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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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74800 E., sehr bedeutendem Fabrikwesen, besonders in Tuch, Leder, Tabak; Zeugdruckereien, Bierbrauereien.


Burgau, bayer. Stadt im Kreis Schwaben, an der Mindel, mit 2100 E., Sitz eines Landgerichts, mit einem Schloß, Gerbereien, Feldbau, Viehzucht.


Burgbernheim, bayer. Flecken in Mittelfranken, Landgerichts Windsheim, mit 1450 E., Lederfabrikation; in der Nähe ein Gypsbruch.


Burgdorf, Stadt im Kanton Bern an der Emme, 2300 E., große Märkte. einige Industrie, Landbau; B. ist einer der wohlhabendsten Orte. In dem Schlosse, früher Sitz der zähringischen Herzoge, später bernischer Amtmänner, gründete Pestalozzi 1798 seine Erziehungsanstalt. B., hannov. Stadt im Lüneburgischen. 2500 E., an der Eisenbahn von Hannover nach Celle; Tuchweberei und Branntweinbrennerei.


Burger, Joh., Landwirth u. Schriftsteller, geb. 1773 zu Wolfsberg in Kärnten, prakticirte daselbst als Arzt, trieb später Landwirthschaft, und führte zuerst in seiner Gegend die Säemaschine und den Exstirpator ein. 1808 wurde er Professor der Landwirthschaft am Lyceum zu Klagenfurt, 1820 Gubernialrath in Triest, 1830 in Wien; st. 1842. Schriften: "Vollständige Abhandlung über die Naturgeschichte, Cultur u. Benutzung des Mais", Wien 1808; "Lehrbuch der Landwirthschaft", 2 Bde. 1819; "Reise durch Oberitalien", 2 Bde. 1831.


Burgfriede, der ganz besondere Gesetzesschutz, unter welchem die landesherrlichen Schlösser stehen als befriedete Sachen (res sanctae), gleichwie Kirchen, Grabstätten, Staatsgebäude u. s. w., analog dem Hausfrieden, gegen dessen Störung der Hausherr mittelst des Hausrechts sich zu schützen berechtigt ist.


Burggraf, im Mittelalter ein vom Kaiser ernannter Militär- und Civilbeamter einer Burg, dem die Aufsicht und Verwaltung sowie die militärische Vertheidigung derselben oblag. Ursprünglich bloße Verwalter wurden sie gewöhnlich mit der Zeit erbliche Besitzer der Domäne. u. manche gelangten zu großer Macht. Zu den angesehensten gehörten die B.en von Nürnberg.


Burghausen, Stadt in Oberbayern, an der Salzach, mit 2500 E., Landgericht, Tuchweberei, Glockengießerei, Handel mit Salz, Leder und Hopfen.


Burghers, schott. Dissenters, s. Seceders.


Burgk, Sitz des fürstl. reuß. Amts gleichen Namens, an der Saale, mit einem Eisenwerke. - Ferner ein Rittergut des Freiherrn von Burgk in Sachsen, Kreisdirektionsbezirk Dresden, mit bedeutenden Steinkohlen- und Eisenwerken in der Nähe.


Burgkmair, Hans, berühmter Maler und Formschneider, geb. zu Augsburg 1473, lernte zuerst unter seinem Vater, dem Maler Thoman B., dann unter Dürer, arbeitete hauptsächlich in Augsburg, Nürnberg und München, und st. in seiner Vaterstadt 1559. Seine Gemälde finden sich besonders in den genannten drei Städten. Außerdem lieferte er eine große Menge von Holzschnitten, so für Kaiser Maximilian den "Weißkunig" in 237 Blättern, deren Platten sich in der Wiener Hofbibliothek befinden und 1775 wieder abgedruckt wurden.


Burgkundstadt, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, am Main und der Eisenbahn zwischen Hof und Nürnberg, mit 1500 E., einem Schlosse, Feld- und Hopfenbau.


Burgos, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am rechten Ufer des Arlanzon u. am Fuße der Sierra d'Occa, mit 14000 E., Straßen eng, Häuser klein und geschmacklos, ausgezeichnet die gothische Kathedrale. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs, eines Kollegiums, einer Kunstschule, chirurgischen Schule, u. treibt besonders lebhaften Wollhandel. B. ist Geburtsort des Ruy Diaz de Vivar (Cid) und des Feldherrn Gonzalez. Schlacht bei B. 10. Nov. 1808, vergebliche Belagerung durch Wellington 1812. - Die Provinz.B., östl. an Bilbao u. Vittoria, südl. an Segovia, westl. an Valladolid und Valencia, nördl. an Santander gränzend, mit 234000 E., ist ziemlich gebirgig und wasserreich; Ackerbau, Viehzucht, Weinbau.


Burgos, Don Francisco Xavier de, geb. 1778 zu Motel in Granada, schloß

74800 E., sehr bedeutendem Fabrikwesen, besonders in Tuch, Leder, Tabak; Zeugdruckereien, Bierbrauereien.


Burgau, bayer. Stadt im Kreis Schwaben, an der Mindel, mit 2100 E., Sitz eines Landgerichts, mit einem Schloß, Gerbereien, Feldbau, Viehzucht.


Burgbernheim, bayer. Flecken in Mittelfranken, Landgerichts Windsheim, mit 1450 E., Lederfabrikation; in der Nähe ein Gypsbruch.


Burgdorf, Stadt im Kanton Bern an der Emme, 2300 E., große Märkte. einige Industrie, Landbau; B. ist einer der wohlhabendsten Orte. In dem Schlosse, früher Sitz der zähringischen Herzoge, später bernischer Amtmänner, gründete Pestalozzi 1798 seine Erziehungsanstalt. B., hannov. Stadt im Lüneburgischen. 2500 E., an der Eisenbahn von Hannover nach Celle; Tuchweberei und Branntweinbrennerei.


Burger, Joh., Landwirth u. Schriftsteller, geb. 1773 zu Wolfsberg in Kärnten, prakticirte daselbst als Arzt, trieb später Landwirthschaft, und führte zuerst in seiner Gegend die Säemaschine und den Exstirpator ein. 1808 wurde er Professor der Landwirthschaft am Lyceum zu Klagenfurt, 1820 Gubernialrath in Triest, 1830 in Wien; st. 1842. Schriften: „Vollständige Abhandlung über die Naturgeschichte, Cultur u. Benutzung des Mais“, Wien 1808; „Lehrbuch der Landwirthschaft“, 2 Bde. 1819; „Reise durch Oberitalien“, 2 Bde. 1831.


Burgfriede, der ganz besondere Gesetzesschutz, unter welchem die landesherrlichen Schlösser stehen als befriedete Sachen (res sanctae), gleichwie Kirchen, Grabstätten, Staatsgebäude u. s. w., analog dem Hausfrieden, gegen dessen Störung der Hausherr mittelst des Hausrechts sich zu schützen berechtigt ist.


Burggraf, im Mittelalter ein vom Kaiser ernannter Militär- und Civilbeamter einer Burg, dem die Aufsicht und Verwaltung sowie die militärische Vertheidigung derselben oblag. Ursprünglich bloße Verwalter wurden sie gewöhnlich mit der Zeit erbliche Besitzer der Domäne. u. manche gelangten zu großer Macht. Zu den angesehensten gehörten die B.en von Nürnberg.


Burghausen, Stadt in Oberbayern, an der Salzach, mit 2500 E., Landgericht, Tuchweberei, Glockengießerei, Handel mit Salz, Leder und Hopfen.


Burghers, schott. Dissenters, s. Seceders.


Burgk, Sitz des fürstl. reuß. Amts gleichen Namens, an der Saale, mit einem Eisenwerke. – Ferner ein Rittergut des Freiherrn von Burgk in Sachsen, Kreisdirektionsbezirk Dresden, mit bedeutenden Steinkohlen- und Eisenwerken in der Nähe.


Burgkmair, Hans, berühmter Maler und Formschneider, geb. zu Augsburg 1473, lernte zuerst unter seinem Vater, dem Maler Thoman B., dann unter Dürer, arbeitete hauptsächlich in Augsburg, Nürnberg und München, und st. in seiner Vaterstadt 1559. Seine Gemälde finden sich besonders in den genannten drei Städten. Außerdem lieferte er eine große Menge von Holzschnitten, so für Kaiser Maximilian den „Weißkunig“ in 237 Blättern, deren Platten sich in der Wiener Hofbibliothek befinden und 1775 wieder abgedruckt wurden.


Burgkundstadt, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, am Main und der Eisenbahn zwischen Hof und Nürnberg, mit 1500 E., einem Schlosse, Feld- und Hopfenbau.


Burgos, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am rechten Ufer des Arlanzon u. am Fuße der Sierra dʼOcca, mit 14000 E., Straßen eng, Häuser klein und geschmacklos, ausgezeichnet die gothische Kathedrale. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs, eines Kollegiums, einer Kunstschule, chirurgischen Schule, u. treibt besonders lebhaften Wollhandel. B. ist Geburtsort des Ruy Diaz de Vivar (Cid) und des Feldherrn Gonzalez. Schlacht bei B. 10. Nov. 1808, vergebliche Belagerung durch Wellington 1812. – Die Provinz.B., östl. an Bilbao u. Vittoria, südl. an Segovia, westl. an Valladolid und Valencia, nördl. an Santander gränzend, mit 234000 E., ist ziemlich gebirgig und wasserreich; Ackerbau, Viehzucht, Weinbau.


Burgos, Don Francisco Xavier de, geb. 1778 zu Motel in Granada, schloß

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[724/0725] 74800 E., sehr bedeutendem Fabrikwesen, besonders in Tuch, Leder, Tabak; Zeugdruckereien, Bierbrauereien. Burgau, bayer. Stadt im Kreis Schwaben, an der Mindel, mit 2100 E., Sitz eines Landgerichts, mit einem Schloß, Gerbereien, Feldbau, Viehzucht. Burgbernheim, bayer. Flecken in Mittelfranken, Landgerichts Windsheim, mit 1450 E., Lederfabrikation; in der Nähe ein Gypsbruch. Burgdorf, Stadt im Kanton Bern an der Emme, 2300 E., große Märkte. einige Industrie, Landbau; B. ist einer der wohlhabendsten Orte. In dem Schlosse, früher Sitz der zähringischen Herzoge, später bernischer Amtmänner, gründete Pestalozzi 1798 seine Erziehungsanstalt. B., hannov. Stadt im Lüneburgischen. 2500 E., an der Eisenbahn von Hannover nach Celle; Tuchweberei und Branntweinbrennerei. Burger, Joh., Landwirth u. Schriftsteller, geb. 1773 zu Wolfsberg in Kärnten, prakticirte daselbst als Arzt, trieb später Landwirthschaft, und führte zuerst in seiner Gegend die Säemaschine und den Exstirpator ein. 1808 wurde er Professor der Landwirthschaft am Lyceum zu Klagenfurt, 1820 Gubernialrath in Triest, 1830 in Wien; st. 1842. Schriften: „Vollständige Abhandlung über die Naturgeschichte, Cultur u. Benutzung des Mais“, Wien 1808; „Lehrbuch der Landwirthschaft“, 2 Bde. 1819; „Reise durch Oberitalien“, 2 Bde. 1831. Burgfriede, der ganz besondere Gesetzesschutz, unter welchem die landesherrlichen Schlösser stehen als befriedete Sachen (res sanctae), gleichwie Kirchen, Grabstätten, Staatsgebäude u. s. w., analog dem Hausfrieden, gegen dessen Störung der Hausherr mittelst des Hausrechts sich zu schützen berechtigt ist. Burggraf, im Mittelalter ein vom Kaiser ernannter Militär- und Civilbeamter einer Burg, dem die Aufsicht und Verwaltung sowie die militärische Vertheidigung derselben oblag. Ursprünglich bloße Verwalter wurden sie gewöhnlich mit der Zeit erbliche Besitzer der Domäne. u. manche gelangten zu großer Macht. Zu den angesehensten gehörten die B.en von Nürnberg. Burghausen, Stadt in Oberbayern, an der Salzach, mit 2500 E., Landgericht, Tuchweberei, Glockengießerei, Handel mit Salz, Leder und Hopfen. Burghers, schott. Dissenters, s. Seceders. Burgk, Sitz des fürstl. reuß. Amts gleichen Namens, an der Saale, mit einem Eisenwerke. – Ferner ein Rittergut des Freiherrn von Burgk in Sachsen, Kreisdirektionsbezirk Dresden, mit bedeutenden Steinkohlen- und Eisenwerken in der Nähe. Burgkmair, Hans, berühmter Maler und Formschneider, geb. zu Augsburg 1473, lernte zuerst unter seinem Vater, dem Maler Thoman B., dann unter Dürer, arbeitete hauptsächlich in Augsburg, Nürnberg und München, und st. in seiner Vaterstadt 1559. Seine Gemälde finden sich besonders in den genannten drei Städten. Außerdem lieferte er eine große Menge von Holzschnitten, so für Kaiser Maximilian den „Weißkunig“ in 237 Blättern, deren Platten sich in der Wiener Hofbibliothek befinden und 1775 wieder abgedruckt wurden. Burgkundstadt, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, am Main und der Eisenbahn zwischen Hof und Nürnberg, mit 1500 E., einem Schlosse, Feld- und Hopfenbau. Burgos, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am rechten Ufer des Arlanzon u. am Fuße der Sierra dʼOcca, mit 14000 E., Straßen eng, Häuser klein und geschmacklos, ausgezeichnet die gothische Kathedrale. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs, eines Kollegiums, einer Kunstschule, chirurgischen Schule, u. treibt besonders lebhaften Wollhandel. B. ist Geburtsort des Ruy Diaz de Vivar (Cid) und des Feldherrn Gonzalez. Schlacht bei B. 10. Nov. 1808, vergebliche Belagerung durch Wellington 1812. – Die Provinz.B., östl. an Bilbao u. Vittoria, südl. an Segovia, westl. an Valladolid und Valencia, nördl. an Santander gränzend, mit 234000 E., ist ziemlich gebirgig und wasserreich; Ackerbau, Viehzucht, Weinbau. Burgos, Don Francisco Xavier de, geb. 1778 zu Motel in Granada, schloß

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 724. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/725>, abgerufen am 22.11.2024.