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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Akademiestücke sind Zeichnungen od. Abgüsse von Körpern oder Körpertheilen in natürlicher Größe, wie man sie in Kunstschulen und Künstlerwerkstätten findet.


Akalephen (Quallen, Medusen, Meernesseln), sind Thiere der niedersten Klassen des Thierreichs, mit einem gallertartigen, im Süßwasser zerfließenden Körper, von übrigens sehr verschiedenem, oft sehr zierlichen Bau. Sie haben eine Mundöffnung mit Fangarmen oder Saugröhren, die dem Magen die Nahrung zuführen. Von einem Nervensystem zeigt sich bei ihnen keine Spur. Die Fortpflanzung geschieht bei den meisten durch Eier, nur bei wenigen durch pflanzenartige Keime. Die Heimat dieser sonderbaren, erst in neuester Zeit besser gekannten Thiere, ist das Meer, in dem sie, wenn auch beschränkt in ihren Bewegungen. Doch frei herumschwimmen. Von 2 Fuß Durchmesser der größten steigt ihre Größe herunter bis zu mikroscopischer Kleinheit. Manche leuchten in den schönsten Farben und das nächtliche Phosphoresziren des Meeres leiten viele von ihnen ab.


Akalis, d. h. die Unsterblichen, von Guru Gowind gestifteter Orden bei den Shiks, der sich hie Bekehrung der Ungläubigen zur Aufgabe macht und die Gläubigen auf einen höhern Grad der Heiligkeit zu bringen sucht; sie haben viele Aehnlichkeit mit jener muselm. Verbrüderung im Kaukasus, deren Haupt Schamyl ist. Die Vernichtung der Kriegsmacht der Shiks durch die Engländer hat den A. ihre Bedeutung genommen.


Akampsie, Unbiegsamkeit der Glieder.


Akanaceen, alle distelartig. Gewächse.


Akanthologie, Sammlung epigrammat. Gedichte (unricht. gebildet. Name).


Akarnanien, Landschaft in Mittelgriechenland, an Aetolien, Thessalien, Epirus und das jonische Meer gränzend, etwa 60 #M. groß in seiner besten Zeit mit 200000 E. Seinen Namen soll es von Akarnan, dem Sohne des Alkmäon erhalten haben; die Akarnaner blieben dem übrigen Griechenland lange Zeit fremd und betheiligten sich an dessen Kriegen sehr wenig oder gar nicht. Mit dem pelop. Kriege treten sie handelnd ein und in den letzten Zeiten Griechenlands schlagen sie sich abwechselnd mit Macedoniern, Aetoliern und Römern herum und fallen endlich dem röm. Gebiete anheim. Ihre alten Hauptstädte waren Stratos und Argos Amphilochicum. Im jetzigen Königreich Griechenland ist Akarnanien das nordwestl. Departement von Livadien; Hptort Argos an dem Meere das verwüstete Dragomestre. Im Freiheitskriege lieferte Akarnanien die tapfersten Kapitanis und Palikaren, wie es sich im Alterthume schon den Ruhm der Tapferkeit bei Griechen und Römern errungen hatte.


Akastus, Sohn des Pelias, zur Jassonmythe gehörig; als die Töchter des Pelias ihren Vater durch den Trug der Medea tödteten, vertrieb A. den Jason und die Medea aus Jolkos und übernahm die väterliche Herrschaft.


Akatalektisch ist ein Vers mit vollständigem Metrum.


Akatalepsie, Unbegreiflichkeit; Unvermögen zu begreifen, geistige Krankheit.


Akataleptiker, Zweifler, seltener Ausdruck für Skeptiker.


Akataposis, das Unvermögen zu schlucken.


Akathistos, Lobgesang der griech. Kirche auf die Jungfrau Maria, welcher in der Nacht vor dem Sonntag Judica stehend gesungen wurde, seitdem man die Rettung Konstantinopels vor den Arabern im 7. u. 8. Jahrh. diesem Bittgefange zu verdanken glaubte.


Akatholiken = nichtkathol. Christen.


Akazie, s. Acazie.


Akbar (arab. Name, der Große), eigentlich Dschelaleddin Mahmud, Großmogul von 1556-1605, siegreich im Kampfe gegen innere und äußere Feinde des Reichs, guter Regent, Freund de Wissenschaften und Künste. Nach altoriental. Sitte ließ er die Geschichte seiner Regierung niederschreiben.


Akeley, s. Aquilegia.


Aken, St. mit 4500 E. im preus. Regsbzk. Magdeburg, Tuch-, Leder- u. Tabakfabrikation.


Akenside (Ekkenseid), geb. 1721 zu Newcastle, gest. 1770 zu London; Arzt, medic. Schriftsteller, lyr. u. didactischer Dichter; sein Gedicht "pleasures of imagination"


Akademiestücke sind Zeichnungen od. Abgüsse von Körpern oder Körpertheilen in natürlicher Größe, wie man sie in Kunstschulen und Künstlerwerkstätten findet.


Akalephen (Quallen, Medusen, Meernesseln), sind Thiere der niedersten Klassen des Thierreichs, mit einem gallertartigen, im Süßwasser zerfließenden Körper, von übrigens sehr verschiedenem, oft sehr zierlichen Bau. Sie haben eine Mundöffnung mit Fangarmen oder Saugröhren, die dem Magen die Nahrung zuführen. Von einem Nervensystem zeigt sich bei ihnen keine Spur. Die Fortpflanzung geschieht bei den meisten durch Eier, nur bei wenigen durch pflanzenartige Keime. Die Heimat dieser sonderbaren, erst in neuester Zeit besser gekannten Thiere, ist das Meer, in dem sie, wenn auch beschränkt in ihren Bewegungen. Doch frei herumschwimmen. Von 2 Fuß Durchmesser der größten steigt ihre Größe herunter bis zu mikroscopischer Kleinheit. Manche leuchten in den schönsten Farben und das nächtliche Phosphoresziren des Meeres leiten viele von ihnen ab.


Akalis, d. h. die Unsterblichen, von Guru Gowind gestifteter Orden bei den Shiks, der sich hie Bekehrung der Ungläubigen zur Aufgabe macht und die Gläubigen auf einen höhern Grad der Heiligkeit zu bringen sucht; sie haben viele Aehnlichkeit mit jener muselm. Verbrüderung im Kaukasus, deren Haupt Schamyl ist. Die Vernichtung der Kriegsmacht der Shiks durch die Engländer hat den A. ihre Bedeutung genommen.


Akampsie, Unbiegsamkeit der Glieder.


Akanaceen, alle distelartig. Gewächse.


Akanthologie, Sammlung epigrammat. Gedichte (unricht. gebildet. Name).


Akarnanien, Landschaft in Mittelgriechenland, an Aetolien, Thessalien, Epirus und das jonische Meer gränzend, etwa 60 □M. groß in seiner besten Zeit mit 200000 E. Seinen Namen soll es von Akarnan, dem Sohne des Alkmäon erhalten haben; die Akarnaner blieben dem übrigen Griechenland lange Zeit fremd und betheiligten sich an dessen Kriegen sehr wenig oder gar nicht. Mit dem pelop. Kriege treten sie handelnd ein und in den letzten Zeiten Griechenlands schlagen sie sich abwechselnd mit Macedoniern, Aetoliern und Römern herum und fallen endlich dem röm. Gebiete anheim. Ihre alten Hauptstädte waren Stratos und Argos Amphilochicum. Im jetzigen Königreich Griechenland ist Akarnanien das nordwestl. Departement von Livadien; Hptort Argos an dem Meere das verwüstete Dragomestre. Im Freiheitskriege lieferte Akarnanien die tapfersten Kapitanis und Palikaren, wie es sich im Alterthume schon den Ruhm der Tapferkeit bei Griechen und Römern errungen hatte.


Akastus, Sohn des Pelias, zur Jassonmythe gehörig; als die Töchter des Pelias ihren Vater durch den Trug der Medea tödteten, vertrieb A. den Jason und die Medea aus Jolkos und übernahm die väterliche Herrschaft.


Akatalektisch ist ein Vers mit vollständigem Metrum.


Akatalepsie, Unbegreiflichkeit; Unvermögen zu begreifen, geistige Krankheit.


Akataleptiker, Zweifler, seltener Ausdruck für Skeptiker.


Akataposis, das Unvermögen zu schlucken.


Akathistos, Lobgesang der griech. Kirche auf die Jungfrau Maria, welcher in der Nacht vor dem Sonntag Judica stehend gesungen wurde, seitdem man die Rettung Konstantinopels vor den Arabern im 7. u. 8. Jahrh. diesem Bittgefange zu verdanken glaubte.


Akatholiken = nichtkathol. Christen.


Akazie, s. Acazie.


Akbar (arab. Name, der Große), eigentlich Dschelaleddin Mahmud, Großmogul von 1556–1605, siegreich im Kampfe gegen innere und äußere Feinde des Reichs, guter Regent, Freund de Wissenschaften und Künste. Nach altoriental. Sitte ließ er die Geschichte seiner Regierung niederschreiben.


Akeley, s. Aquilegia.


Aken, St. mit 4500 E. im preus. Regsbzk. Magdeburg, Tuch-, Leder- u. Tabakfabrikation.


Akenside (Ekkenseid), geb. 1721 zu Newcastle, gest. 1770 zu London; Arzt, medic. Schriftsteller, lyr. u. didactischer Dichter; sein Gedicht „pleasures of imagination

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[86/0087] Akademiestücke sind Zeichnungen od. Abgüsse von Körpern oder Körpertheilen in natürlicher Größe, wie man sie in Kunstschulen und Künstlerwerkstätten findet. Akalephen (Quallen, Medusen, Meernesseln), sind Thiere der niedersten Klassen des Thierreichs, mit einem gallertartigen, im Süßwasser zerfließenden Körper, von übrigens sehr verschiedenem, oft sehr zierlichen Bau. Sie haben eine Mundöffnung mit Fangarmen oder Saugröhren, die dem Magen die Nahrung zuführen. Von einem Nervensystem zeigt sich bei ihnen keine Spur. Die Fortpflanzung geschieht bei den meisten durch Eier, nur bei wenigen durch pflanzenartige Keime. Die Heimat dieser sonderbaren, erst in neuester Zeit besser gekannten Thiere, ist das Meer, in dem sie, wenn auch beschränkt in ihren Bewegungen. Doch frei herumschwimmen. Von 2 Fuß Durchmesser der größten steigt ihre Größe herunter bis zu mikroscopischer Kleinheit. Manche leuchten in den schönsten Farben und das nächtliche Phosphoresziren des Meeres leiten viele von ihnen ab. Akalis, d. h. die Unsterblichen, von Guru Gowind gestifteter Orden bei den Shiks, der sich hie Bekehrung der Ungläubigen zur Aufgabe macht und die Gläubigen auf einen höhern Grad der Heiligkeit zu bringen sucht; sie haben viele Aehnlichkeit mit jener muselm. Verbrüderung im Kaukasus, deren Haupt Schamyl ist. Die Vernichtung der Kriegsmacht der Shiks durch die Engländer hat den A. ihre Bedeutung genommen. Akampsie, Unbiegsamkeit der Glieder. Akanaceen, alle distelartig. Gewächse. Akanthologie, Sammlung epigrammat. Gedichte (unricht. gebildet. Name). Akarnanien, Landschaft in Mittelgriechenland, an Aetolien, Thessalien, Epirus und das jonische Meer gränzend, etwa 60 □M. groß in seiner besten Zeit mit 200000 E. Seinen Namen soll es von Akarnan, dem Sohne des Alkmäon erhalten haben; die Akarnaner blieben dem übrigen Griechenland lange Zeit fremd und betheiligten sich an dessen Kriegen sehr wenig oder gar nicht. Mit dem pelop. Kriege treten sie handelnd ein und in den letzten Zeiten Griechenlands schlagen sie sich abwechselnd mit Macedoniern, Aetoliern und Römern herum und fallen endlich dem röm. Gebiete anheim. Ihre alten Hauptstädte waren Stratos und Argos Amphilochicum. Im jetzigen Königreich Griechenland ist Akarnanien das nordwestl. Departement von Livadien; Hptort Argos an dem Meere das verwüstete Dragomestre. Im Freiheitskriege lieferte Akarnanien die tapfersten Kapitanis und Palikaren, wie es sich im Alterthume schon den Ruhm der Tapferkeit bei Griechen und Römern errungen hatte. Akastus, Sohn des Pelias, zur Jassonmythe gehörig; als die Töchter des Pelias ihren Vater durch den Trug der Medea tödteten, vertrieb A. den Jason und die Medea aus Jolkos und übernahm die väterliche Herrschaft. Akatalektisch ist ein Vers mit vollständigem Metrum. Akatalepsie, Unbegreiflichkeit; Unvermögen zu begreifen, geistige Krankheit. Akataleptiker, Zweifler, seltener Ausdruck für Skeptiker. Akataposis, das Unvermögen zu schlucken. Akathistos, Lobgesang der griech. Kirche auf die Jungfrau Maria, welcher in der Nacht vor dem Sonntag Judica stehend gesungen wurde, seitdem man die Rettung Konstantinopels vor den Arabern im 7. u. 8. Jahrh. diesem Bittgefange zu verdanken glaubte. Akatholiken = nichtkathol. Christen. Akazie, s. Acazie. Akbar (arab. Name, der Große), eigentlich Dschelaleddin Mahmud, Großmogul von 1556–1605, siegreich im Kampfe gegen innere und äußere Feinde des Reichs, guter Regent, Freund de Wissenschaften und Künste. Nach altoriental. Sitte ließ er die Geschichte seiner Regierung niederschreiben. Akeley, s. Aquilegia. Aken, St. mit 4500 E. im preus. Regsbzk. Magdeburg, Tuch-, Leder- u. Tabakfabrikation. Akenside (Ekkenseid), geb. 1721 zu Newcastle, gest. 1770 zu London; Arzt, medic. Schriftsteller, lyr. u. didactischer Dichter; sein Gedicht „pleasures of imagination“

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/87>, abgerufen am 27.11.2024.