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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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einem Punkte, sondern in einem kleinen Kreise (Brennlinie). Der Hitzegrad, der sich durch B., besonders größere, erreichen läßt. kann ein sehr bedeutender sein, u. von solcher Wirkung. daß selbst äußerst schwer schmelzbare Metalle dadurch zum Schmelzen gebracht werden. Auch durch zweckmäßige Verbindung ebener Spiegel können B. erreicht werden, wie Büffon einen solchen aus 168 Stücken Spiegelglas zusammensetzte, u. auf über 100' Entfernung noch Holz damit entzündete. Der Anwendung der B. wird schon aus dem Alterthum Erwähnung gethan und bekannt ist die Erzählung von Archimed, der bei der Belagerung von Syrakus durch die Römer, 214 v. Chr., durch einen B. die röm. Schiffe in Brand gesteckt haben soll. - Von Interesse ist die neuere Anwendung der parabolischen B. bei Leuchtthürmen, wodurch eine sehr weite Sichtbarkeit des Lichtes erreicht wird.


Brennstoff, brennbares Wesen, Phlogiston der älteren Chemiker. wie Richter, Stahl, Bernhard etc., welche annahmen. daß in Körpern, welche sich eignen Feuer und Licht zu entwickeln, eine eigene Basis liege, die sich mit dem freien Wärmestoff zu strahlendem Licht oder Feuer verbinde, und welche Basis sie B. oder Phlogiston nannten, u. darauf die phlogistische Theorie gründeten.


Brennus (celtisch Brenn d. h. Anführer); unter diesem Namen kennt die alte Geschichte mehrere gallische Heerkönige, z. B. den der Sennonen, welcher 390 v. Chr. die Römer an der Allia schlug u. die Stadt bis auf das Capitol eroberte und verbrannte; den Anführer des Gallierschwarmes, der 279 und 278 Thracien, Macedonien u. Nordgriechenland verwüstete.


Brennweite, bei Linsengläsern und Hohlspiegeln die Entfernung des Brennpunktes von der Mitte des Linsenglases oder Hohlspiegels.


Brennta, Flüssigkeitsmaß in Italien und der wälschen Schweiz von verschiedenem Gehalte, 1908-66831/4 par. Kubikzoll.


Brenta, der alte Medoacus major, entspringt aus 2 kleinen Seen im Tyrol, wird bei Padua schiffbar, speist den Brentellakanal u. nimmt mehrere schiffbare Kanäle auf, mündet nach einem Laufe von 22 M. bei Brandolo in den Meerbusen von Venedig; das alte Bett der B. wurde als Kanal des Naviglio di Brenta morta von Padua nach Venedig verwendet.


Brentano, Clemens, geb. 1777 zu Frankfurt a. M., Bettinas Bruder, studirte zu Jena u. lebte als Privatmann zu Jena. Frankfurt, Heidelberg, Wien, Rom etc., seit 1818 im Kloster Dülmen im Münsterschen, zuletzt in Regensburg und München. st. zu Aschaffenburg d. 28. Juni 1842. B. ist einer der hervorragendsten Romantiker, dessen Poesien aber mit wenigen Ausnahmen von grellen disharmonischen Stimmungen getrübt werden, obwohl seine Glaubensinnigkeit (er war 1818 zur kath. Kirche zurückgetreten) ihn vor der Zerrissenheit anderer begabter Romantiker rettete. Schriften: "Satyren u. poetische Spiele" 1800; "Godwi", Roman, 1801; "die lustigen Musikanten", Drama, 1803; "Ponce de Leon" 1804; "die Gründung Prags" 1816; "Victoria und ihre Geschwister mit fliegenden Fahnen u. brennender Lunte" 1817, ebenfalls dramatische Arbeiten. Volksthümlich sind geworden die Erzählung "Vom braven Kaspar und dem schönen Annerl" und das satyrische Märchen "Gockel, Hinkel u. Gakeleia"; seine Märchen gab Guido Görres 1848 heraus. Verdient machte sich B. durch die Herausgabe des "Goldfaden", Heidelberg 1809, die gute Geschichte Wickrams von Kolmar u. "des Knaben Wunderhorn", gemeinschaftlich mit seinem Freunde Achim von Arnim, Heidelberg 1806-8.


Brentano, Dominicus von, geb. 1740 zu Rapperswyl am Zürcher See, seit 1794 Pfarrer zu Gebratshofen und Geheimer Rath des Fürstabts von Kempten, st. 1797, Geistlicher von der josephinischen Richtung, für die er in amtlicher Stellung und in seinen jetzt vergessenen Schriften thätig war.


Brentano, Lorenz, geb. zu Mannheim 1810, Advocat, seit 1846 Deputirter in der bad. Kammer, Heckers Adjutant in derselben, nach dem Mißlingen des Heckerschen Aufstandes der

einem Punkte, sondern in einem kleinen Kreise (Brennlinie). Der Hitzegrad, der sich durch B., besonders größere, erreichen läßt. kann ein sehr bedeutender sein, u. von solcher Wirkung. daß selbst äußerst schwer schmelzbare Metalle dadurch zum Schmelzen gebracht werden. Auch durch zweckmäßige Verbindung ebener Spiegel können B. erreicht werden, wie Büffon einen solchen aus 168 Stücken Spiegelglas zusammensetzte, u. auf über 100' Entfernung noch Holz damit entzündete. Der Anwendung der B. wird schon aus dem Alterthum Erwähnung gethan und bekannt ist die Erzählung von Archimed, der bei der Belagerung von Syrakus durch die Römer, 214 v. Chr., durch einen B. die röm. Schiffe in Brand gesteckt haben soll. – Von Interesse ist die neuere Anwendung der parabolischen B. bei Leuchtthürmen, wodurch eine sehr weite Sichtbarkeit des Lichtes erreicht wird.


Brennstoff, brennbares Wesen, Phlogiston der älteren Chemiker. wie Richter, Stahl, Bernhard etc., welche annahmen. daß in Körpern, welche sich eignen Feuer und Licht zu entwickeln, eine eigene Basis liege, die sich mit dem freien Wärmestoff zu strahlendem Licht oder Feuer verbinde, und welche Basis sie B. oder Phlogiston nannten, u. darauf die phlogistische Theorie gründeten.


Brennus (celtisch Brenn d. h. Anführer); unter diesem Namen kennt die alte Geschichte mehrere gallische Heerkönige, z. B. den der Sennonen, welcher 390 v. Chr. die Römer an der Allia schlug u. die Stadt bis auf das Capitol eroberte und verbrannte; den Anführer des Gallierschwarmes, der 279 und 278 Thracien, Macedonien u. Nordgriechenland verwüstete.


Brennweite, bei Linsengläsern und Hohlspiegeln die Entfernung des Brennpunktes von der Mitte des Linsenglases oder Hohlspiegels.


Brennta, Flüssigkeitsmaß in Italien und der wälschen Schweiz von verschiedenem Gehalte, 1908–66831/4 par. Kubikzoll.


Brenta, der alte Medoacus major, entspringt aus 2 kleinen Seen im Tyrol, wird bei Padua schiffbar, speist den Brentellakanal u. nimmt mehrere schiffbare Kanäle auf, mündet nach einem Laufe von 22 M. bei Brandolo in den Meerbusen von Venedig; das alte Bett der B. wurde als Kanal des Naviglio di Brenta morta von Padua nach Venedig verwendet.


Brentano, Clemens, geb. 1777 zu Frankfurt a. M., Bettinas Bruder, studirte zu Jena u. lebte als Privatmann zu Jena. Frankfurt, Heidelberg, Wien, Rom etc., seit 1818 im Kloster Dülmen im Münsterschen, zuletzt in Regensburg und München. st. zu Aschaffenburg d. 28. Juni 1842. B. ist einer der hervorragendsten Romantiker, dessen Poesien aber mit wenigen Ausnahmen von grellen disharmonischen Stimmungen getrübt werden, obwohl seine Glaubensinnigkeit (er war 1818 zur kath. Kirche zurückgetreten) ihn vor der Zerrissenheit anderer begabter Romantiker rettete. Schriften: „Satyren u. poetische Spiele“ 1800; „Godwi“, Roman, 1801; „die lustigen Musikanten“, Drama, 1803; „Ponce de Leon“ 1804; „die Gründung Prags“ 1816; „Victoria und ihre Geschwister mit fliegenden Fahnen u. brennender Lunte“ 1817, ebenfalls dramatische Arbeiten. Volksthümlich sind geworden die Erzählung „Vom braven Kaspar und dem schönen Annerl“ und das satyrische Märchen „Gockel, Hinkel u. Gakeleia“; seine Märchen gab Guido Görres 1848 heraus. Verdient machte sich B. durch die Herausgabe des „Goldfaden“, Heidelberg 1809, die gute Geschichte Wickrams von Kolmar u. „des Knaben Wunderhorn“, gemeinschaftlich mit seinem Freunde Achim von Arnim, Heidelberg 1806–8.


Brentano, Dominicus von, geb. 1740 zu Rapperswyl am Zürcher See, seit 1794 Pfarrer zu Gebratshofen und Geheimer Rath des Fürstabts von Kempten, st. 1797, Geistlicher von der josephinischen Richtung, für die er in amtlicher Stellung und in seinen jetzt vergessenen Schriften thätig war.


Brentano, Lorenz, geb. zu Mannheim 1810, Advocat, seit 1846 Deputirter in der bad. Kammer, Heckers Adjutant in derselben, nach dem Mißlingen des Heckerschen Aufstandes der

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[663/0664] einem Punkte, sondern in einem kleinen Kreise (Brennlinie). Der Hitzegrad, der sich durch B., besonders größere, erreichen läßt. kann ein sehr bedeutender sein, u. von solcher Wirkung. daß selbst äußerst schwer schmelzbare Metalle dadurch zum Schmelzen gebracht werden. Auch durch zweckmäßige Verbindung ebener Spiegel können B. erreicht werden, wie Büffon einen solchen aus 168 Stücken Spiegelglas zusammensetzte, u. auf über 100' Entfernung noch Holz damit entzündete. Der Anwendung der B. wird schon aus dem Alterthum Erwähnung gethan und bekannt ist die Erzählung von Archimed, der bei der Belagerung von Syrakus durch die Römer, 214 v. Chr., durch einen B. die röm. Schiffe in Brand gesteckt haben soll. – Von Interesse ist die neuere Anwendung der parabolischen B. bei Leuchtthürmen, wodurch eine sehr weite Sichtbarkeit des Lichtes erreicht wird. Brennstoff, brennbares Wesen, Phlogiston der älteren Chemiker. wie Richter, Stahl, Bernhard etc., welche annahmen. daß in Körpern, welche sich eignen Feuer und Licht zu entwickeln, eine eigene Basis liege, die sich mit dem freien Wärmestoff zu strahlendem Licht oder Feuer verbinde, und welche Basis sie B. oder Phlogiston nannten, u. darauf die phlogistische Theorie gründeten. Brennus (celtisch Brenn d. h. Anführer); unter diesem Namen kennt die alte Geschichte mehrere gallische Heerkönige, z. B. den der Sennonen, welcher 390 v. Chr. die Römer an der Allia schlug u. die Stadt bis auf das Capitol eroberte und verbrannte; den Anführer des Gallierschwarmes, der 279 und 278 Thracien, Macedonien u. Nordgriechenland verwüstete. Brennweite, bei Linsengläsern und Hohlspiegeln die Entfernung des Brennpunktes von der Mitte des Linsenglases oder Hohlspiegels. Brennta, Flüssigkeitsmaß in Italien und der wälschen Schweiz von verschiedenem Gehalte, 1908–66831/4 par. Kubikzoll. Brenta, der alte Medoacus major, entspringt aus 2 kleinen Seen im Tyrol, wird bei Padua schiffbar, speist den Brentellakanal u. nimmt mehrere schiffbare Kanäle auf, mündet nach einem Laufe von 22 M. bei Brandolo in den Meerbusen von Venedig; das alte Bett der B. wurde als Kanal des Naviglio di Brenta morta von Padua nach Venedig verwendet. Brentano, Clemens, geb. 1777 zu Frankfurt a. M., Bettinas Bruder, studirte zu Jena u. lebte als Privatmann zu Jena. Frankfurt, Heidelberg, Wien, Rom etc., seit 1818 im Kloster Dülmen im Münsterschen, zuletzt in Regensburg und München. st. zu Aschaffenburg d. 28. Juni 1842. B. ist einer der hervorragendsten Romantiker, dessen Poesien aber mit wenigen Ausnahmen von grellen disharmonischen Stimmungen getrübt werden, obwohl seine Glaubensinnigkeit (er war 1818 zur kath. Kirche zurückgetreten) ihn vor der Zerrissenheit anderer begabter Romantiker rettete. Schriften: „Satyren u. poetische Spiele“ 1800; „Godwi“, Roman, 1801; „die lustigen Musikanten“, Drama, 1803; „Ponce de Leon“ 1804; „die Gründung Prags“ 1816; „Victoria und ihre Geschwister mit fliegenden Fahnen u. brennender Lunte“ 1817, ebenfalls dramatische Arbeiten. Volksthümlich sind geworden die Erzählung „Vom braven Kaspar und dem schönen Annerl“ und das satyrische Märchen „Gockel, Hinkel u. Gakeleia“; seine Märchen gab Guido Görres 1848 heraus. Verdient machte sich B. durch die Herausgabe des „Goldfaden“, Heidelberg 1809, die gute Geschichte Wickrams von Kolmar u. „des Knaben Wunderhorn“, gemeinschaftlich mit seinem Freunde Achim von Arnim, Heidelberg 1806–8. Brentano, Dominicus von, geb. 1740 zu Rapperswyl am Zürcher See, seit 1794 Pfarrer zu Gebratshofen und Geheimer Rath des Fürstabts von Kempten, st. 1797, Geistlicher von der josephinischen Richtung, für die er in amtlicher Stellung und in seinen jetzt vergessenen Schriften thätig war. Brentano, Lorenz, geb. zu Mannheim 1810, Advocat, seit 1846 Deputirter in der bad. Kammer, Heckers Adjutant in derselben, nach dem Mißlingen des Heckerschen Aufstandes der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/664>, abgerufen am 22.07.2024.