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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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De Laborde, s. Laborde.


Delabrement (frz. -mang), Verfall; delabrirt, verfallen, zerrüttet.


Delacroix (frz. -kroa), Eugene, franz. Historien- und Genremaler, geb. 1800 zu Paris, schlug in der Malerei eine eigenthümliche, zwar phantastische und auf grelle Contraste berechnete, aber doch geniale und originelle Richtung ein, eines der Häupter der sog. romantischen Schule, dabei äußerst productiv und allseitig in seinen Darstellungen, alle Gattungen der Malerei umfassend, Geschichte und Alltagsleben, Mythe und Christenthum, Landschaften, Porträts etc. Von seinen größeren Werken sind besonders anzuführen: "Dante u. Virgil, den See der Höllenstadt befahrend", schon 1822 vollendet, in der Gallerie des Luxembourg, "die Mordscene auf Chios" 1824; "der Tod Marino Falieris", "Christus im Oelgarten", "Sardanapal", "die Schlacht bei Maroy" 1834, "der Gefangene von Chillon", "Ludwig der Heilige", "Kleopatre", "die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer", "Christus am Kreuze".


Delacrimation, lat., Triefauge.


Delactation, lat., Entwöhnung von der Muttermilch.


Delaissement (frz. Deläßmang), Ueberlassung, Abtretung, Hilflosigkeit.


Delambre (Delangbr), Jean Bapt. Joseph, geb. 1749 zu Amiens, studierte zu Paris Mathematik und unter Calande Astronomie. Seine Tafeln des Jupiter mit dessen Monden gelten als die besten, nicht weniger seine Tafeln des Saturn und Uranus. Eine zweite Hauptarbeit D.s ist die große Gradmessung von Dünkirchen bis Barcelona, die er mit Mechain unternahm u. wegen Unterbrechung durch die Schreckensherrschaft erst 1799 vollendete. Er wurde Mitglied der Akademie, 1807 Professor der Astronomie und st. 1822. Schriften: "Traite d'astronomie" 3 Bde. Paris 1814; "Base du systeme metrique" 3 Bde. 1806-14. Weniger Werth hat seine Geschichte der Astronomie.


De lana caprina, lat., um Ziegenwolle, d. h. um nichts; sprichwörtlich.


Delaroche (frz. Dlarosch), Paul, ausgezeichneter Historienmaler, geb. zu Paris 1797, Schüler von Gros, seit 1832 Mitglied des Instituts. Schönheit und Lebendigkeit der Formen, gute Zeichnung, schönes Colorit und fleißige Ausführung machen seine Bilder dem Publicum beliebt. Zu seinen besten Werken gehören die Jungfrau von Orleans im Gefängniß, der heil. Vincenz von Paula, der Tod Annibale Caraccis, der Tod der Königin Elisabeth von England, der Cardinal Richelieu, Mazarin, die Ermordung des Herzogs von Guise, Napoleons Abschied zu Fontainebleau, Verurtheilung der Marie Antoinette etc. Eine Reise nach Italien und daselbst gemachte Studien führten ihn seit 1834 auf eine neue Bahn, das Religiöse und Gemüthliche: die hl. Amalie 1834, die hl. Cäcilie, die hl. Familie, eine Charitas.


Delassement (frz. Delass'mang), Erholung; delassiren, sich erholen.


Delation, 1. im Proceß Zuschiebung des Eides, 2. Anfall einer Erbschaft (hereditas delata) im Augenblick des Todes des Erblassers, 3. Uebertragung einer Vormundschaft. - Anklage, besonders geheime und falsche.


Delatoren, lat., Ueberbringer, Angeber, Ankläger von Staatsverbrechen, politische Denuncianten. Nachdem Tiberius das republik. Majestätsgesetz in ein Hochverrathsgesetz gegen den Kaiser umgewandelt, wurden die D. sehr zahlreich und furchtbar, zumal weil sie 1/4 des Vermögens eines Verurtheilten erhielten und ihre Namen verschwiegen blieben. Bessere Herrscher erließen Edicte gegen die D., doch selbst die Verordnung des Antonius Pius, wornach jeder D. mit dem Tode bestraft werden sollte, der seine Anzeige nicht zu beweisen vermochte, hemmte nur vorübergehend das schändliche Gewerbe, weil dieses eine Frucht der röm. Despotie war. - Delatorisch, angeberisch, verleumderisch.


Delatyn, österr.-galizischer Flecken am Pruth; Salzquelle u. Salzsiederei.


Delavigne (frz. Delawinj), Casimir Jean Francois, geb. 1794 zu Havre, gest. 1843, franz. Dichter, der Opposition angehörig, deßwegen populär und von Louis Philipp, damals noch Herzog


De Laborde, s. Laborde.


Délabrement (frz. –mang), Verfall; delabrirt, verfallen, zerrüttet.


Delacroix (frz. –kroa), Eugène, franz. Historien- und Genremaler, geb. 1800 zu Paris, schlug in der Malerei eine eigenthümliche, zwar phantastische und auf grelle Contraste berechnete, aber doch geniale und originelle Richtung ein, eines der Häupter der sog. romantischen Schule, dabei äußerst productiv und allseitig in seinen Darstellungen, alle Gattungen der Malerei umfassend, Geschichte und Alltagsleben, Mythe und Christenthum, Landschaften, Porträts etc. Von seinen größeren Werken sind besonders anzuführen: „Dante u. Virgil, den See der Höllenstadt befahrend“, schon 1822 vollendet, in der Gallerie des Luxembourg, „die Mordscene auf Chios“ 1824; „der Tod Marino Falieris“, „Christus im Oelgarten“, „Sardanapal“, „die Schlacht bei Maroy“ 1834, „der Gefangene von Chillon“, „Ludwig der Heilige“, „Kleopatre“, „die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer“, „Christus am Kreuze“.


Delacrimation, lat., Triefauge.


Delactation, lat., Entwöhnung von der Muttermilch.


Delaissement (frz. Deläßmang), Ueberlassung, Abtretung, Hilflosigkeit.


Delambre (Delangbr), Jean Bapt. Joseph, geb. 1749 zu Amiens, studierte zu Paris Mathematik und unter Calande Astronomie. Seine Tafeln des Jupiter mit dessen Monden gelten als die besten, nicht weniger seine Tafeln des Saturn und Uranus. Eine zweite Hauptarbeit D.s ist die große Gradmessung von Dünkirchen bis Barcelona, die er mit Mechain unternahm u. wegen Unterbrechung durch die Schreckensherrschaft erst 1799 vollendete. Er wurde Mitglied der Akademie, 1807 Professor der Astronomie und st. 1822. Schriften: „Traité dʼastronomie“ 3 Bde. Paris 1814; „Base du système métrique“ 3 Bde. 1806–14. Weniger Werth hat seine Geschichte der Astronomie.


De lana caprina, lat., um Ziegenwolle, d. h. um nichts; sprichwörtlich.


Delaroche (frz. Dlarosch), Paul, ausgezeichneter Historienmaler, geb. zu Paris 1797, Schüler von Gros, seit 1832 Mitglied des Instituts. Schönheit und Lebendigkeit der Formen, gute Zeichnung, schönes Colorit und fleißige Ausführung machen seine Bilder dem Publicum beliebt. Zu seinen besten Werken gehören die Jungfrau von Orleans im Gefängniß, der heil. Vincenz von Paula, der Tod Annibale Caraccis, der Tod der Königin Elisabeth von England, der Cardinal Richelieu, Mazarin, die Ermordung des Herzogs von Guise, Napoleons Abschied zu Fontainebleau, Verurtheilung der Marie Antoinette etc. Eine Reise nach Italien und daselbst gemachte Studien führten ihn seit 1834 auf eine neue Bahn, das Religiöse und Gemüthliche: die hl. Amalie 1834, die hl. Cäcilie, die hl. Familie, eine Charitas.


Délassement (frz. Delassʼmang), Erholung; delassiren, sich erholen.


Delation, 1. im Proceß Zuschiebung des Eides, 2. Anfall einer Erbschaft (hereditas delata) im Augenblick des Todes des Erblassers, 3. Uebertragung einer Vormundschaft. – Anklage, besonders geheime und falsche.


Delatoren, lat., Ueberbringer, Angeber, Ankläger von Staatsverbrechen, politische Denuncianten. Nachdem Tiberius das republik. Majestätsgesetz in ein Hochverrathsgesetz gegen den Kaiser umgewandelt, wurden die D. sehr zahlreich und furchtbar, zumal weil sie 1/4 des Vermögens eines Verurtheilten erhielten und ihre Namen verschwiegen blieben. Bessere Herrscher erließen Edicte gegen die D., doch selbst die Verordnung des Antonius Pius, wornach jeder D. mit dem Tode bestraft werden sollte, der seine Anzeige nicht zu beweisen vermochte, hemmte nur vorübergehend das schändliche Gewerbe, weil dieses eine Frucht der röm. Despotie war. – Delatorisch, angeberisch, verleumderisch.


Delatyn, österr.-galizischer Flecken am Pruth; Salzquelle u. Salzsiederei.


Delavigne (frz. Delawinj), Casimir Jean François, geb. 1794 zu Havre, gest. 1843, franz. Dichter, der Opposition angehörig, deßwegen populär und von Louis Philipp, damals noch Herzog

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[310/0311] De Laborde, s. Laborde. Délabrement (frz. –mang), Verfall; delabrirt, verfallen, zerrüttet. Delacroix (frz. –kroa), Eugène, franz. Historien- und Genremaler, geb. 1800 zu Paris, schlug in der Malerei eine eigenthümliche, zwar phantastische und auf grelle Contraste berechnete, aber doch geniale und originelle Richtung ein, eines der Häupter der sog. romantischen Schule, dabei äußerst productiv und allseitig in seinen Darstellungen, alle Gattungen der Malerei umfassend, Geschichte und Alltagsleben, Mythe und Christenthum, Landschaften, Porträts etc. Von seinen größeren Werken sind besonders anzuführen: „Dante u. Virgil, den See der Höllenstadt befahrend“, schon 1822 vollendet, in der Gallerie des Luxembourg, „die Mordscene auf Chios“ 1824; „der Tod Marino Falieris“, „Christus im Oelgarten“, „Sardanapal“, „die Schlacht bei Maroy“ 1834, „der Gefangene von Chillon“, „Ludwig der Heilige“, „Kleopatre“, „die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer“, „Christus am Kreuze“. Delacrimation, lat., Triefauge. Delactation, lat., Entwöhnung von der Muttermilch. Delaissement (frz. Deläßmang), Ueberlassung, Abtretung, Hilflosigkeit. Delambre (Delangbr), Jean Bapt. Joseph, geb. 1749 zu Amiens, studierte zu Paris Mathematik und unter Calande Astronomie. Seine Tafeln des Jupiter mit dessen Monden gelten als die besten, nicht weniger seine Tafeln des Saturn und Uranus. Eine zweite Hauptarbeit D.s ist die große Gradmessung von Dünkirchen bis Barcelona, die er mit Mechain unternahm u. wegen Unterbrechung durch die Schreckensherrschaft erst 1799 vollendete. Er wurde Mitglied der Akademie, 1807 Professor der Astronomie und st. 1822. Schriften: „Traité dʼastronomie“ 3 Bde. Paris 1814; „Base du système métrique“ 3 Bde. 1806–14. Weniger Werth hat seine Geschichte der Astronomie. De lana caprina, lat., um Ziegenwolle, d. h. um nichts; sprichwörtlich. Delaroche (frz. Dlarosch), Paul, ausgezeichneter Historienmaler, geb. zu Paris 1797, Schüler von Gros, seit 1832 Mitglied des Instituts. Schönheit und Lebendigkeit der Formen, gute Zeichnung, schönes Colorit und fleißige Ausführung machen seine Bilder dem Publicum beliebt. Zu seinen besten Werken gehören die Jungfrau von Orleans im Gefängniß, der heil. Vincenz von Paula, der Tod Annibale Caraccis, der Tod der Königin Elisabeth von England, der Cardinal Richelieu, Mazarin, die Ermordung des Herzogs von Guise, Napoleons Abschied zu Fontainebleau, Verurtheilung der Marie Antoinette etc. Eine Reise nach Italien und daselbst gemachte Studien führten ihn seit 1834 auf eine neue Bahn, das Religiöse und Gemüthliche: die hl. Amalie 1834, die hl. Cäcilie, die hl. Familie, eine Charitas. Délassement (frz. Delassʼmang), Erholung; delassiren, sich erholen. Delation, 1. im Proceß Zuschiebung des Eides, 2. Anfall einer Erbschaft (hereditas delata) im Augenblick des Todes des Erblassers, 3. Uebertragung einer Vormundschaft. – Anklage, besonders geheime und falsche. Delatoren, lat., Ueberbringer, Angeber, Ankläger von Staatsverbrechen, politische Denuncianten. Nachdem Tiberius das republik. Majestätsgesetz in ein Hochverrathsgesetz gegen den Kaiser umgewandelt, wurden die D. sehr zahlreich und furchtbar, zumal weil sie 1/4 des Vermögens eines Verurtheilten erhielten und ihre Namen verschwiegen blieben. Bessere Herrscher erließen Edicte gegen die D., doch selbst die Verordnung des Antonius Pius, wornach jeder D. mit dem Tode bestraft werden sollte, der seine Anzeige nicht zu beweisen vermochte, hemmte nur vorübergehend das schändliche Gewerbe, weil dieses eine Frucht der röm. Despotie war. – Delatorisch, angeberisch, verleumderisch. Delatyn, österr.-galizischer Flecken am Pruth; Salzquelle u. Salzsiederei. Delavigne (frz. Delawinj), Casimir Jean François, geb. 1794 zu Havre, gest. 1843, franz. Dichter, der Opposition angehörig, deßwegen populär und von Louis Philipp, damals noch Herzog

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/311>, abgerufen am 22.11.2024.