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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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neue Sammlungen der D. veranstaltet, welche ebenfalls zuerst in Mainz 1460 und 1465 gedruckt wurden. Letzte bedeutende Sammlung von Thebes und Chappuis, Paris 1500 und 1503.


Decretalist, Glossator oder Erklärer der Decretalen. Decretist, im Mittelalter was Canonist; besonders im Gegensatze gegen die Juristen, welche auf dem röm. Rechte fußend die Fürstengewalt gegenüber dem Papste geltend machen wollten.


Decubitus, das Aufliegen bei Kranken; es bildet sich durch den anhaltenden Druck auf eine Hautstelle daselbst eine begränzte rosenartige Entzündung, die oft schnell in ein brandiges Geschwür übergeht (Brand durch Aufliegen), nicht selten mit großer Zerstörung der Weichtheile, besonders bei Fortdauer des Drucks u. großem Schwächezustand des Kranken. Am häufigsten erscheint der D. in der Kreuzgegend, dann am Rücken, Ellbogen, Fersen etc. Verhütet wird das Uebel durch fleißige Erneuerung des Bettes, Vermeiden von Kälte, durch Reinlichkeit, Matratze, Rehfell, fleißiges Waschen mit kaltem Wasser, Wasser mit Branntwein, Bleiwasser, Kampherspiritus etc. Ist der Theil schon geröthet, so hilft Hochlegen desselben durch Unterschieben von mit Roßhaar gepolsterten Ringen, Fomentationen mit Bleiwasser, Salbe von Eiweiß mit Kampher; bei schon eingetretener Verschwärung Verbinden mit Blei- oder Zinksalben, besonders aber mit Gerbstoffblei, und hat sich schon eine Brandkruste gebildet, so Auflegen von Kataplasmen, um ihre Abstoßung zu befördern, und Verbinden des zurückbleibenden Geschwürs mit Unguent. basilicum, Unguent. de styrace etc.


Decumaria barbara und sarmentosa und sarmentosa, niedrige Sträucher aus Carolina mit weißen lindenblüthenartigen sehr wohlriechenden Blumen, zur Familie der Myrtaceae gehörig.


Decumates agri, bei den Römern die südwestl. Ecke Deutschlands zwischen Rhein, Main und Donau, unter Augustus erobert und später stark colonisirt; die Gränze war gegen das nichtröm. Germanien durch Mauern, Wälle, Pfahlgräben, Kastelle geschützt. Nach Probus (282) ging das Land an die Alemannen verloren. Hauptfundorte röm. Alterthümer: Baden, Badenweiler, Rottweil, Rottenburg, Kannstadt.


Decupliren, lat., verzehnfachen; Decuplum, das Zehnfache.


Decurio, bei den alten Römern das Haupt des zehnten Theiles einer Curie, Decurie, welche laut Niebuhr aus 10 Geschlechtern, gentes bestand, dann Befehlshaber der 10 Soldaten, welche jede Decurie stellte. Der Name ging allmälig auf die Häupter u. Mitglieder anderer Körperschaften, namentlich Vorsteher und Rathsherren der Municipalstädte, ordo decurionum, über; vgl. Curie.


Decursion, lat., das Herablaufen, das Abwärtsfließen; Decursus, Wasserleitung aus einem Bache oder Flusse durch Gräben etc.; decursiv, abwärts laufend.


Decussatim, lat., kreuzweis; Decussation, Durchkreuzung, Linienschnitt; decussiren, durchkreuzen, kreuzweise theilen.


De dato, d. d., lat., vom Tage der Ausfertigung an.


Dedecker, Pierre Jacques Francois, geb. 1812 zu Zele in Ostflandern, Advocat, seit 1839 Deputirter, Anhänger Nothombs, schrieb: "Die 15 Jahre von 1830-42", "Kritische und historische Studien über die Leihhäuser", für die flämische Sprache etc.


Dedekind, Friedrich, gest. 1598 als Pastor in Lübeck, verfaßte deutsche Dramen (zum Theil gegen die Katholiken gerichtet) u. ein Lehrgedicht "Grobianus" in lat. Versen. - D., Constantin Christian, kursächs. Steuerkassier u. kaiserlich gekrönter Poet, gest. 1697, schrieb geistliche Schauspiele und Lieder.


Dedication, bei den Römern die Einweihung eines öffentlichen Gebäudes, Monumentes u. s. w., jetzt die Zueignung einer Schrift, eines Kunstwerkes u. dergl.; dediciren, weihen, widmen.


Dedignation, das Gefühl eigenen Werthes; Verachtung des Unwürdigen; dedigniren, verachten.


Dedit, dt., lat., hat gegeben.


Dedition, lat., Uebergabe, Ergebung.

neue Sammlungen der D. veranstaltet, welche ebenfalls zuerst in Mainz 1460 und 1465 gedruckt wurden. Letzte bedeutende Sammlung von Thebes und Chappuis, Paris 1500 und 1503.


Decretalist, Glossator oder Erklärer der Decretalen. Decretist, im Mittelalter was Canonist; besonders im Gegensatze gegen die Juristen, welche auf dem röm. Rechte fußend die Fürstengewalt gegenüber dem Papste geltend machen wollten.


Decubitus, das Aufliegen bei Kranken; es bildet sich durch den anhaltenden Druck auf eine Hautstelle daselbst eine begränzte rosenartige Entzündung, die oft schnell in ein brandiges Geschwür übergeht (Brand durch Aufliegen), nicht selten mit großer Zerstörung der Weichtheile, besonders bei Fortdauer des Drucks u. großem Schwächezustand des Kranken. Am häufigsten erscheint der D. in der Kreuzgegend, dann am Rücken, Ellbogen, Fersen etc. Verhütet wird das Uebel durch fleißige Erneuerung des Bettes, Vermeiden von Kälte, durch Reinlichkeit, Matratze, Rehfell, fleißiges Waschen mit kaltem Wasser, Wasser mit Branntwein, Bleiwasser, Kampherspiritus etc. Ist der Theil schon geröthet, so hilft Hochlegen desselben durch Unterschieben von mit Roßhaar gepolsterten Ringen, Fomentationen mit Bleiwasser, Salbe von Eiweiß mit Kampher; bei schon eingetretener Verschwärung Verbinden mit Blei- oder Zinksalben, besonders aber mit Gerbstoffblei, und hat sich schon eine Brandkruste gebildet, so Auflegen von Kataplasmen, um ihre Abstoßung zu befördern, und Verbinden des zurückbleibenden Geschwürs mit Unguent. basilicum, Unguent. de styrace etc.


Decumaria barbara und sarmentosa und sarmentosa, niedrige Sträucher aus Carolina mit weißen lindenblüthenartigen sehr wohlriechenden Blumen, zur Familie der Myrtaceae gehörig.


Decumates agri, bei den Römern die südwestl. Ecke Deutschlands zwischen Rhein, Main und Donau, unter Augustus erobert und später stark colonisirt; die Gränze war gegen das nichtröm. Germanien durch Mauern, Wälle, Pfahlgräben, Kastelle geschützt. Nach Probus (282) ging das Land an die Alemannen verloren. Hauptfundorte röm. Alterthümer: Baden, Badenweiler, Rottweil, Rottenburg, Kannstadt.


Decupliren, lat., verzehnfachen; Decuplum, das Zehnfache.


Decurio, bei den alten Römern das Haupt des zehnten Theiles einer Curie, Decurie, welche laut Niebuhr aus 10 Geschlechtern, gentes bestand, dann Befehlshaber der 10 Soldaten, welche jede Decurie stellte. Der Name ging allmälig auf die Häupter u. Mitglieder anderer Körperschaften, namentlich Vorsteher und Rathsherren der Municipalstädte, ordo decurionum, über; vgl. Curie.


Decursion, lat., das Herablaufen, das Abwärtsfließen; Decursus, Wasserleitung aus einem Bache oder Flusse durch Gräben etc.; decursiv, abwärts laufend.


Decussatim, lat., kreuzweis; Decussation, Durchkreuzung, Linienschnitt; decussiren, durchkreuzen, kreuzweise theilen.


De dato, d. d., lat., vom Tage der Ausfertigung an.


Dedecker, Pierre Jacques François, geb. 1812 zu Zèle in Ostflandern, Advocat, seit 1839 Deputirter, Anhänger Nothombs, schrieb: „Die 15 Jahre von 1830–42“, „Kritische und historische Studien über die Leihhäuser“, für die flämische Sprache etc.


Dedekind, Friedrich, gest. 1598 als Pastor in Lübeck, verfaßte deutsche Dramen (zum Theil gegen die Katholiken gerichtet) u. ein Lehrgedicht „Grobianus“ in lat. Versen. – D., Constantin Christian, kursächs. Steuerkassier u. kaiserlich gekrönter Poet, gest. 1697, schrieb geistliche Schauspiele und Lieder.


Dedication, bei den Römern die Einweihung eines öffentlichen Gebäudes, Monumentes u. s. w., jetzt die Zueignung einer Schrift, eines Kunstwerkes u. dergl.; dediciren, weihen, widmen.


Dedignation, das Gefühl eigenen Werthes; Verachtung des Unwürdigen; dedigniren, verachten.


Dedit, dt., lat., hat gegeben.


Dedition, lat., Uebergabe, Ergebung.

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[301/0302] neue Sammlungen der D. veranstaltet, welche ebenfalls zuerst in Mainz 1460 und 1465 gedruckt wurden. Letzte bedeutende Sammlung von Thebes und Chappuis, Paris 1500 und 1503. Decretalist, Glossator oder Erklärer der Decretalen. Decretist, im Mittelalter was Canonist; besonders im Gegensatze gegen die Juristen, welche auf dem röm. Rechte fußend die Fürstengewalt gegenüber dem Papste geltend machen wollten. Decubitus, das Aufliegen bei Kranken; es bildet sich durch den anhaltenden Druck auf eine Hautstelle daselbst eine begränzte rosenartige Entzündung, die oft schnell in ein brandiges Geschwür übergeht (Brand durch Aufliegen), nicht selten mit großer Zerstörung der Weichtheile, besonders bei Fortdauer des Drucks u. großem Schwächezustand des Kranken. Am häufigsten erscheint der D. in der Kreuzgegend, dann am Rücken, Ellbogen, Fersen etc. Verhütet wird das Uebel durch fleißige Erneuerung des Bettes, Vermeiden von Kälte, durch Reinlichkeit, Matratze, Rehfell, fleißiges Waschen mit kaltem Wasser, Wasser mit Branntwein, Bleiwasser, Kampherspiritus etc. Ist der Theil schon geröthet, so hilft Hochlegen desselben durch Unterschieben von mit Roßhaar gepolsterten Ringen, Fomentationen mit Bleiwasser, Salbe von Eiweiß mit Kampher; bei schon eingetretener Verschwärung Verbinden mit Blei- oder Zinksalben, besonders aber mit Gerbstoffblei, und hat sich schon eine Brandkruste gebildet, so Auflegen von Kataplasmen, um ihre Abstoßung zu befördern, und Verbinden des zurückbleibenden Geschwürs mit Unguent. basilicum, Unguent. de styrace etc. Decumaria barbara und sarmentosa und sarmentosa, niedrige Sträucher aus Carolina mit weißen lindenblüthenartigen sehr wohlriechenden Blumen, zur Familie der Myrtaceae gehörig. Decumates agri, bei den Römern die südwestl. Ecke Deutschlands zwischen Rhein, Main und Donau, unter Augustus erobert und später stark colonisirt; die Gränze war gegen das nichtröm. Germanien durch Mauern, Wälle, Pfahlgräben, Kastelle geschützt. Nach Probus (282) ging das Land an die Alemannen verloren. Hauptfundorte röm. Alterthümer: Baden, Badenweiler, Rottweil, Rottenburg, Kannstadt. Decupliren, lat., verzehnfachen; Decuplum, das Zehnfache. Decurio, bei den alten Römern das Haupt des zehnten Theiles einer Curie, Decurie, welche laut Niebuhr aus 10 Geschlechtern, gentes bestand, dann Befehlshaber der 10 Soldaten, welche jede Decurie stellte. Der Name ging allmälig auf die Häupter u. Mitglieder anderer Körperschaften, namentlich Vorsteher und Rathsherren der Municipalstädte, ordo decurionum, über; vgl. Curie. Decursion, lat., das Herablaufen, das Abwärtsfließen; Decursus, Wasserleitung aus einem Bache oder Flusse durch Gräben etc.; decursiv, abwärts laufend. Decussatim, lat., kreuzweis; Decussation, Durchkreuzung, Linienschnitt; decussiren, durchkreuzen, kreuzweise theilen. De dato, d. d., lat., vom Tage der Ausfertigung an. Dedecker, Pierre Jacques François, geb. 1812 zu Zèle in Ostflandern, Advocat, seit 1839 Deputirter, Anhänger Nothombs, schrieb: „Die 15 Jahre von 1830–42“, „Kritische und historische Studien über die Leihhäuser“, für die flämische Sprache etc. Dedekind, Friedrich, gest. 1598 als Pastor in Lübeck, verfaßte deutsche Dramen (zum Theil gegen die Katholiken gerichtet) u. ein Lehrgedicht „Grobianus“ in lat. Versen. – D., Constantin Christian, kursächs. Steuerkassier u. kaiserlich gekrönter Poet, gest. 1697, schrieb geistliche Schauspiele und Lieder. Dedication, bei den Römern die Einweihung eines öffentlichen Gebäudes, Monumentes u. s. w., jetzt die Zueignung einer Schrift, eines Kunstwerkes u. dergl.; dediciren, weihen, widmen. Dedignation, das Gefühl eigenen Werthes; Verachtung des Unwürdigen; dedigniren, verachten. Dedit, dt., lat., hat gegeben. Dedition, lat., Uebergabe, Ergebung.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/302>, abgerufen am 23.07.2024.