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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Katharina von Aragonien entschied, wurde 1527 bei der Plünderung Roms gefangen und nur gegen 5000 Goldgulden frei; st. 1534. Die Armen erhielten sein Vermögen, sein Sekretär Flavius beschrieb sein Leben in Versen. Er hinterließ philosophische Commentare zu Thomas von Aquin (Venedig 1596 fol.), die sog. Cajetana oder summa de casibus u. 80 Traktate, gesammelt 1612 zu Antwerpen.


Cajoliren (frz. kascholiren), schmeicheln, liebkosen; davon Cajolerie, Cajoleur.


Cajus, später auch Gajus, meist durch C. abgekürzt, war ein bei den Römern so häufiger Vorname, daß man denselben gebrauchte, um jede beliebige Person zu bezeichnen, wie wir von Herren NN. etc. reden. - C. (Gajus), Papst von 283-296, aus Salona in Dalmatien geb., Verwandter des Kaisers Diocletian, unter Galerius Martyrer. Urban VIII. erneuerte sein Andenken; Gedächtnißtag 22. April.


Cajus, Jurist, s. Gajus.


Calabar, Küstenland in Oberguinea, zwischen den Flüssen Joliba u. Biaffra, vom Calabar und Bonny durchflossen; die Einwohner verkaufen Elfenbein, Pfeffer, Palmöl, Baumwolle etc.


Calabas, Flüssigkeitsmaß an den westafrikan. Küsten, von den Portugiesen angenommen, ungefähr = 80 par. Kubikzoll.


Calabasse, portug., Flaschenkürbis; die daraus gefertigte Flasche.


Calabozo, Stadt in der südamerikan. Republik Venezuela, südwestl. von Caracas, 4000 E. Sieg Bolivars über die Spanier den 24. Juli 1821.


Calabrese, Beiname des Malers Maria Preti, geb. 1613 zu Taverna in Calabrien, einer der letzten Meister der bologn. Schule, jedoch bereits den Verfall der Kunst andeutend, st. 1699 als Maltesercomthur zu Syrakus.


Calabreser, breitkrämpiger, hoher, spitzzulaufender Hut, wie die Bluse 1848 ein revolutionäres Abzeichen.


Calabrien, die südwestlichste Halbinsel Italiens, von der neapolitan. Provinz Basilicata, dem Mittelmeere, der Straße von Messina, dem Golf von Tarent und dem jonischen begränzt, das Bruttium der Alten, 320 #M. groß mit 415000 E. Das Land ist von den Apenninen erfüllt, die bis 7000' ansteigen, hat viele aber nur unbedeutende Küstenflüsse, ist sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen Süditaliens, der Anbau jedoch vernachläßigt u. die Bevölkerung größtentheils arm. C. wird eingetheilt in Calabria citeriore, ulteriore II und III mit den Hauptstädten Cosenza. Reggio und Catanzaro. Die Calabresen sind viel besser als ihr Ruf, den ihnen Schriftsteller zugezogen haben, welche weder Land noch Leute jemals sahen.


Calade, der Abhang auf der Reitbahn.


Caladium, wegen der großen und schönen, oft bunt gefärbten Blätter eine Zierde der Warmhäuser. C. sagittifolium liefert den Einwohnern auf den Antillen in den abgekochten Blättern ein sehr angenehmes Gemüse, den Caraibenkohl; auch die Wurzeln, in heißer Asche gebacken, sind eßbar, so wie die Knollen von C. esculentum, die Kartoffel der Westindier. Zierpflanzen: C. bicolor mit rothgezeichneten Blättern; fragrantissimum mit wohlriechenden Blumen; seguinum maculatum mit gefleckten Blättern etc.


Calaguala, Wurzel einer südamerikan., noch unbekannten Pflanze, roth, bittersüß, als schweißtreibendes Mittel empfohlen.


Calahorra, span. Stadt in Altcastilien unweit des Ebro mit 7000 E.; Bischofssitz. Handel mit Wein. Oel und Getreide. Das Calaguris der Alten. berühmt durch die Tapferkeit seiner Einwohner u. als Geburtsort Quintilians.


Calais (Calä), franz. Festung und Hafenstadt im Depart. des Pas de Calais, welche Meerenge hier nur 7 Stdn. breit ist, daher hier die kürzeste Ueberfahrt nach der engl. Küste. C. hat 11000 E., einen seichten, nicht ganz sicheren Hafen, ein Hauptzollamt, Navigationsschule, Börse, Seebäder, Salzsiedereien, Fabriken für Oel, schwarze Seife, Leder, Kattun etc., lebhaften Seehandel. C. hieß früher Scalas, wurde 1347 von Eduard III. von England erobert und blieb engl. bis 1558.

Katharina von Aragonien entschied, wurde 1527 bei der Plünderung Roms gefangen und nur gegen 5000 Goldgulden frei; st. 1534. Die Armen erhielten sein Vermögen, sein Sekretär Flavius beschrieb sein Leben in Versen. Er hinterließ philosophische Commentare zu Thomas von Aquin (Venedig 1596 fol.), die sog. Cajetana oder summa de casibus u. 80 Traktate, gesammelt 1612 zu Antwerpen.


Cajoliren (frz. kascholiren), schmeicheln, liebkosen; davon Cajolerie, Cajoleur.


Cajus, später auch Gajus, meist durch C. abgekürzt, war ein bei den Römern so häufiger Vorname, daß man denselben gebrauchte, um jede beliebige Person zu bezeichnen, wie wir von Herren NN. etc. reden. – C. (Gajus), Papst von 283–296, aus Salona in Dalmatien geb., Verwandter des Kaisers Diocletian, unter Galerius Martyrer. Urban VIII. erneuerte sein Andenken; Gedächtnißtag 22. April.


Cajus, Jurist, s. Gajus.


Calabar, Küstenland in Oberguinea, zwischen den Flüssen Joliba u. Biaffra, vom Calabar und Bonny durchflossen; die Einwohner verkaufen Elfenbein, Pfeffer, Palmöl, Baumwolle etc.


Calabas, Flüssigkeitsmaß an den westafrikan. Küsten, von den Portugiesen angenommen, ungefähr = 80 par. Kubikzoll.


Calabasse, portug., Flaschenkürbis; die daraus gefertigte Flasche.


Calabozo, Stadt in der südamerikan. Republik Venezuela, südwestl. von Caracas, 4000 E. Sieg Bolivars über die Spanier den 24. Juli 1821.


Calabrese, Beiname des Malers Maria Preti, geb. 1613 zu Taverna in Calabrien, einer der letzten Meister der bologn. Schule, jedoch bereits den Verfall der Kunst andeutend, st. 1699 als Maltesercomthur zu Syrakus.


Calabreser, breitkrämpiger, hoher, spitzzulaufender Hut, wie die Bluse 1848 ein revolutionäres Abzeichen.


Calabrien, die südwestlichste Halbinsel Italiens, von der neapolitan. Provinz Basilicata, dem Mittelmeere, der Straße von Messina, dem Golf von Tarent und dem jonischen begränzt, das Bruttium der Alten, 320 □M. groß mit 415000 E. Das Land ist von den Apenninen erfüllt, die bis 7000' ansteigen, hat viele aber nur unbedeutende Küstenflüsse, ist sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen Süditaliens, der Anbau jedoch vernachläßigt u. die Bevölkerung größtentheils arm. C. wird eingetheilt in Calabria citeriore, ulteriore II und III mit den Hauptstädten Cosenza. Reggio und Catanzaro. Die Calabresen sind viel besser als ihr Ruf, den ihnen Schriftsteller zugezogen haben, welche weder Land noch Leute jemals sahen.


Calade, der Abhang auf der Reitbahn.


Caladium, wegen der großen und schönen, oft bunt gefärbten Blätter eine Zierde der Warmhäuser. C. sagittifolium liefert den Einwohnern auf den Antillen in den abgekochten Blättern ein sehr angenehmes Gemüse, den Caraibenkohl; auch die Wurzeln, in heißer Asche gebacken, sind eßbar, so wie die Knollen von C. esculentum, die Kartoffel der Westindier. Zierpflanzen: C. bicolor mit rothgezeichneten Blättern; fragrantissimum mit wohlriechenden Blumen; seguinum maculatum mit gefleckten Blättern etc.


Calaguala, Wurzel einer südamerikan., noch unbekannten Pflanze, roth, bittersüß, als schweißtreibendes Mittel empfohlen.


Calahorra, span. Stadt in Altcastilien unweit des Ebro mit 7000 E.; Bischofssitz. Handel mit Wein. Oel und Getreide. Das Calaguris der Alten. berühmt durch die Tapferkeit seiner Einwohner u. als Geburtsort Quintilians.


Calais (Calä), franz. Festung und Hafenstadt im Depart. des Pas de Calais, welche Meerenge hier nur 7 Stdn. breit ist, daher hier die kürzeste Ueberfahrt nach der engl. Küste. C. hat 11000 E., einen seichten, nicht ganz sicheren Hafen, ein Hauptzollamt, Navigationsschule, Börse, Seebäder, Salzsiedereien, Fabriken für Oel, schwarze Seife, Leder, Kattun etc., lebhaften Seehandel. C. hieß früher Scalas, wurde 1347 von Eduard III. von England erobert und blieb engl. bis 1558.

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[754/0755] Katharina von Aragonien entschied, wurde 1527 bei der Plünderung Roms gefangen und nur gegen 5000 Goldgulden frei; st. 1534. Die Armen erhielten sein Vermögen, sein Sekretär Flavius beschrieb sein Leben in Versen. Er hinterließ philosophische Commentare zu Thomas von Aquin (Venedig 1596 fol.), die sog. Cajetana oder summa de casibus u. 80 Traktate, gesammelt 1612 zu Antwerpen. Cajoliren (frz. kascholiren), schmeicheln, liebkosen; davon Cajolerie, Cajoleur. Cajus, später auch Gajus, meist durch C. abgekürzt, war ein bei den Römern so häufiger Vorname, daß man denselben gebrauchte, um jede beliebige Person zu bezeichnen, wie wir von Herren NN. etc. reden. – C. (Gajus), Papst von 283–296, aus Salona in Dalmatien geb., Verwandter des Kaisers Diocletian, unter Galerius Martyrer. Urban VIII. erneuerte sein Andenken; Gedächtnißtag 22. April. Cajus, Jurist, s. Gajus. Calabar, Küstenland in Oberguinea, zwischen den Flüssen Joliba u. Biaffra, vom Calabar und Bonny durchflossen; die Einwohner verkaufen Elfenbein, Pfeffer, Palmöl, Baumwolle etc. Calabas, Flüssigkeitsmaß an den westafrikan. Küsten, von den Portugiesen angenommen, ungefähr = 80 par. Kubikzoll. Calabasse, portug., Flaschenkürbis; die daraus gefertigte Flasche. Calabozo, Stadt in der südamerikan. Republik Venezuela, südwestl. von Caracas, 4000 E. Sieg Bolivars über die Spanier den 24. Juli 1821. Calabrese, Beiname des Malers Maria Preti, geb. 1613 zu Taverna in Calabrien, einer der letzten Meister der bologn. Schule, jedoch bereits den Verfall der Kunst andeutend, st. 1699 als Maltesercomthur zu Syrakus. Calabreser, breitkrämpiger, hoher, spitzzulaufender Hut, wie die Bluse 1848 ein revolutionäres Abzeichen. Calabrien, die südwestlichste Halbinsel Italiens, von der neapolitan. Provinz Basilicata, dem Mittelmeere, der Straße von Messina, dem Golf von Tarent und dem jonischen begränzt, das Bruttium der Alten, 320 □M. groß mit 415000 E. Das Land ist von den Apenninen erfüllt, die bis 7000' ansteigen, hat viele aber nur unbedeutende Küstenflüsse, ist sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen Süditaliens, der Anbau jedoch vernachläßigt u. die Bevölkerung größtentheils arm. C. wird eingetheilt in Calabria citeriore, ulteriore II und III mit den Hauptstädten Cosenza. Reggio und Catanzaro. Die Calabresen sind viel besser als ihr Ruf, den ihnen Schriftsteller zugezogen haben, welche weder Land noch Leute jemals sahen. Calade, der Abhang auf der Reitbahn. Caladium, wegen der großen und schönen, oft bunt gefärbten Blätter eine Zierde der Warmhäuser. C. sagittifolium liefert den Einwohnern auf den Antillen in den abgekochten Blättern ein sehr angenehmes Gemüse, den Caraibenkohl; auch die Wurzeln, in heißer Asche gebacken, sind eßbar, so wie die Knollen von C. esculentum, die Kartoffel der Westindier. Zierpflanzen: C. bicolor mit rothgezeichneten Blättern; fragrantissimum mit wohlriechenden Blumen; seguinum maculatum mit gefleckten Blättern etc. Calaguala, Wurzel einer südamerikan., noch unbekannten Pflanze, roth, bittersüß, als schweißtreibendes Mittel empfohlen. Calahorra, span. Stadt in Altcastilien unweit des Ebro mit 7000 E.; Bischofssitz. Handel mit Wein. Oel und Getreide. Das Calaguris der Alten. berühmt durch die Tapferkeit seiner Einwohner u. als Geburtsort Quintilians. Calais (Calä), franz. Festung und Hafenstadt im Depart. des Pas de Calais, welche Meerenge hier nur 7 Stdn. breit ist, daher hier die kürzeste Ueberfahrt nach der engl. Küste. C. hat 11000 E., einen seichten, nicht ganz sicheren Hafen, ein Hauptzollamt, Navigationsschule, Börse, Seebäder, Salzsiedereien, Fabriken für Oel, schwarze Seife, Leder, Kattun etc., lebhaften Seehandel. C. hieß früher Scalas, wurde 1347 von Eduard III. von England erobert und blieb engl. bis 1558.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/755>, abgerufen am 22.11.2024.