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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Königin Christine; Berlin 1751-60; Ranke, Päpste, III. Bd.; Historisch-politische Blätter 1843. XII.)


Christine, von Spanien, s. Marie Christine.


Christine, Marie, Erzherzogin von Oesterreich, Maria Theresias und Franz I. vierte Tochter, ausgezeichnet durch Schönheit, Geist und Wohlthätigkeit, geb. den 13. Mai 1742, vermählt 1766 mit Albrecht, dem Sohne Augusts III. von Polen und Sachsen, dem sie das Fürstenthum Teschen in österr. Schlesien zubrachte, 1781-1793 mit ihrem Gemahle Statthalterin der österr. Niederlande, st. 24. Juni 1798 kinderlos in Wien; ihr Grabmal in der Augustinerkirche ist eines der berühmtesten Werke des Bildhauers Canova.


Christinos, die Anhänger Marie Christinens von Spanien und ihrer Tochter Isabella, eigentlich die Verfechter des Constitutionalismus in Spanien gegen die Carlisten, die Partei des Prinzen Carlos und des absoluten Regierungssystems.


Christliche Archäologie (s. Alterthum) ist die Darstellung der christlichen Einrichtungen in der Vorzeit, insofern dieselben den Einrichtungen der heidnischen und jüdischen Zeitgenossen gegenüber ein eigenthümliches (von der christlichen Religion aufgedrücktes) Gepräge haben; dies ist aus begreiflichen Gründen am meisten bei den Einrichtungen des christlichen Cultus der Fall und was sich auf diesen bezieht, daher die christl. A. auch vorzugsweise sich mit diesen Gegenständen befaßt. Die christliche Vorzeit beginnt mit dem Christenthume und reicht bis zu dem eigentlichen Mittelalter, dem Ende des 6. Jahrh., wo die antiken Völker erloschen und die germanischen die Hauptträger des kirchlichen Lebens geworden sind. Archäologische Notizen theilen bereits die Kirchenväter mit, als Wissenschaft aber erscheint die Archäologie erst nach der Reformation, weil die Behauptung, die alte Kirche sei durch die Reformatoren wieder hergestellt worden, zur genauern Untersuchung der christlichen Vorzeit antreiben mußte. Die Magdeburger Centuriatoren (s. Centuriatoren) gaben jeder Centurie einen archäologischen Abschnitt bei, und Baronius stellte in seinen Annalen (s. Baronius) den protestantischen Kirchenhistorikern die gleiche Disposition entgegen; aus den Annalen stellte Cornelius Schulting alle Archäologischen Angaben und Erörterungen in einen "Thesaurus sacrarum antiquitatum" zusammen, das erste für sich bestehende archäologische Werk (1603). Ein originelles Werk lieferte 1708 der Engländer Joseph Bingham, das vielfach übersetzt und überarbeitet wurde; ihm folgten wieder auf kathol. Seite Mamachi, Selvaggio, Manhart, am ausgezeichnetsten Pellicia (Neapel 1777); in neuester Zeit Dr. Binterim in seinen "Denkwürdigkeiten der christkatholischen Kirche", Mainz 1821-1841. Von protestantischer Seite sind die bedeutendsten Leistungen: Augusti, Denkwürdigkeiten aus der christl. Archäologie, Leipzig 1817-1831; Rheinwald, kirchl. Archäologie, Berlin 1830; Wilh. Böhmer, die christlichkirchliche Alterthumswissenschaft, Breslau 1836.


Christliche Kunst s. Aesthetik, Baukunst, Bildhauerkunst, byzantin. Kunst, Malerei, Musik, Poesie.


Christolatrie, griech., die Anbetung Christi.


Christologie, derjenige Theil der Glaubenslehre, welcher die Kirchenlehre über die Person Christi entwickelt: Christus ist wahrer Gott; Christus ist wahrer vollkommener Mensch; Christus vereinigt in seiner Person die göttliche und menschliche Natur. Gegen die Kirchenlehre haben sich von jeher eine Menge Häresien erhoben: z. B. Ebioniten, Gnostiker, Sabellianer, Arianer, Monophysiten, Monotheleten, Adoptianer etc. die verschiedenen Antitrinitarier alter und neuer Zeit.


Christoph, Herzog von Bayern, geb. 5. Juni 1449, riesenstark, focht unter Kaiser Max I. in Flandern u. Ungarn, lebte mit seinem Bruder, dem regierenden Herzog Albrecht IV. fast immer in Streit, versöhnte sich endlich mit ihm und st. 15. August 1493 in Rhodus auf seiner Rückkehr von der Pilgerfahrt nach Jerusalem.


Christoph, Herzog von Würtemberg,

Königin Christine; Berlin 1751–60; Ranke, Päpste, III. Bd.; Historisch-politische Blätter 1843. XII.)


Christine, von Spanien, s. Marie Christine.


Christine, Marie, Erzherzogin von Oesterreich, Maria Theresias und Franz I. vierte Tochter, ausgezeichnet durch Schönheit, Geist und Wohlthätigkeit, geb. den 13. Mai 1742, vermählt 1766 mit Albrecht, dem Sohne Augusts III. von Polen und Sachsen, dem sie das Fürstenthum Teschen in österr. Schlesien zubrachte, 1781–1793 mit ihrem Gemahle Statthalterin der österr. Niederlande, st. 24. Juni 1798 kinderlos in Wien; ihr Grabmal in der Augustinerkirche ist eines der berühmtesten Werke des Bildhauers Canova.


Christinos, die Anhänger Marie Christinens von Spanien und ihrer Tochter Isabella, eigentlich die Verfechter des Constitutionalismus in Spanien gegen die Carlisten, die Partei des Prinzen Carlos und des absoluten Regierungssystems.


Christliche Archäologie (s. Alterthum) ist die Darstellung der christlichen Einrichtungen in der Vorzeit, insofern dieselben den Einrichtungen der heidnischen und jüdischen Zeitgenossen gegenüber ein eigenthümliches (von der christlichen Religion aufgedrücktes) Gepräge haben; dies ist aus begreiflichen Gründen am meisten bei den Einrichtungen des christlichen Cultus der Fall und was sich auf diesen bezieht, daher die christl. A. auch vorzugsweise sich mit diesen Gegenständen befaßt. Die christliche Vorzeit beginnt mit dem Christenthume und reicht bis zu dem eigentlichen Mittelalter, dem Ende des 6. Jahrh., wo die antiken Völker erloschen und die germanischen die Hauptträger des kirchlichen Lebens geworden sind. Archäologische Notizen theilen bereits die Kirchenväter mit, als Wissenschaft aber erscheint die Archäologie erst nach der Reformation, weil die Behauptung, die alte Kirche sei durch die Reformatoren wieder hergestellt worden, zur genauern Untersuchung der christlichen Vorzeit antreiben mußte. Die Magdeburger Centuriatoren (s. Centuriatoren) gaben jeder Centurie einen archäologischen Abschnitt bei, und Baronius stellte in seinen Annalen (s. Baronius) den protestantischen Kirchenhistorikern die gleiche Disposition entgegen; aus den Annalen stellte Cornelius Schulting alle Archäologischen Angaben und Erörterungen in einen „Thesaurus sacrarum antiquitatum“ zusammen, das erste für sich bestehende archäologische Werk (1603). Ein originelles Werk lieferte 1708 der Engländer Joseph Bingham, das vielfach übersetzt und überarbeitet wurde; ihm folgten wieder auf kathol. Seite Mamachi, Selvaggio, Manhart, am ausgezeichnetsten Pellicia (Neapel 1777); in neuester Zeit Dr. Binterim in seinen „Denkwürdigkeiten der christkatholischen Kirche“, Mainz 1821–1841. Von protestantischer Seite sind die bedeutendsten Leistungen: Augusti, Denkwürdigkeiten aus der christl. Archäologie, Leipzig 1817–1831; Rheinwald, kirchl. Archäologie, Berlin 1830; Wilh. Böhmer, die christlichkirchliche Alterthumswissenschaft, Breslau 1836.


Christliche Kunst s. Aesthetik, Baukunst, Bildhauerkunst, byzantin. Kunst, Malerei, Musik, Poesie.


Christolatrie, griech., die Anbetung Christi.


Christologie, derjenige Theil der Glaubenslehre, welcher die Kirchenlehre über die Person Christi entwickelt: Christus ist wahrer Gott; Christus ist wahrer vollkommener Mensch; Christus vereinigt in seiner Person die göttliche und menschliche Natur. Gegen die Kirchenlehre haben sich von jeher eine Menge Häresien erhoben: z. B. Ebioniten, Gnostiker, Sabellianer, Arianer, Monophysiten, Monotheleten, Adoptianer etc. die verschiedenen Antitrinitarier alter und neuer Zeit.


Christoph, Herzog von Bayern, geb. 5. Juni 1449, riesenstark, focht unter Kaiser Max I. in Flandern u. Ungarn, lebte mit seinem Bruder, dem regierenden Herzog Albrecht IV. fast immer in Streit, versöhnte sich endlich mit ihm und st. 15. August 1493 in Rhodus auf seiner Rückkehr von der Pilgerfahrt nach Jerusalem.


Christoph, Herzog von Würtemberg,

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[110/0111] Königin Christine; Berlin 1751–60; Ranke, Päpste, III. Bd.; Historisch-politische Blätter 1843. XII.) Christine, von Spanien, s. Marie Christine. Christine, Marie, Erzherzogin von Oesterreich, Maria Theresias und Franz I. vierte Tochter, ausgezeichnet durch Schönheit, Geist und Wohlthätigkeit, geb. den 13. Mai 1742, vermählt 1766 mit Albrecht, dem Sohne Augusts III. von Polen und Sachsen, dem sie das Fürstenthum Teschen in österr. Schlesien zubrachte, 1781–1793 mit ihrem Gemahle Statthalterin der österr. Niederlande, st. 24. Juni 1798 kinderlos in Wien; ihr Grabmal in der Augustinerkirche ist eines der berühmtesten Werke des Bildhauers Canova. Christinos, die Anhänger Marie Christinens von Spanien und ihrer Tochter Isabella, eigentlich die Verfechter des Constitutionalismus in Spanien gegen die Carlisten, die Partei des Prinzen Carlos und des absoluten Regierungssystems. Christliche Archäologie (s. Alterthum) ist die Darstellung der christlichen Einrichtungen in der Vorzeit, insofern dieselben den Einrichtungen der heidnischen und jüdischen Zeitgenossen gegenüber ein eigenthümliches (von der christlichen Religion aufgedrücktes) Gepräge haben; dies ist aus begreiflichen Gründen am meisten bei den Einrichtungen des christlichen Cultus der Fall und was sich auf diesen bezieht, daher die christl. A. auch vorzugsweise sich mit diesen Gegenständen befaßt. Die christliche Vorzeit beginnt mit dem Christenthume und reicht bis zu dem eigentlichen Mittelalter, dem Ende des 6. Jahrh., wo die antiken Völker erloschen und die germanischen die Hauptträger des kirchlichen Lebens geworden sind. Archäologische Notizen theilen bereits die Kirchenväter mit, als Wissenschaft aber erscheint die Archäologie erst nach der Reformation, weil die Behauptung, die alte Kirche sei durch die Reformatoren wieder hergestellt worden, zur genauern Untersuchung der christlichen Vorzeit antreiben mußte. Die Magdeburger Centuriatoren (s. Centuriatoren) gaben jeder Centurie einen archäologischen Abschnitt bei, und Baronius stellte in seinen Annalen (s. Baronius) den protestantischen Kirchenhistorikern die gleiche Disposition entgegen; aus den Annalen stellte Cornelius Schulting alle Archäologischen Angaben und Erörterungen in einen „Thesaurus sacrarum antiquitatum“ zusammen, das erste für sich bestehende archäologische Werk (1603). Ein originelles Werk lieferte 1708 der Engländer Joseph Bingham, das vielfach übersetzt und überarbeitet wurde; ihm folgten wieder auf kathol. Seite Mamachi, Selvaggio, Manhart, am ausgezeichnetsten Pellicia (Neapel 1777); in neuester Zeit Dr. Binterim in seinen „Denkwürdigkeiten der christkatholischen Kirche“, Mainz 1821–1841. Von protestantischer Seite sind die bedeutendsten Leistungen: Augusti, Denkwürdigkeiten aus der christl. Archäologie, Leipzig 1817–1831; Rheinwald, kirchl. Archäologie, Berlin 1830; Wilh. Böhmer, die christlichkirchliche Alterthumswissenschaft, Breslau 1836. Christliche Kunst s. Aesthetik, Baukunst, Bildhauerkunst, byzantin. Kunst, Malerei, Musik, Poesie. Christolatrie, griech., die Anbetung Christi. Christologie, derjenige Theil der Glaubenslehre, welcher die Kirchenlehre über die Person Christi entwickelt: Christus ist wahrer Gott; Christus ist wahrer vollkommener Mensch; Christus vereinigt in seiner Person die göttliche und menschliche Natur. Gegen die Kirchenlehre haben sich von jeher eine Menge Häresien erhoben: z. B. Ebioniten, Gnostiker, Sabellianer, Arianer, Monophysiten, Monotheleten, Adoptianer etc. die verschiedenen Antitrinitarier alter und neuer Zeit. Christoph, Herzog von Bayern, geb. 5. Juni 1449, riesenstark, focht unter Kaiser Max I. in Flandern u. Ungarn, lebte mit seinem Bruder, dem regierenden Herzog Albrecht IV. fast immer in Streit, versöhnte sich endlich mit ihm und st. 15. August 1493 in Rhodus auf seiner Rückkehr von der Pilgerfahrt nach Jerusalem. Christoph, Herzog von Würtemberg,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/111>, abgerufen am 26.11.2024.