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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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C.

C, der 3. Buchstabe des röm. Alphabets und aus diesem in alle neueren Alphabete übergegangen; als Zahlzeichen C = centum, 100; auf den altröm. Stimmtafeln condemno, ich verurtheile; auf Münzen C = Cajus, Claudius, Caesar etc. oder Consul, Censor; O = Caja, Semis, 1/2 As; C auf Thermometern Centigrad, d. h. das Reaumursche Thermometer in 100 Grade getheilt; auf französ. Münzen die Münzstadt St. Loo; auf österr. Prag, auf preuß. Kleve. In der Musik ist C der erste Ton in der Reihe der natürlichen, womit jede Octave beginnt; auch ist es Taktzeichen des Vierviertel- und von oben nach unten durchstrichen des Allabrevetakts; endlich ist C der sog. Baßschlüssel.


Cab (Keb), engl., leichtes zweiräderiges Fuhrwerk. Cabriolet.


Cabacciro, fruchtbare Halbinsel auf der ostafrik. Küste Mozambique, 21/2 M. lang, 3/4 M. breit, portug. mit dem Fort Mesuriel.


Cabagan, span. Stadt auf der Nordostküste von Manila, Hauptort der Provinz Cagayan, mit 10000 E., meist Malaien.


Cabake, russ. Branntweinschenke.


Cabal, bei den Engländern Name eines Ministeriums unter Karl II. von England 1669-79, das auf die Wiederherstellung der unumschränkten Monarchie hinarbeitete u. im Solde König Ludwigs XIV. von Frankreich stand, aus den Anfangsbuchstaben der Minister Clifford, Arlington, Buckingham, Ashley (später Graf Shaftesbury) und Lauderdale gebildet. Daher Cabale, Ränke, Intriguen; Cabaleur, Ränkeschmied, cabaliren, cabalisiren.


Cabaletta, bei den Italienern kurzer Satz für das Klavier, der eine Melodie zuerst einfach, dann mit Verzierungen gibt.


Caball, Caval, Roß, im Tarock eine Karte, Reiter und Roß darstellend, der sog. Ober.


Caballaria, im alten Frankreich und Aragonien der neulat. Name für ein Grundstück mit der Verpflichtung der Cabalcata, d. h. des Kriegsdienstes zu Rosse für den Lehensherrn; überhaupt die Belohnung für den Ritterdienst. Grundwort ist Caballus. Roß, davon Caballarius, Reiter, Ritter, span. Caballero, frz. Chevalier; unsere Cavalerie.


Caballero, Don Fermin, geb. 1800, seit 1823 Advocat, seit 1833 liberaler Journalist und Mitglied der Cortes, entschiedener Gegner des Martinez dela Rosa und aller Cabinete, welche nicht zur Verfassung von 1812 zurückkehren wollten, seit der Herrschaft der Moderadopartei außer Thätigkeit. C. zeigte sich in den Cortes als guter Rechner und in seiner Stellung uneigennützig; 1844 gab er ein "Manual geografico-administrativo de la monarquia espannola" heraus.


Cabane, frz., Hütte, die Kajüte auf kleinen Schiffen; kleines, bedecktes Schiffe


Cabanis, Pierre Jean Georges; mehr durch seine gemäßigten und wohlwollenden Gesinnungen als durch seine philosophisch-sensualistischen und medicinischen Werke bekannt, wurde 1752 zu Cognac geboren und als Arzt zu Auteuil, wo er seit 1781 lebte, besonders durch Madame Helvetius mit den hervorragendsten Männern seiner Zeit bekannt. Nach Ausbruch der Revolution huldigte er Mirabeau, dessen Arzt er war und der in seinen Armen starb und noch mehr Condorcet, zog sich jedoch vor den Schreckensmännern zurück und lebte während der Herrschaft derselben seinem Berufe als Arzt. Später wurde er Professor der Klinik, Commandant der Ehrenlegion, Mitglied des Rathes den 500 und des Erhaltungssenats; st. 1803. Von seinen Schriften (Oeuvres


C.

C, der 3. Buchstabe des röm. Alphabets und aus diesem in alle neueren Alphabete übergegangen; als Zahlzeichen C = centum, 100; auf den altröm. Stimmtafeln condemno, ich verurtheile; auf Münzen C = Cajus, Claudius, Caesar etc. oder Consul, Censor; Ɔ = Caja, Semis, 1/2 As; C auf Thermometern Centigrad, d. h. das Réaumursche Thermometer in 100 Grade getheilt; auf französ. Münzen die Münzstadt St. Loo; auf österr. Prag, auf preuß. Kleve. In der Musik ist C der erste Ton in der Reihe der natürlichen, womit jede Octave beginnt; auch ist es Taktzeichen des Vierviertel- und von oben nach unten durchstrichen des Allabrevetakts; endlich ist C der sog. Baßschlüssel.


Cab (Keb), engl., leichtes zweiräderiges Fuhrwerk. Cabriolet.


Cabacciro, fruchtbare Halbinsel auf der ostafrik. Küste Mozambique, 21/2 M. lang, 3/4 M. breit, portug. mit dem Fort Mesuriel.


Cabagan, span. Stadt auf der Nordostküste von Manila, Hauptort der Provinz Cagayan, mit 10000 E., meist Malaien.


Cabake, russ. Branntweinschenke.


Cabal, bei den Engländern Name eines Ministeriums unter Karl II. von England 1669–79, das auf die Wiederherstellung der unumschränkten Monarchie hinarbeitete u. im Solde König Ludwigs XIV. von Frankreich stand, aus den Anfangsbuchstaben der Minister Clifford, Arlington, Buckingham, Ashley (später Graf Shaftesbury) und Lauderdale gebildet. Daher Cabale, Ränke, Intriguen; Cabaleur, Ränkeschmied, cabaliren, cabalisiren.


Cabaletta, bei den Italienern kurzer Satz für das Klavier, der eine Melodie zuerst einfach, dann mit Verzierungen gibt.


Caball, Caval, Roß, im Tarock eine Karte, Reiter und Roß darstellend, der sog. Ober.


Caballaria, im alten Frankreich und Aragonien der neulat. Name für ein Grundstück mit der Verpflichtung der Cabalcata, d. h. des Kriegsdienstes zu Rosse für den Lehensherrn; überhaupt die Belohnung für den Ritterdienst. Grundwort ist Caballus. Roß, davon Caballarius, Reiter, Ritter, span. Caballero, frz. Chevalier; unsere Cavalerie.


Caballero, Don Fermin, geb. 1800, seit 1823 Advocat, seit 1833 liberaler Journalist und Mitglied der Cortes, entschiedener Gegner des Martinez dela Rosa und aller Cabinete, welche nicht zur Verfassung von 1812 zurückkehren wollten, seit der Herrschaft der Moderadopartei außer Thätigkeit. C. zeigte sich in den Cortes als guter Rechner und in seiner Stellung uneigennützig; 1844 gab er ein „Manual geografico-administrativo de la monarquia espannola“ heraus.


Cabane, frz., Hütte, die Kajüte auf kleinen Schiffen; kleines, bedecktes Schiffe


Cabanis, Pierre Jean Georges; mehr durch seine gemäßigten und wohlwollenden Gesinnungen als durch seine philosophisch-sensualistischen und medicinischen Werke bekannt, wurde 1752 zu Cognac geboren und als Arzt zu Auteuil, wo er seit 1781 lebte, besonders durch Madame Helvetius mit den hervorragendsten Männern seiner Zeit bekannt. Nach Ausbruch der Revolution huldigte er Mirabeau, dessen Arzt er war und der in seinen Armen starb und noch mehr Condorcet, zog sich jedoch vor den Schreckensmännern zurück und lebte während der Herrschaft derselben seinem Berufe als Arzt. Später wurde er Professor der Klinik, Commandant der Ehrenlegion, Mitglied des Rathes den 500 und des Erhaltungssenats; st. 1803. Von seinen Schriften (Oeuvres

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[741/0742] C. C, der 3. Buchstabe des röm. Alphabets und aus diesem in alle neueren Alphabete übergegangen; als Zahlzeichen C = centum, 100; auf den altröm. Stimmtafeln condemno, ich verurtheile; auf Münzen C = Cajus, Claudius, Caesar etc. oder Consul, Censor; Ɔ = Caja, Semis, 1/2 As; C auf Thermometern Centigrad, d. h. das Réaumursche Thermometer in 100 Grade getheilt; auf französ. Münzen die Münzstadt St. Loo; auf österr. Prag, auf preuß. Kleve. In der Musik ist C der erste Ton in der Reihe der natürlichen, womit jede Octave beginnt; auch ist es Taktzeichen des Vierviertel- und von oben nach unten durchstrichen des Allabrevetakts; endlich ist C der sog. Baßschlüssel. Cab (Keb), engl., leichtes zweiräderiges Fuhrwerk. Cabriolet. Cabacciro, fruchtbare Halbinsel auf der ostafrik. Küste Mozambique, 21/2 M. lang, 3/4 M. breit, portug. mit dem Fort Mesuriel. Cabagan, span. Stadt auf der Nordostküste von Manila, Hauptort der Provinz Cagayan, mit 10000 E., meist Malaien. Cabake, russ. Branntweinschenke. Cabal, bei den Engländern Name eines Ministeriums unter Karl II. von England 1669–79, das auf die Wiederherstellung der unumschränkten Monarchie hinarbeitete u. im Solde König Ludwigs XIV. von Frankreich stand, aus den Anfangsbuchstaben der Minister Clifford, Arlington, Buckingham, Ashley (später Graf Shaftesbury) und Lauderdale gebildet. Daher Cabale, Ränke, Intriguen; Cabaleur, Ränkeschmied, cabaliren, cabalisiren. Cabaletta, bei den Italienern kurzer Satz für das Klavier, der eine Melodie zuerst einfach, dann mit Verzierungen gibt. Caball, Caval, Roß, im Tarock eine Karte, Reiter und Roß darstellend, der sog. Ober. Caballaria, im alten Frankreich und Aragonien der neulat. Name für ein Grundstück mit der Verpflichtung der Cabalcata, d. h. des Kriegsdienstes zu Rosse für den Lehensherrn; überhaupt die Belohnung für den Ritterdienst. Grundwort ist Caballus. Roß, davon Caballarius, Reiter, Ritter, span. Caballero, frz. Chevalier; unsere Cavalerie. Caballero, Don Fermin, geb. 1800, seit 1823 Advocat, seit 1833 liberaler Journalist und Mitglied der Cortes, entschiedener Gegner des Martinez dela Rosa und aller Cabinete, welche nicht zur Verfassung von 1812 zurückkehren wollten, seit der Herrschaft der Moderadopartei außer Thätigkeit. C. zeigte sich in den Cortes als guter Rechner und in seiner Stellung uneigennützig; 1844 gab er ein „Manual geografico-administrativo de la monarquia espannola“ heraus. Cabane, frz., Hütte, die Kajüte auf kleinen Schiffen; kleines, bedecktes Schiffe Cabanis, Pierre Jean Georges; mehr durch seine gemäßigten und wohlwollenden Gesinnungen als durch seine philosophisch-sensualistischen und medicinischen Werke bekannt, wurde 1752 zu Cognac geboren und als Arzt zu Auteuil, wo er seit 1781 lebte, besonders durch Madame Helvetius mit den hervorragendsten Männern seiner Zeit bekannt. Nach Ausbruch der Revolution huldigte er Mirabeau, dessen Arzt er war und der in seinen Armen starb und noch mehr Condorcet, zog sich jedoch vor den Schreckensmännern zurück und lebte während der Herrschaft derselben seinem Berufe als Arzt. Später wurde er Professor der Klinik, Commandant der Ehrenlegion, Mitglied des Rathes den 500 und des Erhaltungssenats; st. 1803. Von seinen Schriften (Oeuvres

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/742>, abgerufen am 22.11.2024.