Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.welche durch Anregung der Secretion des Darmkanals die Auflösung u. Mobilmachung der in demselben befindlichen Stoffe befördern, somit auch die Verdauung unterstützen: kleine Gaben von Rhabarber, Glaubersalz, essigsaurem Kali, Weinstein, Salmiak, Kochsalz, kohlensaures Kali etc. - In der Chirurgie Mittel, welche die Eiterung befördern u. verbessern, balsamische, harzige Stoffe, hauptsächlich in Salben (unguentum digestivum). Digestor, lat., der Papinianische Topf, zum Auskochen des Leims, der Gallert etc. verwendet. Digitalis, Fingerhut, durch D. purpurea, rother F., sehr bekannte Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularinae, mit mehrern schönblumigen Arten; wichtig wegen D. purpurea, der unter die bedeutenderen Giftpflanzen gehört, ein betäubend scharfes Alkaloid, das Dichitalin, enthält, welches den Blutumlauf langsamer macht und deßhalb in Krankheiten der Brustorgane für die Allopathie und Homöopathie ein sehr schätzbares Heilmittel ist. Diglyph, griech., unvollkommener Triglyph, zur Verzierung von Friesen angewendet. Digne (Dinj), Hauptstadt des franz. Departem. der Niederalpen, Bischofssitz, mit 4800 E., lebhaftem Verkehr mit Landesprodukten (Pflaumen). In der Nähe besuchte warme Schwefelbäder (28°-35°R.). Dignität (lat. dignitas), Würde, Standeswürde, besonders höhere; die apostolische Kanzlei nennt D.en, dignitates, Kirchenämter mit Jurisdiction od. hoch mit dauerndem Ehrenvorzug. Dignitar, vom lat. dignus, dignitarius, der Inhaber einer höhern Würde, besonders der kirchliche Würdenträger, vom Papste herab bis zum Dekan. Digrediren (lat. digredi), abweichen, abschweifen. - Digression od. Elongation, Ausweichung, heißt in der Astronomie die Winkeldistanz des Merkur u. der Venus von der Sonne, oder der Winkel, unter welchem der Planet von der Sonne abzustehen scheint, und zwar westl. od. östl., daher westl. u. östl. D. Das Maximum beträgt bei Venus 48°, bei Merkur 281/2° und tritt ein, wenn die Sehlinie von dem Beobachter zum Planeten Tangente an der Planetenbahn wird. - In der Rhetorik heißt D. die Abschweifung vom Hauptgegenstande. Digynisch, griech.-deutsch, zweiweibig, Blüthe mit 2 Pistillen od. 2 auf einem Fruchtboden sitzenden Narben. Dihexaedrisch, griech.-deutsch, 2mal 6flächig. Dii, lat., Mehrzahl von Deus, Götter; D. majorum gentium, die obern Götter, D. minorum gentium, die untern (auch figürlich von Beamten, Gelehrten etc. gebraucht). D.s manibus sacrum, den unterirdischen Göttern u. den Verstorbenen geweiht. Dijon (Dischong), Hauptstadt des franz. Departem. Cote d'Or, an dem Verbindungskanäle der Seine u. Rhone, an der Eisenbahn von Paris nach Lyon, Bischofssitz, hat eine schöne Kathedrale, Citadelle, Schloß mit einem naturhistorischen Museum und dem großen, noch wenig benutzten Archive der Herzoge von Burgund, botanischen Garten, Observatorium, Akademie für Jurisprudenz, Mathematik und schöne Wissenschaften, theolog. Seminar, College, 32500 E., welche Wolle-, Baumwolle-, Seide-, Lederwaaren, Hüte, Mützen, Weinessig u. berühmten Senf liefern, auch guten Wein bauen; der Verkehr ist sehr lebhaft. - D. ist das gallisch-röm. Dibio, kam an die Bischöfe von Langres, von diesen an die Herzoge von Burgund, deren Residenz es wurde; die Karthause mit den Gräbern der letzten Herzoge von Burgund wurde in der Revolution zerstört; 1477 bemächtigte sich Ludwig XI. D.s und des Herzogthums Burgund. Dijudiciren (lat. dijudicare), urtheilen; Dijudication, Urtheil. Dikäarchie, griech.-deutsch, Regierung nach dem Gesetze, der Tyrannei entgegengesetzt; Dikäologie, die Lehre vom Rechte; Dikäopolitik, die auf Gerechtigkeit gestützte Politik (Ausdrücke deutscher Philosophen). Dike, myth., Tochter des Zeus und der Themis, Göttin der Gerechtigkeit, insofern diese im Gerichte waltend ge dacht wird. Diklinische Blüthen, wenn in einer welche durch Anregung der Secretion des Darmkanals die Auflösung u. Mobilmachung der in demselben befindlichen Stoffe befördern, somit auch die Verdauung unterstützen: kleine Gaben von Rhabarber, Glaubersalz, essigsaurem Kali, Weinstein, Salmiak, Kochsalz, kohlensaures Kali etc. – In der Chirurgie Mittel, welche die Eiterung befördern u. verbessern, balsamische, harzige Stoffe, hauptsächlich in Salben (unguentum digestivum). Digestor, lat., der Papinianische Topf, zum Auskochen des Leims, der Gallert etc. verwendet. Digitalis, Fingerhut, durch D. purpurea, rother F., sehr bekannte Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularinae, mit mehrern schönblumigen Arten; wichtig wegen D. purpurea, der unter die bedeutenderen Giftpflanzen gehört, ein betäubend scharfes Alkaloid, das Dichitalin, enthält, welches den Blutumlauf langsamer macht und deßhalb in Krankheiten der Brustorgane für die Allopathie und Homöopathie ein sehr schätzbares Heilmittel ist. Diglyph, griech., unvollkommener Triglyph, zur Verzierung von Friesen angewendet. Digne (Dinj), Hauptstadt des franz. Departem. der Niederalpen, Bischofssitz, mit 4800 E., lebhaftem Verkehr mit Landesprodukten (Pflaumen). In der Nähe besuchte warme Schwefelbäder (28°–35°R.). Dignität (lat. dignitas), Würde, Standeswürde, besonders höhere; die apostolische Kanzlei nennt D.en, dignitates, Kirchenämter mit Jurisdiction od. hoch mit dauerndem Ehrenvorzug. Dignitar, vom lat. dignus, dignitarius, der Inhaber einer höhern Würde, besonders der kirchliche Würdenträger, vom Papste herab bis zum Dekan. Digrediren (lat. digredi), abweichen, abschweifen. – Digression od. Elongation, Ausweichung, heißt in der Astronomie die Winkeldistanz des Merkur u. der Venus von der Sonne, oder der Winkel, unter welchem der Planet von der Sonne abzustehen scheint, und zwar westl. od. östl., daher westl. u. östl. D. Das Maximum beträgt bei Venus 48°, bei Merkur 281/2° und tritt ein, wenn die Sehlinie von dem Beobachter zum Planeten Tangente an der Planetenbahn wird. – In der Rhetorik heißt D. die Abschweifung vom Hauptgegenstande. Digynisch, griech.-deutsch, zweiweibig, Blüthe mit 2 Pistillen od. 2 auf einem Fruchtboden sitzenden Narben. Dihexaëdrisch, griech.-deutsch, 2mal 6flächig. Dii, lat., Mehrzahl von Deus, Götter; D. majorum gentium, die obern Götter, D. minorum gentium, die untern (auch figürlich von Beamten, Gelehrten etc. gebraucht). 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Digestor, lat., der Papinianische Topf, zum Auskochen des Leims, der Gallert etc. verwendet.
Digitalis, Fingerhut, durch D. purpurea, rother F., sehr bekannte Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularinae, mit mehrern schönblumigen Arten; wichtig wegen D. purpurea, der unter die bedeutenderen Giftpflanzen gehört, ein betäubend scharfes Alkaloid, das Dichitalin, enthält, welches den Blutumlauf langsamer macht und deßhalb in Krankheiten der Brustorgane für die Allopathie und Homöopathie ein sehr schätzbares Heilmittel ist.
Diglyph, griech., unvollkommener Triglyph, zur Verzierung von Friesen angewendet.
Digne (Dinj), Hauptstadt des franz. Departem. der Niederalpen, Bischofssitz, mit 4800 E., lebhaftem Verkehr mit Landesprodukten (Pflaumen). In der Nähe besuchte warme Schwefelbäder (28°–35°R.).
Dignität (lat. dignitas), Würde, Standeswürde, besonders höhere; die apostolische Kanzlei nennt D.en, dignitates, Kirchenämter mit Jurisdiction od. hoch mit dauerndem Ehrenvorzug.
Dignitar, vom lat. dignus, dignitarius, der Inhaber einer höhern Würde, besonders der kirchliche Würdenträger, vom Papste herab bis zum Dekan.
Digrediren (lat. digredi), abweichen, abschweifen. – Digression od. Elongation, Ausweichung, heißt in der Astronomie die Winkeldistanz des Merkur u. der Venus von der Sonne, oder der Winkel, unter welchem der Planet von der Sonne abzustehen scheint, und zwar westl. od. östl., daher westl. u. östl. D. Das Maximum beträgt bei Venus 48°, bei Merkur 281/2° und tritt ein, wenn die Sehlinie von dem Beobachter zum Planeten Tangente an der Planetenbahn wird. – In der Rhetorik heißt D. die Abschweifung vom Hauptgegenstande.
Digynisch, griech.-deutsch, zweiweibig, Blüthe mit 2 Pistillen od. 2 auf einem Fruchtboden sitzenden Narben.
Dihexaëdrisch, griech.-deutsch, 2mal 6flächig.
Dii, lat., Mehrzahl von Deus, Götter; D. majorum gentium, die obern Götter, D. minorum gentium, die untern (auch figürlich von Beamten, Gelehrten etc. gebraucht). D.s manibus sacrum, den unterirdischen Göttern u. den Verstorbenen geweiht.
Dijon (Dischong), Hauptstadt des franz. Departem. Côte dʼOr, an dem Verbindungskanäle der Seine u. Rhone, an der Eisenbahn von Paris nach Lyon, Bischofssitz, hat eine schöne Kathedrale, Citadelle, Schloß mit einem naturhistorischen Museum und dem großen, noch wenig benutzten Archive der Herzoge von Burgund, botanischen Garten, Observatorium, Akademie für Jurisprudenz, Mathematik und schöne Wissenschaften, theolog. Seminar, Collége, 32500 E., welche Wolle-, Baumwolle-, Seide-, Lederwaaren, Hüte, Mützen, Weinessig u. berühmten Senf liefern, auch guten Wein bauen; der Verkehr ist sehr lebhaft. – D. ist das gallisch-röm. Dibio, kam an die Bischöfe von Langres, von diesen an die Herzoge von Burgund, deren Residenz es wurde; die Karthause mit den Gräbern der letzten Herzoge von Burgund wurde in der Revolution zerstört; 1477 bemächtigte sich Ludwig XI. D.s und des Herzogthums Burgund.
Dijudiciren (lat. dijudicare), urtheilen; Dijudication, Urtheil.
Dikäarchie, griech.-deutsch, Regierung nach dem Gesetze, der Tyrannei entgegengesetzt; Dikäologie, die Lehre vom Rechte; Dikäopolitik, die auf Gerechtigkeit gestützte Politik (Ausdrücke deutscher Philosophen).
Dike, myth., Tochter des Zeus und der Themis, Göttin der Gerechtigkeit, insofern diese im Gerichte waltend ge dacht wird.
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/391>, abgerufen am 24.07.2024. |