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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bommel, Cornel. Richard von, geb. 1790 zu Leyden, Director des Seminars von Hägeveld, zog sich, als dieses Institut durch Decret der niederländ. Regierung geschlossen wurde, in Privatstand zurück; seit 1829 Bischof von Lüttich erklärte er sich 1830 nach der Septemberrevolution in Brüssel für Belgien und blieb bis zu seinem 1853 erfolgten Tode eine der einflußreichsten Persönlichkeiten Belgiens. Er verbesserte die Elementar- und Mittelschulen, wirkte kräftig zur Errichtung der kath. Universität und in dem Kampfe des belg. Liberalismus um die Oberherrschaft über die Schule fand dieser in B. einen ritterlichen Gegner. Es ist daher natürlich, daß der belg. Liberalismus und die verbündete Freimaurerei B. heftig anfeinden; indessen seinen geistlichen Charakter, seine Gelehrsamkeit, seine Thätigkeit und Opferwilligkeit und imponirende Persönlichkeit vermag niemand in Abrede zu stellen.


Bomst, Kreisstadt in der preuß. Provinz Posen, Reg.-Bez. Posen, mit 2300 E., Obst- und Hopfenbau und Tuchfabrikation.


Bon (frz. Bong), gut, wohl; auch Geldschein. Bons du tresor oder Bons royaux hießen die früheren franz. Schatzanweisungen, bons de la republique die von 1848.


Bona, lat., Güter, Vermögen, Habe, in der juridischen Sprache mit einer großen Anzahl charakteristischer Beinamen bezeichnet. z. B. b. quaesita, erworbene Güter; b. adventicia. hinzugekommene; b. devoluta, anheimgefallene; b. datalia, Mitgift; allodialia, freie Erbgüter; mobilia, bewegliche Güter; publica, Staatsgüter; vacantia, herrenlose u. s. w.


Bona, arab., Biled-el-Aneb, Stadt in der algier. Provinz Constantine, am Mittelmeere, in fruchtbarer, aber ungesunder Lage, mit Citadelle u. ungefähr 25000 E. Handel mit Getreide, Leder, Wachs. In der Nähe die Ruinen der alten Stadt Hippo regius, Residenz der numidischen Könige und Bischofsitz des heil. Augustinus, der 430 daselbst st.


Bona Dea, die gute Göttin, deren eigentlicher Name keinem Manne genannt wurde, hatte auf dem Aventin ein Heiligthum und ist vielleicht identisch mit Ceres oder Fauna. Die Matronen Roms feierten am 1. Mai ein Fest der B. D., wobei ein trächtiges Schwein geopfert wurde, die Frauen sich bachantischer Lust hingaben.


Bona fides, lat., guter Glaube, ein Rechtsausdruck, bezeichnend den guten Glauben, daß man bei einer Handlung im völligen Rechte sei: daher bona fide handeln.


Bonaire (Bonähr), eine Insel der Antillen von 4 M. Länge u. ungefähr 1800 E., mit gutem Bauholz.


Bonald, Louis Charles Maurice de, wurde 1787 zu Milhaud geb., 1839 Erzbischof zu Lyon, 1842 Cardinal, ist als einer der ersten Prälaten Frankreichs gefeiert und hat Lyon zu einem Centralpunkte der kath. Propaganda gemacht. Sein Vater, Louis Gabriel Ambr. Vicomte de, Pair von Frankreich, wurde geb. 1760 zu Monna in Guyenne, wanderte 1791 aus u. schrieb in Heidelberg nach Auflösung des Emigrantencorps die "Theorie der politischen und religiösen Macht", worin er die alte Monarchie vertheidigte und die Republik für eine bloße Municipalverfassung erklärte. Durch Napoleon kam er ins Ministerium des Unterrichts, wurde 1815 Mitglied der Deputirtenkammer, 1816 der Akademie u. zog sich nach der Julirevolution auf sein Schloß Monna zurück, wo er 1840 st. Seine gesammelten Schriften, meistens politischen Inhalts, erschienen in 12 Bänden Paris 1817-19.


Bona mente, lat., in guter Absicht.


Bona pace, lat., in gutem Frieden, sorglos.


Bonaparte, der Name eines altitalien. Geschlechtes aus Treviso od. Parma stammend, dessen welthistorischer Zweig von Genua im 15. Jahrh. nach Corsica übersiedelte. Zu diesem gehört Karl B., der Vater des Kaisers, geb. den 29. März 1746; er studierte in Pisa die Rechte und heirathete die schöne, hochsinnige Lätitia Ramolino. Er kämpfte mit Paoli für die Freiheit Corsicas gegen Genua, unterwarf sich aber Frankreich, wurde 1773 königl. Rath und Assessor, 1777 Deputirter des corsischen Adels,


Bommel, Cornel. Richard von, geb. 1790 zu Leyden, Director des Seminars von Hägeveld, zog sich, als dieses Institut durch Decret der niederländ. Regierung geschlossen wurde, in Privatstand zurück; seit 1829 Bischof von Lüttich erklärte er sich 1830 nach der Septemberrevolution in Brüssel für Belgien und blieb bis zu seinem 1853 erfolgten Tode eine der einflußreichsten Persönlichkeiten Belgiens. Er verbesserte die Elementar- und Mittelschulen, wirkte kräftig zur Errichtung der kath. Universität und in dem Kampfe des belg. Liberalismus um die Oberherrschaft über die Schule fand dieser in B. einen ritterlichen Gegner. Es ist daher natürlich, daß der belg. Liberalismus und die verbündete Freimaurerei B. heftig anfeinden; indessen seinen geistlichen Charakter, seine Gelehrsamkeit, seine Thätigkeit und Opferwilligkeit und imponirende Persönlichkeit vermag niemand in Abrede zu stellen.


Bomst, Kreisstadt in der preuß. Provinz Posen, Reg.-Bez. Posen, mit 2300 E., Obst- und Hopfenbau und Tuchfabrikation.


Bon (frz. Bong), gut, wohl; auch Geldschein. Bons du trésor oder Bons royaux hießen die früheren franz. Schatzanweisungen, bons de la république die von 1848.


Bona, lat., Güter, Vermögen, Habe, in der juridischen Sprache mit einer großen Anzahl charakteristischer Beinamen bezeichnet. z. B. b. quaesita, erworbene Güter; b. adventicia. hinzugekommene; b. devoluta, anheimgefallene; b. datalia, Mitgift; allodialia, freie Erbgüter; mobilia, bewegliche Güter; publica, Staatsgüter; vacantia, herrenlose u. s. w.


Bona, arab., Biled-el-Aneb, Stadt in der algier. Provinz Constantine, am Mittelmeere, in fruchtbarer, aber ungesunder Lage, mit Citadelle u. ungefähr 25000 E. Handel mit Getreide, Leder, Wachs. In der Nähe die Ruinen der alten Stadt Hippo regius, Residenz der numidischen Könige und Bischofsitz des heil. Augustinus, der 430 daselbst st.


Bona Dea, die gute Göttin, deren eigentlicher Name keinem Manne genannt wurde, hatte auf dem Aventin ein Heiligthum und ist vielleicht identisch mit Ceres oder Fauna. Die Matronen Roms feierten am 1. Mai ein Fest der B. D., wobei ein trächtiges Schwein geopfert wurde, die Frauen sich bachantischer Lust hingaben.


Bona fides, lat., guter Glaube, ein Rechtsausdruck, bezeichnend den guten Glauben, daß man bei einer Handlung im völligen Rechte sei: daher bona fide handeln.


Bonaire (Bonähr), eine Insel der Antillen von 4 M. Länge u. ungefähr 1800 E., mit gutem Bauholz.


Bonald, Louis Charles Maurice de, wurde 1787 zu Milhaud geb., 1839 Erzbischof zu Lyon, 1842 Cardinal, ist als einer der ersten Prälaten Frankreichs gefeiert und hat Lyon zu einem Centralpunkte der kath. Propaganda gemacht. Sein Vater, Louis Gabriel Ambr. Vicomte de, Pair von Frankreich, wurde geb. 1760 zu Monna in Guyenne, wanderte 1791 aus u. schrieb in Heidelberg nach Auflösung des Emigrantencorps die „Theorie der politischen und religiösen Macht“, worin er die alte Monarchie vertheidigte und die Republik für eine bloße Municipalverfassung erklärte. Durch Napoleon kam er ins Ministerium des Unterrichts, wurde 1815 Mitglied der Deputirtenkammer, 1816 der Akademie u. zog sich nach der Julirevolution auf sein Schloß Monna zurück, wo er 1840 st. Seine gesammelten Schriften, meistens politischen Inhalts, erschienen in 12 Bänden Paris 1817–19.


Bona mente, lat., in guter Absicht.


Bona pace, lat., in gutem Frieden, sorglos.


Bonaparte, der Name eines altitalien. Geschlechtes aus Treviso od. Parma stammend, dessen welthistorischer Zweig von Genua im 15. Jahrh. nach Corsica übersiedelte. Zu diesem gehört Karl B., der Vater des Kaisers, geb. den 29. März 1746; er studierte in Pisa die Rechte und heirathete die schöne, hochsinnige Lätitia Ramolino. Er kämpfte mit Paoli für die Freiheit Corsicas gegen Genua, unterwarf sich aber Frankreich, wurde 1773 königl. Rath und Assessor, 1777 Deputirter des corsischen Adels,

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[604/0605] Bommel, Cornel. Richard von, geb. 1790 zu Leyden, Director des Seminars von Hägeveld, zog sich, als dieses Institut durch Decret der niederländ. Regierung geschlossen wurde, in Privatstand zurück; seit 1829 Bischof von Lüttich erklärte er sich 1830 nach der Septemberrevolution in Brüssel für Belgien und blieb bis zu seinem 1853 erfolgten Tode eine der einflußreichsten Persönlichkeiten Belgiens. Er verbesserte die Elementar- und Mittelschulen, wirkte kräftig zur Errichtung der kath. Universität und in dem Kampfe des belg. Liberalismus um die Oberherrschaft über die Schule fand dieser in B. einen ritterlichen Gegner. Es ist daher natürlich, daß der belg. Liberalismus und die verbündete Freimaurerei B. heftig anfeinden; indessen seinen geistlichen Charakter, seine Gelehrsamkeit, seine Thätigkeit und Opferwilligkeit und imponirende Persönlichkeit vermag niemand in Abrede zu stellen. Bomst, Kreisstadt in der preuß. Provinz Posen, Reg.-Bez. Posen, mit 2300 E., Obst- und Hopfenbau und Tuchfabrikation. Bon (frz. Bong), gut, wohl; auch Geldschein. Bons du trésor oder Bons royaux hießen die früheren franz. Schatzanweisungen, bons de la république die von 1848. Bona, lat., Güter, Vermögen, Habe, in der juridischen Sprache mit einer großen Anzahl charakteristischer Beinamen bezeichnet. z. B. b. quaesita, erworbene Güter; b. adventicia. hinzugekommene; b. devoluta, anheimgefallene; b. datalia, Mitgift; allodialia, freie Erbgüter; mobilia, bewegliche Güter; publica, Staatsgüter; vacantia, herrenlose u. s. w. Bona, arab., Biled-el-Aneb, Stadt in der algier. Provinz Constantine, am Mittelmeere, in fruchtbarer, aber ungesunder Lage, mit Citadelle u. ungefähr 25000 E. Handel mit Getreide, Leder, Wachs. In der Nähe die Ruinen der alten Stadt Hippo regius, Residenz der numidischen Könige und Bischofsitz des heil. Augustinus, der 430 daselbst st. Bona Dea, die gute Göttin, deren eigentlicher Name keinem Manne genannt wurde, hatte auf dem Aventin ein Heiligthum und ist vielleicht identisch mit Ceres oder Fauna. Die Matronen Roms feierten am 1. Mai ein Fest der B. D., wobei ein trächtiges Schwein geopfert wurde, die Frauen sich bachantischer Lust hingaben. Bona fides, lat., guter Glaube, ein Rechtsausdruck, bezeichnend den guten Glauben, daß man bei einer Handlung im völligen Rechte sei: daher bona fide handeln. Bonaire (Bonähr), eine Insel der Antillen von 4 M. Länge u. ungefähr 1800 E., mit gutem Bauholz. Bonald, Louis Charles Maurice de, wurde 1787 zu Milhaud geb., 1839 Erzbischof zu Lyon, 1842 Cardinal, ist als einer der ersten Prälaten Frankreichs gefeiert und hat Lyon zu einem Centralpunkte der kath. Propaganda gemacht. Sein Vater, Louis Gabriel Ambr. Vicomte de, Pair von Frankreich, wurde geb. 1760 zu Monna in Guyenne, wanderte 1791 aus u. schrieb in Heidelberg nach Auflösung des Emigrantencorps die „Theorie der politischen und religiösen Macht“, worin er die alte Monarchie vertheidigte und die Republik für eine bloße Municipalverfassung erklärte. Durch Napoleon kam er ins Ministerium des Unterrichts, wurde 1815 Mitglied der Deputirtenkammer, 1816 der Akademie u. zog sich nach der Julirevolution auf sein Schloß Monna zurück, wo er 1840 st. Seine gesammelten Schriften, meistens politischen Inhalts, erschienen in 12 Bänden Paris 1817–19. Bona mente, lat., in guter Absicht. Bona pace, lat., in gutem Frieden, sorglos. Bonaparte, der Name eines altitalien. Geschlechtes aus Treviso od. Parma stammend, dessen welthistorischer Zweig von Genua im 15. Jahrh. nach Corsica übersiedelte. Zu diesem gehört Karl B., der Vater des Kaisers, geb. den 29. März 1746; er studierte in Pisa die Rechte und heirathete die schöne, hochsinnige Lätitia Ramolino. Er kämpfte mit Paoli für die Freiheit Corsicas gegen Genua, unterwarf sich aber Frankreich, wurde 1773 königl. Rath und Assessor, 1777 Deputirter des corsischen Adels,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 604. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/605>, abgerufen am 25.11.2024.