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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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welche Zucker oder Stärkemehl enthalten (da sich das Stärkemehl in Traubenzucker verwandelt) durch die weinige Gährung und nachherige Destillation gewonnen werden kann. Die Abscheidung des Weingeistes aus dem Weine durch Destillation (daher sie Benennung gebrannter Wein, Branntwein) scheint schon im 11. Jahrh. den Arabern bekannt gewesen zu sein; zuerst erwähnt sie Abulcasem, 1122 als Arzt in Cordova gest.; von den Arabern erlernten die Kunst wohl die abendländ. Chemiker Raymund Lullus u. Arnold von Villanova. Der Branntwein wurde zuerst als erregendes Arzneimittel angewendet, später wurde er Getränk und daher sehr theuer, weßwegen man um 1415 es versuchte ihn aus Bierhefe und später aus gegohrenen mehligen Substanzen zu bereiten. Nach den zur Gährung verwendeten Substanzen benennt man die Branntweine: Frucht-, Kartoffel-, Kirschen-, Zwetschen-, Apfel- etc. Branntwein; aus dem Weine Franzbranntwein oder Cognac, aus Zuckerrohr und dem Rückstande der Zuckerraffinerien Rhum und Taffia. aus Reiß, Kokosnußsaft und der Toddipslanze Arack etc.


Brantome (Brangtohm), französ. Stadt im Departement Dordogne, an der Dronne, mit 3100 E., Weinbau, Wollenmanufakturen und Handel mit Trüffeln.


Brantome (Brangthom), Pierre de Bourdeilles, Seigneur de, geb. 1527 zu Perigord in der Gascogne. Kammerherr bei den Königen Karl IX. u. Heinrich III, kämpfte in der Berberei und gegen die Türken, zog sich später auf sein Gut zurück und st. 1614. Seine Geschichte der Katharina und Maria von Medicis, sowie seine Memoiren sind reich an Aufschlüssen über die damalige Zeit. - Sein älterer Bruder Andre de Bourdeilles genoß das Vertrauen Karls IX. und Heinrichs III., zeichnete sich als Diplomat aus und schrieb mehrere militärische Abhandlungen.


Bras dessus, bras dessous (frz. brah dessüh, brah dessu) mit offenen Armen.


Brasero, Wärmepfanne, Kohlenpfanne, in Südamerika während der kalten Jahreszeit in dem Wohnzimmer.


Brasiletholz, unächtes Brasilienholz.


Brasilian, edler brasilischer Topas.


Brasilien, Kaiserreich in Südamerika, die einzige Monarchie des Erdtheils Amerika, nimmt einen Flächenraum von 132000 #M. ein, indem es sich von Ost nach West fast 40 Längengrade, von Süd nach Nord 37 Breitengrade ausdehnt, das fünftgrößte Reich der Erde. Auf beinahe 900 Meilen bespült es im Osten der atlantische Ocean; nach den andern Richtungen wird es begränzt von der franz., engl. u. holländ. Guyana, von Venezuela und Neugranada; Ecuador. Peru, Bolivia. Paraguay und den La Plata-Staaten. Mit Ausnahme der schmalen Küstenebene besteht B. aus einem von Bergzügen überragten Tafellande (den sog. Campos) und der Ebene des Marannon und seiner vielen und gewaltigen Nebenflüsse. Das Tafelland erhebt sich isolirt in verschiedenen Hochflächen bis 2500' und wird von 3 fast parallelen Gebirgsketten von Südwest nach Nordost durchsetzt. Die östl. ist das Küstengebirge Serra do Mar, von 3000' mittlerer Höhe. endet am Vorgebirge St. Roque. Mit ihr hängt die Serra de Mantiqueira mehrfach zusammen. das Hauptgebirge des Landes, in einzelnen Gipfeln (Itacolumi und Itambe) bis 7500' ansteigend. Ihr östl. Abhang besteht aus den krystallinischen Gesteinen, Granit, Gneus, Syenit etc. und hat diesem entsprechende prachtvolle Waldvegetation, der westl. aus Thonschiefer, Kalk, Grauwacke u. s. w., der Lagerstätte der Diamanten. Mit diesem Gebirge und durch einen Querrücken auch mit dem Küstengebirge stehen die verschiedenen Gebirgszweige der Serra dos Vertentes in Verbindung, so genannt; weil sie die Wasserscheide zwischen Nord und Süd bilden. B. hat ein Flußsystem wie kein anderes Land der Erde, man berechnet die schiffbare Flußlänge auf 14000 Meilen. Hauptstrom ist der Marannon (Amazonenfluß) der schiffbar aus Peru hereintritt, 60 Flüsse von der Größe der Donau und des Rheins aufnimmt (Madeira, Tapajoz, Xingu, Japura, Rio Negro sind die bedeutendsten) und wie ein strömendes süßes Meer 12 Meil. breit sich in den Ocean ergießt;

welche Zucker oder Stärkemehl enthalten (da sich das Stärkemehl in Traubenzucker verwandelt) durch die weinige Gährung und nachherige Destillation gewonnen werden kann. Die Abscheidung des Weingeistes aus dem Weine durch Destillation (daher sie Benennung gebrannter Wein, Branntwein) scheint schon im 11. Jahrh. den Arabern bekannt gewesen zu sein; zuerst erwähnt sie Abulcasem, 1122 als Arzt in Cordova gest.; von den Arabern erlernten die Kunst wohl die abendländ. Chemiker Raymund Lullus u. Arnold von Villanova. Der Branntwein wurde zuerst als erregendes Arzneimittel angewendet, später wurde er Getränk und daher sehr theuer, weßwegen man um 1415 es versuchte ihn aus Bierhefe und später aus gegohrenen mehligen Substanzen zu bereiten. Nach den zur Gährung verwendeten Substanzen benennt man die Branntweine: Frucht-, Kartoffel-, Kirschen-, Zwetschen-, Apfel- etc. Branntwein; aus dem Weine Franzbranntwein oder Cognac, aus Zuckerrohr und dem Rückstande der Zuckerraffinerien Rhum und Taffia. aus Reiß, Kokosnußsaft und der Toddipslanze Arack etc.


Brantôme (Brangtohm), französ. Stadt im Departement Dordogne, an der Dronne, mit 3100 E., Weinbau, Wollenmanufakturen und Handel mit Trüffeln.


Brantôme (Brangthom), Pierre de Bourdeilles, Seigneur de, geb. 1527 zu Perigord in der Gascogne. Kammerherr bei den Königen Karl IX. u. Heinrich III, kämpfte in der Berberei und gegen die Türken, zog sich später auf sein Gut zurück und st. 1614. Seine Geschichte der Katharina und Maria von Medicis, sowie seine Memoiren sind reich an Aufschlüssen über die damalige Zeit. – Sein älterer Bruder André de Bourdeilles genoß das Vertrauen Karls IX. und Heinrichs III., zeichnete sich als Diplomat aus und schrieb mehrere militärische Abhandlungen.


Bras dessus, bras dessous (frz. brah dessüh, brah dessu) mit offenen Armen.


Brasero, Wärmepfanne, Kohlenpfanne, in Südamerika während der kalten Jahreszeit in dem Wohnzimmer.


Brasiletholz, unächtes Brasilienholz.


Brasilian, edler brasilischer Topas.


Brasilien, Kaiserreich in Südamerika, die einzige Monarchie des Erdtheils Amerika, nimmt einen Flächenraum von 132000 □M. ein, indem es sich von Ost nach West fast 40 Längengrade, von Süd nach Nord 37 Breitengrade ausdehnt, das fünftgrößte Reich der Erde. Auf beinahe 900 Meilen bespült es im Osten der atlantische Ocean; nach den andern Richtungen wird es begränzt von der franz., engl. u. holländ. Guyana, von Venezuela und Neugranada; Ecuador. Peru, Bolivia. Paraguay und den La Plata-Staaten. Mit Ausnahme der schmalen Küstenebene besteht B. aus einem von Bergzügen überragten Tafellande (den sog. Campos) und der Ebene des Marannon und seiner vielen und gewaltigen Nebenflüsse. Das Tafelland erhebt sich isolirt in verschiedenen Hochflächen bis 2500' und wird von 3 fast parallelen Gebirgsketten von Südwest nach Nordost durchsetzt. Die östl. ist das Küstengebirge Serra do Mar, von 3000' mittlerer Höhe. endet am Vorgebirge St. Roque. Mit ihr hängt die Serra de Mantiqueira mehrfach zusammen. das Hauptgebirge des Landes, in einzelnen Gipfeln (Itacolumi und Itambe) bis 7500' ansteigend. Ihr östl. Abhang besteht aus den krystallinischen Gesteinen, Granit, Gneus, Syenit etc. und hat diesem entsprechende prachtvolle Waldvegetation, der westl. aus Thonschiefer, Kalk, Grauwacke u. s. w., der Lagerstätte der Diamanten. Mit diesem Gebirge und durch einen Querrücken auch mit dem Küstengebirge stehen die verschiedenen Gebirgszweige der Serra dos Vertentes in Verbindung, so genannt; weil sie die Wasserscheide zwischen Nord und Süd bilden. B. hat ein Flußsystem wie kein anderes Land der Erde, man berechnet die schiffbare Flußlänge auf 14000 Meilen. Hauptstrom ist der Marannon (Amazonenfluß) der schiffbar aus Peru hereintritt, 60 Flüsse von der Größe der Donau und des Rheins aufnimmt (Madeira, Tapajoz, Xingu, Japura, Rio Negro sind die bedeutendsten) und wie ein strömendes süßes Meer 12 Meil. breit sich in den Ocean ergießt;

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[650/0651] welche Zucker oder Stärkemehl enthalten (da sich das Stärkemehl in Traubenzucker verwandelt) durch die weinige Gährung und nachherige Destillation gewonnen werden kann. Die Abscheidung des Weingeistes aus dem Weine durch Destillation (daher sie Benennung gebrannter Wein, Branntwein) scheint schon im 11. Jahrh. den Arabern bekannt gewesen zu sein; zuerst erwähnt sie Abulcasem, 1122 als Arzt in Cordova gest.; von den Arabern erlernten die Kunst wohl die abendländ. Chemiker Raymund Lullus u. Arnold von Villanova. Der Branntwein wurde zuerst als erregendes Arzneimittel angewendet, später wurde er Getränk und daher sehr theuer, weßwegen man um 1415 es versuchte ihn aus Bierhefe und später aus gegohrenen mehligen Substanzen zu bereiten. Nach den zur Gährung verwendeten Substanzen benennt man die Branntweine: Frucht-, Kartoffel-, Kirschen-, Zwetschen-, Apfel- etc. Branntwein; aus dem Weine Franzbranntwein oder Cognac, aus Zuckerrohr und dem Rückstande der Zuckerraffinerien Rhum und Taffia. aus Reiß, Kokosnußsaft und der Toddipslanze Arack etc. Brantôme (Brangtohm), französ. Stadt im Departement Dordogne, an der Dronne, mit 3100 E., Weinbau, Wollenmanufakturen und Handel mit Trüffeln. Brantôme (Brangthom), Pierre de Bourdeilles, Seigneur de, geb. 1527 zu Perigord in der Gascogne. Kammerherr bei den Königen Karl IX. u. Heinrich III, kämpfte in der Berberei und gegen die Türken, zog sich später auf sein Gut zurück und st. 1614. Seine Geschichte der Katharina und Maria von Medicis, sowie seine Memoiren sind reich an Aufschlüssen über die damalige Zeit. – Sein älterer Bruder André de Bourdeilles genoß das Vertrauen Karls IX. und Heinrichs III., zeichnete sich als Diplomat aus und schrieb mehrere militärische Abhandlungen. Bras dessus, bras dessous (frz. brah dessüh, brah dessu) mit offenen Armen. Brasero, Wärmepfanne, Kohlenpfanne, in Südamerika während der kalten Jahreszeit in dem Wohnzimmer. Brasiletholz, unächtes Brasilienholz. Brasilian, edler brasilischer Topas. Brasilien, Kaiserreich in Südamerika, die einzige Monarchie des Erdtheils Amerika, nimmt einen Flächenraum von 132000 □M. ein, indem es sich von Ost nach West fast 40 Längengrade, von Süd nach Nord 37 Breitengrade ausdehnt, das fünftgrößte Reich der Erde. Auf beinahe 900 Meilen bespült es im Osten der atlantische Ocean; nach den andern Richtungen wird es begränzt von der franz., engl. u. holländ. Guyana, von Venezuela und Neugranada; Ecuador. Peru, Bolivia. Paraguay und den La Plata-Staaten. Mit Ausnahme der schmalen Küstenebene besteht B. aus einem von Bergzügen überragten Tafellande (den sog. Campos) und der Ebene des Marannon und seiner vielen und gewaltigen Nebenflüsse. Das Tafelland erhebt sich isolirt in verschiedenen Hochflächen bis 2500' und wird von 3 fast parallelen Gebirgsketten von Südwest nach Nordost durchsetzt. Die östl. ist das Küstengebirge Serra do Mar, von 3000' mittlerer Höhe. endet am Vorgebirge St. Roque. Mit ihr hängt die Serra de Mantiqueira mehrfach zusammen. das Hauptgebirge des Landes, in einzelnen Gipfeln (Itacolumi und Itambe) bis 7500' ansteigend. Ihr östl. Abhang besteht aus den krystallinischen Gesteinen, Granit, Gneus, Syenit etc. und hat diesem entsprechende prachtvolle Waldvegetation, der westl. aus Thonschiefer, Kalk, Grauwacke u. s. w., der Lagerstätte der Diamanten. Mit diesem Gebirge und durch einen Querrücken auch mit dem Küstengebirge stehen die verschiedenen Gebirgszweige der Serra dos Vertentes in Verbindung, so genannt; weil sie die Wasserscheide zwischen Nord und Süd bilden. B. hat ein Flußsystem wie kein anderes Land der Erde, man berechnet die schiffbare Flußlänge auf 14000 Meilen. Hauptstrom ist der Marannon (Amazonenfluß) der schiffbar aus Peru hereintritt, 60 Flüsse von der Größe der Donau und des Rheins aufnimmt (Madeira, Tapajoz, Xingu, Japura, Rio Negro sind die bedeutendsten) und wie ein strömendes süßes Meer 12 Meil. breit sich in den Ocean ergießt;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/651>, abgerufen am 22.11.2024.