Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Dachkiemenschnecken (Tectibranchia), Schneckenfamilie mit walzigem od. länglich ovalem Leibe, Blätterkiemen, die von dem Mantel bedeckt sind, der oft eine kleine Schale enthält. Dachs (Meles), ein Säugethier aus der Ordnung der Raubthiere, Unterordnung reißende Thiere. Die einzige Art ist der gemeine D., M. Taxus (denn der nordamerikan., M. Hudsonius, unterscheidet sich kaum von ihm). Er hat Aehnlichkeit mit dem Bären, ist wie dieser Sohlengänger, aber von gedrungenerem Körperbau und mit einer Drüse unter dem Schwanze, welche eine stinkende Feuchtigkeit absondert. Kopf spitzig, Füße mit starken Klauen zum Graben, Pelz rauhhaarig, oben graugelb, unten schwarz, mit weißem Streif über den Kopf. Er erreicht eine Länge von 21/2' und ein Gewicht von 30 Pfd. u. mehr; in Europa, Asien und Nordamerika. Er ist ein träges, einsames und mißtrauisches Thier, das den ganzen Tag in seinem selbstgegrabenen Baue lebt, und nur nachts auf Nahrung ausgeht, welche in Wurzeln, Früchten, Mäusen, Schlangen, Geflügel, jungen Hafen und Eiern besteht. Den Winter verschläft er, geht aber bei gelinder Witterung zuweilen aus, um zu saufen. Das Weibchen wirst im Februar 3-5 Jungen, die sich leicht zähmen lassen. Sein Fleisch wird gegessen, ist aber widrig süßlich, sein Fell dient zu Ueberzügen von Koffern, und die längeren Rückenhaare zu Pinseln. Dachschiefer, heißt der kohlige Thonschiefer, wenn er leicht spaltbar ist, und daher zum Decken der Dächer verwendet werden kann. Dachstein, Berg in den norischen Alpen, die nordwestl. Ecke von Steyermark, 9448 Wienerfuß hoch. Dacien (Dacia), Land an der unteren Donau, begriff als röm. Provinz das ganze Gebiet von der Theiß bis an den Dniester zwischen der Donau u. den Karpathen. Die Dacier (von Neueren mit den asiat. Dahä u. den Germanen in Verbindung gebracht) kamen um 50 v. Chr. mit den Römern in Berührung, waren immer feindselig gegen sie und König Decebalus nöthigte den Kaiser Domitian zu einem schimpflichen Frieden. Kaiser Trajan unterwarf D. von 101-6 in einem mit der ganzen Kraft des Reiches geführten Kriege und D. wurde durch Colonisten romanisirt. Der Name Dacier verschwindet in den Stürmen der Völkerwanderung. Dacier (Dassieh), Andre, geb. 1651 zu Castres in Oberlanguedoc, besorgte Ausgaben von Classikern in usum Delphini, heirathete 1683 die gelehrte Tochter seines Lehrers Tanneguy Faber und wurde mit ihr 1685 katholisch. Nachdem er der Herausgabe des Festus und Valerius Flaccus (Paris 1681, Amsterdam 1699) seine Uebersetzung des Horaz (Paris 1681-89, 10 Bde. in 12.) mit vielen sehr gelehrten Noten beigefügt, ward er 1695 Mitglied der Academie der Inschriften sowie der franz., 1713 ständiger Sekretär der letzteren u. st. 1722. Für seine umfassende Gelehrsamkeit sprach die Herausgabe der Poetik des Aristoteles (Paris 1692), seine Uebersetzung des Plutarch (ebdsst. 1721, 8 Quartbde.), sein Antheil an der Herausgabe der "l'histoire metallique de Louis XIV.", der ihm eine Pension von 2000 Livres eintrug, u. andere Arbeiten. Dacier, Anne, die in Saumür geb. Tochter des Tanneguy le Fevre (Tanaquil Faber) und Gemahlin des Vorigen, geistreicher und fast noch gelehrter als dieser, besorgte eine schöne Ausgabe des Callimach (Paris 1671), ebenfalls in usum Delphini mit ihrem Manne des Eutrop (1683), Dictys von Creta (1684) u. s. f. und lieferte Uebersetzungen, unter welchen die ihres Lieblings Homer mit sehr gelehrten Noten (Amsterdam 1708, Paris 1756 und öfters) noch heute Ansehen besitzt, sie aber in einen Streit mit Lamotte verwickelte, der die sonst sehr bescheidene Frau zu der Schrift "Considerations sur les causes de la corruption du goaut" veranlaßte. Ihre Uebersetzung und Erläuterung des Terenz (beste der zahlreichen Ausgaben Amsterdam 1706, 3 Bde.) gilt als ein Meisterstück. Nachdem sie Anacreon und Sappho, 3 Comödien des Plautus und 2 des Aristophanes und anderes übersetzt, auch Bemerkungen über die heil. Schrift geschrieben, st. sie Dachkiemenschnecken (Tectibranchia), Schneckenfamilie mit walzigem od. länglich ovalem Leibe, Blätterkiemen, die von dem Mantel bedeckt sind, der oft eine kleine Schale enthält. Dachs (Meles), ein Säugethier aus der Ordnung der Raubthiere, Unterordnung reißende Thiere. Die einzige Art ist der gemeine D., M. Taxus (denn der nordamerikan., M. Hudsonius, unterscheidet sich kaum von ihm). Er hat Aehnlichkeit mit dem Bären, ist wie dieser Sohlengänger, aber von gedrungenerem Körperbau und mit einer Drüse unter dem Schwanze, welche eine stinkende Feuchtigkeit absondert. Kopf spitzig, Füße mit starken Klauen zum Graben, Pelz rauhhaarig, oben graugelb, unten schwarz, mit weißem Streif über den Kopf. Er erreicht eine Länge von 21/2ʼ und ein Gewicht von 30 Pfd. u. mehr; in Europa, Asien und Nordamerika. Er ist ein träges, einsames und mißtrauisches Thier, das den ganzen Tag in seinem selbstgegrabenen Baue lebt, und nur nachts auf Nahrung ausgeht, welche in Wurzeln, Früchten, Mäusen, Schlangen, Geflügel, jungen Hafen und Eiern besteht. Den Winter verschläft er, geht aber bei gelinder Witterung zuweilen aus, um zu saufen. Das Weibchen wirst im Februar 3–5 Jungen, die sich leicht zähmen lassen. Sein Fleisch wird gegessen, ist aber widrig süßlich, sein Fell dient zu Ueberzügen von Koffern, und die längeren Rückenhaare zu Pinseln. Dachschiefer, heißt der kohlige Thonschiefer, wenn er leicht spaltbar ist, und daher zum Decken der Dächer verwendet werden kann. Dachstein, Berg in den norischen Alpen, die nordwestl. Ecke von Steyermark, 9448 Wienerfuß hoch. Dacien (Dacia), Land an der unteren Donau, begriff als röm. Provinz das ganze Gebiet von der Theiß bis an den Dniester zwischen der Donau u. den Karpathen. Die Dacier (von Neueren mit den asiat. Dahä u. den Germanen in Verbindung gebracht) kamen um 50 v. Chr. mit den Römern in Berührung, waren immer feindselig gegen sie und König Decebalus nöthigte den Kaiser Domitian zu einem schimpflichen Frieden. Kaiser Trajan unterwarf D. von 101–6 in einem mit der ganzen Kraft des Reiches geführten Kriege und D. wurde durch Colonisten romanisirt. Der Name Dacier verschwindet in den Stürmen der Völkerwanderung. Dacier (Dassieh), André, geb. 1651 zu Castres in Oberlanguedoc, besorgte Ausgaben von Classikern in usum Delphini, heirathete 1683 die gelehrte Tochter seines Lehrers Tanneguy Faber und wurde mit ihr 1685 katholisch. Nachdem er der Herausgabe des Festus und Valerius Flaccus (Paris 1681, Amsterdam 1699) seine Uebersetzung des Horaz (Paris 1681–89, 10 Bde. in 12.) mit vielen sehr gelehrten Noten beigefügt, ward er 1695 Mitglied der Academie der Inschriften sowie der franz., 1713 ständiger Sekretär der letzteren u. st. 1722. Für seine umfassende Gelehrsamkeit sprach die Herausgabe der Poetik des Aristoteles (Paris 1692), seine Uebersetzung des Plutarch (ebdsst. 1721, 8 Quartbde.), sein Antheil an der Herausgabe der „lʼhistoire métallique de Louis XIV.“, der ihm eine Pension von 2000 Livres eintrug, u. andere Arbeiten. Dacier, Anne, die in Saumür geb. Tochter des Tanneguy le Fèvre (Tanaquil Faber) und Gemahlin des Vorigen, geistreicher und fast noch gelehrter als dieser, besorgte eine schöne Ausgabe des Callimach (Paris 1671), ebenfalls in usum Delphini mit ihrem Manne des Eutrop (1683), Dictys von Creta (1684) u. s. f. und lieferte Uebersetzungen, unter welchen die ihres Lieblings Homer mit sehr gelehrten Noten (Amsterdam 1708, Paris 1756 und öfters) noch heute Ansehen besitzt, sie aber in einen Streit mit Lamotte verwickelte, der die sonst sehr bescheidene Frau zu der Schrift „Considérations sur les causes de la corruption du goût“ veranlaßte. Ihre Uebersetzung und Erläuterung des Terenz (beste der zahlreichen Ausgaben Amsterdam 1706, 3 Bde.) gilt als ein Meisterstück. Nachdem sie Anacreon und Sappho, 3 Comödien des Plautus und 2 des Aristophanes und anderes übersetzt, auch Bemerkungen über die heil. 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Chr. mit den Römern in Berührung, waren immer feindselig gegen sie und König Decebalus nöthigte den Kaiser Domitian zu einem schimpflichen Frieden. Kaiser Trajan unterwarf D. von 101–6 in einem mit der ganzen Kraft des Reiches geführten Kriege und D. wurde durch Colonisten romanisirt. Der Name Dacier verschwindet in den Stürmen der Völkerwanderung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dacier</hi> (Dassieh), André, geb. 1651 zu Castres in Oberlanguedoc, besorgte Ausgaben von Classikern <hi rendition="#i">in usum Delphini</hi>, heirathete 1683 die gelehrte Tochter seines Lehrers Tanneguy Faber und wurde mit ihr 1685 katholisch. Nachdem er der Herausgabe des Festus und Valerius Flaccus (Paris 1681, Amsterdam 1699) seine Uebersetzung des Horaz (Paris 1681–89, 10 Bde. in 12.) mit vielen sehr gelehrten Noten beigefügt, ward er 1695 Mitglied der Academie der Inschriften sowie der franz., 1713 ständiger Sekretär der letzteren u. st. 1722. 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Dachs (Meles), ein Säugethier aus der Ordnung der Raubthiere, Unterordnung reißende Thiere. Die einzige Art ist der gemeine D., M. Taxus (denn der nordamerikan., M. Hudsonius, unterscheidet sich kaum von ihm). Er hat Aehnlichkeit mit dem Bären, ist wie dieser Sohlengänger, aber von gedrungenerem Körperbau und mit einer Drüse unter dem Schwanze, welche eine stinkende Feuchtigkeit absondert. Kopf spitzig, Füße mit starken Klauen zum Graben, Pelz rauhhaarig, oben graugelb, unten schwarz, mit weißem Streif über den Kopf. Er erreicht eine Länge von 21/2ʼ und ein Gewicht von 30 Pfd. u. mehr; in Europa, Asien und Nordamerika. Er ist ein träges, einsames und mißtrauisches Thier, das den ganzen Tag in seinem selbstgegrabenen Baue lebt, und nur nachts auf Nahrung ausgeht, welche in Wurzeln, Früchten, Mäusen, Schlangen, Geflügel, jungen Hafen und Eiern besteht. Den Winter verschläft er, geht aber bei gelinder Witterung zuweilen aus, um zu saufen. Das Weibchen wirst im Februar 3–5 Jungen, die sich leicht zähmen lassen. Sein Fleisch wird gegessen, ist aber widrig süßlich, sein Fell dient zu Ueberzügen von Koffern, und die längeren Rückenhaare zu Pinseln.
Dachschiefer, heißt der kohlige Thonschiefer, wenn er leicht spaltbar ist, und daher zum Decken der Dächer verwendet werden kann.
Dachstein, Berg in den norischen Alpen, die nordwestl. Ecke von Steyermark, 9448 Wienerfuß hoch.
Dacien (Dacia), Land an der unteren Donau, begriff als röm. Provinz das ganze Gebiet von der Theiß bis an den Dniester zwischen der Donau u. den Karpathen. Die Dacier (von Neueren mit den asiat. Dahä u. den Germanen in Verbindung gebracht) kamen um 50 v. Chr. mit den Römern in Berührung, waren immer feindselig gegen sie und König Decebalus nöthigte den Kaiser Domitian zu einem schimpflichen Frieden. Kaiser Trajan unterwarf D. von 101–6 in einem mit der ganzen Kraft des Reiches geführten Kriege und D. wurde durch Colonisten romanisirt. Der Name Dacier verschwindet in den Stürmen der Völkerwanderung.
Dacier (Dassieh), André, geb. 1651 zu Castres in Oberlanguedoc, besorgte Ausgaben von Classikern in usum Delphini, heirathete 1683 die gelehrte Tochter seines Lehrers Tanneguy Faber und wurde mit ihr 1685 katholisch. Nachdem er der Herausgabe des Festus und Valerius Flaccus (Paris 1681, Amsterdam 1699) seine Uebersetzung des Horaz (Paris 1681–89, 10 Bde. in 12.) mit vielen sehr gelehrten Noten beigefügt, ward er 1695 Mitglied der Academie der Inschriften sowie der franz., 1713 ständiger Sekretär der letzteren u. st. 1722. Für seine umfassende Gelehrsamkeit sprach die Herausgabe der Poetik des Aristoteles (Paris 1692), seine Uebersetzung des Plutarch (ebdsst. 1721, 8 Quartbde.), sein Antheil an der Herausgabe der „lʼhistoire métallique de Louis XIV.“, der ihm eine Pension von 2000 Livres eintrug, u. andere Arbeiten.
Dacier, Anne, die in Saumür geb. Tochter des Tanneguy le Fèvre (Tanaquil Faber) und Gemahlin des Vorigen, geistreicher und fast noch gelehrter als dieser, besorgte eine schöne Ausgabe des Callimach (Paris 1671), ebenfalls in usum Delphini mit ihrem Manne des Eutrop (1683), Dictys von Creta (1684) u. s. f. und lieferte Uebersetzungen, unter welchen die ihres Lieblings Homer mit sehr gelehrten Noten (Amsterdam 1708, Paris 1756 und öfters) noch heute Ansehen besitzt, sie aber in einen Streit mit Lamotte verwickelte, der die sonst sehr bescheidene Frau zu der Schrift „Considérations sur les causes de la corruption du goût“ veranlaßte. Ihre Uebersetzung und Erläuterung des Terenz (beste der zahlreichen Ausgaben Amsterdam 1706, 3 Bde.) gilt als ein Meisterstück. Nachdem sie Anacreon und Sappho, 3 Comödien des Plautus und 2 des Aristophanes und anderes übersetzt, auch Bemerkungen über die heil. Schrift geschrieben, st. sie
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