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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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daß sie im ersten Frühjahr schon in größere Töpfe versetzt werden. Um diese Zeit müssen dieselben denn auch im Freien aufgestellt, aber mäßig beschattet und gegen Wind und Schlagregen geschützt, sonst übrigens ziemlich reichlich begossen werden.


Calciden, kalkartige Körper; Calcilith, Kalkstein.


Calciniren, Verkalken. Wenn aus festen und feuerbeständigen Körpern die mit ihnen verbundenen Stoffe durch Glühen verflüchtig werden, so daß jene in einem loseren, leicht zerreiblichen Zusammenhange, oder als Pulver zurückbleiben, so nannte man ehemals die in diesem Zustande zurückbleibenden Körper calcinirt, verkalkt, den Vorgang Calcination. - Verkalkt werden aber auch die, entweder durch Glühen, oder auf nassem Wege durch Säure mit Sauerstoff verbundenen Metalle (die Metalloxyde) genannt.


Calcio (Kaltscho), Ballspiel, in Italien beim Carneval gebräuchlich.


Calcitrant, aus dem lat., hintenausschlagend, widerspänstig; davon Calcitration, calcitriren.


Calcium, Kalkmetall, zu den Alkalimetallen gehörend; es ist silberweiß, löst sich im Wasser unter Aufbrausen zu Kalkwasser und bildet mit Sauerstoff eine Basis, den Kalk, welcher, theils mit Kohlensäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure etc., theils mit Fluor und Chlor zu Salzen verbunden, in allen drei Naturreichen sehr verbreitet ist, u. woraus Davy im Jahr 1808 das C. darstellte.


Calcul (von dem lat. Calculus, dem Rechensteinchen der Römer), die Rechnung; calculiren, rechnen; Calculator, ein Beamter, der Rechnungen zu prüfen hat; Calculatur, das Rechenamt; geometrischer C., die geometrische Analysis; calculatorisches Verfahren, das Auflösen geometrischer Aufgaben durch bloße Rechnungsoperationen.


Calculus, Stein, in der patholog. Anatomie Name verschiedener Concretionen, als Harn-, Gallen-, Gicht- und Venenstein.


Calculus Minervae, Steinchen der Minerva, in Athen das Steinchen, das bei Stimmengleichheit in die Urne gelegt zu Gunsten eines auf den Tod Angeklagten entschied.


Caldao, portug. Küstenfluß, mündet bei Setuval.


Caldani, Leopold, geb. zu Bologna 1725. gest. 1813 zu Padua als Professor der Medicin, schrieb physiologische und anatomische Handbücher, die viel Beifall fanden, und gab anatomische Tafeln heraus. Sein Neffe Florian C., gest. 1836 als Professor in Bologna, ebenfalls Anatom, schrieb eine Monographie über das Trommelfell und ein Handbuch der Anatomie.


Caldara, Polidoro, geb. 1495 zu Caravaggio, daher gewöhnlich so genannt; war Handlanger Rafaels, und wurde dessen Schüler; er wird besonders geschätzt wegen seiner Natürlichkeit, correcten Zeichnung, des Ausdrucks seiner Figuren und des schönen Helldunkels; 1543 von seinem Bedienten ermordet.


Caldarisches Erz, von Loos in Berlin erfundene, goldähnliche Metallmischung, noch geheim gehalten.


Caldarium, in den röm. Bädern das Warmbad; das Treibhaus.


Caldas, Caldetas, span. u. portug. Name warmer Mineralquellen, z. B. C. de Malavella, d'Estrac, de Mombui, de Reyes, de Cuntis etc.


Calderari, ital., Kesselschmiede, Name einer geheimen, den Carbonaris entgegenwirkenden, längst verschollenen Gesellschaft.


Calderilla, Kesselchen; Kupfermünze, in der span. Volkssprache.


Calderon, Don Pedro de la Barca Henao y Rianno, 1. Januar 1601 zu Madrid geb., studierte im Jesuitencolleg daselbst, dann zu Salamanka, dichtete 14jährig sein erstes Schauspiel u. verließ 18jährig die Hochschule. Sein Genius im Bunde mit seinem unerschöpflichen Erfindungsgeist für Veranstaltung von Festlichkeiten verschafften ihm in Madrid hochgestellte Gönner, aber die Hofluft behagte ihm nicht; er machte einige Feldzüge in Spanien und den Niederlanden mit und verfaßte gleichzeitig dramatische Dichtungen. 1630 von Philipp IV. nach Madrid berufene um das Hoftheater zu heben, kirchliche

daß sie im ersten Frühjahr schon in größere Töpfe versetzt werden. Um diese Zeit müssen dieselben denn auch im Freien aufgestellt, aber mäßig beschattet und gegen Wind und Schlagregen geschützt, sonst übrigens ziemlich reichlich begossen werden.


Calciden, kalkartige Körper; Calcilith, Kalkstein.


Calciniren, Verkalken. Wenn aus festen und feuerbeständigen Körpern die mit ihnen verbundenen Stoffe durch Glühen verflüchtig werden, so daß jene in einem loseren, leicht zerreiblichen Zusammenhange, oder als Pulver zurückbleiben, so nannte man ehemals die in diesem Zustande zurückbleibenden Körper calcinirt, verkalkt, den Vorgang Calcination. – Verkalkt werden aber auch die, entweder durch Glühen, oder auf nassem Wege durch Säure mit Sauerstoff verbundenen Metalle (die Metalloxyde) genannt.


Calcio (Kaltscho), Ballspiel, in Italien beim Carneval gebräuchlich.


Calcitrant, aus dem lat., hintenausschlagend, widerspänstig; davon Calcitration, calcitriren.


Calcium, Kalkmetall, zu den Alkalimetallen gehörend; es ist silberweiß, löst sich im Wasser unter Aufbrausen zu Kalkwasser und bildet mit Sauerstoff eine Basis, den Kalk, welcher, theils mit Kohlensäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure etc., theils mit Fluor und Chlor zu Salzen verbunden, in allen drei Naturreichen sehr verbreitet ist, u. woraus Davy im Jahr 1808 das C. darstellte.


Calcul (von dem lat. Calculus, dem Rechensteinchen der Römer), die Rechnung; calculiren, rechnen; Calculator, ein Beamter, der Rechnungen zu prüfen hat; Calculatur, das Rechenamt; geometrischer C., die geometrische Analysis; calculatorisches Verfahren, das Auflösen geometrischer Aufgaben durch bloße Rechnungsoperationen.


Calculus, Stein, in der patholog. Anatomie Name verschiedener Concretionen, als Harn-, Gallen-, Gicht- und Venenstein.


Calculus Minervae, Steinchen der Minerva, in Athen das Steinchen, das bei Stimmengleichheit in die Urne gelegt zu Gunsten eines auf den Tod Angeklagten entschied.


Caldao, portug. Küstenfluß, mündet bei Setuval.


Caldani, Leopold, geb. zu Bologna 1725. gest. 1813 zu Padua als Professor der Medicin, schrieb physiologische und anatomische Handbücher, die viel Beifall fanden, und gab anatomische Tafeln heraus. Sein Neffe Florian C., gest. 1836 als Professor in Bologna, ebenfalls Anatom, schrieb eine Monographie über das Trommelfell und ein Handbuch der Anatomie.


Caldara, Polidoro, geb. 1495 zu Caravaggio, daher gewöhnlich so genannt; war Handlanger Rafaels, und wurde dessen Schüler; er wird besonders geschätzt wegen seiner Natürlichkeit, correcten Zeichnung, des Ausdrucks seiner Figuren und des schönen Helldunkels; 1543 von seinem Bedienten ermordet.


Caldarisches Erz, von Loos in Berlin erfundene, goldähnliche Metallmischung, noch geheim gehalten.


Caldarium, in den röm. Bädern das Warmbad; das Treibhaus.


Caldas, Caldetas, span. u. portug. Name warmer Mineralquellen, z. B. C. de Malavella, dʼEstrac, de Mombui, de Reyes, de Cuntis etc.


Calderari, ital., Kesselschmiede, Name einer geheimen, den Carbonaris entgegenwirkenden, längst verschollenen Gesellschaft.


Calderilla, Kesselchen; Kupfermünze, in der span. Volkssprache.


Calderon, Don Pedro de la Barca Henao y Rianno, 1. Januar 1601 zu Madrid geb., studierte im Jesuitencolleg daselbst, dann zu Salamanka, dichtete 14jährig sein erstes Schauspiel u. verließ 18jährig die Hochschule. Sein Genius im Bunde mit seinem unerschöpflichen Erfindungsgeist für Veranstaltung von Festlichkeiten verschafften ihm in Madrid hochgestellte Gönner, aber die Hofluft behagte ihm nicht; er machte einige Feldzüge in Spanien und den Niederlanden mit und verfaßte gleichzeitig dramatische Dichtungen. 1630 von Philipp IV. nach Madrid berufene um das Hoftheater zu heben, kirchliche

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[757/0758] daß sie im ersten Frühjahr schon in größere Töpfe versetzt werden. Um diese Zeit müssen dieselben denn auch im Freien aufgestellt, aber mäßig beschattet und gegen Wind und Schlagregen geschützt, sonst übrigens ziemlich reichlich begossen werden. Calciden, kalkartige Körper; Calcilith, Kalkstein. Calciniren, Verkalken. Wenn aus festen und feuerbeständigen Körpern die mit ihnen verbundenen Stoffe durch Glühen verflüchtig werden, so daß jene in einem loseren, leicht zerreiblichen Zusammenhange, oder als Pulver zurückbleiben, so nannte man ehemals die in diesem Zustande zurückbleibenden Körper calcinirt, verkalkt, den Vorgang Calcination. – Verkalkt werden aber auch die, entweder durch Glühen, oder auf nassem Wege durch Säure mit Sauerstoff verbundenen Metalle (die Metalloxyde) genannt. Calcio (Kaltscho), Ballspiel, in Italien beim Carneval gebräuchlich. Calcitrant, aus dem lat., hintenausschlagend, widerspänstig; davon Calcitration, calcitriren. Calcium, Kalkmetall, zu den Alkalimetallen gehörend; es ist silberweiß, löst sich im Wasser unter Aufbrausen zu Kalkwasser und bildet mit Sauerstoff eine Basis, den Kalk, welcher, theils mit Kohlensäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure etc., theils mit Fluor und Chlor zu Salzen verbunden, in allen drei Naturreichen sehr verbreitet ist, u. woraus Davy im Jahr 1808 das C. darstellte. Calcul (von dem lat. Calculus, dem Rechensteinchen der Römer), die Rechnung; calculiren, rechnen; Calculator, ein Beamter, der Rechnungen zu prüfen hat; Calculatur, das Rechenamt; geometrischer C., die geometrische Analysis; calculatorisches Verfahren, das Auflösen geometrischer Aufgaben durch bloße Rechnungsoperationen. Calculus, Stein, in der patholog. Anatomie Name verschiedener Concretionen, als Harn-, Gallen-, Gicht- und Venenstein. Calculus Minervae, Steinchen der Minerva, in Athen das Steinchen, das bei Stimmengleichheit in die Urne gelegt zu Gunsten eines auf den Tod Angeklagten entschied. Caldao, portug. Küstenfluß, mündet bei Setuval. Caldani, Leopold, geb. zu Bologna 1725. gest. 1813 zu Padua als Professor der Medicin, schrieb physiologische und anatomische Handbücher, die viel Beifall fanden, und gab anatomische Tafeln heraus. Sein Neffe Florian C., gest. 1836 als Professor in Bologna, ebenfalls Anatom, schrieb eine Monographie über das Trommelfell und ein Handbuch der Anatomie. Caldara, Polidoro, geb. 1495 zu Caravaggio, daher gewöhnlich so genannt; war Handlanger Rafaels, und wurde dessen Schüler; er wird besonders geschätzt wegen seiner Natürlichkeit, correcten Zeichnung, des Ausdrucks seiner Figuren und des schönen Helldunkels; 1543 von seinem Bedienten ermordet. Caldarisches Erz, von Loos in Berlin erfundene, goldähnliche Metallmischung, noch geheim gehalten. Caldarium, in den röm. Bädern das Warmbad; das Treibhaus. Caldas, Caldetas, span. u. portug. Name warmer Mineralquellen, z. B. C. de Malavella, dʼEstrac, de Mombui, de Reyes, de Cuntis etc. Calderari, ital., Kesselschmiede, Name einer geheimen, den Carbonaris entgegenwirkenden, längst verschollenen Gesellschaft. Calderilla, Kesselchen; Kupfermünze, in der span. Volkssprache. Calderon, Don Pedro de la Barca Henao y Rianno, 1. Januar 1601 zu Madrid geb., studierte im Jesuitencolleg daselbst, dann zu Salamanka, dichtete 14jährig sein erstes Schauspiel u. verließ 18jährig die Hochschule. Sein Genius im Bunde mit seinem unerschöpflichen Erfindungsgeist für Veranstaltung von Festlichkeiten verschafften ihm in Madrid hochgestellte Gönner, aber die Hofluft behagte ihm nicht; er machte einige Feldzüge in Spanien und den Niederlanden mit und verfaßte gleichzeitig dramatische Dichtungen. 1630 von Philipp IV. nach Madrid berufene um das Hoftheater zu heben, kirchliche

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/758>, abgerufen am 22.11.2024.