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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und schon 1721 ward er Professor der Sternkunde in Oxford, wo er die Aberration des Lichts (s. d. A.) entdeckte. 1741 wurde er königlicher Astronom zu Greenwich und starb als solcher 1762. Er hinterließ handschriftlich 13 Foliobde. seiner Beobachtungen, die unschätzbaren Früchte seines großen und beharrlichen Geistes, die erst durch Bessel recht ans Licht gezogen und benützt wurden.


Bradley (Bräddli), Richard, geb. 1675, Prof. der Botanik zu Cambridge, st. daselbst 1732. Schrieb vieles, darunter: "Historia plantarum succulentarum" London 1726-27; "Philosophical account of the works of nature" 1721.


Bradypepsie, griech., langsame. träge Verdauung, im höhern Alter, bei Hypochondern etc.


Brähmen, die Brunst der Mutterschweine.


Brätling, s. Agaricus.


Bräune (Angina, Synanche), nennt man die Entzündung der Halstheile, wodurch das Schlucken oder das Athmen und zwar von geringerer Behinderung bis zu gänzlicher Unmöglichkeit beeinträchtigt wird. Diese Entzündungen befallen entweder die Luftwege, so den Kehlkopf (A. laryngea), die Luftröhre (A. trachealis) oder mehr die Schlund- und Rachenhöhle. wie den Gaumen (A. faucium), die Mandeln (A. tonsillaris), das Zäpfchen (A. uvularis) oder endlich sie betreffen mehr die Speisewege, als A. pharyngea und oesophagea. Hieher wird auch noch eine eigene Entzündung des äußeren Halszellgewebes gerechnet, die Ludwigsche Angina. Man unterscheidet rheumatische, catarrhalische, venerische, exanthematische B.n, und nach dem verschiedenen Charakter des Fiebers entzündliche, catarrhalische. gallige, faulige. - Die Kennzeichen der B. sind verschieden nach dem Sitze; bei solchen der Luftwege ist es besonders der eigenthümlich geartete Husten und das erschwerte, pfeifende Athmen; bei Anginen der Speisewege das beschwerliche und schmerzhafte od. ganz gehinderte Schlucken, während die B. der Schlund- u. Rachenhöhle, als den Luft- und Speisewegen zugleich angehörend. auch beiderlei Arten von Zufällen zeigen. Indeß sind meistens mehrere Theile zugleich befallen oder werden es doch im Verlaufe, daher obige Unterscheidungen selten genau durchführbar sind. Bei Behandlung der B. ist weniger der Sitz derselben von Einfluß, als vielmehr und hauptsächlich der verschiedene (rein entzündliche od. catarrhalische, gallige etc.) Charakter derselben.


Braga, Hauptstadt der portug. Prov. Entre-Minho-e-Douro, nordöstl. von Porto, mit 20000 E., Castell, prächtiger Cathedrale, mehreren Klöstern, ist Sitz eines Erzbischofs und hat bedeutende Industrie und Handel, Gewehr- und Eisenfabriken, Tuch-, Wollen- und Leinwandwebereien, Wachsbleichen. B. ist das Bracara Augusta der Römer, und als Reste aus dieser Zeit finden sich noch ein Amphitheater, eine Wasserleitung und Tempelruinen. Die frühern Erzbischöfe hatten den Titel Primates Hispaniae.


Braganca oder Braganza, Hauptstadt der portug. Prov. Traz-os-Montes am Farvenca, mit 6000 E., ist Stammort des Hauses Braganza, der seit 1640 regierenden Königsfamilie, hat mehrere Kirchen und Klöster. Seidenbau, Taffet- und Sammetwebereien.


Braganza (Braganßa), Familienname der gegenwärtigen portug. und brasilian. Dynastie, nach ihrem Stammsitze benannt. Sie hat ihren Ursprung von Alfonso I. (aus dem 15. Jahrh.), einem natürlichen Sohn des Königs Johann I. Ein Enkel Alfonsos, Ferdinand II., wurde wegen Hochverraths unter König Johann II. 1485 verurtheilt und enthauptet. Durch eine Bestimmung des Königs Emanuel und durch Heirath des Herzogs Johann mit Katharina, einer Enklin Emanuels erhielt das Haus Ansprüche auf die Thronfolge, die es auch beim Absterben der burgund. Linie erhob 1580, aber der Macht Philipps II. von Spanien weichen mußte. Durch die Revolution von 1640 endlich erhielt Herzog Johann die Krone als König Johann IV. Ihm folgte 1656 sein Enkel Alfons IV., ward aber durch seine Gemahlin und seinen jüngern Bruder Don Pedro 1667 genöthigt, der Regierung zu entsagen. Peter II. regierte bis 1683 als Regent, sodann als König bis 1006;

und schon 1721 ward er Professor der Sternkunde in Oxford, wo er die Aberration des Lichts (s. d. A.) entdeckte. 1741 wurde er königlicher Astronom zu Greenwich und starb als solcher 1762. Er hinterließ handschriftlich 13 Foliobde. seiner Beobachtungen, die unschätzbaren Früchte seines großen und beharrlichen Geistes, die erst durch Bessel recht ans Licht gezogen und benützt wurden.


Bradley (Bräddli), Richard, geb. 1675, Prof. der Botanik zu Cambridge, st. daselbst 1732. Schrieb vieles, darunter: „Historia plantarum succulentarum“ London 1726–27; „Philosophical account of the works of nature“ 1721.


Bradypepsie, griech., langsame. träge Verdauung, im höhern Alter, bei Hypochondern etc.


Brähmen, die Brunst der Mutterschweine.


Brätling, s. Agaricus.


Bräune (Angina, Synanche), nennt man die Entzündung der Halstheile, wodurch das Schlucken oder das Athmen und zwar von geringerer Behinderung bis zu gänzlicher Unmöglichkeit beeinträchtigt wird. Diese Entzündungen befallen entweder die Luftwege, so den Kehlkopf (A. laryngea), die Luftröhre (A. trachealis) oder mehr die Schlund- und Rachenhöhle. wie den Gaumen (A. faucium), die Mandeln (A. tonsillaris), das Zäpfchen (A. uvularis) oder endlich sie betreffen mehr die Speisewege, als A. pharyngea und oesophagea. Hieher wird auch noch eine eigene Entzündung des äußeren Halszellgewebes gerechnet, die Ludwigsche Angina. Man unterscheidet rheumatische, catarrhalische, venerische, exanthematische B.n, und nach dem verschiedenen Charakter des Fiebers entzündliche, catarrhalische. gallige, faulige. – Die Kennzeichen der B. sind verschieden nach dem Sitze; bei solchen der Luftwege ist es besonders der eigenthümlich geartete Husten und das erschwerte, pfeifende Athmen; bei Anginen der Speisewege das beschwerliche und schmerzhafte od. ganz gehinderte Schlucken, während die B. der Schlund- u. Rachenhöhle, als den Luft- und Speisewegen zugleich angehörend. auch beiderlei Arten von Zufällen zeigen. Indeß sind meistens mehrere Theile zugleich befallen oder werden es doch im Verlaufe, daher obige Unterscheidungen selten genau durchführbar sind. Bei Behandlung der B. ist weniger der Sitz derselben von Einfluß, als vielmehr und hauptsächlich der verschiedene (rein entzündliche od. catarrhalische, gallige etc.) Charakter derselben.


Braga, Hauptstadt der portug. Prov. Entre-Minho-e-Douro, nordöstl. von Porto, mit 20000 E., Castell, prächtiger Cathedrale, mehreren Klöstern, ist Sitz eines Erzbischofs und hat bedeutende Industrie und Handel, Gewehr- und Eisenfabriken, Tuch-, Wollen- und Leinwandwebereien, Wachsbleichen. B. ist das Bracara Augusta der Römer, und als Reste aus dieser Zeit finden sich noch ein Amphitheater, eine Wasserleitung und Tempelruinen. Die frühern Erzbischöfe hatten den Titel Primates Hispaniae.


Bragança oder Braganza, Hauptstadt der portug. Prov. Traz-os-Montes am Farvença, mit 6000 E., ist Stammort des Hauses Braganza, der seit 1640 regierenden Königsfamilie, hat mehrere Kirchen und Klöster. Seidenbau, Taffet- und Sammetwebereien.


Braganza (Braganßa), Familienname der gegenwärtigen portug. und brasilian. Dynastie, nach ihrem Stammsitze benannt. Sie hat ihren Ursprung von Alfonso I. (aus dem 15. Jahrh.), einem natürlichen Sohn des Königs Johann I. Ein Enkel Alfonsos, Ferdinand II., wurde wegen Hochverraths unter König Johann II. 1485 verurtheilt und enthauptet. Durch eine Bestimmung des Königs Emanuel und durch Heirath des Herzogs Johann mit Katharina, einer Enklin Emanuels erhielt das Haus Ansprüche auf die Thronfolge, die es auch beim Absterben der burgund. Linie erhob 1580, aber der Macht Philipps II. von Spanien weichen mußte. Durch die Revolution von 1640 endlich erhielt Herzog Johann die Krone als König Johann IV. Ihm folgte 1656 sein Enkel Alfons IV., ward aber durch seine Gemahlin und seinen jüngern Bruder Don Pedro 1667 genöthigt, der Regierung zu entsagen. Peter II. regierte bis 1683 als Regent, sodann als König bis 1006;

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[641/0642] und schon 1721 ward er Professor der Sternkunde in Oxford, wo er die Aberration des Lichts (s. d. A.) entdeckte. 1741 wurde er königlicher Astronom zu Greenwich und starb als solcher 1762. Er hinterließ handschriftlich 13 Foliobde. seiner Beobachtungen, die unschätzbaren Früchte seines großen und beharrlichen Geistes, die erst durch Bessel recht ans Licht gezogen und benützt wurden. Bradley (Bräddli), Richard, geb. 1675, Prof. der Botanik zu Cambridge, st. daselbst 1732. Schrieb vieles, darunter: „Historia plantarum succulentarum“ London 1726–27; „Philosophical account of the works of nature“ 1721. Bradypepsie, griech., langsame. träge Verdauung, im höhern Alter, bei Hypochondern etc. Brähmen, die Brunst der Mutterschweine. Brätling, s. Agaricus. Bräune (Angina, Synanche), nennt man die Entzündung der Halstheile, wodurch das Schlucken oder das Athmen und zwar von geringerer Behinderung bis zu gänzlicher Unmöglichkeit beeinträchtigt wird. Diese Entzündungen befallen entweder die Luftwege, so den Kehlkopf (A. laryngea), die Luftröhre (A. trachealis) oder mehr die Schlund- und Rachenhöhle. wie den Gaumen (A. faucium), die Mandeln (A. tonsillaris), das Zäpfchen (A. uvularis) oder endlich sie betreffen mehr die Speisewege, als A. pharyngea und oesophagea. Hieher wird auch noch eine eigene Entzündung des äußeren Halszellgewebes gerechnet, die Ludwigsche Angina. Man unterscheidet rheumatische, catarrhalische, venerische, exanthematische B.n, und nach dem verschiedenen Charakter des Fiebers entzündliche, catarrhalische. gallige, faulige. – Die Kennzeichen der B. sind verschieden nach dem Sitze; bei solchen der Luftwege ist es besonders der eigenthümlich geartete Husten und das erschwerte, pfeifende Athmen; bei Anginen der Speisewege das beschwerliche und schmerzhafte od. ganz gehinderte Schlucken, während die B. der Schlund- u. Rachenhöhle, als den Luft- und Speisewegen zugleich angehörend. auch beiderlei Arten von Zufällen zeigen. Indeß sind meistens mehrere Theile zugleich befallen oder werden es doch im Verlaufe, daher obige Unterscheidungen selten genau durchführbar sind. Bei Behandlung der B. ist weniger der Sitz derselben von Einfluß, als vielmehr und hauptsächlich der verschiedene (rein entzündliche od. catarrhalische, gallige etc.) Charakter derselben. Braga, Hauptstadt der portug. Prov. Entre-Minho-e-Douro, nordöstl. von Porto, mit 20000 E., Castell, prächtiger Cathedrale, mehreren Klöstern, ist Sitz eines Erzbischofs und hat bedeutende Industrie und Handel, Gewehr- und Eisenfabriken, Tuch-, Wollen- und Leinwandwebereien, Wachsbleichen. B. ist das Bracara Augusta der Römer, und als Reste aus dieser Zeit finden sich noch ein Amphitheater, eine Wasserleitung und Tempelruinen. Die frühern Erzbischöfe hatten den Titel Primates Hispaniae. Bragança oder Braganza, Hauptstadt der portug. Prov. Traz-os-Montes am Farvença, mit 6000 E., ist Stammort des Hauses Braganza, der seit 1640 regierenden Königsfamilie, hat mehrere Kirchen und Klöster. Seidenbau, Taffet- und Sammetwebereien. Braganza (Braganßa), Familienname der gegenwärtigen portug. und brasilian. Dynastie, nach ihrem Stammsitze benannt. Sie hat ihren Ursprung von Alfonso I. (aus dem 15. Jahrh.), einem natürlichen Sohn des Königs Johann I. Ein Enkel Alfonsos, Ferdinand II., wurde wegen Hochverraths unter König Johann II. 1485 verurtheilt und enthauptet. Durch eine Bestimmung des Königs Emanuel und durch Heirath des Herzogs Johann mit Katharina, einer Enklin Emanuels erhielt das Haus Ansprüche auf die Thronfolge, die es auch beim Absterben der burgund. Linie erhob 1580, aber der Macht Philipps II. von Spanien weichen mußte. Durch die Revolution von 1640 endlich erhielt Herzog Johann die Krone als König Johann IV. Ihm folgte 1656 sein Enkel Alfons IV., ward aber durch seine Gemahlin und seinen jüngern Bruder Don Pedro 1667 genöthigt, der Regierung zu entsagen. Peter II. regierte bis 1683 als Regent, sodann als König bis 1006;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/642>, abgerufen am 22.11.2024.