des Areopags in Athen, wurde laut Apg. 17,34 durch Paulus Christ, alsdann erster Bischof von Athen. Er soll Martyrer geworden sein, doch ist über seine Person nichts Sicheres bekannt. Erst 532 wurden die 4 Schriften

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/399>, abgerufen am 24.07.2024.