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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Jakob von York u. Albanien zu Ehren A. genannt.


Albany, Name von Hochschottland, Titel jüngerer königlicher Prinzen, seit Jakob II. der schott. Kronprinzen oder Prätendenten. Daher Marie Louise Karoline, Herzogin von A., geborne Prinzessin von Stolberg-Geldern, seit 1772 mit dem Enkel Jakobs II. Karl Eduard verheirathet. Nach dem Mißlingen seiner Unternehmungen auf England überließ sich Karl Ed. einem rohen Leben u. Marie Karoline entfloh 1780 in ein Kloster. Von 1788 erhielt sie von dem französ. Hofe eine Pension, lebte gewöhnlich in Florenz, schenkte dem berühmten Alfieri ihre Freundschaft, der ihr Leben beschrieben hat u. st. 1824 zu Florenz.


Albaracin, Stadt in Aragonien, Subdeleg. Teruel, in einer Gebirgsschlucht, 2000 E., seine Wolle, Eisenwerke, in der Geschichte des Cid genannt.


Albation, das Bleichen oder Absieden des Kupfers zur Silberweiße.


Albatros, der Name einer Gattung Schwimmvögel aus der Ordnung der Langschwinger. Der bekannteste ist der gemeine A., Diomedea exulans, vom Cap bis Neuholland, weiß mit schwarzen Flügeln, von der Größe des Schwans, und mit ausgebreiteten Flügeln 10-11 Fuß messend. Sie erheben sich schwer in die Luft, fliegen aber dann mit vieler Anmuth und Schnelligkeit, oft sehr weit in die hohe See, und dann gern auf Schiffen ausruhend.


Albbruck, Dorf im Amte Waldshut, Großherz. Baden, mit großem Eisenhüttenwerk.


Albe (alba camisia), langes weißes Kleid, das der Priester während seines hl. Amtes am Altare trägt.


Albemarle, dasselbe was Aumale, engl. Name der Stadt u. Herrschaft in der Normandie, von der mehrere Große, zuletzt Monk, den Herzogstitel führten. 2. Grafschaft in Virginien mit der Hptstdt. Charlotteville.


Albendorf, Dorf mit 1500 E., im preuß. Reg.-Bez. Breslau, Kreis Glatz, berühmte Wallfahrt; die Leidensgeschichte des Heilandes ist in allen Stationen vollständig dargestellt (58 Kapellen).


Albenga, Stadt in der sard. Prov. Genua, 5000 E. Bischofssitz, Hafen, Oel u. Weinbau.


Albensee, kleiner Gebirgssee in Oesterreich ob der Ens in reizender Gegend mit merkwürdigem Echo.


Alber, Erasmus, gegen Ende des 15. Jahrh. im Darmstädtischen geboren, studierte in Wittenberg unter Luther, wurde dessen eifriger Anhänger und nahm an allen Streitigkeiten lebhaften Antheil; st. 1553 als Generalsuperintendent in Neubrandenburg. Er gab heraus: "der Barfüßer Mönch Eulenspiegel und Alkoran, mit einer Vorrede M. Lutheri," Wittenberg 1542, eine Uebersetzung von dem abenteuerlichen und scandalösen Buche des Pisaner Minoriten Albicius, Ende des 14. Jahrh.: "liber conformitatum vitae S. Francisci ad vitam Jesu Christi".


Alber, auch Albe, Albel und Aller, die Pappel.


Albergati, Pietro, Graf, geb. 1728, italien. Lustspieldichter, st. 1804.


Alberich, in den ersten Perioden des Mittelalters häufig vorkommender Name. Geschichtlich sind: Alberich, Markgraf von Camerino, Gemahl der berüchtigten Marozia, römisches Parteihaupt, 925 ermordet; sein Sohn A. II., st. 924. - Alberich von Rheims, berühmter Scholastiker des 12. Jahrh. Realist; A. von Aix, gest. um 1120, schrieb die Geschichte der Kreuzzüge von 1095-1120. Ein Cisterziensermönch A. schrieb eine Weltchronik bis 1241; von Leibnitz 1698 herausgegeben. A. da Porta Ravennate, berühmter Jurist st. 1218; A. de Rosate, gleichfalls Jurist, gest. 1354.


Albern (früher wie einfältig mit einem guten Sinne "wahrhaftig") der Gegensatz zu bedacht, daher unverständig, absurd, Wichtiges und Gleichgiltiges nicht unterscheidend.


Alberoni, Giulio, geb. 1664 bei Parma als der Sohn eines armen Weingärtners, war zuerst Kirchensänger, ward dann Canonicus, Kapellan und Vertrauter des Bischofs von St. Donino. Während des span. Erbfolgekrieges wurde er dem Herzog von Vendome bekannt, der ihn nach Frankreich

Jakob von York u. Albanien zu Ehren A. genannt.


Albany, Name von Hochschottland, Titel jüngerer königlicher Prinzen, seit Jakob II. der schott. Kronprinzen oder Prätendenten. Daher Marie Louise Karoline, Herzogin von A., geborne Prinzessin von Stolberg-Geldern, seit 1772 mit dem Enkel Jakobs II. Karl Eduard verheirathet. Nach dem Mißlingen seiner Unternehmungen auf England überließ sich Karl Ed. einem rohen Leben u. Marie Karoline entfloh 1780 in ein Kloster. Von 1788 erhielt sie von dem französ. Hofe eine Pension, lebte gewöhnlich in Florenz, schenkte dem berühmten Alfieri ihre Freundschaft, der ihr Leben beschrieben hat u. st. 1824 zu Florenz.


Albaracin, Stadt in Aragonien, Subdeleg. Teruel, in einer Gebirgsschlucht, 2000 E., seine Wolle, Eisenwerke, in der Geschichte des Cid genannt.


Albation, das Bleichen oder Absieden des Kupfers zur Silberweiße.


Albatros, der Name einer Gattung Schwimmvögel aus der Ordnung der Langschwinger. Der bekannteste ist der gemeine A., Diomedea exulans, vom Cap bis Neuholland, weiß mit schwarzen Flügeln, von der Größe des Schwans, und mit ausgebreiteten Flügeln 10–11 Fuß messend. Sie erheben sich schwer in die Luft, fliegen aber dann mit vieler Anmuth und Schnelligkeit, oft sehr weit in die hohe See, und dann gern auf Schiffen ausruhend.


Albbruck, Dorf im Amte Waldshut, Großherz. Baden, mit großem Eisenhüttenwerk.


Albe (alba camisia), langes weißes Kleid, das der Priester während seines hl. Amtes am Altare trägt.


Albemarle, dasselbe was Aumale, engl. Name der Stadt u. Herrschaft in der Normandie, von der mehrere Große, zuletzt Monk, den Herzogstitel führten. 2. Grafschaft in Virginien mit der Hptstdt. Charlotteville.


Albendorf, Dorf mit 1500 E., im preuß. Reg.-Bez. Breslau, Kreis Glatz, berühmte Wallfahrt; die Leidensgeschichte des Heilandes ist in allen Stationen vollständig dargestellt (58 Kapellen).


Albenga, Stadt in der sard. Prov. Genua, 5000 E. Bischofssitz, Hafen, Oel u. Weinbau.


Albensee, kleiner Gebirgssee in Oesterreich ob der Ens in reizender Gegend mit merkwürdigem Echo.


Alber, Erasmus, gegen Ende des 15. Jahrh. im Darmstädtischen geboren, studierte in Wittenberg unter Luther, wurde dessen eifriger Anhänger und nahm an allen Streitigkeiten lebhaften Antheil; st. 1553 als Generalsuperintendent in Neubrandenburg. Er gab heraus: „der Barfüßer Mönch Eulenspiegel und Alkoran, mit einer Vorrede M. Lutheri,“ Wittenberg 1542, eine Uebersetzung von dem abenteuerlichen und scandalösen Buche des Pisaner Minoriten Albicius, Ende des 14. Jahrh.: „liber conformitatum vitae S. Francisci ad vitam Jesu Christi“.


Alber, auch Albe, Albel und Aller, die Pappel.


Albergati, Pietro, Graf, geb. 1728, italien. Lustspieldichter, st. 1804.


Alberich, in den ersten Perioden des Mittelalters häufig vorkommender Name. Geschichtlich sind: Alberich, Markgraf von Camerino, Gemahl der berüchtigten Marozia, römisches Parteihaupt, 925 ermordet; sein Sohn A. II., st. 924. – Alberich von Rheims, berühmter Scholastiker des 12. Jahrh. Realist; A. von Aix, gest. um 1120, schrieb die Geschichte der Kreuzzüge von 1095–1120. Ein Cisterziensermönch A. schrieb eine Weltchronik bis 1241; von Leibnitz 1698 herausgegeben. A. da Porta Ravennate, berühmter Jurist st. 1218; A. de Rosate, gleichfalls Jurist, gest. 1354.


Albern (früher wie einfältig mit einem guten Sinne „wahrhaftig“) der Gegensatz zu bedacht, daher unverständig, absurd, Wichtiges und Gleichgiltiges nicht unterscheidend.


Alberoni, Giulio, geb. 1664 bei Parma als der Sohn eines armen Weingärtners, war zuerst Kirchensänger, ward dann Canonicus, Kapellan und Vertrauter des Bischofs von St. Donino. Während des span. Erbfolgekrieges wurde er dem Herzog von Vendôme bekannt, der ihn nach Frankreich

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[94/0095] Jakob von York u. Albanien zu Ehren A. genannt. Albany, Name von Hochschottland, Titel jüngerer königlicher Prinzen, seit Jakob II. der schott. Kronprinzen oder Prätendenten. Daher Marie Louise Karoline, Herzogin von A., geborne Prinzessin von Stolberg-Geldern, seit 1772 mit dem Enkel Jakobs II. Karl Eduard verheirathet. Nach dem Mißlingen seiner Unternehmungen auf England überließ sich Karl Ed. einem rohen Leben u. Marie Karoline entfloh 1780 in ein Kloster. Von 1788 erhielt sie von dem französ. Hofe eine Pension, lebte gewöhnlich in Florenz, schenkte dem berühmten Alfieri ihre Freundschaft, der ihr Leben beschrieben hat u. st. 1824 zu Florenz. Albaracin, Stadt in Aragonien, Subdeleg. Teruel, in einer Gebirgsschlucht, 2000 E., seine Wolle, Eisenwerke, in der Geschichte des Cid genannt. Albation, das Bleichen oder Absieden des Kupfers zur Silberweiße. Albatros, der Name einer Gattung Schwimmvögel aus der Ordnung der Langschwinger. Der bekannteste ist der gemeine A., Diomedea exulans, vom Cap bis Neuholland, weiß mit schwarzen Flügeln, von der Größe des Schwans, und mit ausgebreiteten Flügeln 10–11 Fuß messend. Sie erheben sich schwer in die Luft, fliegen aber dann mit vieler Anmuth und Schnelligkeit, oft sehr weit in die hohe See, und dann gern auf Schiffen ausruhend. Albbruck, Dorf im Amte Waldshut, Großherz. Baden, mit großem Eisenhüttenwerk. Albe (alba camisia), langes weißes Kleid, das der Priester während seines hl. Amtes am Altare trägt. Albemarle, dasselbe was Aumale, engl. Name der Stadt u. Herrschaft in der Normandie, von der mehrere Große, zuletzt Monk, den Herzogstitel führten. 2. Grafschaft in Virginien mit der Hptstdt. Charlotteville. Albendorf, Dorf mit 1500 E., im preuß. Reg.-Bez. Breslau, Kreis Glatz, berühmte Wallfahrt; die Leidensgeschichte des Heilandes ist in allen Stationen vollständig dargestellt (58 Kapellen). Albenga, Stadt in der sard. Prov. Genua, 5000 E. Bischofssitz, Hafen, Oel u. Weinbau. Albensee, kleiner Gebirgssee in Oesterreich ob der Ens in reizender Gegend mit merkwürdigem Echo. Alber, Erasmus, gegen Ende des 15. Jahrh. im Darmstädtischen geboren, studierte in Wittenberg unter Luther, wurde dessen eifriger Anhänger und nahm an allen Streitigkeiten lebhaften Antheil; st. 1553 als Generalsuperintendent in Neubrandenburg. Er gab heraus: „der Barfüßer Mönch Eulenspiegel und Alkoran, mit einer Vorrede M. Lutheri,“ Wittenberg 1542, eine Uebersetzung von dem abenteuerlichen und scandalösen Buche des Pisaner Minoriten Albicius, Ende des 14. Jahrh.: „liber conformitatum vitae S. Francisci ad vitam Jesu Christi“. Alber, auch Albe, Albel und Aller, die Pappel. Albergati, Pietro, Graf, geb. 1728, italien. Lustspieldichter, st. 1804. Alberich, in den ersten Perioden des Mittelalters häufig vorkommender Name. Geschichtlich sind: Alberich, Markgraf von Camerino, Gemahl der berüchtigten Marozia, römisches Parteihaupt, 925 ermordet; sein Sohn A. II., st. 924. – Alberich von Rheims, berühmter Scholastiker des 12. Jahrh. Realist; A. von Aix, gest. um 1120, schrieb die Geschichte der Kreuzzüge von 1095–1120. Ein Cisterziensermönch A. schrieb eine Weltchronik bis 1241; von Leibnitz 1698 herausgegeben. A. da Porta Ravennate, berühmter Jurist st. 1218; A. de Rosate, gleichfalls Jurist, gest. 1354. Albern (früher wie einfältig mit einem guten Sinne „wahrhaftig“) der Gegensatz zu bedacht, daher unverständig, absurd, Wichtiges und Gleichgiltiges nicht unterscheidend. Alberoni, Giulio, geb. 1664 bei Parma als der Sohn eines armen Weingärtners, war zuerst Kirchensänger, ward dann Canonicus, Kapellan und Vertrauter des Bischofs von St. Donino. Während des span. Erbfolgekrieges wurde er dem Herzog von Vendôme bekannt, der ihn nach Frankreich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/95>, abgerufen am 23.11.2024.