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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hauptsächlich mit Weinen, Branntwein. Wollen- und Seidenzeugen, besonders stark mit Austern und Heringen. - B. ist der Punkt, von wo aus Napoleon eine Landung in England beabsichtigte, zu welchem Zwecke er 1804 ein großes Lager zusammenzog; zum Andenken daran wurde vor der Stadt eine 185' hohe Granitsäule errichtet; Louis Napoleons Versuch den 6. August 1840.


Boulogne (Bulonj'), Etienne Antoine, geb. 1747 zu Avignon, 1771 Priester. 1807 kaiserl. Hofkaplan, 1808 Bischof von Troyes. Weil er für die Rechte der Kirche sich aussprach, ließ ihn Napoleon von 1811-14 in Vincennes festsetzen. 1822 wurde er Erzbischof von Vienne, st. 1825. Seine Werke erschienen 1825 zu Paris in 8 Bdn.


Boulogner Holz, B. Wäldchen (Bois de Boulogne), ein von vielen Alleen durchzogenes schönes Wäldchen bei dem Dorfe Boulogne, eine Stunde westl. von Paris. Am Ende desselben die ehemalige Abtei Longchamp, besonders in der Osterwoche das Ziel der Pariser Modewelt. Das Gehölze ist auch bekannt als der Schauplatz von Duellen.


Bouloir (frz. Buloar), eine rohe Sorte franz. Leinwand.


Boulton (Bohlt'n), Matthew, berühmter engl. Mechaniker u. Maschinenbauer, geb. 1728 zu Birmingham, erweiterte 1762 die von seinem Vater ererbte Stahlfabrik, trat 1769 mit dem genialen J. Watt in Verbindung, legte zu Soho eine Dampfmaschinenfabrik an, welche Maschinen für ganz Europa geliefert hat, u. von wo die wesentlichsten Verbesserungen der Dampfmaschinen ausgingen. Neben anderen Maschinenfabriken legten sie Münzmaschinen an, von denen 8 durch eine Mühle getrieben u. von einem Knaben besorgt in der Minute 80 Münzen prägten. B. st. 1809.


Boumagie, die Schattenrißkunde.


Bouquet (frz. Bukeh). Blumenstrauß. auch das Aroma der seinen Weine, die Blume. - Bouquetier (Buketjeh), ein Blumenhändler.


Bouquetzweig, bei den Steinobstbäumen das Fruchtästchen, welches bei dem Kernobste der Fruchtspieß ist, höchstens 2 Zoll lang, mit Blüthenaugen der Länge nach, oder mit einem Büschel Blüthenknospen am Ende.


Bouquin (frz. Bukäng), der alte Bock, auch als Schimpfwort; füg. das schlechte Buch, alte Scharteke. - Bouquinerie, der Trödel mit alten Büchern - Bouquineur (Bukinöhr), der alte Bücher kauft u. liest. - Bouquiniste (Bukinist), der solche verkauft, Büchertrödler.


Bouquiren (frz. Bukiren), der Gewalt nachgeben.


Bourbon (Burbong), Isle de B., franz. Insel im Osten von Afrika, die südlichste der Maskarenen, während der Revolution Reunion, unter dem Kaiserreich Napoleon genannt, hat eine Länge von 8 und eine Breite von 6 M., mit etwas über 100000 E., zu zwei Dritttheilen Neger. die seit 1848 freigegeben sind. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs; ein mächtiger Gebirgszug durchzieht sie der Länge nach, mit bedeutenden Erhebungen. Der höchste Punkt ist der in der Mitte der Gebirgskette gelegene 9500' hohe Piton de Neige; andere sind der Gros-Morne, ein erloschener Vulkan, 7200', der Grand-Benard 8900' der noch immer thätige 7500' hohe Volkan oder Piton-de-Fournaise, einer der mächtigsten Vulkane. Das Klima ist gemäßigt und mild, der Boden sehr fruchtbar und gut bebaut. Ausfuhrgegenstände: Getreide, Kasse, Baumwolle, Indigo, Gewürze, Cacao, Gummi, Kampher. Die Hauptstadt der Insel u. Sitz des Gouverneurs ist St. Denis. - B. wurde 1502 von den Portugiesen entdeckt, von den Franzosen 1649 in Besitz genommen, 1811 von den Engländern besetzt, aber 1814 wieder zurückgegeben.


Bourbon, heißen mehrere Orte in Frankreich, so: B.-Lancy (Langßi), Städtchen im Depart. Saone u. Loire, mit 3000 E., stark besuchten Minerale quellen und römischen Alterthümern. - B.-l'Archambaud (Larschangboh), Städtchen im Depart. des Allier mit 3000 E. u. dem Stammschloß der Bourbonen, größtentheils Ruinen; warme Quellen. - B.-Vendee (Wangdeh), seit 1848 Napoleon-Vendee, am Yon, Hauptstadt des Departem. Vendee mit

hauptsächlich mit Weinen, Branntwein. Wollen- und Seidenzeugen, besonders stark mit Austern und Heringen. – B. ist der Punkt, von wo aus Napoleon eine Landung in England beabsichtigte, zu welchem Zwecke er 1804 ein großes Lager zusammenzog; zum Andenken daran wurde vor der Stadt eine 185' hohe Granitsäule errichtet; Louis Napoleons Versuch den 6. August 1840.


Boulogne (Bulonjʼ), Etienne Antoine, geb. 1747 zu Avignon, 1771 Priester. 1807 kaiserl. Hofkaplan, 1808 Bischof von Troyes. Weil er für die Rechte der Kirche sich aussprach, ließ ihn Napoleon von 1811–14 in Vincennes festsetzen. 1822 wurde er Erzbischof von Vienne, st. 1825. Seine Werke erschienen 1825 zu Paris in 8 Bdn.


Boulogner Holz, B. Wäldchen (Bois de Boulogne), ein von vielen Alleen durchzogenes schönes Wäldchen bei dem Dorfe Boulogne, eine Stunde westl. von Paris. Am Ende desselben die ehemalige Abtei Longchamp, besonders in der Osterwoche das Ziel der Pariser Modewelt. Das Gehölze ist auch bekannt als der Schauplatz von Duellen.


Bouloir (frz. Buloar), eine rohe Sorte franz. Leinwand.


Boulton (Bohltʼn), Matthew, berühmter engl. Mechaniker u. Maschinenbauer, geb. 1728 zu Birmingham, erweiterte 1762 die von seinem Vater ererbte Stahlfabrik, trat 1769 mit dem genialen J. Watt in Verbindung, legte zu Soho eine Dampfmaschinenfabrik an, welche Maschinen für ganz Europa geliefert hat, u. von wo die wesentlichsten Verbesserungen der Dampfmaschinen ausgingen. Neben anderen Maschinenfabriken legten sie Münzmaschinen an, von denen 8 durch eine Mühle getrieben u. von einem Knaben besorgt in der Minute 80 Münzen prägten. B. st. 1809.


Boumagie, die Schattenrißkunde.


Bouquet (frz. Bukeh). Blumenstrauß. auch das Aroma der seinen Weine, die Blume. – Bouquetier (Buketjeh), ein Blumenhändler.


Bouquetzweig, bei den Steinobstbäumen das Fruchtästchen, welches bei dem Kernobste der Fruchtspieß ist, höchstens 2 Zoll lang, mit Blüthenaugen der Länge nach, oder mit einem Büschel Blüthenknospen am Ende.


Bouquin (frz. Bukäng), der alte Bock, auch als Schimpfwort; füg. das schlechte Buch, alte Scharteke. – Bouquinerie, der Trödel mit alten Büchern – Bouquineur (Bukinöhr), der alte Bücher kauft u. liest. – Bouquiniste (Bukinist), der solche verkauft, Büchertrödler.


Bouquiren (frz. Bukiren), der Gewalt nachgeben.


Bourbon (Burbong), Isle de B., franz. Insel im Osten von Afrika, die südlichste der Maskarenen, während der Revolution Réunion, unter dem Kaiserreich Napoleon genannt, hat eine Länge von 8 und eine Breite von 6 M., mit etwas über 100000 E., zu zwei Dritttheilen Neger. die seit 1848 freigegeben sind. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs; ein mächtiger Gebirgszug durchzieht sie der Länge nach, mit bedeutenden Erhebungen. Der höchste Punkt ist der in der Mitte der Gebirgskette gelegene 9500' hohe Piton de Neige; andere sind der Gros-Morne, ein erloschener Vulkan, 7200', der Grand-Bénard 8900' der noch immer thätige 7500' hohe Volkan oder Piton-de-Fournaise, einer der mächtigsten Vulkane. Das Klima ist gemäßigt und mild, der Boden sehr fruchtbar und gut bebaut. Ausfuhrgegenstände: Getreide, Kasse, Baumwolle, Indigo, Gewürze, Cacao, Gummi, Kampher. Die Hauptstadt der Insel u. Sitz des Gouverneurs ist St. Denis. – B. wurde 1502 von den Portugiesen entdeckt, von den Franzosen 1649 in Besitz genommen, 1811 von den Engländern besetzt, aber 1814 wieder zurückgegeben.


Bourbon, heißen mehrere Orte in Frankreich, so: B.-Lancy (Langßi), Städtchen im Depart. Saône u. Loire, mit 3000 E., stark besuchten Minerale quellen und römischen Alterthümern. – B.-lʼArchambaud (Larschangboh), Städtchen im Depart. des Allier mit 3000 E. u. dem Stammschloß der Bourbonen, größtentheils Ruinen; warme Quellen. – B.-Vendée (Wangdeh), seit 1848 Napoleon-Vendée, am Yon, Hauptstadt des Departem. Vendée mit

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[631/0632] hauptsächlich mit Weinen, Branntwein. Wollen- und Seidenzeugen, besonders stark mit Austern und Heringen. – B. ist der Punkt, von wo aus Napoleon eine Landung in England beabsichtigte, zu welchem Zwecke er 1804 ein großes Lager zusammenzog; zum Andenken daran wurde vor der Stadt eine 185' hohe Granitsäule errichtet; Louis Napoleons Versuch den 6. August 1840. Boulogne (Bulonjʼ), Etienne Antoine, geb. 1747 zu Avignon, 1771 Priester. 1807 kaiserl. Hofkaplan, 1808 Bischof von Troyes. Weil er für die Rechte der Kirche sich aussprach, ließ ihn Napoleon von 1811–14 in Vincennes festsetzen. 1822 wurde er Erzbischof von Vienne, st. 1825. Seine Werke erschienen 1825 zu Paris in 8 Bdn. Boulogner Holz, B. Wäldchen (Bois de Boulogne), ein von vielen Alleen durchzogenes schönes Wäldchen bei dem Dorfe Boulogne, eine Stunde westl. von Paris. Am Ende desselben die ehemalige Abtei Longchamp, besonders in der Osterwoche das Ziel der Pariser Modewelt. Das Gehölze ist auch bekannt als der Schauplatz von Duellen. Bouloir (frz. Buloar), eine rohe Sorte franz. Leinwand. Boulton (Bohltʼn), Matthew, berühmter engl. Mechaniker u. Maschinenbauer, geb. 1728 zu Birmingham, erweiterte 1762 die von seinem Vater ererbte Stahlfabrik, trat 1769 mit dem genialen J. Watt in Verbindung, legte zu Soho eine Dampfmaschinenfabrik an, welche Maschinen für ganz Europa geliefert hat, u. von wo die wesentlichsten Verbesserungen der Dampfmaschinen ausgingen. Neben anderen Maschinenfabriken legten sie Münzmaschinen an, von denen 8 durch eine Mühle getrieben u. von einem Knaben besorgt in der Minute 80 Münzen prägten. B. st. 1809. Boumagie, die Schattenrißkunde. Bouquet (frz. Bukeh). Blumenstrauß. auch das Aroma der seinen Weine, die Blume. – Bouquetier (Buketjeh), ein Blumenhändler. Bouquetzweig, bei den Steinobstbäumen das Fruchtästchen, welches bei dem Kernobste der Fruchtspieß ist, höchstens 2 Zoll lang, mit Blüthenaugen der Länge nach, oder mit einem Büschel Blüthenknospen am Ende. Bouquin (frz. Bukäng), der alte Bock, auch als Schimpfwort; füg. das schlechte Buch, alte Scharteke. – Bouquinerie, der Trödel mit alten Büchern – Bouquineur (Bukinöhr), der alte Bücher kauft u. liest. – Bouquiniste (Bukinist), der solche verkauft, Büchertrödler. Bouquiren (frz. Bukiren), der Gewalt nachgeben. Bourbon (Burbong), Isle de B., franz. Insel im Osten von Afrika, die südlichste der Maskarenen, während der Revolution Réunion, unter dem Kaiserreich Napoleon genannt, hat eine Länge von 8 und eine Breite von 6 M., mit etwas über 100000 E., zu zwei Dritttheilen Neger. die seit 1848 freigegeben sind. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs; ein mächtiger Gebirgszug durchzieht sie der Länge nach, mit bedeutenden Erhebungen. Der höchste Punkt ist der in der Mitte der Gebirgskette gelegene 9500' hohe Piton de Neige; andere sind der Gros-Morne, ein erloschener Vulkan, 7200', der Grand-Bénard 8900' der noch immer thätige 7500' hohe Volkan oder Piton-de-Fournaise, einer der mächtigsten Vulkane. Das Klima ist gemäßigt und mild, der Boden sehr fruchtbar und gut bebaut. Ausfuhrgegenstände: Getreide, Kasse, Baumwolle, Indigo, Gewürze, Cacao, Gummi, Kampher. Die Hauptstadt der Insel u. Sitz des Gouverneurs ist St. Denis. – B. wurde 1502 von den Portugiesen entdeckt, von den Franzosen 1649 in Besitz genommen, 1811 von den Engländern besetzt, aber 1814 wieder zurückgegeben. Bourbon, heißen mehrere Orte in Frankreich, so: B.-Lancy (Langßi), Städtchen im Depart. Saône u. Loire, mit 3000 E., stark besuchten Minerale quellen und römischen Alterthümern. – B.-lʼArchambaud (Larschangboh), Städtchen im Depart. des Allier mit 3000 E. u. dem Stammschloß der Bourbonen, größtentheils Ruinen; warme Quellen. – B.-Vendée (Wangdeh), seit 1848 Napoleon-Vendée, am Yon, Hauptstadt des Departem. Vendée mit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/632>, abgerufen am 25.11.2024.