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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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den Lehrbegriff der Socinianer verbreitete, wurde er als Emeritus mit Beibehaltung seines Gehaltes seines Amtes enthoben und schritt dafür in seinen alten Tagen zum entschiedenen Naturalismus fort.


Dammar, Dammarharz, kommt von einem der höchsten Bäume Ostindiens, von Agathis loranthifolia Salisb. (Dammara orientalis), aus der Familie der Coniferae. Ueber der Wurzel dieses Baumes zeigen sich oft kopfgroße Auswüchse, aus welchen das Harz als ein weicher, klebriger, an der Luft erhärtender, balsamischer Saft ausfließt. Das D.harz dient zur Bereitung von Firnissen.


Dammerde, Boden, aus verwitterten mineralischen, verfaulten thierischen u. vegetabilischen Bestandtheilen bestehend, mit alkalischen und salzigen beigemischten Stoffen; die fruchtbare Bodenschichte; s. Humus.


Damnabel, lat.-deutsch, verdammlich, abscheulich; damnificiren, beschädigen.


Damnificat, in Strafsachen der Geschädigte, der Ersatz fordert, entweder anhangsweise im Strafproceß od. selbstständig auf dem Civilwege.


Damnum, vermögensrechtlicher Schaden. D. fatale, durch Zufall; D. injuria datum, durch eine unerlaubte Handlung entstanden, die zum Ersatze verpflichtet. D. factum, eingetretener, D. infectum, drohend bevorstehender Schaden, gegen den Sicherheit (cautio damni infecti) verlangt werden kann. D. emergens, positiver, D. privativum oder lucrum cessans, negativer Schaden durch Zerstörung eines sicher erwarteten Vortheils.


Damoiseau (frz. Damoaso), Junker, Edelknappe, Stutzer. Damoiselle (-moasäll), Demoiselle, Mademoiselle, sonst Titel eines adeligen Fräuleins, jetzt aller unverheiratheten Frauenzimmer. Im älteren Frankreich hieß die älteste unverheirathete, dem Könige am nächsten verwandte Prinzessin Mademoiselle.


Damocles, Name eines Schmeichlers des Tyrannen Dyonis von Syrakus, von welchem Cicero erzählt, Dyonis habe ihn eines Tages in die Genüsse seiner Stellung eingesetzt, dem sorglos Schwelgenden aber auch die Gefahren derselben veranschaulicht, indem er über D. Haupt ein scharfgeschliffenes Schwert an einem Pferdehaar schweben ließ; daher ist das D.schwert sprichwörtliche Redensart für eine den Genuß des Glückes bedrohende, unabwendbare Gefahr.


Damon und Phintias und Phintias (fälschlich Pythias), 2 um 400 v. Chr. in Syrakus lebende Pythagoräer, deren Freundschaftsproben durch Schillers Ballade "die Bürgschaft" verherrlichet und allbekannt wurden.


Dampf. Alle tropfbaren Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, durch Aufnahme von Wärme in luftförmigen Zustand überzugehen, d. h. sich in D. zu verwandeln. Verliert der D. die zu seinem Bestehen nöthige Wärme, wird er abgekühlt, so wird er wieder tropfbare Flüssigkeit. Die Wärme, durch welche das Verdampfen bewirkt wird, verschluckt einen bedeutenden Antheil von D. Dies nennt man die latente Wärme des D.es. Beim Uebergang des D.es in tropfbare Flüssigkeit wird dieser Antheil Wärme wieder frei. D.bildung ist deßhalb kälteerzeugend (die bedeutende Kälteentwickelung bei der schnellen Verdampfung des Aethers), Uebergang des D.es in tropfbar flüssigen Zustand wärmeerzeugend. Die Dämpfe haben das Bestreben sich auszudehnen, und üben im geschlossenen Raum einen Druck auf die umgebenden Wandungen (Druck, Spannkraft des D.es). Diese Spannkraft hängt ab von der Masse des D.es in dem gegebenen Raum (Dichtigkeit des D.es) und diese wieder von der Temperatur. Jeder bestimmten Temperatur entspricht eine bestimmte Menge oder Dichtigkeit des D.es in einem geschlossenen Raume, so daß bei dieser Temperatur in diesem Raume nicht mehr D. enthalten sein könnte (der D. ist gesättigt). Wird aber die Temperatur erhöht, so bildet sich (vorausgesetzt, daß noch Flüssigkeit zu weiterer D.bildung vorhanden ist) zu dem schon vorhandenen noch neuer D., bis zu der dieser höheren Temperatur wieder entsprechenden Sättigung desselben; dadurch wird die Dichtigkeit und damit die Spankraft

den Lehrbegriff der Socinianer verbreitete, wurde er als Emeritus mit Beibehaltung seines Gehaltes seines Amtes enthoben und schritt dafür in seinen alten Tagen zum entschiedenen Naturalismus fort.


Dammar, Dammarharz, kommt von einem der höchsten Bäume Ostindiens, von Agathis loranthifolia Salisb. (Dammara orientalis), aus der Familie der Coniferae. Ueber der Wurzel dieses Baumes zeigen sich oft kopfgroße Auswüchse, aus welchen das Harz als ein weicher, klebriger, an der Luft erhärtender, balsamischer Saft ausfließt. Das D.harz dient zur Bereitung von Firnissen.


Dammerde, Boden, aus verwitterten mineralischen, verfaulten thierischen u. vegetabilischen Bestandtheilen bestehend, mit alkalischen und salzigen beigemischten Stoffen; die fruchtbare Bodenschichte; s. Humus.


Damnabel, lat.-deutsch, verdammlich, abscheulich; damnificiren, beschädigen.


Damnificat, in Strafsachen der Geschädigte, der Ersatz fordert, entweder anhangsweise im Strafproceß od. selbstständig auf dem Civilwege.


Damnum, vermögensrechtlicher Schaden. D. fatale, durch Zufall; D. injuria datum, durch eine unerlaubte Handlung entstanden, die zum Ersatze verpflichtet. D. factum, eingetretener, D. infectum, drohend bevorstehender Schaden, gegen den Sicherheit (cautio damni infecti) verlangt werden kann. D. emergens, positiver, D. privativum oder lucrum cessans, negativer Schaden durch Zerstörung eines sicher erwarteten Vortheils.


Damoiseau (frz. Damoaso), Junker, Edelknappe, Stutzer. Damoiselle (–moasäll), Demoiselle, Mademoiselle, sonst Titel eines adeligen Fräuleins, jetzt aller unverheiratheten Frauenzimmer. Im älteren Frankreich hieß die älteste unverheirathete, dem Könige am nächsten verwandte Prinzessin Mademoiselle.


Damocles, Name eines Schmeichlers des Tyrannen Dyonis von Syrakus, von welchem Cicero erzählt, Dyonis habe ihn eines Tages in die Genüsse seiner Stellung eingesetzt, dem sorglos Schwelgenden aber auch die Gefahren derselben veranschaulicht, indem er über D. Haupt ein scharfgeschliffenes Schwert an einem Pferdehaar schweben ließ; daher ist das D.schwert sprichwörtliche Redensart für eine den Genuß des Glückes bedrohende, unabwendbare Gefahr.


Damon und Phintias und Phintias (fälschlich Pythias), 2 um 400 v. Chr. in Syrakus lebende Pythagoräer, deren Freundschaftsproben durch Schillers Ballade „die Bürgschaft“ verherrlichet und allbekannt wurden.


Dampf. Alle tropfbaren Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, durch Aufnahme von Wärme in luftförmigen Zustand überzugehen, d. h. sich in D. zu verwandeln. Verliert der D. die zu seinem Bestehen nöthige Wärme, wird er abgekühlt, so wird er wieder tropfbare Flüssigkeit. Die Wärme, durch welche das Verdampfen bewirkt wird, verschluckt einen bedeutenden Antheil von D. Dies nennt man die latente Wärme des D.es. Beim Uebergang des D.es in tropfbare Flüssigkeit wird dieser Antheil Wärme wieder frei. D.bildung ist deßhalb kälteerzeugend (die bedeutende Kälteentwickelung bei der schnellen Verdampfung des Aethers), Uebergang des D.es in tropfbar flüssigen Zustand wärmeerzeugend. Die Dämpfe haben das Bestreben sich auszudehnen, und üben im geschlossenen Raum einen Druck auf die umgebenden Wandungen (Druck, Spannkraft des D.es). Diese Spannkraft hängt ab von der Masse des D.es in dem gegebenen Raum (Dichtigkeit des D.es) und diese wieder von der Temperatur. Jeder bestimmten Temperatur entspricht eine bestimmte Menge oder Dichtigkeit des D.es in einem geschlossenen Raume, so daß bei dieser Temperatur in diesem Raume nicht mehr D. enthalten sein könnte (der D. ist gesättigt). Wird aber die Temperatur erhöht, so bildet sich (vorausgesetzt, daß noch Flüssigkeit zu weiterer D.bildung vorhanden ist) zu dem schon vorhandenen noch neuer D., bis zu der dieser höheren Temperatur wieder entsprechenden Sättigung desselben; dadurch wird die Dichtigkeit und damit die Spankraft

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[274/0275] den Lehrbegriff der Socinianer verbreitete, wurde er als Emeritus mit Beibehaltung seines Gehaltes seines Amtes enthoben und schritt dafür in seinen alten Tagen zum entschiedenen Naturalismus fort. Dammar, Dammarharz, kommt von einem der höchsten Bäume Ostindiens, von Agathis loranthifolia Salisb. (Dammara orientalis), aus der Familie der Coniferae. Ueber der Wurzel dieses Baumes zeigen sich oft kopfgroße Auswüchse, aus welchen das Harz als ein weicher, klebriger, an der Luft erhärtender, balsamischer Saft ausfließt. Das D.harz dient zur Bereitung von Firnissen. Dammerde, Boden, aus verwitterten mineralischen, verfaulten thierischen u. vegetabilischen Bestandtheilen bestehend, mit alkalischen und salzigen beigemischten Stoffen; die fruchtbare Bodenschichte; s. Humus. Damnabel, lat.-deutsch, verdammlich, abscheulich; damnificiren, beschädigen. Damnificat, in Strafsachen der Geschädigte, der Ersatz fordert, entweder anhangsweise im Strafproceß od. selbstständig auf dem Civilwege. Damnum, vermögensrechtlicher Schaden. D. fatale, durch Zufall; D. injuria datum, durch eine unerlaubte Handlung entstanden, die zum Ersatze verpflichtet. D. factum, eingetretener, D. infectum, drohend bevorstehender Schaden, gegen den Sicherheit (cautio damni infecti) verlangt werden kann. D. emergens, positiver, D. privativum oder lucrum cessans, negativer Schaden durch Zerstörung eines sicher erwarteten Vortheils. Damoiseau (frz. Damoaso), Junker, Edelknappe, Stutzer. Damoiselle (–moasäll), Demoiselle, Mademoiselle, sonst Titel eines adeligen Fräuleins, jetzt aller unverheiratheten Frauenzimmer. Im älteren Frankreich hieß die älteste unverheirathete, dem Könige am nächsten verwandte Prinzessin Mademoiselle. Damocles, Name eines Schmeichlers des Tyrannen Dyonis von Syrakus, von welchem Cicero erzählt, Dyonis habe ihn eines Tages in die Genüsse seiner Stellung eingesetzt, dem sorglos Schwelgenden aber auch die Gefahren derselben veranschaulicht, indem er über D. Haupt ein scharfgeschliffenes Schwert an einem Pferdehaar schweben ließ; daher ist das D.schwert sprichwörtliche Redensart für eine den Genuß des Glückes bedrohende, unabwendbare Gefahr. Damon und Phintias und Phintias (fälschlich Pythias), 2 um 400 v. Chr. in Syrakus lebende Pythagoräer, deren Freundschaftsproben durch Schillers Ballade „die Bürgschaft“ verherrlichet und allbekannt wurden. Dampf. Alle tropfbaren Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, durch Aufnahme von Wärme in luftförmigen Zustand überzugehen, d. h. sich in D. zu verwandeln. Verliert der D. die zu seinem Bestehen nöthige Wärme, wird er abgekühlt, so wird er wieder tropfbare Flüssigkeit. Die Wärme, durch welche das Verdampfen bewirkt wird, verschluckt einen bedeutenden Antheil von D. Dies nennt man die latente Wärme des D.es. Beim Uebergang des D.es in tropfbare Flüssigkeit wird dieser Antheil Wärme wieder frei. D.bildung ist deßhalb kälteerzeugend (die bedeutende Kälteentwickelung bei der schnellen Verdampfung des Aethers), Uebergang des D.es in tropfbar flüssigen Zustand wärmeerzeugend. Die Dämpfe haben das Bestreben sich auszudehnen, und üben im geschlossenen Raum einen Druck auf die umgebenden Wandungen (Druck, Spannkraft des D.es). Diese Spannkraft hängt ab von der Masse des D.es in dem gegebenen Raum (Dichtigkeit des D.es) und diese wieder von der Temperatur. Jeder bestimmten Temperatur entspricht eine bestimmte Menge oder Dichtigkeit des D.es in einem geschlossenen Raume, so daß bei dieser Temperatur in diesem Raume nicht mehr D. enthalten sein könnte (der D. ist gesättigt). Wird aber die Temperatur erhöht, so bildet sich (vorausgesetzt, daß noch Flüssigkeit zu weiterer D.bildung vorhanden ist) zu dem schon vorhandenen noch neuer D., bis zu der dieser höheren Temperatur wieder entsprechenden Sättigung desselben; dadurch wird die Dichtigkeit und damit die Spankraft

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/275>, abgerufen am 28.09.2024.