Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.sogenannten artesischen Brunnen anzulegen; die Geologie und der Bergbau verdanken den B.n viel; auch wurden schon einige Salzwerke durch sie möglich gemacht und besonders viele Brunnen erschlossen; der bekannteste ist der von Grenelle in Paris, 1740' tief, kostete über 1 Mill. Fr. Bohrwerke heißen Bohrmaschinen, um gegossene oder geschmiedete Cylinder glatt auszubohren; solche bestehen namentlich zur Ausbohrung der kleinen und großen Geschützröhren, wobei das Rohr entweder horizontal liegt oder vertikal steht. Bohtz, August Wilhelm, geb. 1799 zu Stettin, seit 1842 ordentlicher Professor der Philosophie in Göttingen, liest über Literatur, Aesthetik u. Psychologie. Schriften: "Vorlesungen über die Geschichte der neueren deutschen Poesie" 1832; "die Idee des Tragischen" 1836; "das Komische und die Komödie" 1844. Bohuslän, Landeshauptmannschaft im schwed. Westgothland, an der norwegischen Gränze, 90 #M. groß mit 180000 E., rauhes Gebirgsland, reich an Fischen und Färberflechte, oft streitig zwischen Dänen und Schweden, bis sie letzteren 1658 blieb. Bohus-Slot, neben Kongelf, Stadt und Schloß 1308 von König Hakon VIII. erbaut, jetzt in Ruinen. Boieldieu (Boaldiöh), Adrian Francois, geb. 1775 zu Rouen, gest. 1834, lebte anfangs sehr kümmerlich, bis er 1817 am musikal. Conservatorium in Paris angestellt wurde; er componirte viele Opern, darunter: "Johann von Paris" "der Khalif von Bagdad", "der umgeworfene Wagen", "die weiße Frau", sein Meisterstück. B.s Musik ist graziös und lebendig, der Ausdruck der Charaktere richtig, die Instrumentation nicht überladen; seine Opern sind über ganz Europa verbreitet. Boilade, dasselbe was Bojar. Boileau (Boalo) mit dem Beinamen Despreaux (Depreo), Nikolas, geb. 1636 zu Paris, zuerst der Laufbahn eines Parlamentsadvokaten, dann der eines Theologen überdrüssig, wurde er 1657 durch Erbschaft in Stand gesetzt, den Musen zu leben. Seit 1666 machte er mit seinen "Satyren" Glück, vergaß nicht, Ludwig XIV. in "Episteln" Weihrauch zu streuen und dieser erhob ihn 1672 wie Racine zu seinem Historiographen mit bedeutendem Gehalt und machte ihn 1684 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und Inschriften. 1674 dichtete er "le lutrin" (das Chorpult), eine komische Epopee, worin er die Kunst, Kleinigkeiten interessant zu machen, entfaltete und gab die "l'art poetique" heraus, welche lange in Frankreich als Gesetzbuch der Dichter galt. Selbst ohne eigentliche poetische Kraft forderte er hauptsächlich Reinheit der Sprache und des Versbaues, ein Dichter nach streng bestimmten Regeln. Seinen meisterhaften Versen entsprach eine gehaltvolle, klare u. präcise Prosa, die er in einer Uebersetzung des Longinus mit ausgezeichneten Betrachtungen, in den "discours sur le style des inscriptions" u. s. w. bewährte. Er st. 1711; seine Werke sind einzeln und gesammelt oft erschienen und nachgedruckt worden. Boisage, boaserie (frz. Boasasch, Boaserie), hölzernes Getäfel zur Wandbekleidung; davon deutschfranz. boisiren. Boisard (Boasar). J. J. Francois Marie, franz. Fabeldichter, st. 1831. Boisseau (frz. Boafoh), franz. Hohlmaß; der alte B. = 6553/4, der neue = 6303/20, in Bordeaux = 3368 paris. Kubikzoll. Boisseree (Boassereh), Sulpice und Melchior, 2 Brüder, geb. zu Köln 1775 u. 1780, berühmte Kenner u. Sammler altdeutscher Kunstschätze. Angeregt durch die Sammlungen in Paris und durch Fr. Schlegels Vorlesungen über Kunst und Literatur widmeten sie sich ganz dem Studium der Kunst, besonders der altdeutschen, und sammelten in Deutschland die hauptsächlich aus den säcularisirten Klöstern zerstreuten Schätze altdeutscher Malerei. 1819 brachten sie ihre Sammlung von mehr als 200 Gemälden nach Stuttgart, wo sie dieselben unter dem Namen "Boissere'sche Gemäldesammlung" in einem ihnen vom Könige überlassenen Gebäude aufstellten. 1827 wurde sie vom König Ludwig von Baiern für 120000 Thlr. angekauft u. befindet sich jetzt in der Pinakothek. Die sogenannten artesischen Brunnen anzulegen; die Geologie und der Bergbau verdanken den B.n viel; auch wurden schon einige Salzwerke durch sie möglich gemacht und besonders viele Brunnen erschlossen; der bekannteste ist der von Grenelle in Paris, 1740' tief, kostete über 1 Mill. Fr. Bohrwerke heißen Bohrmaschinen, um gegossene oder geschmiedete Cylinder glatt auszubohren; solche bestehen namentlich zur Ausbohrung der kleinen und großen Geschützröhren, wobei das Rohr entweder horizontal liegt oder vertikal steht. Bohtz, August Wilhelm, geb. 1799 zu Stettin, seit 1842 ordentlicher Professor der Philosophie in Göttingen, liest über Literatur, Aesthetik u. Psychologie. Schriften: „Vorlesungen über die Geschichte der neueren deutschen Poesie“ 1832; „die Idee des Tragischen“ 1836; „das Komische und die Komödie“ 1844. Bohuslän, Landeshauptmannschaft im schwed. Westgothland, an der norwegischen Gränze, 90 □M. groß mit 180000 E., rauhes Gebirgsland, reich an Fischen und Färberflechte, oft streitig zwischen Dänen und Schweden, bis sie letzteren 1658 blieb. Bohus-Slot, neben Kongelf, Stadt und Schloß 1308 von König Hakon VIII. erbaut, jetzt in Ruinen. Boieldieu (Boaldiöh), Adrian François, geb. 1775 zu Rouen, gest. 1834, lebte anfangs sehr kümmerlich, bis er 1817 am musikal. Conservatorium in Paris angestellt wurde; er componirte viele Opern, darunter: „Johann von Paris“ „der Khalif von Bagdad“, „der umgeworfene Wagen“, „die weiße Frau“, sein Meisterstück. B.s Musik ist graziös und lebendig, der Ausdruck der Charaktere richtig, die Instrumentation nicht überladen; seine Opern sind über ganz Europa verbreitet. Boilade, dasselbe was Bojar. Boileau (Boalo) mit dem Beinamen Despréaux (Depreo), Nikolas, geb. 1636 zu Paris, zuerst der Laufbahn eines Parlamentsadvokaten, dann der eines Theologen überdrüssig, wurde er 1657 durch Erbschaft in Stand gesetzt, den Musen zu leben. Seit 1666 machte er mit seinen „Satyren“ Glück, vergaß nicht, Ludwig XIV. in „Episteln“ Weihrauch zu streuen und dieser erhob ihn 1672 wie Racine zu seinem Historiographen mit bedeutendem Gehalt und machte ihn 1684 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und Inschriften. 1674 dichtete er „le lutrin“ (das Chorpult), eine komische Epopee, worin er die Kunst, Kleinigkeiten interessant zu machen, entfaltete und gab die „lʼart poétique“ heraus, welche lange in Frankreich als Gesetzbuch der Dichter galt. Selbst ohne eigentliche poetische Kraft forderte er hauptsächlich Reinheit der Sprache und des Versbaues, ein Dichter nach streng bestimmten Regeln. Seinen meisterhaften Versen entsprach eine gehaltvolle, klare u. präcise Prosa, die er in einer Uebersetzung des Longinus mit ausgezeichneten Betrachtungen, in den „discours sur le style des inscriptions“ u. s. w. bewährte. Er st. 1711; seine Werke sind einzeln und gesammelt oft erschienen und nachgedruckt worden. Boisage, boaserie (frz. Boasasch, Boaserie), hölzernes Getäfel zur Wandbekleidung; davon deutschfranz. boisiren. Boisard (Boasar). J. J. François Marie, franz. Fabeldichter, st. 1831. Boisseau (frz. Boafoh), franz. Hohlmaß; der alte B. = 6553/4, der neue = 6303/20, in Bordeaux = 3368 paris. Kubikzoll. Boisserée (Boassereh), Sulpice und Melchior, 2 Brüder, geb. zu Köln 1775 u. 1780, berühmte Kenner u. Sammler altdeutscher Kunstschätze. Angeregt durch die Sammlungen in Paris und durch Fr. Schlegels Vorlesungen über Kunst und Literatur widmeten sie sich ganz dem Studium der Kunst, besonders der altdeutschen, und sammelten in Deutschland die hauptsächlich aus den säcularisirten Klöstern zerstreuten Schätze altdeutscher Malerei. 1819 brachten sie ihre Sammlung von mehr als 200 Gemälden nach Stuttgart, wo sie dieselben unter dem Namen „Boissereʼsche Gemäldesammlung“ in einem ihnen vom Könige überlassenen Gebäude aufstellten. 1827 wurde sie vom König Ludwig von Baiern für 120000 Thlr. angekauft u. befindet sich jetzt in der Pinakothek. Die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0597" n="596"/> sogenannten artesischen Brunnen anzulegen; die Geologie und der Bergbau verdanken den B.n viel; auch wurden schon einige Salzwerke durch sie möglich gemacht und besonders viele Brunnen erschlossen; der bekannteste ist der von Grenelle in Paris, 1740' tief, kostete über 1 Mill. 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Seit 1666 machte er mit seinen „Satyren“ Glück, vergaß nicht, Ludwig XIV. in „Episteln“ Weihrauch zu streuen und dieser erhob ihn 1672 wie Racine zu seinem Historiographen mit bedeutendem Gehalt und machte ihn 1684 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und Inschriften. 1674 dichtete er „<hi rendition="#i">le lutrin</hi>“ (das Chorpult), eine komische Epopee, worin er die Kunst, Kleinigkeiten interessant zu machen, entfaltete und gab die „<hi rendition="#i">lʼart poétique</hi>“ heraus, welche lange in Frankreich als Gesetzbuch der Dichter galt. Selbst ohne eigentliche poetische Kraft forderte er hauptsächlich Reinheit der Sprache und des Versbaues, ein Dichter nach streng bestimmten Regeln. Seinen meisterhaften Versen entsprach eine gehaltvolle, klare u. präcise Prosa, die er in einer Uebersetzung des Longinus mit ausgezeichneten Betrachtungen, in den „<hi rendition="#i">discours sur le style des inscriptions</hi>“ u. s. w. bewährte. 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sogenannten artesischen Brunnen anzulegen; die Geologie und der Bergbau verdanken den B.n viel; auch wurden schon einige Salzwerke durch sie möglich gemacht und besonders viele Brunnen erschlossen; der bekannteste ist der von Grenelle in Paris, 1740' tief, kostete über 1 Mill. Fr.
Bohrwerke heißen Bohrmaschinen, um gegossene oder geschmiedete Cylinder glatt auszubohren; solche bestehen namentlich zur Ausbohrung der kleinen und großen Geschützröhren, wobei das Rohr entweder horizontal liegt oder vertikal steht.
Bohtz, August Wilhelm, geb. 1799 zu Stettin, seit 1842 ordentlicher Professor der Philosophie in Göttingen, liest über Literatur, Aesthetik u. Psychologie. Schriften: „Vorlesungen über die Geschichte der neueren deutschen Poesie“ 1832; „die Idee des Tragischen“ 1836; „das Komische und die Komödie“ 1844.
Bohuslän, Landeshauptmannschaft im schwed. Westgothland, an der norwegischen Gränze, 90 □M. groß mit 180000 E., rauhes Gebirgsland, reich an Fischen und Färberflechte, oft streitig zwischen Dänen und Schweden, bis sie letzteren 1658 blieb. Bohus-Slot, neben Kongelf, Stadt und Schloß 1308 von König Hakon VIII. erbaut, jetzt in Ruinen.
Boieldieu (Boaldiöh), Adrian François, geb. 1775 zu Rouen, gest. 1834, lebte anfangs sehr kümmerlich, bis er 1817 am musikal. Conservatorium in Paris angestellt wurde; er componirte viele Opern, darunter: „Johann von Paris“ „der Khalif von Bagdad“, „der umgeworfene Wagen“, „die weiße Frau“, sein Meisterstück. B.s Musik ist graziös und lebendig, der Ausdruck der Charaktere richtig, die Instrumentation nicht überladen; seine Opern sind über ganz Europa verbreitet.
Boilade, dasselbe was Bojar.
Boileau (Boalo) mit dem Beinamen Despréaux (Depreo), Nikolas, geb. 1636 zu Paris, zuerst der Laufbahn eines Parlamentsadvokaten, dann der eines Theologen überdrüssig, wurde er 1657 durch Erbschaft in Stand gesetzt, den Musen zu leben. Seit 1666 machte er mit seinen „Satyren“ Glück, vergaß nicht, Ludwig XIV. in „Episteln“ Weihrauch zu streuen und dieser erhob ihn 1672 wie Racine zu seinem Historiographen mit bedeutendem Gehalt und machte ihn 1684 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und Inschriften. 1674 dichtete er „le lutrin“ (das Chorpult), eine komische Epopee, worin er die Kunst, Kleinigkeiten interessant zu machen, entfaltete und gab die „lʼart poétique“ heraus, welche lange in Frankreich als Gesetzbuch der Dichter galt. Selbst ohne eigentliche poetische Kraft forderte er hauptsächlich Reinheit der Sprache und des Versbaues, ein Dichter nach streng bestimmten Regeln. Seinen meisterhaften Versen entsprach eine gehaltvolle, klare u. präcise Prosa, die er in einer Uebersetzung des Longinus mit ausgezeichneten Betrachtungen, in den „discours sur le style des inscriptions“ u. s. w. bewährte. Er st. 1711; seine Werke sind einzeln und gesammelt oft erschienen und nachgedruckt worden.
Boisage, boaserie (frz. Boasasch, Boaserie), hölzernes Getäfel zur Wandbekleidung; davon deutschfranz. boisiren.
Boisard (Boasar). J. J. François Marie, franz. Fabeldichter, st. 1831.
Boisseau (frz. Boafoh), franz. Hohlmaß; der alte B. = 6553/4, der neue = 6303/20, in Bordeaux = 3368 paris. Kubikzoll.
Boisserée (Boassereh), Sulpice und Melchior, 2 Brüder, geb. zu Köln 1775 u. 1780, berühmte Kenner u. Sammler altdeutscher Kunstschätze. Angeregt durch die Sammlungen in Paris und durch Fr. Schlegels Vorlesungen über Kunst und Literatur widmeten sie sich ganz dem Studium der Kunst, besonders der altdeutschen, und sammelten in Deutschland die hauptsächlich aus den säcularisirten Klöstern zerstreuten Schätze altdeutscher Malerei. 1819 brachten sie ihre Sammlung von mehr als 200 Gemälden nach Stuttgart, wo sie dieselben unter dem Namen „Boissereʼsche Gemäldesammlung“ in einem ihnen vom Könige überlassenen Gebäude aufstellten. 1827 wurde sie vom König Ludwig von Baiern für 120000 Thlr. angekauft u. befindet sich jetzt in der Pinakothek. Die
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