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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Agrogna, Gebirgsthal in Piemont; in der Höhle Vandolin des La Torre Widerstand der Waldenser in ihren blutigen Kriegen im 16. u. 17. Jahrh.


Agronomie, agronomisch, begreift alles, was unmittelbar oder mittelbar zum Ackerbau gehört.


Agrypnie, Schlaflosigkeit, Vigilien.


Agua, span. und port., Wasser, Plur. aguas, in vielen geograph. Namen vorkommend.


Aguado, Marquis, geb. 1784 zu Sevilla, von port. Juden abstammend, Reiteroffizier, im Unabhängigkeitskriege Afrancesado, siedelte sich 1815 in Paris als Kaufmann an, hatte Glück und wurde Banquier. Unterstützte von 1822 den span. Absolutismus, betheiligte sich bei den span. Anlehen und gewann ungeheure Summen. In Spanien legte er Bergwerke und Fabriken an und nutzte durch Hebung der Industrie dem Lande so viel, daß sein Name einer der populärsten wurde; st. 1843.


Aguanos, Indianerstamm in Peru.


Aguesseau, Henri d', geb. 1668 zu Limoges (-osch); 1691 Generaladvokat des Pariser Parlaments, 1700 Generalprocurator, 1717 Kanzler, erwarb sich große Verdienste um das franz. Gerichtswesen; starb 1751.


Aguirre, Jos. Saenz de, geb. 1630 zu Logronno in Aragonien, Benedictiner, Dr. theol. zu Salamanca, Abt von St. Vincenz und Sekretär der Inquisition, gab eine "theologia S. Anselmi", eine "Collectio maxima omnium conciliorum Hispaniae et novi orbis" heraus und vertheidigte den hl. Stuhl gegen die Gallicaner. 1668 wurde er Cardinal, st. 1699.


Aguntum, Stadt in den norischen Alpen, soll Jenichen im Tyrol sein; 600 nach Chr. Schlacht zwischen dem Langobarden Garibald und den vordringenden Slaven.


Agur, israelit. Weiser, Sohn Jakehs, in einer nicht genau zu bestimmenden Periode, wird Sprichw. Sal. XXX, 1 als Verfasser dieses Kapitels genannt; man hielt seine Sprüche demnach so hoch, daß man sie denen Salomos beifügte.


Agurtschinskische Inseln, Inseln im Osten des kasp. Meeres, von Turkomanen bewohnt; eine mit Naphtaquellen.


Agustin (Don Antonio) geb. 1517 zu Saragossa, studierte auf spanischen und italienischen Universitäten, wurde Auditor der Rota zu Rom, 1554 päpstl. Nuntius in England, dann Bischof von Alisa, 1557 Gesandter bei Kaiser Ferdinand I., 1558 Bischof von Lerida; als solcher wohnte er dem Tridentiner Concil bei, starb 1586 als Erzbischof von Taragona. Er war Philosoph und Theolog, am bedeutendsten aber durch seine Meisterschaft im canonischen und römischen Rechte. Seine Werke erschienen in 8 Foliobänden, Lucca 1765-77.


Agusty s. Beryll.


Aguti (dasyprocta, bei Cuvier chloromys) Nagethiere in Südamerika mit hufkralligen Pfoten, fünf Krallen an den Vorderfüßen, drei an den Hinterfüßen; Kopf platt, Hinterleib dick, Ohren sehr klein, Schwanz sehr kurz oder fehlend, die Vorderfüße 1/3 kürzer als die Hinterfüße. Sie sind pflanzenfressend und leben in Höhlen; man kennt drei Arten.


Agyeus, Beiname des Apollo als Straßengottes; sein Bild, eine pyramidale Säule, stand vor den Haupteingängen der Häuser.


Agyrtes, Priester der Cybele, Gaukler, Quacksalber.


Ahab, König über Israel 918-897 v. Chr., vorzüglich durch seine phönic. Gemahlin Jesabel zum Götzendienste, zur Verfolgung der Propheten und Naboths Mord verleitet. Er wurde in einer Schlacht gegen den Syrer Benhadad tödtlich verwundet, sein Haus später durch Jehu ausgerottet. 2. Falscher Prophet zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. (Jerem. XXIX. 21.)


Ahas, König von Juda, 743-728, götzendienerischer König, der dem Moloch seine eigenen Kinder opferte; von Syrien, Israel, von Edomitern und Philistern bedrängt, rief er den Assyrer Tiglath Pilesar zu Hilfe, der ihn aber zu seinem Vasallen machte und ihm alles Gold und Silber in Jerusalem, selbst das aus dem Tempel, abpreßte.


Agrogna, Gebirgsthal in Piemont; in der Höhle Vandolin des La Torre Widerstand der Waldenser in ihren blutigen Kriegen im 16. u. 17. Jahrh.


Agronomie, agronomisch, begreift alles, was unmittelbar oder mittelbar zum Ackerbau gehört.


Agrypnie, Schlaflosigkeit, Vigilien.


Agua, span. und port., Wasser, Plur. aguas, in vielen geograph. Namen vorkommend.


Aguado, Marquis, geb. 1784 zu Sevilla, von port. Juden abstammend, Reiteroffizier, im Unabhängigkeitskriege Afrancesado, siedelte sich 1815 in Paris als Kaufmann an, hatte Glück und wurde Banquier. Unterstützte von 1822 den span. Absolutismus, betheiligte sich bei den span. Anlehen und gewann ungeheure Summen. In Spanien legte er Bergwerke und Fabriken an und nutzte durch Hebung der Industrie dem Lande so viel, daß sein Name einer der populärsten wurde; st. 1843.


Aguanos, Indianerstamm in Peru.


Aguesseau, Henri dʼ, geb. 1668 zu Limoges (–osch); 1691 Generaladvokat des Pariser Parlaments, 1700 Generalprocurator, 1717 Kanzler, erwarb sich große Verdienste um das franz. Gerichtswesen; starb 1751.


Aguirre, Jos. Saenz de, geb. 1630 zu Logronno in Aragonien, Benedictiner, Dr. theol. zu Salamanca, Abt von St. Vincenz und Sekretär der Inquisition, gab eine „theologia S. Anselmi“, eine „Collectio maxima omnium conciliorum Hispaniae et novi orbis“ heraus und vertheidigte den hl. Stuhl gegen die Gallicaner. 1668 wurde er Cardinal, st. 1699.


Aguntum, Stadt in den norischen Alpen, soll Jenichen im Tyrol sein; 600 nach Chr. Schlacht zwischen dem Langobarden Garibald und den vordringenden Slaven.


Agur, israelit. Weiser, Sohn Jakehs, in einer nicht genau zu bestimmenden Periode, wird Sprichw. Sal. XXX, 1 als Verfasser dieses Kapitels genannt; man hielt seine Sprüche demnach so hoch, daß man sie denen Salomos beifügte.


Agurtschinskische Inseln, Inseln im Osten des kasp. Meeres, von Turkomanen bewohnt; eine mit Naphtaquellen.


Agustin (Don Antonio) geb. 1517 zu Saragossa, studierte auf spanischen und italienischen Universitäten, wurde Auditor der Rota zu Rom, 1554 päpstl. Nuntius in England, dann Bischof von Alisa, 1557 Gesandter bei Kaiser Ferdinand I., 1558 Bischof von Lerida; als solcher wohnte er dem Tridentiner Concil bei, starb 1586 als Erzbischof von Taragona. Er war Philosoph und Theolog, am bedeutendsten aber durch seine Meisterschaft im canonischen und römischen Rechte. Seine Werke erschienen in 8 Foliobänden, Lucca 1765–77.


Agusty s. Beryll.


Aguti (dasyprocta, bei Cuvier chloromys) Nagethiere in Südamerika mit hufkralligen Pfoten, fünf Krallen an den Vorderfüßen, drei an den Hinterfüßen; Kopf platt, Hinterleib dick, Ohren sehr klein, Schwanz sehr kurz oder fehlend, die Vorderfüße 1/3 kürzer als die Hinterfüße. Sie sind pflanzenfressend und leben in Höhlen; man kennt drei Arten.


Agyeus, Beiname des Apollo als Straßengottes; sein Bild, eine pyramidale Säule, stand vor den Haupteingängen der Häuser.


Agyrtes, Priester der Cybele, Gaukler, Quacksalber.


Ahab, König über Israel 918–897 v. Chr., vorzüglich durch seine phönic. Gemahlin Jesabel zum Götzendienste, zur Verfolgung der Propheten und Naboths Mord verleitet. Er wurde in einer Schlacht gegen den Syrer Benhadad tödtlich verwundet, sein Haus später durch Jehu ausgerottet. 2. Falscher Prophet zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. (Jerem. XXIX. 21.)


Ahas, König von Juda, 743–728, götzendienerischer König, der dem Moloch seine eigenen Kinder opferte; von Syrien, Israel, von Edomitern und Philistern bedrängt, rief er den Assyrer Tiglath Pilesar zu Hilfe, der ihn aber zu seinem Vasallen machte und ihm alles Gold und Silber in Jerusalem, selbst das aus dem Tempel, abpreßte.

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[78/0079] Agrogna, Gebirgsthal in Piemont; in der Höhle Vandolin des La Torre Widerstand der Waldenser in ihren blutigen Kriegen im 16. u. 17. Jahrh. Agronomie, agronomisch, begreift alles, was unmittelbar oder mittelbar zum Ackerbau gehört. Agrypnie, Schlaflosigkeit, Vigilien. Agua, span. und port., Wasser, Plur. aguas, in vielen geograph. Namen vorkommend. Aguado, Marquis, geb. 1784 zu Sevilla, von port. Juden abstammend, Reiteroffizier, im Unabhängigkeitskriege Afrancesado, siedelte sich 1815 in Paris als Kaufmann an, hatte Glück und wurde Banquier. Unterstützte von 1822 den span. Absolutismus, betheiligte sich bei den span. Anlehen und gewann ungeheure Summen. In Spanien legte er Bergwerke und Fabriken an und nutzte durch Hebung der Industrie dem Lande so viel, daß sein Name einer der populärsten wurde; st. 1843. Aguanos, Indianerstamm in Peru. Aguesseau, Henri dʼ, geb. 1668 zu Limoges (–osch); 1691 Generaladvokat des Pariser Parlaments, 1700 Generalprocurator, 1717 Kanzler, erwarb sich große Verdienste um das franz. Gerichtswesen; starb 1751. Aguirre, Jos. Saenz de, geb. 1630 zu Logronno in Aragonien, Benedictiner, Dr. theol. zu Salamanca, Abt von St. Vincenz und Sekretär der Inquisition, gab eine „theologia S. Anselmi“, eine „Collectio maxima omnium conciliorum Hispaniae et novi orbis“ heraus und vertheidigte den hl. Stuhl gegen die Gallicaner. 1668 wurde er Cardinal, st. 1699. Aguntum, Stadt in den norischen Alpen, soll Jenichen im Tyrol sein; 600 nach Chr. Schlacht zwischen dem Langobarden Garibald und den vordringenden Slaven. Agur, israelit. Weiser, Sohn Jakehs, in einer nicht genau zu bestimmenden Periode, wird Sprichw. Sal. XXX, 1 als Verfasser dieses Kapitels genannt; man hielt seine Sprüche demnach so hoch, daß man sie denen Salomos beifügte. Agurtschinskische Inseln, Inseln im Osten des kasp. Meeres, von Turkomanen bewohnt; eine mit Naphtaquellen. Agustin (Don Antonio) geb. 1517 zu Saragossa, studierte auf spanischen und italienischen Universitäten, wurde Auditor der Rota zu Rom, 1554 päpstl. Nuntius in England, dann Bischof von Alisa, 1557 Gesandter bei Kaiser Ferdinand I., 1558 Bischof von Lerida; als solcher wohnte er dem Tridentiner Concil bei, starb 1586 als Erzbischof von Taragona. Er war Philosoph und Theolog, am bedeutendsten aber durch seine Meisterschaft im canonischen und römischen Rechte. Seine Werke erschienen in 8 Foliobänden, Lucca 1765–77. Agusty s. Beryll. Aguti (dasyprocta, bei Cuvier chloromys) Nagethiere in Südamerika mit hufkralligen Pfoten, fünf Krallen an den Vorderfüßen, drei an den Hinterfüßen; Kopf platt, Hinterleib dick, Ohren sehr klein, Schwanz sehr kurz oder fehlend, die Vorderfüße 1/3 kürzer als die Hinterfüße. Sie sind pflanzenfressend und leben in Höhlen; man kennt drei Arten. Agyeus, Beiname des Apollo als Straßengottes; sein Bild, eine pyramidale Säule, stand vor den Haupteingängen der Häuser. Agyrtes, Priester der Cybele, Gaukler, Quacksalber. Ahab, König über Israel 918–897 v. Chr., vorzüglich durch seine phönic. Gemahlin Jesabel zum Götzendienste, zur Verfolgung der Propheten und Naboths Mord verleitet. Er wurde in einer Schlacht gegen den Syrer Benhadad tödtlich verwundet, sein Haus später durch Jehu ausgerottet. 2. Falscher Prophet zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. (Jerem. XXIX. 21.) Ahas, König von Juda, 743–728, götzendienerischer König, der dem Moloch seine eigenen Kinder opferte; von Syrien, Israel, von Edomitern und Philistern bedrängt, rief er den Assyrer Tiglath Pilesar zu Hilfe, der ihn aber zu seinem Vasallen machte und ihm alles Gold und Silber in Jerusalem, selbst das aus dem Tempel, abpreßte.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/79>, abgerufen am 28.11.2024.