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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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einhellig; Custoden heißen bei Musikalien oder Büchern die unter der letzten Zeile einer Seite stehenden Zeichen oder Buchstaben, die den Schlüssel oder Anfangsbuchstaben der folgenden Seite anzeigen; im kirchlichen Sinne heißt C. der Canonicus, dem die Seelsorge an einer Dom- oder Collegiatstiftskirche obliegt, ferner der Sacristan oder thesaurarius, der Kirchengebäude u. Kirchengeräthe überwacht u. dessen Titel C. besonders seit den Säcularisationen vielfach nur noch für den Obermessner, Kusterer od. Küster übrig blieb; außerdem kam und kommt der Name C. noch in vielen anderen Beziehungen vor.


Custozza, Dorf 3/4 St. von Verona, wo Marschall Radetzky den 23., 24. u. 25. Juli 1848 den Carlo Alberto von Sardinien gänzlich schlug.


Cutis, lat., die Haut.


Cuvette (frz. Küwätt), dasselbe was Cunette.


Cuvier (Küwieh), George Leopold Chretien Frederik Dagobert, geb. den 23. Aug. 1769 zu Mömpelgard, besuchte das Gymnasium daselbst und kam 1784 in die Karlsschule zu Stuttgart, wo er neben dem Studium des Rechts mit besonderer Vorliebe Zoologie betrieb. 1788 übernahm er eine Hauslehrerstelle bei Graf d'Hericy in der Normandie und kam durch Abbe Tessier's Verwendung 1795 nach Paris als Professor an der Centralschule des Pantheons. Bald darauf Adjunct des Lehrers der vergleichenden Anatomie am Jardin des plantes begann er seine jetzt weltberühmte Skelettsammlung. 1796 wurde er Mitglied des Nationalinstituts, 1800 Professor am College de France, 1802 Generalinspector des Unterrichts, 1808 von Napoleon zum Rath der neuen Universität, 1813 zum Maeitre de requetes im Staatsrathe, u. bald darauf zum Staatsrath ernannt. Nach den 100 Tagen erhob ihn Ludwig XVIII. zum Kanzler der Universität, 1819 zum Baron u. 1826 zum Großoffizier der Ehrenlegion, Ludwig Philipp 1831 zum Pair von Frankreich: er st. den 13. Mai 1832. - Vielseitig wie seine Bildung war sein Wirken, nicht bloß auf dem Felde der Wissenschaft, sondern auch auf dem des öffentlichen Lebens. Doch ist es die Naturgeschichte des Thierreichs, der die Hauptthätigkeit seines großen Geistes zugewandt war. In der vergleichenden Anatomie leistete er Außerordentliches und erhob sie zuerst zur Wissenschaft; seine "Lecons d'anatomie comparee", 5 Bde., Paris 1801-5, sind die Frucht seiner vieljährigen u. genauesten Untersuchungen einer zahllosen Menge von Thieren. Durch seine geistreiche Anwendung der vergleichenden Anatomie auf die Untersuchung und Beurtheilung vorweltlicher Thierreste, fossiler Knochen, eröffnete er eine neue Bahn der Forschung, auf der er u. seine vielen Nachfolger die interessantesten Entdeckungen gemacht haben. Hieher gehört sein classisches Werk: "Recherches sur les ossements fossiles" 1821-24, 4. Aufl. 1835, welchem die eben so geistreiche Abhandlung über die Erdschichten bei Paris beigefügt ist. Sein Werk: "Le regne animal" bildet die Grundlage aller späteren Behandlung und Anordnung der Zoologie. Die 1. Auflage, 4 Bde., erschien 4817; die 2. 1829; deutsch von Voigt, 6 Bde., Leipzig 1831-42. Gleich ausgezeichnet wie seine anderen Werke sind seine Gedächtnißreden: "Recueil d'eloges historiques", 3 Bde., 1819. - Sein Bruder Frederik C., geb. 1773, gest. 1838 als Conservator des Cabinets für vergleichende Anatomie des Jardin des plantes in Paris, schrieb "Sur les dents des mammiferes considerees comme caracteres zoologiques", Paris 1825 und "Histoire naturelle des mammiferes" mit Geoffroy St. Hilaire gemeinschaftlich.


Cuxhafen, hamburg. Flecken an der Elbemündung mit 1500 E., Leuchtthurm, Hafen, Lootsen u. Quarantäneanstalten, Seebädern.


Cuyaba, Stadt in der brasil. Provinz Matto Grosso mit 30000 E., Bischofssitz; Gold- und Silberminen.


Cuyp, Kuijp (Keip), Albert, geb. 1606 zu Dordrecht, gest. 1672, Maler aus der holländ. Schule; seine Landschaften mit Thierstücken werden besonders geschätzt.


Cuzco, Stadt in Peru auf einer Hochebene unter den Anden, Bischofssitz, Universität, hat 50000 E., darunter

einhellig; Custoden heißen bei Musikalien oder Büchern die unter der letzten Zeile einer Seite stehenden Zeichen oder Buchstaben, die den Schlüssel oder Anfangsbuchstaben der folgenden Seite anzeigen; im kirchlichen Sinne heißt C. der Canonicus, dem die Seelsorge an einer Dom- oder Collegiatstiftskirche obliegt, ferner der Sacristan oder thesaurarius, der Kirchengebäude u. Kirchengeräthe überwacht u. dessen Titel C. besonders seit den Säcularisationen vielfach nur noch für den Obermessner, Kusterer od. Küster übrig blieb; außerdem kam und kommt der Name C. noch in vielen anderen Beziehungen vor.


Custozza, Dorf 3/4 St. von Verona, wo Marschall Radetzky den 23., 24. u. 25. Juli 1848 den Carlo Alberto von Sardinien gänzlich schlug.


Cutis, lat., die Haut.


Cuvette (frz. Küwätt), dasselbe was Cunette.


Cuvier (Küwieh), George Leopold Chrétien Frédérik Dagobert, geb. den 23. Aug. 1769 zu Mömpelgard, besuchte das Gymnasium daselbst und kam 1784 in die Karlsschule zu Stuttgart, wo er neben dem Studium des Rechts mit besonderer Vorliebe Zoologie betrieb. 1788 übernahm er eine Hauslehrerstelle bei Graf dʼHericy in der Normandie und kam durch Abbé Tessierʼs Verwendung 1795 nach Paris als Professor an der Centralschule des Pantheons. Bald darauf Adjunct des Lehrers der vergleichenden Anatomie am Jardin des plantes begann er seine jetzt weltberühmte Skelettsammlung. 1796 wurde er Mitglied des Nationalinstituts, 1800 Professor am Collége de France, 1802 Generalinspector des Unterrichts, 1808 von Napoleon zum Rath der neuen Universität, 1813 zum Maître de requêtes im Staatsrathe, u. bald darauf zum Staatsrath ernannt. Nach den 100 Tagen erhob ihn Ludwig XVIII. zum Kanzler der Universität, 1819 zum Baron u. 1826 zum Großoffizier der Ehrenlegion, Ludwig Philipp 1831 zum Pair von Frankreich: er st. den 13. Mai 1832. – Vielseitig wie seine Bildung war sein Wirken, nicht bloß auf dem Felde der Wissenschaft, sondern auch auf dem des öffentlichen Lebens. Doch ist es die Naturgeschichte des Thierreichs, der die Hauptthätigkeit seines großen Geistes zugewandt war. In der vergleichenden Anatomie leistete er Außerordentliches und erhob sie zuerst zur Wissenschaft; seine „Leçons dʼanatomie comparée“, 5 Bde., Paris 1801–5, sind die Frucht seiner vieljährigen u. genauesten Untersuchungen einer zahllosen Menge von Thieren. Durch seine geistreiche Anwendung der vergleichenden Anatomie auf die Untersuchung und Beurtheilung vorweltlicher Thierreste, fossiler Knochen, eröffnete er eine neue Bahn der Forschung, auf der er u. seine vielen Nachfolger die interessantesten Entdeckungen gemacht haben. Hieher gehört sein classisches Werk: „Recherches sur les ossements fossiles“ 1821–24, 4. Aufl. 1835, welchem die eben so geistreiche Abhandlung über die Erdschichten bei Paris beigefügt ist. Sein Werk: „Le règne animal“ bildet die Grundlage aller späteren Behandlung und Anordnung der Zoologie. Die 1. Auflage, 4 Bde., erschien 4817; die 2. 1829; deutsch von Voigt, 6 Bde., Leipzig 1831–42. Gleich ausgezeichnet wie seine anderen Werke sind seine Gedächtnißreden: „Recueil dʼéloges historiques“, 3 Bde., 1819. – Sein Bruder Frédérik C., geb. 1773, gest. 1838 als Conservator des Cabinets für vergleichende Anatomie des Jardin des plantes in Paris, schrieb „Sur les dents des mammifères considérées comme caractères zoologiques“, Paris 1825 und „Histoire naturelle des mammifères“ mit Geoffroy St. Hilaire gemeinschaftlich.


Cuxhafen, hamburg. Flecken an der Elbemündung mit 1500 E., Leuchtthurm, Hafen, Lootsen u. Quarantäneanstalten, Seebädern.


Cuyaba, Stadt in der brasil. Provinz Matto Grosso mit 30000 E., Bischofssitz; Gold- und Silberminen.


Cuyp, Kuijp (Keip), Albert, geb. 1606 zu Dordrecht, gest. 1672, Maler aus der holländ. Schule; seine Landschaften mit Thierstücken werden besonders geschätzt.


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[250/0251] einhellig; Custoden heißen bei Musikalien oder Büchern die unter der letzten Zeile einer Seite stehenden Zeichen oder Buchstaben, die den Schlüssel oder Anfangsbuchstaben der folgenden Seite anzeigen; im kirchlichen Sinne heißt C. der Canonicus, dem die Seelsorge an einer Dom- oder Collegiatstiftskirche obliegt, ferner der Sacristan oder thesaurarius, der Kirchengebäude u. Kirchengeräthe überwacht u. dessen Titel C. besonders seit den Säcularisationen vielfach nur noch für den Obermessner, Kusterer od. Küster übrig blieb; außerdem kam und kommt der Name C. noch in vielen anderen Beziehungen vor. Custozza, Dorf 3/4 St. von Verona, wo Marschall Radetzky den 23., 24. u. 25. Juli 1848 den Carlo Alberto von Sardinien gänzlich schlug. Cutis, lat., die Haut. Cuvette (frz. Küwätt), dasselbe was Cunette. Cuvier (Küwieh), George Leopold Chrétien Frédérik Dagobert, geb. den 23. Aug. 1769 zu Mömpelgard, besuchte das Gymnasium daselbst und kam 1784 in die Karlsschule zu Stuttgart, wo er neben dem Studium des Rechts mit besonderer Vorliebe Zoologie betrieb. 1788 übernahm er eine Hauslehrerstelle bei Graf dʼHericy in der Normandie und kam durch Abbé Tessierʼs Verwendung 1795 nach Paris als Professor an der Centralschule des Pantheons. Bald darauf Adjunct des Lehrers der vergleichenden Anatomie am Jardin des plantes begann er seine jetzt weltberühmte Skelettsammlung. 1796 wurde er Mitglied des Nationalinstituts, 1800 Professor am Collége de France, 1802 Generalinspector des Unterrichts, 1808 von Napoleon zum Rath der neuen Universität, 1813 zum Maître de requêtes im Staatsrathe, u. bald darauf zum Staatsrath ernannt. Nach den 100 Tagen erhob ihn Ludwig XVIII. zum Kanzler der Universität, 1819 zum Baron u. 1826 zum Großoffizier der Ehrenlegion, Ludwig Philipp 1831 zum Pair von Frankreich: er st. den 13. Mai 1832. – Vielseitig wie seine Bildung war sein Wirken, nicht bloß auf dem Felde der Wissenschaft, sondern auch auf dem des öffentlichen Lebens. Doch ist es die Naturgeschichte des Thierreichs, der die Hauptthätigkeit seines großen Geistes zugewandt war. In der vergleichenden Anatomie leistete er Außerordentliches und erhob sie zuerst zur Wissenschaft; seine „Leçons dʼanatomie comparée“, 5 Bde., Paris 1801–5, sind die Frucht seiner vieljährigen u. genauesten Untersuchungen einer zahllosen Menge von Thieren. Durch seine geistreiche Anwendung der vergleichenden Anatomie auf die Untersuchung und Beurtheilung vorweltlicher Thierreste, fossiler Knochen, eröffnete er eine neue Bahn der Forschung, auf der er u. seine vielen Nachfolger die interessantesten Entdeckungen gemacht haben. Hieher gehört sein classisches Werk: „Recherches sur les ossements fossiles“ 1821–24, 4. Aufl. 1835, welchem die eben so geistreiche Abhandlung über die Erdschichten bei Paris beigefügt ist. Sein Werk: „Le règne animal“ bildet die Grundlage aller späteren Behandlung und Anordnung der Zoologie. Die 1. Auflage, 4 Bde., erschien 4817; die 2. 1829; deutsch von Voigt, 6 Bde., Leipzig 1831–42. Gleich ausgezeichnet wie seine anderen Werke sind seine Gedächtnißreden: „Recueil dʼéloges historiques“, 3 Bde., 1819. – Sein Bruder Frédérik C., geb. 1773, gest. 1838 als Conservator des Cabinets für vergleichende Anatomie des Jardin des plantes in Paris, schrieb „Sur les dents des mammifères considérées comme caractères zoologiques“, Paris 1825 und „Histoire naturelle des mammifères“ mit Geoffroy St. Hilaire gemeinschaftlich. Cuxhafen, hamburg. Flecken an der Elbemündung mit 1500 E., Leuchtthurm, Hafen, Lootsen u. Quarantäneanstalten, Seebädern. Cuyaba, Stadt in der brasil. Provinz Matto Grosso mit 30000 E., Bischofssitz; Gold- und Silberminen. Cuyp, Kuijp (Keip), Albert, geb. 1606 zu Dordrecht, gest. 1672, Maler aus der holländ. Schule; seine Landschaften mit Thierstücken werden besonders geschätzt. Cuzco, Stadt in Peru auf einer Hochebene unter den Anden, Bischofssitz, Universität, hat 50000 E., darunter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/251>, abgerufen am 22.11.2024.