Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Blankenhain, Amtsstadt im Großherzogthum Weimar, 1750 E., Schloß, Porzellanfabrik. Blanket (Blanquet, carte blanche, ital. carta bianca), allgemeine, nicht in bestimmter Form angegebene Vollmacht, wobei auf dem Document allein Unterschrift und Siegel des Vollmachtgebenden steht, sowohl bei Privat- als öffentlichen Verhandlungen üblich. Blanke Waffen, = Säbel, Bajonnet, Lanze. Blankil, auch Mesuna, marokkan. Silbermünze = 1 Sgr. 6 Pf. Blanque (Blank), alter Name der Lotterie in Frankreich. Blanquet, s. Blanket. Blanquette (Blankett), leichter frz. Wein aus Languedoc. Blanqui (Blankih), Jerome Adolf, geb. 1798, seit 1825 Professor der Geschichte und Nationalökonomie zu Paris, 1833 Professor der industriellen Oekonomie an dem Conservatoire des arts et des metiers, 1838 Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, schrieb vor 1830 gegen die Bourbons, neigte sich zum St. Simonismus und hat einen Anflug von Socialismus. Er machte Reisen, die er beschrieb, sowie seine Mission nach Corsica und Algier; von seinen Schriften ist die bedeutendste: "Histoire de l'economie politique en Europe", Paris 1838. Blanqui, Louis August, Bruder des vorigen, geb. 1805, Verschwörer von Jugend auf, 1832 zum erstenmal vor Gericht, wurde 1840 zum Tode verurtheilt, aber in Mont St. Michel eingesperrt; aus demselben durch die Februarrevolution befreit, stiftete er einen communistischen Club, betheiligte sich an dem Aufstand vom 15. Mai 1848 und sitzt seitdem wieder im Mont St. Michel. Blansko, Flecken in Mähren, Reg.-Bez. Brünn, Station der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, 1700 E., Bergbau auf Eisen, Hammerwerk, Alaun- und Vitriolsiederei, Pulvermühle; Salmsches Schloß mit Anlagen; große Kalkhöhlen. Meteorsteinfall 1833. Blasche, Bernhard Heinrich, 1766 zu Jena geb., seit 1796 Lehrer bei Salzmann im Schnepfenthal. pädagogischer und philosophischer Schriftsteller. Schriften: "der technologische Jugendfreund", Frankfurt 1804; "Handbuch der Erziehungswissenschaft", Gießen 1824; "philosophische Unsterblichkeitslehre", Leipzig 1831; st. 1832. Blase (vesica), in der Anatomie ein Hautgebilde zur Aufnahme verschiedener Stoffe bestimmt, ebenso von sehr verschiedener Größe, s. Harnblase, Gallenblase, Schwimmblase, Giftblase, Allantois u. s. w. B. (vesica, bulla), Bläschen (vesicula), Hautkrankheit, besteht in stellenweiser Erhebung der Oberhaut, welche mit Wasser, Blut oder Eiter ausgefüllt ist, manchmal mit einer Entzündung umgeben, die der Hof (halo) heißt; ist der Hof groß und die B. klein, so heißt sie Pustel. Die B.en bilden eine eigene Gattung der Hautkrankheiten; sie entstehen durch Druck, durch Brennen, oder krankhaft aus dem Organismus, oder werden zur Heilung willkürlich erregt. Blasenfuß, Insekt zu den Wanzen gehörig, 1/2''' lang, den Pflanzen im Kalt- und Warmhause gefährlich, sitzt an der Unterfläche der Blätter u. saugt das Zellgewebe aus; man wehrt ihm durch Abbürsten der Blätter mit Tabaksabsud. Blasenkorallen (sertularia), Klasse der Polypen und Abtheilung der Korallen gehörend, mit kriechendem, gewundenem Stamm, mit dem sie an Felsen, Muscheln etc. festsitzen; aus diesem kommen Stengel und Aeste hervor. Hieher gehören: die cypressenartige B. (S. cupressina), 1 Fuß hoch, häufig auf Austern; die Meertanne (S. abietina), gegen 5 Zoll hoch, einer Tanne ähnlich; die silberfarbige B. (S. argentea), häufig in den europ. Meeren. Blasenquallen (Physophorae), Unterabtheilung der Röhrenquallen, ausgezeichnet durch eine große oder mehrere kleine mit Luft gefüllte Blasen, an welchen eine Darmröhre oder ein Magen mit Saugröhre und Fühlfäden sich befindet. Die gemeine Wurzelblasenqualle (Rhizophysa filiformis), die Blase kaum wie ein Reiskorn, mit einer 6 Zoll langen Darmröhre. Die Rosenqualle (Rhizophysa rosacea), oben von mehreren Blankenhain, Amtsstadt im Großherzogthum Weimar, 1750 E., Schloß, Porzellanfabrik. Blanket (Blanquet, carte blanche, ital. carta bianca), allgemeine, nicht in bestimmter Form angegebene Vollmacht, wobei auf dem Document allein Unterschrift und Siegel des Vollmachtgebenden steht, sowohl bei Privat- als öffentlichen Verhandlungen üblich. Blanke Waffen, = Säbel, Bajonnet, Lanze. Blankil, auch Mesuna, marokkan. Silbermünze = 1 Sgr. 6 Pf. Blanque (Blank), alter Name der Lotterie in Frankreich. Blanquet, s. Blanket. Blanquette (Blankett), leichter frz. Wein aus Languedoc. Blanqui (Blankih), Jerome Adolf, geb. 1798, seit 1825 Professor der Geschichte und Nationalökonomie zu Paris, 1833 Professor der industriellen Oekonomie an dem Conservatoire des arts et des métiers, 1838 Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, schrieb vor 1830 gegen die Bourbons, neigte sich zum St. Simonismus und hat einen Anflug von Socialismus. Er machte Reisen, die er beschrieb, sowie seine Mission nach Corsica und Algier; von seinen Schriften ist die bedeutendste: „Histoire de lʼéconomie politique en Europe“, Paris 1838. Blanqui, Louis August, Bruder des vorigen, geb. 1805, Verschwörer von Jugend auf, 1832 zum erstenmal vor Gericht, wurde 1840 zum Tode verurtheilt, aber in Mont St. Michel eingesperrt; aus demselben durch die Februarrevolution befreit, stiftete er einen communistischen Club, betheiligte sich an dem Aufstand vom 15. Mai 1848 und sitzt seitdem wieder im Mont St. Michel. Blansko, Flecken in Mähren, Reg.-Bez. Brünn, Station der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, 1700 E., Bergbau auf Eisen, Hammerwerk, Alaun- und Vitriolsiederei, Pulvermühle; Salmsches Schloß mit Anlagen; große Kalkhöhlen. Meteorsteinfall 1833. Blasche, Bernhard Heinrich, 1766 zu Jena geb., seit 1796 Lehrer bei Salzmann im Schnepfenthal. pädagogischer und philosophischer Schriftsteller. Schriften: „der technologische Jugendfreund“, Frankfurt 1804; „Handbuch der Erziehungswissenschaft“, Gießen 1824; „philosophische Unsterblichkeitslehre“, Leipzig 1831; st. 1832. Blase (vesica), in der Anatomie ein Hautgebilde zur Aufnahme verschiedener Stoffe bestimmt, ebenso von sehr verschiedener Größe, s. Harnblase, Gallenblase, Schwimmblase, Giftblase, Allantois u. s. w. B. (vesica, bulla), Bläschen (vesicula), Hautkrankheit, besteht in stellenweiser Erhebung der Oberhaut, welche mit Wasser, Blut oder Eiter ausgefüllt ist, manchmal mit einer Entzündung umgeben, die der Hof (halo) heißt; ist der Hof groß und die B. klein, so heißt sie Pustel. 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Blankil, auch Mesuna, marokkan. Silbermünze = 1 Sgr. 6 Pf.
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Blanquet, s. Blanket.
Blanquette (Blankett), leichter frz. Wein aus Languedoc.
Blanqui (Blankih), Jerome Adolf, geb. 1798, seit 1825 Professor der Geschichte und Nationalökonomie zu Paris, 1833 Professor der industriellen Oekonomie an dem Conservatoire des arts et des métiers, 1838 Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, schrieb vor 1830 gegen die Bourbons, neigte sich zum St. Simonismus und hat einen Anflug von Socialismus. Er machte Reisen, die er beschrieb, sowie seine Mission nach Corsica und Algier; von seinen Schriften ist die bedeutendste: „Histoire de lʼéconomie politique en Europe“, Paris 1838.
Blanqui, Louis August, Bruder des vorigen, geb. 1805, Verschwörer von Jugend auf, 1832 zum erstenmal vor Gericht, wurde 1840 zum Tode verurtheilt, aber in Mont St. Michel eingesperrt; aus demselben durch die Februarrevolution befreit, stiftete er einen communistischen Club, betheiligte sich an dem Aufstand vom 15. Mai 1848 und sitzt seitdem wieder im Mont St. Michel.
Blansko, Flecken in Mähren, Reg.-Bez. Brünn, Station der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, 1700 E., Bergbau auf Eisen, Hammerwerk, Alaun- und Vitriolsiederei, Pulvermühle; Salmsches Schloß mit Anlagen; große Kalkhöhlen. Meteorsteinfall 1833.
Blasche, Bernhard Heinrich, 1766 zu Jena geb., seit 1796 Lehrer bei Salzmann im Schnepfenthal. pädagogischer und philosophischer Schriftsteller. Schriften: „der technologische Jugendfreund“, Frankfurt 1804; „Handbuch der Erziehungswissenschaft“, Gießen 1824; „philosophische Unsterblichkeitslehre“, Leipzig 1831; st. 1832.
Blase (vesica), in der Anatomie ein Hautgebilde zur Aufnahme verschiedener Stoffe bestimmt, ebenso von sehr verschiedener Größe, s. Harnblase, Gallenblase, Schwimmblase, Giftblase, Allantois u. s. w. B. (vesica, bulla), Bläschen (vesicula), Hautkrankheit, besteht in stellenweiser Erhebung der Oberhaut, welche mit Wasser, Blut oder Eiter ausgefüllt ist, manchmal mit einer Entzündung umgeben, die der Hof (halo) heißt; ist der Hof groß und die B. klein, so heißt sie Pustel. Die B.en bilden eine eigene Gattung der Hautkrankheiten; sie entstehen durch Druck, durch Brennen, oder krankhaft aus dem Organismus, oder werden zur Heilung willkürlich erregt.
Blasenfuß, Insekt zu den Wanzen gehörig, 1/2''' lang, den Pflanzen im Kalt- und Warmhause gefährlich, sitzt an der Unterfläche der Blätter u. saugt das Zellgewebe aus; man wehrt ihm durch Abbürsten der Blätter mit Tabaksabsud.
Blasenkorallen (sertularia), Klasse der Polypen und Abtheilung der Korallen gehörend, mit kriechendem, gewundenem Stamm, mit dem sie an Felsen, Muscheln etc. festsitzen; aus diesem kommen Stengel und Aeste hervor. Hieher gehören: die cypressenartige B. (S. cupressina), 1 Fuß hoch, häufig auf Austern; die Meertanne (S. abietina), gegen 5 Zoll hoch, einer Tanne ähnlich; die silberfarbige B. (S. argentea), häufig in den europ. Meeren.
Blasenquallen (Physophorae), Unterabtheilung der Röhrenquallen, ausgezeichnet durch eine große oder mehrere kleine mit Luft gefüllte Blasen, an welchen eine Darmröhre oder ein Magen mit Saugröhre und Fühlfäden sich befindet. Die gemeine Wurzelblasenqualle (Rhizophysa filiformis), die Blase kaum wie ein Reiskorn, mit einer 6 Zoll langen Darmröhre. Die Rosenqualle (Rhizophysa rosacea), oben von mehreren
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