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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Ehrenjungfer, eine die B. am Hochzeittage begleitende Freundin; B.kranz, B.krone, das Zeichen der bewahrten Jungfrauschaft; B.messe, die bei der Trauung gelesene Messe.


Brauwer oder Brouwer, Adrian. geb. 1608, gest. 1640 im Spitale zu Antwerpen, niederländischer Genremaler (Wirthshausscenen), oft an das Gemeine streifend, geschätzt wegen seines Colorits und der Wahrheit der Darstellung, lebte meistens in Wirthshäusern den gemeinsten Ausschweifungen geneigt und malte nur, wenn ihm das Geld ausgegangen war.


Bravache (frz. Brawasch) oder ital. bravaccio (-tscho), ein Prahler; bravachiren, prahlen; Bravade, Braverie, Bravazzo. Prahlerei, Trotz; braver, braviren, trotzen.


Bravo, ital., gut, tapfer, Superlativ bravissimo. B. nannten die Italiener Räuber u. um Geld zu dingende Mörder, die Venetianer tollkühne türkische Reiter, die Spanier die Indianer, die ihre Freiheit in den Gebirgen behaupteten.


Bravo-Murillo, Juan, geb. 1803, Advocat, Journalist, 1837 Deputirter, 1841 als Gegner Esparteros flüchtig, seit 1847 Vorstand mehrerer Ministerien, 1851 Ministerpräsident, 1853 gestürzt, Haupt der reactionären Moderados in Spanien.


Bravour (Brawuhr), Tapferkeit; übertragen auf andere Leistungen. z. B. B.arie, B.stück u. s. w.


Brawe, Joachim Wilhelm, Freiherr von, geb. 1738 zu Weißenfels, deutscher Dramatiker ("Freigeist", "Brutus"), zwar jetzt vergessen, aber einer der ersten, welche sich in Stoff und Form von der franz. Manier befreiten.


Bray (Breh), irische Stadt in der Provinz Leinster. südl. von Dublin, von dem Dargel durchflossen, mit 4200 E., kleinem Hafen, Seebädern und starker Fischerei.


Bray (Breh), Anna Eliza, engl. Touristin u. Romanschriftstellerin, Gemahlin des Archäologen Ch. Stothard, bewegt sich vorzüglich in mittelalterlichen Darstellungen. Ihre Werke sind verdeutscht von Bärmann und Bruckbräu.


Bray (frz. Bräh), Landschaft in der Normandie mit den Städten Gournay, Forges, Aumale und Neufchatel, gehört zum Departement der unteren Seine.


Bray (Bräh), Francois Gabriel, Graf von, geb. 1765 in Rouen, zuerst franz. Diplomat in Deutschland, dann in bayer. Diensten Gesandter an verschiedenen Höfen, st. 1832, als Schriftsteller durch ein 1817 zu Dorpat über Lifland herausgegebenes Werk bekannt. - B., Otto Camillus. Sohn des Vorigen, geb. 1807, im bayer. Staatsdienste öfters als Diplomate verwendet. 1846 kurze Zeit Minister des Auswärtigen, ebenso von 1848 bis 5. März 1849.


Bray (Breh), Jakob de, Historien-, Portrait-, auch Genremaler, gest. 1664; sein Bruder Dirk war zuerst Buchbinder, bildete sich später zu einem sehr geschätzten Zeichner und Formschneider; er ging 1658 in ein Kloster.


Brazza, dalmatische Insel im adriat. Meere, Spalatro gegenüber, etwas zu 6 #M. groß mit 16000 E., felsig, arm an Quellwasser, gebirgig (St. Vito 2482'); Produkte: Wein, Oel, Feigen, nicht hinlänglich Getreide, Schafe, Ziegen, Asphalt. Orte: San Pietro, San Giovanni, Postire, Milna mit Hafen und Werfte, Neresi.


Brazzetto, der Werkfuß der Maurer und Zimmerleute im Kanton Tessin. = 176 par. Linien.


Breccie, geognostische Bezeichnung für ungleichmäßige Brocken und Conglomerate, welche durch einen sandsteinartigen Teig zusammengebacken sind.


Brechin (Brichin), schottische Stadt in der Grafschaft Forfax, 7000 E., wichtige Industrie in Leinen u. Baumwolle.


Brechmittel, Vomitive (Emetica), diejenigen Arzneistoffe, welche Brechen erregen. Es sind entweder metallische: Brechweinstein (s. d. Art.), Kermes, Zink- und Kupfervitriol; oder vegetabilische, besonders Brechwurz (s. d. Art.), seltener Meerzwiebel. Die nächste Wirkung der B. ist eine antiperistaltische Bewegung des Magens, wodurch dieser unter Mitwirkung des Zwerchfells und der Bauchmuskeln seinen Inhalt entleert.

Ehrenjungfer, eine die B. am Hochzeittage begleitende Freundin; B.kranz, B.krone, das Zeichen der bewahrten Jungfrauschaft; B.messe, die bei der Trauung gelesene Messe.


Brauwer oder Brouwer, Adrian. geb. 1608, gest. 1640 im Spitale zu Antwerpen, niederländischer Genremaler (Wirthshausscenen), oft an das Gemeine streifend, geschätzt wegen seines Colorits und der Wahrheit der Darstellung, lebte meistens in Wirthshäusern den gemeinsten Ausschweifungen geneigt und malte nur, wenn ihm das Geld ausgegangen war.


Bravache (frz. Brawasch) oder ital. bravaccio (–tscho), ein Prahler; bravachiren, prahlen; Bravade, Braverie, Bravazzo. Prahlerei, Trotz; braver, braviren, trotzen.


Bravo, ital., gut, tapfer, Superlativ bravissimo. B. nannten die Italiener Räuber u. um Geld zu dingende Mörder, die Venetianer tollkühne türkische Reiter, die Spanier die Indianer, die ihre Freiheit in den Gebirgen behaupteten.


Bravo-Murillo, Juan, geb. 1803, Advocat, Journalist, 1837 Deputirter, 1841 als Gegner Esparteros flüchtig, seit 1847 Vorstand mehrerer Ministerien, 1851 Ministerpräsident, 1853 gestürzt, Haupt der reactionären Moderados in Spanien.


Bravour (Brawuhr), Tapferkeit; übertragen auf andere Leistungen. z. B. B.arie, B.stück u. s. w.


Brawe, Joachim Wilhelm, Freiherr von, geb. 1738 zu Weißenfels, deutscher Dramatiker („Freigeist“, „Brutus“), zwar jetzt vergessen, aber einer der ersten, welche sich in Stoff und Form von der franz. Manier befreiten.


Bray (Breh), irische Stadt in der Provinz Leinster. südl. von Dublin, von dem Dargel durchflossen, mit 4200 E., kleinem Hafen, Seebädern und starker Fischerei.


Bray (Breh), Anna Eliza, engl. Touristin u. Romanschriftstellerin, Gemahlin des Archäologen Ch. Stothard, bewegt sich vorzüglich in mittelalterlichen Darstellungen. Ihre Werke sind verdeutscht von Bärmann und Bruckbräu.


Bray (frz. Bräh), Landschaft in der Normandie mit den Städten Gournay, Forges, Aumale und Neufchâtel, gehört zum Departement der unteren Seine.


Bray (Bräh), François Gabriel, Graf von, geb. 1765 in Rouen, zuerst franz. Diplomat in Deutschland, dann in bayer. Diensten Gesandter an verschiedenen Höfen, st. 1832, als Schriftsteller durch ein 1817 zu Dorpat über Lifland herausgegebenes Werk bekannt. – B., Otto Camillus. Sohn des Vorigen, geb. 1807, im bayer. Staatsdienste öfters als Diplomate verwendet. 1846 kurze Zeit Minister des Auswärtigen, ebenso von 1848 bis 5. März 1849.


Bray (Breh), Jakob de, Historien-, Portrait-, auch Genremaler, gest. 1664; sein Bruder Dirk war zuerst Buchbinder, bildete sich später zu einem sehr geschätzten Zeichner und Formschneider; er ging 1658 in ein Kloster.


Brazza, dalmatische Insel im adriat. Meere, Spalatro gegenüber, etwas zu 6 □M. groß mit 16000 E., felsig, arm an Quellwasser, gebirgig (St. Vito 2482'); Produkte: Wein, Oel, Feigen, nicht hinlänglich Getreide, Schafe, Ziegen, Asphalt. Orte: San Pietro, San Giovanni, Postire, Milna mit Hafen und Werfte, Neresi.


Brazzetto, der Werkfuß der Maurer und Zimmerleute im Kanton Tessin. = 176 par. Linien.


Breccie, geognostische Bezeichnung für ungleichmäßige Brocken und Conglomerate, welche durch einen sandsteinartigen Teig zusammengebacken sind.


Brechin (Brichin), schottische Stadt in der Grafschaft Forfax, 7000 E., wichtige Industrie in Leinen u. Baumwolle.


Brechmittel, Vomitive (Emetica), diejenigen Arzneistoffe, welche Brechen erregen. Es sind entweder metallische: Brechweinstein (s. d. Art.), Kermes, Zink- und Kupfervitriol; oder vegetabilische, besonders Brechwurz (s. d. Art.), seltener Meerzwiebel. Die nächste Wirkung der B. ist eine antiperistaltische Bewegung des Magens, wodurch dieser unter Mitwirkung des Zwerchfells und der Bauchmuskeln seinen Inhalt entleert.

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[656/0657] Ehrenjungfer, eine die B. am Hochzeittage begleitende Freundin; B.kranz, B.krone, das Zeichen der bewahrten Jungfrauschaft; B.messe, die bei der Trauung gelesene Messe. Brauwer oder Brouwer, Adrian. geb. 1608, gest. 1640 im Spitale zu Antwerpen, niederländischer Genremaler (Wirthshausscenen), oft an das Gemeine streifend, geschätzt wegen seines Colorits und der Wahrheit der Darstellung, lebte meistens in Wirthshäusern den gemeinsten Ausschweifungen geneigt und malte nur, wenn ihm das Geld ausgegangen war. Bravache (frz. Brawasch) oder ital. bravaccio (–tscho), ein Prahler; bravachiren, prahlen; Bravade, Braverie, Bravazzo. Prahlerei, Trotz; braver, braviren, trotzen. Bravo, ital., gut, tapfer, Superlativ bravissimo. B. nannten die Italiener Räuber u. um Geld zu dingende Mörder, die Venetianer tollkühne türkische Reiter, die Spanier die Indianer, die ihre Freiheit in den Gebirgen behaupteten. Bravo-Murillo, Juan, geb. 1803, Advocat, Journalist, 1837 Deputirter, 1841 als Gegner Esparteros flüchtig, seit 1847 Vorstand mehrerer Ministerien, 1851 Ministerpräsident, 1853 gestürzt, Haupt der reactionären Moderados in Spanien. Bravour (Brawuhr), Tapferkeit; übertragen auf andere Leistungen. z. B. B.arie, B.stück u. s. w. Brawe, Joachim Wilhelm, Freiherr von, geb. 1738 zu Weißenfels, deutscher Dramatiker („Freigeist“, „Brutus“), zwar jetzt vergessen, aber einer der ersten, welche sich in Stoff und Form von der franz. Manier befreiten. Bray (Breh), irische Stadt in der Provinz Leinster. südl. von Dublin, von dem Dargel durchflossen, mit 4200 E., kleinem Hafen, Seebädern und starker Fischerei. Bray (Breh), Anna Eliza, engl. Touristin u. Romanschriftstellerin, Gemahlin des Archäologen Ch. Stothard, bewegt sich vorzüglich in mittelalterlichen Darstellungen. Ihre Werke sind verdeutscht von Bärmann und Bruckbräu. Bray (frz. Bräh), Landschaft in der Normandie mit den Städten Gournay, Forges, Aumale und Neufchâtel, gehört zum Departement der unteren Seine. Bray (Bräh), François Gabriel, Graf von, geb. 1765 in Rouen, zuerst franz. Diplomat in Deutschland, dann in bayer. Diensten Gesandter an verschiedenen Höfen, st. 1832, als Schriftsteller durch ein 1817 zu Dorpat über Lifland herausgegebenes Werk bekannt. – B., Otto Camillus. Sohn des Vorigen, geb. 1807, im bayer. Staatsdienste öfters als Diplomate verwendet. 1846 kurze Zeit Minister des Auswärtigen, ebenso von 1848 bis 5. März 1849. Bray (Breh), Jakob de, Historien-, Portrait-, auch Genremaler, gest. 1664; sein Bruder Dirk war zuerst Buchbinder, bildete sich später zu einem sehr geschätzten Zeichner und Formschneider; er ging 1658 in ein Kloster. Brazza, dalmatische Insel im adriat. Meere, Spalatro gegenüber, etwas zu 6 □M. groß mit 16000 E., felsig, arm an Quellwasser, gebirgig (St. Vito 2482'); Produkte: Wein, Oel, Feigen, nicht hinlänglich Getreide, Schafe, Ziegen, Asphalt. Orte: San Pietro, San Giovanni, Postire, Milna mit Hafen und Werfte, Neresi. Brazzetto, der Werkfuß der Maurer und Zimmerleute im Kanton Tessin. = 176 par. Linien. Breccie, geognostische Bezeichnung für ungleichmäßige Brocken und Conglomerate, welche durch einen sandsteinartigen Teig zusammengebacken sind. Brechin (Brichin), schottische Stadt in der Grafschaft Forfax, 7000 E., wichtige Industrie in Leinen u. Baumwolle. Brechmittel, Vomitive (Emetica), diejenigen Arzneistoffe, welche Brechen erregen. Es sind entweder metallische: Brechweinstein (s. d. Art.), Kermes, Zink- und Kupfervitriol; oder vegetabilische, besonders Brechwurz (s. d. Art.), seltener Meerzwiebel. Die nächste Wirkung der B. ist eine antiperistaltische Bewegung des Magens, wodurch dieser unter Mitwirkung des Zwerchfells und der Bauchmuskeln seinen Inhalt entleert.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/657>, abgerufen am 22.11.2024.