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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bonis avibus, lat., mit guter Vorbedeutung.


Bonis cediren, das Vermögen den Gläubigern überlassen.


Bonität, lat., Güte, Werth.


Bonitirung, in der Landwirthschaft die Ermittelung der Verhältnisse eines Bodens in Beziehung auf dessen Ergiebigkeit. Hauptsächlich berücksichtigt werden hiebei die chemische Zusammensetzung der Ackererde, die Tiefe derselben, die Beschaffenheit des Untergrundes und davon abhängende Nässe oder Trockenheit des Bodens.


Bon mot (frz. Bongmoh), witziges, sinnreiches Wort, witziger Einfall.


Bonn, Stadt in der preuß. Rheinprovinz. Reg.-Bez. Köln, am linken Rheinufer, mit 17600 E., Münster, Universität und Gymnasium, lebhaftem Handel und Verkehr, Seidenmanufakturen. Fabriken von Twist, Seife und Tabak. - Die Universität besteht seit 1786, ward während der franz. Herrschaft aufgehoben und erst 1818 wieder erneuert. Sie ist sehr reich an wissenschaftlichen Anstalten, mit einer gegen 150000 Bände haltenden Bibliothek. naturwissenschaftlichen Sammlungen, botanischem Garten, Sternwarte, vorzüglichen klinischen Anstalten, Museum für Alterthümer. Das Universitätsgebäude. einst kurfürstl. Residenzschloß, ist eines der schönsten in Europa; Denkmal Beethovens, der in B. geb. wurde.


Bonne (frz. Bonn), Wärterin, Erzieherin der Kinder bis zum 6. Jahr. - Bonne amitie (Bonn amitjeh), gute Freundschaft; b. fortune (B. fortühn), gut Glück, besonders Glück bei dem Frauenzimmer; b. grace (B. grahß), Anstand, artiges Benehmen; auch Umhang am Bett.


Bonnet (frz. Bonneh), Mütze; Bonnetirung, im Kriegswesen eine Erhöhung der Brustwehr an ihren vorspringenden Winkeln, welche vom feindlichen Geschütze am meisten bestrichen werden können. - Im Seewesen ein Streif Segeltuch, der zur Verlängerung des unteren Theils der Segel verwendet wird, Beisegel. - Bonneterie, Strumpfwirkerei; bonnetier, Strumpfwirker.


Bonnet (Bonneh). Charles, Naturforscher, geb. zu Genf 1720, bis 1768 Mitglied des großen Raths in Genf, lebte dann zurückgezogen auf seinem Landgute am Genfersee und st. 1793. B. war ein guter Beobachter mit scharfsinniger Auffassung und Erklärung, was besonders seine Abhandlungen über die Fortpflanzung der Blattläuse. über Polypen. das Athmen der Schmetterlinge und Raupen beweisen. Auch haben alle seine Forschungen und Schriften der damaligen Zeitrichtung entgegen eine religiöse Grundlage. "Oeuvres d'histoire naturelle et de philosophie", 8 Bde. 1779 bis 83.


Bonneval (Bonnwal), Claude Alex. Graf von, berühmter Abenteurer. geb. 1675 zu Coussac in Frankreich, zeichnete sich in den Kriegen Ludwigs XIV. aus, wurde wegen Beleidigung des Kriegsministers zum Tode verurtheilt, floh zu dem österr. Heer unter Eugen, wo er als Generalmajor in Italien u. Flandern, besonders aber als Feldmarschalllieutenant in den Feldzügen gegen die Türken sich auszeichnete. Doch beleidigte er auch die österr. Regierung durch Spott, wurde wegen Händeln und Ungehorsam abermals zum Tode verurtheilt, jedoch mit Festungsstrafe begnadigt und sodann des Landes verwiesen. Er ging darauf nach Constantinopel, trat 1730 als Achmed Paschah zum Islam, organisirte daselbst ein Artilleriecorps auf europäische Weise und st. 1747. Die unter seinem Namen herausgegebenen Memoiren sind unächt.


Bonneville (Bonnwill), Hauptstadt der Provinz Faucigny in Sardinien, an der Bonne und Arve, mit 1700 E., Gymnasium.


Bonneville (Bonnwill), Nicolas de, geb. 1760 zu Evreux, beschäftigte sich besonders mit ausländischer Literatur u. gab als Frucht seiner Studien das "nouveau theatre allemand", 12 Bde., heraus, sowie eine Uebersetzung Shakespeare's. Während der Revolution gründete er mit Fauchet den "Cercle social", gab den "Tribun du peuple" und dann das Journal "La bouche du fer" heraus. Unter Napoleon, den er mit Cromwell verglichen, kam er ins Gefängniß und nachher unter polizeiliche Aufsicht; st.


Bonis avibus, lat., mit guter Vorbedeutung.


Bonis cediren, das Vermögen den Gläubigern überlassen.


Bonität, lat., Güte, Werth.


Bonitirung, in der Landwirthschaft die Ermittelung der Verhältnisse eines Bodens in Beziehung auf dessen Ergiebigkeit. Hauptsächlich berücksichtigt werden hiebei die chemische Zusammensetzung der Ackererde, die Tiefe derselben, die Beschaffenheit des Untergrundes und davon abhängende Nässe oder Trockenheit des Bodens.


Bon mot (frz. Bongmoh), witziges, sinnreiches Wort, witziger Einfall.


Bonn, Stadt in der preuß. Rheinprovinz. Reg.-Bez. Köln, am linken Rheinufer, mit 17600 E., Münster, Universität und Gymnasium, lebhaftem Handel und Verkehr, Seidenmanufakturen. Fabriken von Twist, Seife und Tabak. – Die Universität besteht seit 1786, ward während der franz. Herrschaft aufgehoben und erst 1818 wieder erneuert. Sie ist sehr reich an wissenschaftlichen Anstalten, mit einer gegen 150000 Bände haltenden Bibliothek. naturwissenschaftlichen Sammlungen, botanischem Garten, Sternwarte, vorzüglichen klinischen Anstalten, Museum für Alterthümer. Das Universitätsgebäude. einst kurfürstl. Residenzschloß, ist eines der schönsten in Europa; Denkmal Beethovens, der in B. geb. wurde.


Bonne (frz. Bonn), Wärterin, Erzieherin der Kinder bis zum 6. Jahr. – Bonne amitié (Bonn amitjeh), gute Freundschaft; b. fortune (B. fortühn), gut Glück, besonders Glück bei dem Frauenzimmer; b. grace (B. grahß), Anstand, artiges Benehmen; auch Umhang am Bett.


Bonnet (frz. Bonneh), Mütze; Bonnetirung, im Kriegswesen eine Erhöhung der Brustwehr an ihren vorspringenden Winkeln, welche vom feindlichen Geschütze am meisten bestrichen werden können. – Im Seewesen ein Streif Segeltuch, der zur Verlängerung des unteren Theils der Segel verwendet wird, Beisegel. – Bonneterie, Strumpfwirkerei; bonnetier, Strumpfwirker.


Bonnet (Bonneh). Charles, Naturforscher, geb. zu Genf 1720, bis 1768 Mitglied des großen Raths in Genf, lebte dann zurückgezogen auf seinem Landgute am Genfersee und st. 1793. B. war ein guter Beobachter mit scharfsinniger Auffassung und Erklärung, was besonders seine Abhandlungen über die Fortpflanzung der Blattläuse. über Polypen. das Athmen der Schmetterlinge und Raupen beweisen. Auch haben alle seine Forschungen und Schriften der damaligen Zeitrichtung entgegen eine religiöse Grundlage. „Oeuvres dʼhistoire naturelle et de philosophie“, 8 Bde. 1779 bis 83.


Bonneval (Bonnwal), Claude Alex. Graf von, berühmter Abenteurer. geb. 1675 zu Coussac in Frankreich, zeichnete sich in den Kriegen Ludwigs XIV. aus, wurde wegen Beleidigung des Kriegsministers zum Tode verurtheilt, floh zu dem österr. Heer unter Eugen, wo er als Generalmajor in Italien u. Flandern, besonders aber als Feldmarschalllieutenant in den Feldzügen gegen die Türken sich auszeichnete. Doch beleidigte er auch die österr. Regierung durch Spott, wurde wegen Händeln und Ungehorsam abermals zum Tode verurtheilt, jedoch mit Festungsstrafe begnadigt und sodann des Landes verwiesen. Er ging darauf nach Constantinopel, trat 1730 als Achmed Paschah zum Islam, organisirte daselbst ein Artilleriecorps auf europäische Weise und st. 1747. Die unter seinem Namen herausgegebenen Memoiren sind unächt.


Bonneville (Bonnwill), Hauptstadt der Provinz Faucigny in Sardinien, an der Bonne und Arve, mit 1700 E., Gymnasium.


Bonneville (Bonnwill), Nicolas de, geb. 1760 zu Evreux, beschäftigte sich besonders mit ausländischer Literatur u. gab als Frucht seiner Studien das „nouveau théâtre allemand“, 12 Bde., heraus, sowie eine Uebersetzung Shakespeareʼs. Während der Revolution gründete er mit Fauchet den „Cercle social“, gab den „Tribun du peuple“ und dann das Journal „La bouche du fer“ heraus. Unter Napoleon, den er mit Cromwell verglichen, kam er ins Gefängniß und nachher unter polizeiliche Aufsicht; st.

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[612/0613] Bonis avibus, lat., mit guter Vorbedeutung. Bonis cediren, das Vermögen den Gläubigern überlassen. Bonität, lat., Güte, Werth. Bonitirung, in der Landwirthschaft die Ermittelung der Verhältnisse eines Bodens in Beziehung auf dessen Ergiebigkeit. Hauptsächlich berücksichtigt werden hiebei die chemische Zusammensetzung der Ackererde, die Tiefe derselben, die Beschaffenheit des Untergrundes und davon abhängende Nässe oder Trockenheit des Bodens. Bon mot (frz. Bongmoh), witziges, sinnreiches Wort, witziger Einfall. Bonn, Stadt in der preuß. Rheinprovinz. Reg.-Bez. Köln, am linken Rheinufer, mit 17600 E., Münster, Universität und Gymnasium, lebhaftem Handel und Verkehr, Seidenmanufakturen. Fabriken von Twist, Seife und Tabak. – Die Universität besteht seit 1786, ward während der franz. Herrschaft aufgehoben und erst 1818 wieder erneuert. Sie ist sehr reich an wissenschaftlichen Anstalten, mit einer gegen 150000 Bände haltenden Bibliothek. naturwissenschaftlichen Sammlungen, botanischem Garten, Sternwarte, vorzüglichen klinischen Anstalten, Museum für Alterthümer. Das Universitätsgebäude. einst kurfürstl. Residenzschloß, ist eines der schönsten in Europa; Denkmal Beethovens, der in B. geb. wurde. Bonne (frz. Bonn), Wärterin, Erzieherin der Kinder bis zum 6. Jahr. – Bonne amitié (Bonn amitjeh), gute Freundschaft; b. fortune (B. fortühn), gut Glück, besonders Glück bei dem Frauenzimmer; b. grace (B. grahß), Anstand, artiges Benehmen; auch Umhang am Bett. Bonnet (frz. Bonneh), Mütze; Bonnetirung, im Kriegswesen eine Erhöhung der Brustwehr an ihren vorspringenden Winkeln, welche vom feindlichen Geschütze am meisten bestrichen werden können. – Im Seewesen ein Streif Segeltuch, der zur Verlängerung des unteren Theils der Segel verwendet wird, Beisegel. – Bonneterie, Strumpfwirkerei; bonnetier, Strumpfwirker. Bonnet (Bonneh). Charles, Naturforscher, geb. zu Genf 1720, bis 1768 Mitglied des großen Raths in Genf, lebte dann zurückgezogen auf seinem Landgute am Genfersee und st. 1793. B. war ein guter Beobachter mit scharfsinniger Auffassung und Erklärung, was besonders seine Abhandlungen über die Fortpflanzung der Blattläuse. über Polypen. das Athmen der Schmetterlinge und Raupen beweisen. Auch haben alle seine Forschungen und Schriften der damaligen Zeitrichtung entgegen eine religiöse Grundlage. „Oeuvres dʼhistoire naturelle et de philosophie“, 8 Bde. 1779 bis 83. Bonneval (Bonnwal), Claude Alex. Graf von, berühmter Abenteurer. geb. 1675 zu Coussac in Frankreich, zeichnete sich in den Kriegen Ludwigs XIV. aus, wurde wegen Beleidigung des Kriegsministers zum Tode verurtheilt, floh zu dem österr. Heer unter Eugen, wo er als Generalmajor in Italien u. Flandern, besonders aber als Feldmarschalllieutenant in den Feldzügen gegen die Türken sich auszeichnete. Doch beleidigte er auch die österr. Regierung durch Spott, wurde wegen Händeln und Ungehorsam abermals zum Tode verurtheilt, jedoch mit Festungsstrafe begnadigt und sodann des Landes verwiesen. Er ging darauf nach Constantinopel, trat 1730 als Achmed Paschah zum Islam, organisirte daselbst ein Artilleriecorps auf europäische Weise und st. 1747. Die unter seinem Namen herausgegebenen Memoiren sind unächt. Bonneville (Bonnwill), Hauptstadt der Provinz Faucigny in Sardinien, an der Bonne und Arve, mit 1700 E., Gymnasium. Bonneville (Bonnwill), Nicolas de, geb. 1760 zu Evreux, beschäftigte sich besonders mit ausländischer Literatur u. gab als Frucht seiner Studien das „nouveau théâtre allemand“, 12 Bde., heraus, sowie eine Uebersetzung Shakespeareʼs. Während der Revolution gründete er mit Fauchet den „Cercle social“, gab den „Tribun du peuple“ und dann das Journal „La bouche du fer“ heraus. Unter Napoleon, den er mit Cromwell verglichen, kam er ins Gefängniß und nachher unter polizeiliche Aufsicht; st.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/613>, abgerufen am 22.11.2024.