Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.unterscheidet, 3. als deren Urheber sich erkennt und so sich selbst zum Gegenstande seiner Betrachtung machen kann. Weil der Mensch Selbstbewußtsein hat, ist er Geist, Persönlichkeit. Die Ausdrücke politisches, kirchliches, künstlerisches B. u. s. w. bezeichnen ungenau das Verhältniß des Menschen zur Politik. Kirche, Kunst u. s. w. und ähnliche können auf alle Lebensbeziehungen angewendet werden. - In der Ohnmacht, in gewissen Krankheiten, büßen Thiere u. Menschen ihr B. ein, vielleicht auch im Schlafe, aber in Trunkenheit und noch mehr im Traumleben wird nur das Selbstbewußtsein mehr oder minder verdunkelt. Bex, Städtchen im Canton Waadt, in der Nähe der Rhone, mit 3000 E., bedeutenden Salzwerken, die jährlich bis 30000 Ctr. Salz liefern. In der Nähe befinden sich mehrere Schwefelquellen mit Badeeinrichtungen. Bey, s. Beg. Beyle (Bähl), Henry, geb. 1783, franz. Schriftsteller der romant. Schule, schrieb unter den Namen Bombet und Stendal über Haydn, Mozart, Metastasio, Rom, Neapel u. Florenz. Rossini, Racine und Shakespeare, einige Tragödien und den Roman "Le Rouge et le Noir"; st. als franz. Generalconsul zu Civitavecchia. Beyme, Karl Friedrich, Graf von, preuß. Minister, geb. 1756 zu Königsberg, studierte die Rechte, erfreute sich schneller Beförderung im Dienste. wurde von Friedrich Wilhelm III. nach dessen Thronbesteigung zu den Reformberathungen beigezogen, 1800 Geh. Cablnetsrath, in welcher sehr einflußreichen Stellung er das besondere Vertrauen des Königs genoß. Nach Steins Rücktritt wurde er Großkanzler, 1816 Graf. Seit 1819 lebte er zurückgezogen auf seinem Gute bei Berlin; st. 1838. Beza (de Beze), Theodor, geb. 1519 zu Vezelay in Burgund, studierte 1535 die Rechte in Orleans, wurde 1539 Licentiat und dann in Paris durch den Genuß zweier geistlichen Pfründen in Stand gesetzt, ein üppiges Leben zu führen, für welches die schlüpferigen "Juvenilia" und die heimliche Ehe mit Claudine Denoz Zeugniß ablegten. Eine schwere Krankheit bewog ihn seine Pfründen aufzugeben, er floh mit Claudinen nach Genf und schwor 1548 den kathol. Glauben ab; 1549 machte ihn die Berner Regierung zum Professor der griech. Sprache in Lausanne, als welcher er durch das Trauerspiel "Le sacrifice d'Abraham", durch Beendigung der Psalmenübersetzung Marots und durch das burleske Spottgedicht "Passavantius" die Reformirten, 1554 durch öffentliche Vertheidigung der Hinrichtung Servets und der Ketzerverfolgungen Calvin für sich gewann. Seit 1557 machte er in der Schweiz und in Deutschland Reisen zu Gunsten der Waldenser und Hugenotten, suchte zu Worms fruchtlos die Lutheraner zu versöhnen, verließ 1558 Lausanne u. ging nach Genf, wo er Bürger, Professor der Theologie und Mitglied der Akademie wurde. 1560 reiste B. nach Nerac, wo er zwar Anton von Bourbon nicht bekehrte, dagegen dessen Gemahlin, Johanna von Navarra, ganz für die Reformirten stimmte; er lieferte Streitschriften gegen die Lutheraner, deren unwürdigen Ton schon die Titel verrathen, überreichte 1561 zu Poissy als Sprecher der Reformirten dem König ihr Glaubensbekenntniß, erwarb durch Predigten in Paris den Calvinisten Anhänger und Gottesdienst in Privathäusern. 1562 veranlaßte ihn das angebliche "Blutbad zu Vassy", dem Könige eine Klagschrift einzureichen. Als Feldprediger Colignys nahm er an dem franz. Bürgerkriege eifrig Theil und kehrte am Ende desselben nach Genf zurück. 1564 starb Calvin und fortan ersetzte B. die Person desselben; er bekämpfte den alten Ochin, der Vielweiberei predigte, trat mit den unruhigen Protestanten Polens in Verbindung und setzte 1571 und 72 auf den Synoden zu La Rochelles und Nismes gegen Ramus die Bestätigung der Calvinischen Kirchenordnung durch. 1574 suchte B. den Administrator der Pfalz, Joh. Casimir, zum Einfall in Frankreich zu bewegen, bekämpfte 1586 beim Religionsgespräch zu Mömpelgard die besonders von Andreä vertheidigte Ubiquitätslehre, heirathete 1588 noch einmal und setzte auf einer Synode zu Bern die Verdammung Hubers als eines unterscheidet, 3. als deren Urheber sich erkennt und so sich selbst zum Gegenstande seiner Betrachtung machen kann. Weil der Mensch Selbstbewußtsein hat, ist er Geist, Persönlichkeit. Die Ausdrücke politisches, kirchliches, künstlerisches B. u. s. w. bezeichnen ungenau das Verhältniß des Menschen zur Politik. Kirche, Kunst u. s. w. und ähnliche können auf alle Lebensbeziehungen angewendet werden. – In der Ohnmacht, in gewissen Krankheiten, büßen Thiere u. Menschen ihr B. ein, vielleicht auch im Schlafe, aber in Trunkenheit und noch mehr im Traumleben wird nur das Selbstbewußtsein mehr oder minder verdunkelt. Bex, Städtchen im Canton Waadt, in der Nähe der Rhone, mit 3000 E., bedeutenden Salzwerken, die jährlich bis 30000 Ctr. Salz liefern. In der Nähe befinden sich mehrere Schwefelquellen mit Badeeinrichtungen. Bey, s. Beg. Beyle (Bähl), Henry, geb. 1783, franz. Schriftsteller der romant. Schule, schrieb unter den Namen Bombet und Stendal über Haydn, Mozart, Metastasio, Rom, Neapel u. Florenz. Rossini, Racine und Shakespeare, einige Tragödien und den Roman „Le Rouge et le Noir“; st. als franz. Generalconsul zu Civitavecchia. Beyme, Karl Friedrich, Graf von, preuß. Minister, geb. 1756 zu Königsberg, studierte die Rechte, erfreute sich schneller Beförderung im Dienste. wurde von Friedrich Wilhelm III. nach dessen Thronbesteigung zu den Reformberathungen beigezogen, 1800 Geh. Cablnetsrath, in welcher sehr einflußreichen Stellung er das besondere Vertrauen des Königs genoß. Nach Steins Rücktritt wurde er Großkanzler, 1816 Graf. Seit 1819 lebte er zurückgezogen auf seinem Gute bei Berlin; st. 1838. Beza (de Bèze), Theodor, geb. 1519 zu Vezelay in Burgund, studierte 1535 die Rechte in Orleans, wurde 1539 Licentiat und dann in Paris durch den Genuß zweier geistlichen Pfründen in Stand gesetzt, ein üppiges Leben zu führen, für welches die schlüpferigen „Juvenilia“ und die heimliche Ehe mit Claudine Denoz Zeugniß ablegten. Eine schwere Krankheit bewog ihn seine Pfründen aufzugeben, er floh mit Claudinen nach Genf und schwor 1548 den kathol. Glauben ab; 1549 machte ihn die Berner Regierung zum Professor der griech. Sprache in Lausanne, als welcher er durch das Trauerspiel „Le sacrifice dʼAbraham“, durch Beendigung der Psalmenübersetzung Marots und durch das burleske Spottgedicht „Passavantius“ die Reformirten, 1554 durch öffentliche Vertheidigung der Hinrichtung Servets und der Ketzerverfolgungen Calvin für sich gewann. Seit 1557 machte er in der Schweiz und in Deutschland Reisen zu Gunsten der Waldenser und Hugenotten, suchte zu Worms fruchtlos die Lutheraner zu versöhnen, verließ 1558 Lausanne u. ging nach Genf, wo er Bürger, Professor der Theologie und Mitglied der Akademie wurde. 1560 reiste B. nach Nerac, wo er zwar Anton von Bourbon nicht bekehrte, dagegen dessen Gemahlin, Johanna von Navarra, ganz für die Reformirten stimmte; er lieferte Streitschriften gegen die Lutheraner, deren unwürdigen Ton schon die Titel verrathen, überreichte 1561 zu Poissy als Sprecher der Reformirten dem König ihr Glaubensbekenntniß, erwarb durch Predigten in Paris den Calvinisten Anhänger und Gottesdienst in Privathäusern. 1562 veranlaßte ihn das angebliche „Blutbad zu Vassy“, dem Könige eine Klagschrift einzureichen. Als Feldprediger Colignys nahm er an dem franz. Bürgerkriege eifrig Theil und kehrte am Ende desselben nach Genf zurück. 1564 starb Calvin und fortan ersetzte B. die Person desselben; er bekämpfte den alten Ochin, der Vielweiberei predigte, trat mit den unruhigen Protestanten Polens in Verbindung und setzte 1571 und 72 auf den Synoden zu La Rochelles und Nismes gegen Ramus die Bestätigung der Calvinischen Kirchenordnung durch. 1574 suchte B. den Administrator der Pfalz, Joh. Casimir, zum Einfall in Frankreich zu bewegen, bekämpfte 1586 beim Religionsgespräch zu Mömpelgard die besonders von Andreä vertheidigte Ubiquitätslehre, heirathete 1588 noch einmal und setzte auf einer Synode zu Bern die Verdammung Hubers als eines <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0524" n="523"/> unterscheidet, 3. als deren Urheber sich erkennt und so sich selbst zum Gegenstande seiner Betrachtung machen kann. Weil der Mensch Selbstbewußtsein hat, ist er Geist, Persönlichkeit. Die Ausdrücke politisches, kirchliches, künstlerisches B. u. s. w. bezeichnen ungenau das Verhältniß des Menschen zur Politik. Kirche, Kunst u. s. w. und ähnliche können auf alle Lebensbeziehungen angewendet werden. – In der Ohnmacht, in gewissen Krankheiten, büßen Thiere u. Menschen ihr B. ein, vielleicht auch im Schlafe, aber in Trunkenheit und noch mehr im Traumleben wird nur das Selbstbewußtsein mehr oder minder verdunkelt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Bex</hi>, Städtchen im Canton Waadt, in der Nähe der Rhone, mit 3000 E., bedeutenden Salzwerken, die jährlich bis 30000 Ctr. Salz liefern. In der Nähe befinden sich mehrere Schwefelquellen mit Badeeinrichtungen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Bey</hi>, s. Beg.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Beyle</hi> (Bähl), Henry, geb. 1783, franz. Schriftsteller der romant. Schule, schrieb unter den Namen Bombet und Stendal über Haydn, Mozart, Metastasio, Rom, Neapel u. Florenz. Rossini, Racine und Shakespeare, einige Tragödien und den Roman „<hi rendition="#i">Le Rouge et le Noir</hi>“; st. als franz. Generalconsul zu Civitavecchia.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Beyme</hi>, Karl Friedrich, Graf von, preuß. Minister, geb. 1756 zu Königsberg, studierte die Rechte, erfreute sich schneller Beförderung im Dienste. wurde von Friedrich Wilhelm III. nach dessen Thronbesteigung zu den Reformberathungen beigezogen, 1800 Geh. Cablnetsrath, in welcher sehr einflußreichen Stellung er das besondere Vertrauen des Königs genoß. Nach Steins Rücktritt wurde er Großkanzler, 1816 Graf. Seit 1819 lebte er zurückgezogen auf seinem Gute bei Berlin; st. 1838.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Beza</hi> (de Bèze), Theodor, geb. 1519 zu Vezelay in Burgund, studierte 1535 die Rechte in Orleans, wurde 1539 Licentiat und dann in Paris durch den Genuß zweier geistlichen Pfründen in Stand gesetzt, ein üppiges Leben zu führen, für welches die schlüpferigen „<hi rendition="#i">Juvenilia</hi>“ und die heimliche Ehe mit Claudine Denoz Zeugniß ablegten. Eine schwere Krankheit bewog ihn seine Pfründen aufzugeben, er floh mit Claudinen nach Genf und schwor 1548 den kathol. Glauben ab; 1549 machte ihn die Berner Regierung zum Professor der griech. Sprache in Lausanne, als welcher er durch das Trauerspiel „<hi rendition="#i">Le sacrifice dʼAbraham</hi>“, durch Beendigung der Psalmenübersetzung Marots und durch das burleske Spottgedicht „<hi rendition="#i">Passavantius</hi>“ die Reformirten, 1554 durch öffentliche Vertheidigung der Hinrichtung Servets und der Ketzerverfolgungen Calvin für sich gewann. Seit 1557 machte er in der Schweiz und in Deutschland Reisen zu Gunsten der Waldenser und Hugenotten, suchte zu Worms fruchtlos die Lutheraner zu versöhnen, verließ 1558 Lausanne u. ging nach Genf, wo er Bürger, Professor der Theologie und Mitglied der Akademie wurde. 1560 reiste B. nach Nerac, wo er zwar Anton von Bourbon nicht bekehrte, dagegen dessen Gemahlin, Johanna von Navarra, ganz für die Reformirten stimmte; er lieferte Streitschriften gegen die Lutheraner, deren unwürdigen Ton schon die Titel verrathen, überreichte 1561 zu Poissy als Sprecher der Reformirten dem König ihr Glaubensbekenntniß, erwarb durch Predigten in Paris den Calvinisten Anhänger und Gottesdienst in Privathäusern. 1562 veranlaßte ihn das angebliche „Blutbad zu Vassy“, dem Könige eine Klagschrift einzureichen. Als Feldprediger Colignys nahm er an dem franz. Bürgerkriege eifrig Theil und kehrte am Ende desselben nach Genf zurück. 1564 starb Calvin und fortan ersetzte B. die Person desselben; er bekämpfte den alten Ochin, der Vielweiberei predigte, trat mit den unruhigen Protestanten Polens in Verbindung und setzte 1571 und 72 auf den Synoden zu La Rochelles und Nismes gegen Ramus die Bestätigung der Calvinischen Kirchenordnung durch. 1574 suchte B. den Administrator der Pfalz, Joh. Casimir, zum Einfall in Frankreich zu bewegen, bekämpfte 1586 beim Religionsgespräch zu Mömpelgard die besonders von Andreä vertheidigte Ubiquitätslehre, heirathete 1588 noch einmal und setzte auf einer Synode zu Bern die Verdammung Hubers als eines </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [523/0524]
unterscheidet, 3. als deren Urheber sich erkennt und so sich selbst zum Gegenstande seiner Betrachtung machen kann. Weil der Mensch Selbstbewußtsein hat, ist er Geist, Persönlichkeit. Die Ausdrücke politisches, kirchliches, künstlerisches B. u. s. w. bezeichnen ungenau das Verhältniß des Menschen zur Politik. Kirche, Kunst u. s. w. und ähnliche können auf alle Lebensbeziehungen angewendet werden. – In der Ohnmacht, in gewissen Krankheiten, büßen Thiere u. Menschen ihr B. ein, vielleicht auch im Schlafe, aber in Trunkenheit und noch mehr im Traumleben wird nur das Selbstbewußtsein mehr oder minder verdunkelt.
Bex, Städtchen im Canton Waadt, in der Nähe der Rhone, mit 3000 E., bedeutenden Salzwerken, die jährlich bis 30000 Ctr. Salz liefern. In der Nähe befinden sich mehrere Schwefelquellen mit Badeeinrichtungen.
Bey, s. Beg.
Beyle (Bähl), Henry, geb. 1783, franz. Schriftsteller der romant. Schule, schrieb unter den Namen Bombet und Stendal über Haydn, Mozart, Metastasio, Rom, Neapel u. Florenz. Rossini, Racine und Shakespeare, einige Tragödien und den Roman „Le Rouge et le Noir“; st. als franz. Generalconsul zu Civitavecchia.
Beyme, Karl Friedrich, Graf von, preuß. Minister, geb. 1756 zu Königsberg, studierte die Rechte, erfreute sich schneller Beförderung im Dienste. wurde von Friedrich Wilhelm III. nach dessen Thronbesteigung zu den Reformberathungen beigezogen, 1800 Geh. Cablnetsrath, in welcher sehr einflußreichen Stellung er das besondere Vertrauen des Königs genoß. Nach Steins Rücktritt wurde er Großkanzler, 1816 Graf. Seit 1819 lebte er zurückgezogen auf seinem Gute bei Berlin; st. 1838.
Beza (de Bèze), Theodor, geb. 1519 zu Vezelay in Burgund, studierte 1535 die Rechte in Orleans, wurde 1539 Licentiat und dann in Paris durch den Genuß zweier geistlichen Pfründen in Stand gesetzt, ein üppiges Leben zu führen, für welches die schlüpferigen „Juvenilia“ und die heimliche Ehe mit Claudine Denoz Zeugniß ablegten. Eine schwere Krankheit bewog ihn seine Pfründen aufzugeben, er floh mit Claudinen nach Genf und schwor 1548 den kathol. Glauben ab; 1549 machte ihn die Berner Regierung zum Professor der griech. Sprache in Lausanne, als welcher er durch das Trauerspiel „Le sacrifice dʼAbraham“, durch Beendigung der Psalmenübersetzung Marots und durch das burleske Spottgedicht „Passavantius“ die Reformirten, 1554 durch öffentliche Vertheidigung der Hinrichtung Servets und der Ketzerverfolgungen Calvin für sich gewann. Seit 1557 machte er in der Schweiz und in Deutschland Reisen zu Gunsten der Waldenser und Hugenotten, suchte zu Worms fruchtlos die Lutheraner zu versöhnen, verließ 1558 Lausanne u. ging nach Genf, wo er Bürger, Professor der Theologie und Mitglied der Akademie wurde. 1560 reiste B. nach Nerac, wo er zwar Anton von Bourbon nicht bekehrte, dagegen dessen Gemahlin, Johanna von Navarra, ganz für die Reformirten stimmte; er lieferte Streitschriften gegen die Lutheraner, deren unwürdigen Ton schon die Titel verrathen, überreichte 1561 zu Poissy als Sprecher der Reformirten dem König ihr Glaubensbekenntniß, erwarb durch Predigten in Paris den Calvinisten Anhänger und Gottesdienst in Privathäusern. 1562 veranlaßte ihn das angebliche „Blutbad zu Vassy“, dem Könige eine Klagschrift einzureichen. Als Feldprediger Colignys nahm er an dem franz. Bürgerkriege eifrig Theil und kehrte am Ende desselben nach Genf zurück. 1564 starb Calvin und fortan ersetzte B. die Person desselben; er bekämpfte den alten Ochin, der Vielweiberei predigte, trat mit den unruhigen Protestanten Polens in Verbindung und setzte 1571 und 72 auf den Synoden zu La Rochelles und Nismes gegen Ramus die Bestätigung der Calvinischen Kirchenordnung durch. 1574 suchte B. den Administrator der Pfalz, Joh. Casimir, zum Einfall in Frankreich zu bewegen, bekämpfte 1586 beim Religionsgespräch zu Mömpelgard die besonders von Andreä vertheidigte Ubiquitätslehre, heirathete 1588 noch einmal und setzte auf einer Synode zu Bern die Verdammung Hubers als eines
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |