Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Desemballage (frz. Desangballahsch), das Auspacken; desemballiren, auspacken.


Desenchantiren (frz.-deutsch, -ang-schangtiren), entzaubern.


Desennuyiren (frz.-deutsch, -annüyren), die Langeweile vertreiben.


Desenrolliren (frz.-deutsch, -angrolliren), aus der Liste streichen, verabschieden.


Desequipiren, frz.-deutsch, ein Schiff abtackeln.


Deseriren, verlassen; desert, verlassen, öde.


Desertion (Verlassung), heißt die heimliche Entweichung eines Soldaten von seiner Fahne. Wie lange eine solche eigenmächtige Abwesenheit gedauert haben müsse, um als D. zu gelten, darüber fehlen in den meisten Kriegsverordnungen bestimmte Angaben; in Frankreich sind 24 Stunden festgesetzt. Die Strafen für D. sind strenge, jedoch meist nur Freiheitsstrafen, gelinder im Frieden als im Kriege. - In der Rechtssprache die heimliche Entweichung eines Ehegatten von dem andern; im Civilprocesse das Versäumniß am Beweise oder andern an bestimmte Fristen gebundenen processualischen Handlungen.


Deserviren, lat., Dienste leisten; pflegen; deservirt, für geleistete Dienste bezahlt.


Deserviten, Gebühren des Advokaten. Nach älterm röm. Recht war jede Bezahlung von Rednern verboten; später änderte sich das und es bestehen jetzt häufig bestimmte Taxenordnungen. Der Advocat unterliegt für die Ansätze seiner D. der Controlle des Gerichtes. Insbesondere ist ihm untersagt, sich als Honorar einen Theil des Streitobjectes (quota litis) versprechen zu lassen.


Deservitenjahr, s. annus.


Deseze (frz. sähs), Raymond, Graf. geb. 1750 zu Bordeaux, ausgezeichneter Advocat, bekannt durch den Muth, mit welchem er Ludwig XVI. vor den Schranken des Convents vertheidigte. Er wurde in der Schreckenszeit nicht guillotinirt, nach der Restauration Graf, Pair, Akademiker und starb 1828.


Desfontaines (Döfongtähn), Pierre Francois, bekannter als Abbe Guyot, geb. 1685 zu Rouen, 1700 Jesuit, trat 1715 aus dem Orden, wurde wegen eines entehrenden Vergehens eingesperrt, namentlich durch Voltaires Verwendung frei, machte jedoch später diesem durch strenge Kritiken in den "Observations sur les ecrits modernes", Paris 1735, und namentlich durch Betheiligung am Dictionnaire neologique (7 Aufl. Amsterd. u. Leipz. 1756) vielen Verdruß; D. st. 1745.


Desfontaines de la Vallee, gewöhnlicher Fouques Deshayes, Guillaume Francois, Sekretär des Herzogs von Zweibrücken, später Monsieurs (Ludwigs XVIII.), ein sehr fruchtbarer Dichter von Vaudevilles und Operntexten; st. 1825 92jährig.


Desfontaines, Vivant Rene, geb. 1745 zu Paris, ein seiner Zeit berühmter Botaniker, der hinsichtlich der Monokotyledonen glückliche Beobachtungen machte, die Prachtausgabe von Tourneforts Corollarium besorgte u. a. m. Noch heute interessant die "Flora atlantica sive historia plantarum, quae in Atlantis agro tunetano et algeriensi crescunt", Paris 1798; st. 1826.


Desheritance (frz. Desheritangß), die Enterbung; desheritiren, enterben.


Deshonnet, frz., unehrenhaft; deshonoriren, entehren, beschimpfen.


Deshouliere (frz. Deshuliär), Antoinette, geb. 1634, gest. 1694, u. D., Antoinette Therese, geb. 1662, gest. 1718, Mutter und Tochter, franz. Dichterinnen; ziemlich vergessen.


Desiccation, lat., Austrocknung.


Desiderabel, lat., wünschenswerth; Desiderata, Mangel, Vermißtes; Desideration, Verlangen; desiderativ, verlangend; desideriren, verlangen, wünschen.


Desiderium, Wunsch; desideria pia, fromme Wünsche.


Desiderius, frz. Didier, Heiliger und Martyrer, geb. 558 zu Autün in Burgund, trat als Erzbischof von Vienne mit Papst Gregor d. G. gegen Simonie auf, furchtlos auch gegen Brunehilde, deren Rachsucht ihm 603 Absetzung und Verbannung auf eine öde Insel bereitete (vgl. Columban). Den vom König Zurückgerufenen ließ Brunehilde 612


Desemballage (frz. Desangballahsch), das Auspacken; desemballiren, auspacken.


Desenchantiren (frz.-deutsch, –ang-schangtiren), entzaubern.


Desennuyiren (frz.-deutsch, –annüyren), die Langeweile vertreiben.


Desenrolliren (frz.-deutsch, –angrolliren), aus der Liste streichen, verabschieden.


Desequipiren, frz.-deutsch, ein Schiff abtackeln.


Deseriren, verlassen; desert, verlassen, öde.


Desertion (Verlassung), heißt die heimliche Entweichung eines Soldaten von seiner Fahne. Wie lange eine solche eigenmächtige Abwesenheit gedauert haben müsse, um als D. zu gelten, darüber fehlen in den meisten Kriegsverordnungen bestimmte Angaben; in Frankreich sind 24 Stunden festgesetzt. Die Strafen für D. sind strenge, jedoch meist nur Freiheitsstrafen, gelinder im Frieden als im Kriege. – In der Rechtssprache die heimliche Entweichung eines Ehegatten von dem andern; im Civilprocesse das Versäumniß am Beweise oder andern an bestimmte Fristen gebundenen processualischen Handlungen.


Deserviren, lat., Dienste leisten; pflegen; deservirt, für geleistete Dienste bezahlt.


Deserviten, Gebühren des Advokaten. Nach älterm röm. Recht war jede Bezahlung von Rednern verboten; später änderte sich das und es bestehen jetzt häufig bestimmte Taxenordnungen. Der Advocat unterliegt für die Ansätze seiner D. der Controlle des Gerichtes. Insbesondere ist ihm untersagt, sich als Honorar einen Theil des Streitobjectes (quota litis) versprechen zu lassen.


Deservitenjahr, s. annus.


Desèze (frz. sähs), Raymond, Graf. geb. 1750 zu Bordeaux, ausgezeichneter Advocat, bekannt durch den Muth, mit welchem er Ludwig XVI. vor den Schranken des Convents vertheidigte. Er wurde in der Schreckenszeit nicht guillotinirt, nach der Restauration Graf, Pair, Akademiker und starb 1828.


Desfontaines (Döfongtähn), Pierre François, bekannter als Abbé Guyot, geb. 1685 zu Rouen, 1700 Jesuit, trat 1715 aus dem Orden, wurde wegen eines entehrenden Vergehens eingesperrt, namentlich durch Voltaires Verwendung frei, machte jedoch später diesem durch strenge Kritiken in den „Observations sur les écrits modernes“, Paris 1735, und namentlich durch Betheiligung am Dictionnaire néologique (7 Aufl. Amsterd. u. Leipz. 1756) vielen Verdruß; D. st. 1745.


Desfontaines de la Vallée, gewöhnlicher Fouques Deshayes, Guillaume François, Sekretär des Herzogs von Zweibrücken, später Monsieurs (Ludwigs XVIII.), ein sehr fruchtbarer Dichter von Vaudevilles und Operntexten; st. 1825 92jährig.


Desfontaines, Vivant René, geb. 1745 zu Paris, ein seiner Zeit berühmter Botaniker, der hinsichtlich der Monokotyledonen glückliche Beobachtungen machte, die Prachtausgabe von Tourneforts Corollarium besorgte u. a. m. Noch heute interessant die „Flora atlantica sive historia plantarum, quæ in Atlantis agro tunetano et algeriensi crescunt“, Paris 1798; st. 1826.


Desheritance (frz. Desheritangß), die Enterbung; desheritiren, enterben.


Deshonnet, frz., unehrenhaft; deshonoriren, entehren, beschimpfen.


Deshoulière (frz. Deshuliär), Antoinette, geb. 1634, gest. 1694, u. D., Antoinette Therese, geb. 1662, gest. 1718, Mutter und Tochter, franz. Dichterinnen; ziemlich vergessen.


Desiccation, lat., Austrocknung.


Desiderabel, lat., wünschenswerth; Desiderata, Mangel, Vermißtes; Desideration, Verlangen; desiderativ, verlangend; desideriren, verlangen, wünschen.


Desiderium, Wunsch; desideria pia, fromme Wünsche.


Desiderius, frz. Didier, Heiliger und Martyrer, geb. 558 zu Autün in Burgund, trat als Erzbischof von Vienne mit Papst Gregor d. G. gegen Simonie auf, furchtlos auch gegen Brunehilde, deren Rachsucht ihm 603 Absetzung und Verbannung auf eine öde Insel bereitete (vgl. Columban). Den vom König Zurückgerufenen ließ Brunehilde 612

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0334" n="333"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desemballage</hi> (frz. Desangballahsch), das Auspacken; <hi rendition="#g">desemballiren</hi>, auspacken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desenchantiren</hi> (frz.-deutsch, &#x2013;ang-schangtiren), entzaubern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desennuyiren</hi> (frz.-deutsch, &#x2013;annüyren), die Langeweile vertreiben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desenrolliren</hi> (frz.-deutsch, &#x2013;angrolliren), aus der Liste streichen, verabschieden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desequipiren</hi>, frz.-deutsch, ein Schiff abtackeln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deseriren</hi>, verlassen; <hi rendition="#g">desert</hi>, verlassen, öde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desertion</hi> (Verlassung), heißt die heimliche Entweichung eines Soldaten von seiner Fahne. Wie lange eine solche eigenmächtige Abwesenheit gedauert haben müsse, um als D. zu gelten, darüber fehlen in den meisten Kriegsverordnungen bestimmte Angaben; in Frankreich sind 24 Stunden festgesetzt. Die Strafen für D. sind strenge, jedoch meist nur Freiheitsstrafen, gelinder im Frieden als im Kriege. &#x2013; In der Rechtssprache die heimliche Entweichung eines Ehegatten von dem andern; im <hi rendition="#g">Civilprocesse</hi> das Versäumniß am Beweise oder andern an bestimmte Fristen gebundenen processualischen Handlungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deserviren</hi>, lat., Dienste leisten; pflegen; <hi rendition="#g">deservirt</hi>, für geleistete Dienste bezahlt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deserviten</hi>, Gebühren des Advokaten. Nach älterm röm. Recht war jede Bezahlung von Rednern verboten; später änderte sich das und es bestehen jetzt häufig bestimmte Taxenordnungen. Der Advocat unterliegt für die Ansätze seiner D. der Controlle des Gerichtes. Insbesondere ist ihm untersagt, sich als Honorar einen Theil des Streitobjectes <hi rendition="#i">(quota litis)</hi> versprechen zu lassen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deservitenjahr</hi>, s. <hi rendition="#i">annus</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desèze</hi> (frz. sähs), Raymond, Graf. geb. 1750 zu Bordeaux, ausgezeichneter Advocat, bekannt durch den Muth, mit welchem er Ludwig XVI. vor den Schranken des Convents vertheidigte. Er wurde in der Schreckenszeit nicht guillotinirt, nach der Restauration Graf, Pair, Akademiker und starb 1828.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desfontaines</hi> (Döfongtähn), Pierre François, bekannter als Abbé Guyot, geb. 1685 zu Rouen, 1700 Jesuit, trat 1715 aus dem Orden, wurde wegen eines entehrenden Vergehens eingesperrt, namentlich durch Voltaires Verwendung frei, machte jedoch später diesem durch strenge Kritiken in den &#x201E;<hi rendition="#i">Observations sur les écrits modernes</hi>&#x201C;, Paris 1735, und namentlich durch Betheiligung am <hi rendition="#i">Dictionnaire néologique</hi> (7 Aufl. Amsterd. u. Leipz. 1756) vielen Verdruß; D. st. 1745.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desfontaines</hi> de la Vallée, gewöhnlicher Fouques Deshayes, Guillaume François, Sekretär des Herzogs von Zweibrücken, später Monsieurs (Ludwigs XVIII.), ein sehr fruchtbarer Dichter von Vaudevilles und Operntexten; st. 1825 92jährig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desfontaines</hi>, Vivant René, geb. 1745 zu Paris, ein seiner Zeit berühmter Botaniker, der hinsichtlich der Monokotyledonen glückliche Beobachtungen machte, die Prachtausgabe von Tourneforts <hi rendition="#i">Corollarium</hi> besorgte u. a. m. Noch heute interessant die &#x201E;<hi rendition="#i">Flora atlantica sive historia plantarum, quæ in Atlantis agro tunetano et algeriensi crescunt</hi>&#x201C;, Paris 1798; st. 1826.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desheritance</hi> (frz. Desheritangß), die Enterbung; <hi rendition="#g">desheritiren</hi>, enterben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deshonnet</hi>, frz., unehrenhaft; <hi rendition="#g">deshonoriren</hi>, entehren, beschimpfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Deshoulière</hi> (frz. Deshuliär), Antoinette, geb. 1634, gest. 1694, u. D., Antoinette Therese, geb. 1662, gest. 1718, Mutter und Tochter, franz. Dichterinnen; ziemlich vergessen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desiccation</hi>, lat., Austrocknung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desiderabel</hi>, lat., wünschenswerth; <hi rendition="#g">Desiderata</hi>, Mangel, Vermißtes; <hi rendition="#g">Desideration</hi>, Verlangen; <hi rendition="#g">desiderativ</hi>, verlangend; <hi rendition="#g">desideriren</hi>, verlangen, wünschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desiderium</hi>, Wunsch; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">desideria pia</hi></hi>, fromme Wünsche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Desiderius</hi>, frz. <hi rendition="#g">Didier</hi>, Heiliger und Martyrer, geb. 558 zu Autün in Burgund, trat als Erzbischof von Vienne mit Papst Gregor d. G. gegen Simonie auf, furchtlos auch gegen Brunehilde, deren Rachsucht ihm 603 Absetzung und Verbannung auf eine öde Insel bereitete (vgl. Columban). Den vom König Zurückgerufenen ließ Brunehilde 612
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0334] Desemballage (frz. Desangballahsch), das Auspacken; desemballiren, auspacken. Desenchantiren (frz.-deutsch, –ang-schangtiren), entzaubern. Desennuyiren (frz.-deutsch, –annüyren), die Langeweile vertreiben. Desenrolliren (frz.-deutsch, –angrolliren), aus der Liste streichen, verabschieden. Desequipiren, frz.-deutsch, ein Schiff abtackeln. Deseriren, verlassen; desert, verlassen, öde. Desertion (Verlassung), heißt die heimliche Entweichung eines Soldaten von seiner Fahne. Wie lange eine solche eigenmächtige Abwesenheit gedauert haben müsse, um als D. zu gelten, darüber fehlen in den meisten Kriegsverordnungen bestimmte Angaben; in Frankreich sind 24 Stunden festgesetzt. Die Strafen für D. sind strenge, jedoch meist nur Freiheitsstrafen, gelinder im Frieden als im Kriege. – In der Rechtssprache die heimliche Entweichung eines Ehegatten von dem andern; im Civilprocesse das Versäumniß am Beweise oder andern an bestimmte Fristen gebundenen processualischen Handlungen. Deserviren, lat., Dienste leisten; pflegen; deservirt, für geleistete Dienste bezahlt. Deserviten, Gebühren des Advokaten. Nach älterm röm. Recht war jede Bezahlung von Rednern verboten; später änderte sich das und es bestehen jetzt häufig bestimmte Taxenordnungen. Der Advocat unterliegt für die Ansätze seiner D. der Controlle des Gerichtes. Insbesondere ist ihm untersagt, sich als Honorar einen Theil des Streitobjectes (quota litis) versprechen zu lassen. Deservitenjahr, s. annus. Desèze (frz. sähs), Raymond, Graf. geb. 1750 zu Bordeaux, ausgezeichneter Advocat, bekannt durch den Muth, mit welchem er Ludwig XVI. vor den Schranken des Convents vertheidigte. Er wurde in der Schreckenszeit nicht guillotinirt, nach der Restauration Graf, Pair, Akademiker und starb 1828. Desfontaines (Döfongtähn), Pierre François, bekannter als Abbé Guyot, geb. 1685 zu Rouen, 1700 Jesuit, trat 1715 aus dem Orden, wurde wegen eines entehrenden Vergehens eingesperrt, namentlich durch Voltaires Verwendung frei, machte jedoch später diesem durch strenge Kritiken in den „Observations sur les écrits modernes“, Paris 1735, und namentlich durch Betheiligung am Dictionnaire néologique (7 Aufl. Amsterd. u. Leipz. 1756) vielen Verdruß; D. st. 1745. Desfontaines de la Vallée, gewöhnlicher Fouques Deshayes, Guillaume François, Sekretär des Herzogs von Zweibrücken, später Monsieurs (Ludwigs XVIII.), ein sehr fruchtbarer Dichter von Vaudevilles und Operntexten; st. 1825 92jährig. Desfontaines, Vivant René, geb. 1745 zu Paris, ein seiner Zeit berühmter Botaniker, der hinsichtlich der Monokotyledonen glückliche Beobachtungen machte, die Prachtausgabe von Tourneforts Corollarium besorgte u. a. m. Noch heute interessant die „Flora atlantica sive historia plantarum, quæ in Atlantis agro tunetano et algeriensi crescunt“, Paris 1798; st. 1826. Desheritance (frz. Desheritangß), die Enterbung; desheritiren, enterben. Deshonnet, frz., unehrenhaft; deshonoriren, entehren, beschimpfen. Deshoulière (frz. Deshuliär), Antoinette, geb. 1634, gest. 1694, u. D., Antoinette Therese, geb. 1662, gest. 1718, Mutter und Tochter, franz. Dichterinnen; ziemlich vergessen. Desiccation, lat., Austrocknung. Desiderabel, lat., wünschenswerth; Desiderata, Mangel, Vermißtes; Desideration, Verlangen; desiderativ, verlangend; desideriren, verlangen, wünschen. Desiderium, Wunsch; desideria pia, fromme Wünsche. Desiderius, frz. Didier, Heiliger und Martyrer, geb. 558 zu Autün in Burgund, trat als Erzbischof von Vienne mit Papst Gregor d. G. gegen Simonie auf, furchtlos auch gegen Brunehilde, deren Rachsucht ihm 603 Absetzung und Verbannung auf eine öde Insel bereitete (vgl. Columban). Den vom König Zurückgerufenen ließ Brunehilde 612

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/334
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/334>, abgerufen am 22.11.2024.