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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Biotomie, Lebenszergliederung, alte Benennung für Physiologie.


Biow, Hermann, geb. 1809 in Breslau, ergriff nach einem bewegten Leben und nachdem er sich als Maler, Lithograph und Schriftsteller versucht, zuletzt in Hamburg die Daguerrotypie, und zwar mit glänzendem Erfolge; er vervollkommnete dieselbe u. seine Leistungen erregten bald allgemeine Aufmerksamkeit und Bewunderung. Besonders interessant ist seine Portraitsammlung von Zeitgenossen, Fürsten, Gelehrten und Künstlern. Er st. 1850 in Dresden.


Bipartiren, deutschlat., halbiren; davon Bipartirung.


Bipes, lat., biped, zweifüßiges Geschöpf; bipedal, zweifüßig.


Bipontium, lat. Name von Zweibrücken; editio bipontina. Zweibrücker Ausgabe.


Biquadrat, in der Mathematik die 4. Potenz einer Größe. Biquadratische Gleichung, eine Gleichung mit dem höchsten Exponenten 4 der unbekannten Größe.


Biquetiren, biketiren, was kippen u. wippen.


Bir, türk. Stadt in Kleinasien am Euphrat, 4000 E., Uebergangsort über den Euphrat, daher strategisch u. commerciell wichtig, das Birtha der Alten.


Birago, Karl. Frhr. von, geb. 1792 bei Mailand, Militär seit 1812, nach dem Frieden theils mit topographischen Messungen, theils als Lehrer an der Pionnierschule beschäftigt. 1825 erfand er die Militärlaufbrücken, wodurch sein Name in Europa bekannt wurde; er erhielt dafür viele Auszeichnungen auch von fremden Souveränen und wurde von seinem Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. 1830-35 half er als Ingenieurhauptmann Linz befestigen und erfand eine Festungslaffete für Haubitzen. 1836 wurde er Major im Generalstab, 1840 Oberst, 1844 Brigadecommandeur des Pionnier- und Pontoniercorps, st. 29. Dec. 1845.


Birchpfeiffer, Charlotte, geb. 1800 in Stuttgart, Schauspielerin seit ihrem 13. Jahre, 1825 mit dem dän. Schriftsteller Birch verheirathet, dirigirte von 1837-43 das Züricher Stadttheater, ist seit 1844 am Berliner Hoftheater angestellt. B. ist außerordentlich fruchtbare Bühnschriftstellerin, Mutter von mehr als 70 Stücken, die meißtentheils Beifall gefunden haben; den Stoff nimmt sie dabei gewöhnlich aus bekannten Novellen und Romanen; auch in dieser Gattung der Poesie hat sie sich versucht.


Birgittenorden, s. Brigittenorden.


Biribi, Glücksspiel aus Italien stammend; einer der Spieler ist Bankier, die anderen setzen (pointiren) auf die 1-36 numerirten Felder der Spieltafel. Die Karten haben gleichfalls die Nummern 1-36; weist die vom Bankier gezogene Karte ein besetztes Feld, so gewinnt der Einsatz das 32fache; ist die Nummer aber gar nicht besetzt oder ist sie eine der 4 Ecknummern 1, 6, 31, 36, so zieht der Bankier alles. Der Vortheil des Bankier ist wie 6 gegen 1.


Birke, Betula alba (Amentaceae, Monoecia Polyandria). Ausgezeichnet durch den weißen Stamm und die hängenden Zweige. Kommt in dürrem Boden so gut fort als in feuchtem, sumpfigem; liefert Wagner-. Drechsler-, Schreiner- u. Brennholz, Besenreis. B.kohle brennt gleichmäßig und lebhaft u. B.ruß wird für den besten zur Buchdruckerschwärze gehalten. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 48 Pfd. B.rinde ist von langer Dauer und wird deßhalb oft zur Verkleidung anderer Hölzer verwendet; die weiße Oberhaut derselben liefert ein brennzliches Oel. das dem Juchtenleder seinen eigenthümlichen Geruch gibt und gilt als treffliches Mittel zur Wiederherstellung des unterdrückten Fußschweißes in Form einer Sohle mit der inneren Seite gegen den Fuß gekehrt im Schuh (nicht unter dem bloßen Fuß) getragen. Im Norden findet die B.rinde manigfache Verwendung in der Gerberei und Färberei und B.laub und B.knospen mit Branntwein angesetzt oder destillirt liefern sehr beliebte Volksmittel gegen Erkältungsübel, Scorbut u. Magenleiden, - B.saft, gewonnen mittelst Anbohrens der Stämme und stärkeren Aeste nicht tiefer, als durch die Rinde im ersten Frühling, wird gegen Gicht und Rheumatismen curweise getrunken. Auch wird ein B. wein, sogar ein B.champagner bereitet; in Schweden macht man


Biotomie, Lebenszergliederung, alte Benennung für Physiologie.


Biow, Hermann, geb. 1809 in Breslau, ergriff nach einem bewegten Leben und nachdem er sich als Maler, Lithograph und Schriftsteller versucht, zuletzt in Hamburg die Daguerrotypie, und zwar mit glänzendem Erfolge; er vervollkommnete dieselbe u. seine Leistungen erregten bald allgemeine Aufmerksamkeit und Bewunderung. Besonders interessant ist seine Portraitsammlung von Zeitgenossen, Fürsten, Gelehrten und Künstlern. Er st. 1850 in Dresden.


Bipartiren, deutschlat., halbiren; davon Bipartirung.


Bipes, lat., biped, zweifüßiges Geschöpf; bipedal, zweifüßig.


Bipontium, lat. Name von Zweibrücken; editio bipontina. Zweibrücker Ausgabe.


Biquadrat, in der Mathematik die 4. Potenz einer Größe. Biquadratische Gleichung, eine Gleichung mit dem höchsten Exponenten 4 der unbekannten Größe.


Biquetiren, biketiren, was kippen u. wippen.


Bir, türk. Stadt in Kleinasien am Euphrat, 4000 E., Uebergangsort über den Euphrat, daher strategisch u. commerciell wichtig, das Birtha der Alten.


Birago, Karl. Frhr. von, geb. 1792 bei Mailand, Militär seit 1812, nach dem Frieden theils mit topographischen Messungen, theils als Lehrer an der Pionnierschule beschäftigt. 1825 erfand er die Militärlaufbrücken, wodurch sein Name in Europa bekannt wurde; er erhielt dafür viele Auszeichnungen auch von fremden Souveränen und wurde von seinem Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. 1830–35 half er als Ingenieurhauptmann Linz befestigen und erfand eine Festungslaffete für Haubitzen. 1836 wurde er Major im Generalstab, 1840 Oberst, 1844 Brigadecommandeur des Pionnier- und Pontoniercorps, st. 29. Dec. 1845.


Birchpfeiffer, Charlotte, geb. 1800 in Stuttgart, Schauspielerin seit ihrem 13. Jahre, 1825 mit dem dän. Schriftsteller Birch verheirathet, dirigirte von 1837–43 das Züricher Stadttheater, ist seit 1844 am Berliner Hoftheater angestellt. B. ist außerordentlich fruchtbare Bühnschriftstellerin, Mutter von mehr als 70 Stücken, die meißtentheils Beifall gefunden haben; den Stoff nimmt sie dabei gewöhnlich aus bekannten Novellen und Romanen; auch in dieser Gattung der Poesie hat sie sich versucht.


Birgittenorden, s. Brigittenorden.


Biribi, Glücksspiel aus Italien stammend; einer der Spieler ist Bankier, die anderen setzen (pointiren) auf die 1–36 numerirten Felder der Spieltafel. Die Karten haben gleichfalls die Nummern 1–36; weist die vom Bankier gezogene Karte ein besetztes Feld, so gewinnt der Einsatz das 32fache; ist die Nummer aber gar nicht besetzt oder ist sie eine der 4 Ecknummern 1, 6, 31, 36, so zieht der Bankier alles. Der Vortheil des Bankier ist wie 6 gegen 1.


Birke, Betula alba (Amentaceae, Monoecia Polyandria). Ausgezeichnet durch den weißen Stamm und die hängenden Zweige. Kommt in dürrem Boden so gut fort als in feuchtem, sumpfigem; liefert Wagner-. Drechsler-, Schreiner- u. Brennholz, Besenreis. B.kohle brennt gleichmäßig und lebhaft u. B.ruß wird für den besten zur Buchdruckerschwärze gehalten. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 48 Pfd. B.rinde ist von langer Dauer und wird deßhalb oft zur Verkleidung anderer Hölzer verwendet; die weiße Oberhaut derselben liefert ein brennzliches Oel. das dem Juchtenleder seinen eigenthümlichen Geruch gibt und gilt als treffliches Mittel zur Wiederherstellung des unterdrückten Fußschweißes in Form einer Sohle mit der inneren Seite gegen den Fuß gekehrt im Schuh (nicht unter dem bloßen Fuß) getragen. Im Norden findet die B.rinde manigfache Verwendung in der Gerberei und Färberei und B.laub und B.knospen mit Branntwein angesetzt oder destillirt liefern sehr beliebte Volksmittel gegen Erkältungsübel, Scorbut u. Magenleiden, – B.saft, gewonnen mittelst Anbohrens der Stämme und stärkeren Aeste nicht tiefer, als durch die Rinde im ersten Frühling, wird gegen Gicht und Rheumatismen curweise getrunken. Auch wird ein B. wein, sogar ein B.champagner bereitet; in Schweden macht man

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[547/0548] Biotomie, Lebenszergliederung, alte Benennung für Physiologie. Biow, Hermann, geb. 1809 in Breslau, ergriff nach einem bewegten Leben und nachdem er sich als Maler, Lithograph und Schriftsteller versucht, zuletzt in Hamburg die Daguerrotypie, und zwar mit glänzendem Erfolge; er vervollkommnete dieselbe u. seine Leistungen erregten bald allgemeine Aufmerksamkeit und Bewunderung. Besonders interessant ist seine Portraitsammlung von Zeitgenossen, Fürsten, Gelehrten und Künstlern. Er st. 1850 in Dresden. Bipartiren, deutschlat., halbiren; davon Bipartirung. Bipes, lat., biped, zweifüßiges Geschöpf; bipedal, zweifüßig. Bipontium, lat. Name von Zweibrücken; editio bipontina. Zweibrücker Ausgabe. Biquadrat, in der Mathematik die 4. Potenz einer Größe. Biquadratische Gleichung, eine Gleichung mit dem höchsten Exponenten 4 der unbekannten Größe. Biquetiren, biketiren, was kippen u. wippen. Bir, türk. Stadt in Kleinasien am Euphrat, 4000 E., Uebergangsort über den Euphrat, daher strategisch u. commerciell wichtig, das Birtha der Alten. Birago, Karl. Frhr. von, geb. 1792 bei Mailand, Militär seit 1812, nach dem Frieden theils mit topographischen Messungen, theils als Lehrer an der Pionnierschule beschäftigt. 1825 erfand er die Militärlaufbrücken, wodurch sein Name in Europa bekannt wurde; er erhielt dafür viele Auszeichnungen auch von fremden Souveränen und wurde von seinem Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. 1830–35 half er als Ingenieurhauptmann Linz befestigen und erfand eine Festungslaffete für Haubitzen. 1836 wurde er Major im Generalstab, 1840 Oberst, 1844 Brigadecommandeur des Pionnier- und Pontoniercorps, st. 29. Dec. 1845. Birchpfeiffer, Charlotte, geb. 1800 in Stuttgart, Schauspielerin seit ihrem 13. Jahre, 1825 mit dem dän. Schriftsteller Birch verheirathet, dirigirte von 1837–43 das Züricher Stadttheater, ist seit 1844 am Berliner Hoftheater angestellt. B. ist außerordentlich fruchtbare Bühnschriftstellerin, Mutter von mehr als 70 Stücken, die meißtentheils Beifall gefunden haben; den Stoff nimmt sie dabei gewöhnlich aus bekannten Novellen und Romanen; auch in dieser Gattung der Poesie hat sie sich versucht. Birgittenorden, s. Brigittenorden. Biribi, Glücksspiel aus Italien stammend; einer der Spieler ist Bankier, die anderen setzen (pointiren) auf die 1–36 numerirten Felder der Spieltafel. Die Karten haben gleichfalls die Nummern 1–36; weist die vom Bankier gezogene Karte ein besetztes Feld, so gewinnt der Einsatz das 32fache; ist die Nummer aber gar nicht besetzt oder ist sie eine der 4 Ecknummern 1, 6, 31, 36, so zieht der Bankier alles. Der Vortheil des Bankier ist wie 6 gegen 1. Birke, Betula alba (Amentaceae, Monoecia Polyandria). Ausgezeichnet durch den weißen Stamm und die hängenden Zweige. Kommt in dürrem Boden so gut fort als in feuchtem, sumpfigem; liefert Wagner-. Drechsler-, Schreiner- u. Brennholz, Besenreis. B.kohle brennt gleichmäßig und lebhaft u. B.ruß wird für den besten zur Buchdruckerschwärze gehalten. Der Kubikfuß wiegt getrocknet 48 Pfd. B.rinde ist von langer Dauer und wird deßhalb oft zur Verkleidung anderer Hölzer verwendet; die weiße Oberhaut derselben liefert ein brennzliches Oel. das dem Juchtenleder seinen eigenthümlichen Geruch gibt und gilt als treffliches Mittel zur Wiederherstellung des unterdrückten Fußschweißes in Form einer Sohle mit der inneren Seite gegen den Fuß gekehrt im Schuh (nicht unter dem bloßen Fuß) getragen. Im Norden findet die B.rinde manigfache Verwendung in der Gerberei und Färberei und B.laub und B.knospen mit Branntwein angesetzt oder destillirt liefern sehr beliebte Volksmittel gegen Erkältungsübel, Scorbut u. Magenleiden, – B.saft, gewonnen mittelst Anbohrens der Stämme und stärkeren Aeste nicht tiefer, als durch die Rinde im ersten Frühling, wird gegen Gicht und Rheumatismen curweise getrunken. Auch wird ein B. wein, sogar ein B.champagner bereitet; in Schweden macht man

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/548>, abgerufen am 25.11.2024.