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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Werke in Aufnahme. Auch auf seinen Reisen durch Belgien u. Deutschland fand er allgemeinen Beifall. Spätere Compositionen sind sein "Moses auf Sinai" 1846, eine Art Oratorium und die Symphonien "Columbus" und "das Paradies" 1847, sowie die Oper "La perle du Bresil".


David, Ferdinand, berühmter Violinist, geb. 1810 zu Hamburg, bildete sich unter Spohr, machte bereits 1825 mit seiner Schwester Luise (gest. 1850 als Hofpianistin zu London) eine Kunstreise, ward 1826 erster Violinist am Königstädter Theater zu Berlin, 1836 unter Mendelssohn Concertmeister zu Leipzig, von wo aus er mehrere große Kunstreisen unternahm. Schrieb zahlreiche Compositionen für Violine, außerdem einige Symphonien, Lieder.


Davidis, Franz, aus Siebenbürgen, zuerst Lutheraner, dann Reformirter, endlich Socinianer, wurde zuletzt ein sog. Judaizant, der Christum nur als einen vergötterten Menschen gelten ließ. Von Bathori gefangen gesetzt, st. D. 1579 wahnsinnig im Kerker. Die Anhänger seiner Ansichten in Siebenbürgen nannten sich bis um 1650 Davidisten.


Davidson (Dehwids'n), Lucretia Mary, amerik. Dichterin, geb. 1808 zu Plattsbury am Champlainsee. Dichtete schon im 4. Jahr, im 11. Stanzen auf Washington, im 13. "Rodri" in 5 Gesängen, kam 1824 in eine Erziehungsanstalt und st. 1825. Ihre poetische Hinterlassenschaft gaben F. B. Morse "Amir Khan and other poems; with a biographical sketch", Newyork 1829 und Miß Sedgwick, London 1843 heraus. Die ihr in allem verwandte, 1823 geb. Schwester Margaret Miller st. schon 1838 und wurde 1843 durch Washington Irving bekannt.


Daviesia, schöne zierliche u. niedrige Sträucher aus Neuholland, meist im Mai und Juni blühend mit gelben, aber auch buntfarbigen Schmetterlingsblüthen, aus der Familie der Leguminosen und von der gewöhnlichen Behandlung der sog. Neuholländer Gewächse. Davila, Enrico Caterino, geb. 1576 zu Sacco im Paduanischen, trat in franz., später in venet. Dienste, wurde Gouverneur von Dalmatien, Friaul u. Candia, 1631 zu San Michele bei Verona ermordet. Sein geschichtliches Werk "Storia delle guerre civili di Francia", in Memoirenart geschrieben, ist noch immer von Werth, weil er das, was er erlebt und angeschaut hat, treu wiedergibt.


Davis (Dehwis), John, engl. Seefahrer, geb. zu Sandbridge bei Dartmouth, leitete die 1585 abgeschickte Expedition zur Auffindung einer nordwestl. Durchfahrt nach Ostindien, wobei er die nach ihm benannte D.straße, die Meerenge zwischen der südwestl. Küste Grönlands und dem südöstl. Baffinslande, entdeckte; er wiederholte zu gleichem Zwecke diese Reise noch zweimal. Auf einer Ostindienfahrt 1605 ward er an der Küste von Malacca in einem Gefechte erschlagen.


Davorien, die illyrischen Kriegslieder.


Davos, Davaas (d. h. Hinterland), Hochthal und Hochgericht im Kanton Graubünden, erst im 12. Jahrh. entdeckt und von den Freiherren von Vatz durch wallisische Ansiedler colonisirt, entsendet das Davoser Landwasser in die Albula, einen andern Bach nach dem Prätigau in die Lanquart, hat einen fischreichen See, Waldung und Wild, Bergbau auf Blei und Zink, Viehzucht, liegt mehr als 4000' über dem Meere; Dörfer: Davos, Crosa, Frauenkirch, Glaris und Hauptkirch.


Davoust (Dawuh), Louis Nicolas, Herzog von Auerstädt und Fürst von Eckmühl, geb. 1770 zu Annou, war mit Napoleon Militärzögling in Brienne, 1785 Lieutenant, stieg in dem Revolutionskriege sehr rasch, war Haupturheber des Anschlags, der Dumouriez zur Flucht zwang, war in Aegypten und bei Marengo bereits General und wurde 1804 Marschall; er gewann die Schlachten von Auerstädt und Eckmühl, commandirte bei Wagram den rechten Flügel, siegte 1812 bei Mohilew am Dniepr, wurde 1813 Commandant in Hamburg und zeigte grausame Härte, aber zugleich unerschütterliche Standhaftigkeit, wodurch er sich nur als gehorsamer und nützlicher Diener seines Herrn bewies. In den 100 Tagen war er Kriegsminister, übergab Paris und schloß die Capitulation

Werke in Aufnahme. Auch auf seinen Reisen durch Belgien u. Deutschland fand er allgemeinen Beifall. Spätere Compositionen sind sein „Moses auf Sinai“ 1846, eine Art Oratorium und die Symphonien „Columbus“ und „das Paradies“ 1847, sowie die Oper „La perle du Brésil“.


David, Ferdinand, berühmter Violinist, geb. 1810 zu Hamburg, bildete sich unter Spohr, machte bereits 1825 mit seiner Schwester Luise (gest. 1850 als Hofpianistin zu London) eine Kunstreise, ward 1826 erster Violinist am Königstädter Theater zu Berlin, 1836 unter Mendelssohn Concertmeister zu Leipzig, von wo aus er mehrere große Kunstreisen unternahm. Schrieb zahlreiche Compositionen für Violine, außerdem einige Symphonien, Lieder.


Davidis, Franz, aus Siebenbürgen, zuerst Lutheraner, dann Reformirter, endlich Socinianer, wurde zuletzt ein sog. Judaizant, der Christum nur als einen vergötterten Menschen gelten ließ. Von Bathori gefangen gesetzt, st. D. 1579 wahnsinnig im Kerker. Die Anhänger seiner Ansichten in Siebenbürgen nannten sich bis um 1650 Davidisten.


Davidson (Dehwidsʼn), Lucretia Mary, amerik. Dichterin, geb. 1808 zu Plattsbury am Champlainsee. Dichtete schon im 4. Jahr, im 11. Stanzen auf Washington, im 13. „Rodri“ in 5 Gesängen, kam 1824 in eine Erziehungsanstalt und st. 1825. Ihre poetische Hinterlassenschaft gaben F. B. Morse „Amir Khan and other poems; with a biographical sketch“, Newyork 1829 und Miß Sedgwick, London 1843 heraus. Die ihr in allem verwandte, 1823 geb. Schwester Margaret Miller st. schon 1838 und wurde 1843 durch Washington Irving bekannt.


Daviesia, schöne zierliche u. niedrige Sträucher aus Neuholland, meist im Mai und Juni blühend mit gelben, aber auch buntfarbigen Schmetterlingsblüthen, aus der Familie der Leguminosen und von der gewöhnlichen Behandlung der sog. Neuholländer Gewächse. Davila, Enrico Caterino, geb. 1576 zu Sacco im Paduanischen, trat in franz., später in venet. Dienste, wurde Gouverneur von Dalmatien, Friaul u. Candia, 1631 zu San Michele bei Verona ermordet. Sein geschichtliches Werk „Storia delle guerre civili di Francia“, in Memoirenart geschrieben, ist noch immer von Werth, weil er das, was er erlebt und angeschaut hat, treu wiedergibt.


Davis (Dehwis), John, engl. Seefahrer, geb. zu Sandbridge bei Dartmouth, leitete die 1585 abgeschickte Expedition zur Auffindung einer nordwestl. Durchfahrt nach Ostindien, wobei er die nach ihm benannte D.straße, die Meerenge zwischen der südwestl. Küste Grönlands und dem südöstl. Baffinslande, entdeckte; er wiederholte zu gleichem Zwecke diese Reise noch zweimal. Auf einer Ostindienfahrt 1605 ward er an der Küste von Malacca in einem Gefechte erschlagen.


Davorien, die illyrischen Kriegslieder.


Davos, Davaas (d. h. Hinterland), Hochthal und Hochgericht im Kanton Graubünden, erst im 12. Jahrh. entdeckt und von den Freiherren von Vatz durch wallisische Ansiedler colonisirt, entsendet das Davoser Landwasser in die Albula, einen andern Bach nach dem Prätigau in die Lanquart, hat einen fischreichen See, Waldung und Wild, Bergbau auf Blei und Zink, Viehzucht, liegt mehr als 4000' über dem Meere; Dörfer: Davos, Crosa, Frauenkirch, Glaris und Hauptkirch.


Davoust (Dawuh), Louis Nicolas, Herzog von Auerstädt und Fürst von Eckmühl, geb. 1770 zu Annou, war mit Napoleon Militärzögling in Brienne, 1785 Lieutenant, stieg in dem Revolutionskriege sehr rasch, war Haupturheber des Anschlags, der Dumouriez zur Flucht zwang, war in Aegypten und bei Marengo bereits General und wurde 1804 Marschall; er gewann die Schlachten von Auerstädt und Eckmühl, commandirte bei Wagram den rechten Flügel, siegte 1812 bei Mohilew am Dniepr, wurde 1813 Commandant in Hamburg und zeigte grausame Härte, aber zugleich unerschütterliche Standhaftigkeit, wodurch er sich nur als gehorsamer und nützlicher Diener seines Herrn bewies. In den 100 Tagen war er Kriegsminister, übergab Paris und schloß die Capitulation

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[293/0294] Werke in Aufnahme. Auch auf seinen Reisen durch Belgien u. Deutschland fand er allgemeinen Beifall. Spätere Compositionen sind sein „Moses auf Sinai“ 1846, eine Art Oratorium und die Symphonien „Columbus“ und „das Paradies“ 1847, sowie die Oper „La perle du Brésil“. David, Ferdinand, berühmter Violinist, geb. 1810 zu Hamburg, bildete sich unter Spohr, machte bereits 1825 mit seiner Schwester Luise (gest. 1850 als Hofpianistin zu London) eine Kunstreise, ward 1826 erster Violinist am Königstädter Theater zu Berlin, 1836 unter Mendelssohn Concertmeister zu Leipzig, von wo aus er mehrere große Kunstreisen unternahm. Schrieb zahlreiche Compositionen für Violine, außerdem einige Symphonien, Lieder. Davidis, Franz, aus Siebenbürgen, zuerst Lutheraner, dann Reformirter, endlich Socinianer, wurde zuletzt ein sog. Judaizant, der Christum nur als einen vergötterten Menschen gelten ließ. Von Bathori gefangen gesetzt, st. D. 1579 wahnsinnig im Kerker. Die Anhänger seiner Ansichten in Siebenbürgen nannten sich bis um 1650 Davidisten. Davidson (Dehwidsʼn), Lucretia Mary, amerik. Dichterin, geb. 1808 zu Plattsbury am Champlainsee. Dichtete schon im 4. Jahr, im 11. Stanzen auf Washington, im 13. „Rodri“ in 5 Gesängen, kam 1824 in eine Erziehungsanstalt und st. 1825. Ihre poetische Hinterlassenschaft gaben F. B. Morse „Amir Khan and other poems; with a biographical sketch“, Newyork 1829 und Miß Sedgwick, London 1843 heraus. Die ihr in allem verwandte, 1823 geb. Schwester Margaret Miller st. schon 1838 und wurde 1843 durch Washington Irving bekannt. Daviesia, schöne zierliche u. niedrige Sträucher aus Neuholland, meist im Mai und Juni blühend mit gelben, aber auch buntfarbigen Schmetterlingsblüthen, aus der Familie der Leguminosen und von der gewöhnlichen Behandlung der sog. Neuholländer Gewächse. Davila, Enrico Caterino, geb. 1576 zu Sacco im Paduanischen, trat in franz., später in venet. Dienste, wurde Gouverneur von Dalmatien, Friaul u. Candia, 1631 zu San Michele bei Verona ermordet. Sein geschichtliches Werk „Storia delle guerre civili di Francia“, in Memoirenart geschrieben, ist noch immer von Werth, weil er das, was er erlebt und angeschaut hat, treu wiedergibt. Davis (Dehwis), John, engl. Seefahrer, geb. zu Sandbridge bei Dartmouth, leitete die 1585 abgeschickte Expedition zur Auffindung einer nordwestl. Durchfahrt nach Ostindien, wobei er die nach ihm benannte D.straße, die Meerenge zwischen der südwestl. Küste Grönlands und dem südöstl. Baffinslande, entdeckte; er wiederholte zu gleichem Zwecke diese Reise noch zweimal. Auf einer Ostindienfahrt 1605 ward er an der Küste von Malacca in einem Gefechte erschlagen. Davorien, die illyrischen Kriegslieder. Davos, Davaas (d. h. Hinterland), Hochthal und Hochgericht im Kanton Graubünden, erst im 12. Jahrh. entdeckt und von den Freiherren von Vatz durch wallisische Ansiedler colonisirt, entsendet das Davoser Landwasser in die Albula, einen andern Bach nach dem Prätigau in die Lanquart, hat einen fischreichen See, Waldung und Wild, Bergbau auf Blei und Zink, Viehzucht, liegt mehr als 4000' über dem Meere; Dörfer: Davos, Crosa, Frauenkirch, Glaris und Hauptkirch. Davoust (Dawuh), Louis Nicolas, Herzog von Auerstädt und Fürst von Eckmühl, geb. 1770 zu Annou, war mit Napoleon Militärzögling in Brienne, 1785 Lieutenant, stieg in dem Revolutionskriege sehr rasch, war Haupturheber des Anschlags, der Dumouriez zur Flucht zwang, war in Aegypten und bei Marengo bereits General und wurde 1804 Marschall; er gewann die Schlachten von Auerstädt und Eckmühl, commandirte bei Wagram den rechten Flügel, siegte 1812 bei Mohilew am Dniepr, wurde 1813 Commandant in Hamburg und zeigte grausame Härte, aber zugleich unerschütterliche Standhaftigkeit, wodurch er sich nur als gehorsamer und nützlicher Diener seines Herrn bewies. In den 100 Tagen war er Kriegsminister, übergab Paris und schloß die Capitulation

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/294>, abgerufen am 22.11.2024.