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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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abgerundetem, ziemlich langem Schwanz. Schwimmen und tauchen sehr geschickt und holen die Fische oft mehrere Klafter tief aus dem Wasser. Der bekannteste ist der gemeine C. (Carbo cormoranus), von der Größe einer Gans, schwarz mit Violetglanz und einer Art Haube auf dem Kopf. Lebt an den Nordküsten Europas, zuweilen auch an die Flüsse Süddeutschlands kommend. Die C. nisten in großen Gesellschaften, erscheinen oft an einzelnen Orten in großer Menge und können dann durch Wegfangen der Fische, sowie durch ihren scharfen, stinkenden Unrath und das Faulen der Fischreste eben so schädlich als lästig werden. Sie sind zwar scheu, doch leicht zu zähmen und zum Fischfang abzurichten. Der chinesische C. (C. Sinensis) ist dem vorigen ähnlich und wird in China zum Fischfang gebraucht. Die Zwergscharbe (C. pygmaeus) von der Größe einer Ente, schwarz und weiß gefleckt, an der untern Donau und am schwarzen Meer.


Cornada, Cornado, kleine Kupfermünze in Castilien und Navarra, etwa 1/2 Pf.


Cornard (frz. Kornahr), Hörnerträger, Hahnrei; Cornardise, Hahnreischaft.


Cornaro, venetian. Patricierfamilie. Marco C., Doge 1386, unterwarf Candia vollends; seine Urenkelin, Caterina C., Königin von Cypern, überließ als Wittwe die Insel der Republik Venedig, st. 1510. C. Ludovico, geb. 1462, gest. 1566, befolgte von seinem 40. Jahre an eine von ihm schriftlich dargestellte Diät, durch die er sich von Kränklichkeit befreite und ein hohes Alter erreichte; s. Hufelands Makrobiotik. C. Giovanni, 1625-29 Doge; C. Giovanni II., Doge 1709, unterzeichnete 1718 den Frieden von Passarowicz. C. Piscopia, geb. 1646, gest. 1684, gelehrte Dame, Dr. der Philosophie und Mitglied vieler Akademien.


Cornea, lat., Hornhaut, s. Auge.


Corneille (frz. Kornelj), Pierre, geb. 6. Juni 1606 zu Rouen, schrieb zuerst Lustspiele, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Seinen Ruhm verdankt er aber seinen Trauerspielen, besonders "Cinna", "die Horatier" und dem "Cid", durch welche er der Schöpfer des class. franz. Trauerspiels wurde. Er neigt sich allerdings manchmal zur Declamation u. einem gewissen Schwulste, ist aber Meister in der Darstellung hoher Charaktere. Mit Richelieu konnte er sich nicht vertragen, deßwegen brachte er es auch zu keinem Vermögen; st. 1. Oct. 1684.


Corneille (frz. Kornelj), Thomas, Bruder des Vorigen, geb. 1625 zu Rouen, schrieb 42 Dramen, erreichte jedoch seinen Bruder nicht, erwarb sich aber um die Grammatik der franz. Sprache Verdienste, indem er einen Ergänzungsband zu dem Wörterbuche der franz. Akademie lieferte; er st. den 8. Dec. 1709.


Cornelia (gens), Name eines der vielverzweigtesten und berühmtesten Geschlechter des alten Rom. Es gab ein plebejisches, unter dessen Familien der Beiname Balbus häufig war und aus welchem der Geschichtschreiber Tacitus hervorging und ein patricisches, das sich in die 4 Hauptlinien der Maluginenses oder Cossi, Lentuli, Rufini und der Scipionen theilte, die Dotabellä, Cinnä, Merulä u. A. als Aeste hatte. Den Namen C. trugen auch viele wichtige Gesetze, wie lex C. de ambitu, sicariis et veneficiis, de tribunis plebis, edictis perpetuis sumptuaria, de injuriis u. a. m.


Cornelia, Name mehrerer berühmten altröm. Frauen, wie z. B. der Schwester des Cinna und Gemahlin Cäsars; die berüchtigste C. war jene, welche 331 v. Chr. während. einer Seuche mit 20 andern Matronen 170 oder gar 370 Patricier und entdeckt sich selbst vergiftet haben soll; die edelste gehörte den Scipionen an, war die Tochter des Scipio Africanus d. ältern, wurde Gemahlin des Sempronius Gracchus, dadurch Schwiegermutter des jüngern Scipio Africanus und Mutter der beiden Gracchen. Letztern ließ sie eine nach röm. Begriffen vortreffliche Erziehung angedeihen, rühmte sich derselben nach der bekannten Erzählung des Valerius Maximus als ihres köstlichsten Schmuckes und schlug um ihretwillen als Wittwe die Hand des Königs Ptolemäus

abgerundetem, ziemlich langem Schwanz. Schwimmen und tauchen sehr geschickt und holen die Fische oft mehrere Klafter tief aus dem Wasser. Der bekannteste ist der gemeine C. (Carbo cormoranus), von der Größe einer Gans, schwarz mit Violetglanz und einer Art Haube auf dem Kopf. Lebt an den Nordküsten Europas, zuweilen auch an die Flüsse Süddeutschlands kommend. Die C. nisten in großen Gesellschaften, erscheinen oft an einzelnen Orten in großer Menge und können dann durch Wegfangen der Fische, sowie durch ihren scharfen, stinkenden Unrath und das Faulen der Fischreste eben so schädlich als lästig werden. Sie sind zwar scheu, doch leicht zu zähmen und zum Fischfang abzurichten. Der chinesische C. (C. Sinensis) ist dem vorigen ähnlich und wird in China zum Fischfang gebraucht. Die Zwergscharbe (C. pygmaeus) von der Größe einer Ente, schwarz und weiß gefleckt, an der untern Donau und am schwarzen Meer.


Cornada, Cornado, kleine Kupfermünze in Castilien und Navarra, etwa 1/2 Pf.


Cornard (frz. Kornahr), Hörnerträger, Hahnrei; Cornardise, Hahnreischaft.


Cornaro, venetian. Patricierfamilie. Marco C., Doge 1386, unterwarf Candia vollends; seine Urenkelin, Caterina C., Königin von Cypern, überließ als Wittwe die Insel der Republik Venedig, st. 1510. C. Ludovico, geb. 1462, gest. 1566, befolgte von seinem 40. Jahre an eine von ihm schriftlich dargestellte Diät, durch die er sich von Kränklichkeit befreite und ein hohes Alter erreichte; s. Hufelands Makrobiotik. C. Giovanni, 1625–29 Doge; C. Giovanni II., Doge 1709, unterzeichnete 1718 den Frieden von Passarowicz. C. Piscopia, geb. 1646, gest. 1684, gelehrte Dame, Dr. der Philosophie und Mitglied vieler Akademien.


Cornea, lat., Hornhaut, s. Auge.


Corneille (frz. Kornelj), Pierre, geb. 6. Juni 1606 zu Rouen, schrieb zuerst Lustspiele, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Seinen Ruhm verdankt er aber seinen Trauerspielen, besonders „Cinna“, „die Horatier“ und dem „Cid“, durch welche er der Schöpfer des class. franz. Trauerspiels wurde. Er neigt sich allerdings manchmal zur Declamation u. einem gewissen Schwulste, ist aber Meister in der Darstellung hoher Charaktere. Mit Richelieu konnte er sich nicht vertragen, deßwegen brachte er es auch zu keinem Vermögen; st. 1. Oct. 1684.


Corneille (frz. Kornelj), Thomas, Bruder des Vorigen, geb. 1625 zu Rouen, schrieb 42 Dramen, erreichte jedoch seinen Bruder nicht, erwarb sich aber um die Grammatik der franz. Sprache Verdienste, indem er einen Ergänzungsband zu dem Wörterbuche der franz. Akademie lieferte; er st. den 8. Dec. 1709.


Cornelia (gens), Name eines der vielverzweigtesten und berühmtesten Geschlechter des alten Rom. Es gab ein plebejisches, unter dessen Familien der Beiname Balbus häufig war und aus welchem der Geschichtschreiber Tacitus hervorging und ein patricisches, das sich in die 4 Hauptlinien der Maluginenses oder Cossi, Lentuli, Rufini und der Scipionen theilte, die Dotabellä, Cinnä, Merulä u. A. als Aeste hatte. Den Namen C. trugen auch viele wichtige Gesetze, wie lex C. de ambitu, sicariis et veneficiis, de tribunis plebis, edictis perpetuis sumptuaria, de injuriis u. a. m.


Cornelia, Name mehrerer berühmten altröm. Frauen, wie z. B. der Schwester des Cinna und Gemahlin Cäsars; die berüchtigste C. war jene, welche 331 v. Chr. während. einer Seuche mit 20 andern Matronen 170 oder gar 370 Patricier und entdeckt sich selbst vergiftet haben soll; die edelste gehörte den Scipionen an, war die Tochter des Scipio Africanus d. ältern, wurde Gemahlin des Sempronius Gracchus, dadurch Schwiegermutter des jüngern Scipio Africanus und Mutter der beiden Gracchen. Letztern ließ sie eine nach röm. Begriffen vortreffliche Erziehung angedeihen, rühmte sich derselben nach der bekannten Erzählung des Valerius Maximus als ihres köstlichsten Schmuckes und schlug um ihretwillen als Wittwe die Hand des Königs Ptolemäus

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[213/0214] abgerundetem, ziemlich langem Schwanz. Schwimmen und tauchen sehr geschickt und holen die Fische oft mehrere Klafter tief aus dem Wasser. Der bekannteste ist der gemeine C. (Carbo cormoranus), von der Größe einer Gans, schwarz mit Violetglanz und einer Art Haube auf dem Kopf. Lebt an den Nordküsten Europas, zuweilen auch an die Flüsse Süddeutschlands kommend. Die C. nisten in großen Gesellschaften, erscheinen oft an einzelnen Orten in großer Menge und können dann durch Wegfangen der Fische, sowie durch ihren scharfen, stinkenden Unrath und das Faulen der Fischreste eben so schädlich als lästig werden. Sie sind zwar scheu, doch leicht zu zähmen und zum Fischfang abzurichten. Der chinesische C. (C. Sinensis) ist dem vorigen ähnlich und wird in China zum Fischfang gebraucht. Die Zwergscharbe (C. pygmaeus) von der Größe einer Ente, schwarz und weiß gefleckt, an der untern Donau und am schwarzen Meer. Cornada, Cornado, kleine Kupfermünze in Castilien und Navarra, etwa 1/2 Pf. Cornard (frz. Kornahr), Hörnerträger, Hahnrei; Cornardise, Hahnreischaft. Cornaro, venetian. Patricierfamilie. Marco C., Doge 1386, unterwarf Candia vollends; seine Urenkelin, Caterina C., Königin von Cypern, überließ als Wittwe die Insel der Republik Venedig, st. 1510. C. Ludovico, geb. 1462, gest. 1566, befolgte von seinem 40. Jahre an eine von ihm schriftlich dargestellte Diät, durch die er sich von Kränklichkeit befreite und ein hohes Alter erreichte; s. Hufelands Makrobiotik. C. Giovanni, 1625–29 Doge; C. Giovanni II., Doge 1709, unterzeichnete 1718 den Frieden von Passarowicz. C. Piscopia, geb. 1646, gest. 1684, gelehrte Dame, Dr. der Philosophie und Mitglied vieler Akademien. Cornea, lat., Hornhaut, s. Auge. Corneille (frz. Kornelj), Pierre, geb. 6. Juni 1606 zu Rouen, schrieb zuerst Lustspiele, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Seinen Ruhm verdankt er aber seinen Trauerspielen, besonders „Cinna“, „die Horatier“ und dem „Cid“, durch welche er der Schöpfer des class. franz. Trauerspiels wurde. Er neigt sich allerdings manchmal zur Declamation u. einem gewissen Schwulste, ist aber Meister in der Darstellung hoher Charaktere. Mit Richelieu konnte er sich nicht vertragen, deßwegen brachte er es auch zu keinem Vermögen; st. 1. Oct. 1684. Corneille (frz. Kornelj), Thomas, Bruder des Vorigen, geb. 1625 zu Rouen, schrieb 42 Dramen, erreichte jedoch seinen Bruder nicht, erwarb sich aber um die Grammatik der franz. Sprache Verdienste, indem er einen Ergänzungsband zu dem Wörterbuche der franz. Akademie lieferte; er st. den 8. Dec. 1709. Cornelia (gens), Name eines der vielverzweigtesten und berühmtesten Geschlechter des alten Rom. Es gab ein plebejisches, unter dessen Familien der Beiname Balbus häufig war und aus welchem der Geschichtschreiber Tacitus hervorging und ein patricisches, das sich in die 4 Hauptlinien der Maluginenses oder Cossi, Lentuli, Rufini und der Scipionen theilte, die Dotabellä, Cinnä, Merulä u. A. als Aeste hatte. Den Namen C. trugen auch viele wichtige Gesetze, wie lex C. de ambitu, sicariis et veneficiis, de tribunis plebis, edictis perpetuis sumptuaria, de injuriis u. a. m. Cornelia, Name mehrerer berühmten altröm. Frauen, wie z. B. der Schwester des Cinna und Gemahlin Cäsars; die berüchtigste C. war jene, welche 331 v. Chr. während. einer Seuche mit 20 andern Matronen 170 oder gar 370 Patricier und entdeckt sich selbst vergiftet haben soll; die edelste gehörte den Scipionen an, war die Tochter des Scipio Africanus d. ältern, wurde Gemahlin des Sempronius Gracchus, dadurch Schwiegermutter des jüngern Scipio Africanus und Mutter der beiden Gracchen. Letztern ließ sie eine nach röm. Begriffen vortreffliche Erziehung angedeihen, rühmte sich derselben nach der bekannten Erzählung des Valerius Maximus als ihres köstlichsten Schmuckes und schlug um ihretwillen als Wittwe die Hand des Königs Ptolemäus

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/214>, abgerufen am 27.11.2024.